Posts Tagged ‘Lidl’

Vorweihnachtliches zum Nachdenken

22. Dezember 2022

Dieses Mottfeuer vom 14.12.22 im Berner Jura verschmutzt die Luft weit herum über lange Zeit.

Schon gibt's wieder Erdbeeren und Himbeeren aus Spanien. Wann hört endlich diese nicht nachhaltige rund-ums-Jahr-Mode auf?

Schon gibt’s wieder Erdbeeren und Himbeeren aus Spanien. Wann hört endlich diese nicht nachhaltige rund-ums-Jahr-Mode auf?

Wieso braucht es in Jeans Elasthan? Früher waren alle Jeans reine Baumwolle! Bereits der Abbau von Erdöl, der für die Chemiefaser als Rohstoff dient und meist unter menschenunwürdigen Bedingungen stattfindet, sollte in diesem Ausmaß nicht geschehen. Doch auch für die Herstellung und Ausrüstung von Elasthan werden viele Substanzen – wie per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, Biozide und Vernetzungsmittel mit Formaldehydharzen – eingesetzt. Außerdem ist die Produktion des Grundstoffes Polyurethan, gewonnen aus Erdöl, Erdgas, Steinsalz und Schwefel, mit einem hohe Energie- und Sicherheitsaufwand verbunden. Doch das ist noch nicht genug: Landet das Kleidungsstück bei einem Träger, wird es bestimmt nach kurzer Zeit in die Wäsche gegeben. Während Naturfaser, die während der Wäsche ins Abwasser gelangen, biologisch abgebaut werden können, bleiben die Mikrofaserpartikel, die sich aus Elasthan und Polyester absetzen, stets im Umlauf und geraten in Böden und (Binnen-) Gewässer. Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven konnten Mikroplastik in allen Weltmeeren – sogar im arktischen Eis – nachweisen. Und ist es einmal in der Natur, bleibt es auch dort. Besonders für Tiere und Pflanzen in den Meeren eine große Zumutung.

Wieso braucht es in Jeans Elasthan? Früher waren alle Jeans reine Baumwolle! Zitat aus Grüne Erde: „Bereits der Abbau von Erdöl, der für die Chemiefaser als Rohstoff dient und meist unter menschenunwürdigen Bedingungen stattfindet, sollte in diesem Ausmass nicht geschehen. Doch auch für die Herstellung und Ausrüstung von Elasthan werden viele Substanzen – wie per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, Biozide und Vernetzungsmittel mit Formaldehydharzen – eingesetzt. Ausserdem ist die Produktion des Grundstoffes Polyurethan, gewonnen aus Erdöl, Erdgas, Steinsalz und Schwefel, mit einem hohe Energie- und Sicherheitsaufwand verbunden. Doch das ist noch nicht genug: Landet das Kleidungsstück bei einem Träger, wird es bestimmt nach kurzer Zeit in die Wäsche gegeben. Während Naturfaser, die während der Wäsche ins Abwasser gelangen, biologisch abgebaut werden können, bleiben die Mikrofaserpartikel, die sich aus Elasthan und Polyester absetzen, stets im Umlauf und geraten in Böden und (Binnen-) Gewässer. Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven konnten Mikroplastik in allen Weltmeeren – sogar im arktischen Eis – nachweisen. Und ist es einmal in der Natur, bleibt es auch dort. Besonders für Tiere und Pflanzen in den Meeren eine grosse Zumutung.

Diese Jeans aus afrikanischer Baumwolle kosten bei Lidl 14.99 Franken. Kann das nachhaltig und sozial verträglich sein? Ein bekannter Afrikaner (ich weiss den Namen nicht mehr) sagte erst kürzlich: Afrika ist reich an Ressourcen, aber wieso sind viele Menschen arm? Eben darum!

Diese Jeans aus afrikanischer Baumwolle kosten bei Lidl 14.99 Franken. Kann das nachhaltig und sozial verträglich sein? Ein bekannter Afrikaner (ich weiss den Namen nicht mehr) sagte erst kürzlich: Afrika ist reich an Ressourcen, aber wieso sind viele Menschen arm? Eben darum!

Wikipedia: „Eine Untersuchung, die Baumwoll-Gütesiegel mit den Forderungen an ökologisch nachhaltigen Anbau verschiedener NGOs verglich, stellte fest, dass Cotton made in Afrika (CmiA) beim Pestizid- und Düngereinsatz alle Punkte nur indirekt oder nicht verbindlich adressiere. Darin fiele es hinter BCI und Fairtrade, vor allem aber hinter dem EU-Bio-Siegel zurück. Bei Multi-Stakeholder-Initiativen wie CmiA würden die Wettbewerbsfähigkeit im Zweifel den Anliegen der NGOs untergeordnet. Ausserdem seien die Nichtregierungsorganisationen bei Themen wie alternativer Schädlingsbekämpfung oder Düngereinsatz selbst nicht besonders aufmerksam. Die Studie kam zu dem Schluss, dass das Engagement von NGOs in Programmen wie CmiA sogar als Greenwashing verstanden werden könne, weil es das Ansehen anderer, besserer Nachhaltigkeitsstandards schwäche.

Unter den Corporate-Social-Responsibility-Projekten wird CmiA als gutes Beispiel gesehen, das innerhalb einer kapitalistischen, marktorientierten Umgebung die Lebensbedingungen in Subsahara-Afrika verbessere. CmiA könne als unabhängiger Vermittler zwischen internationalen Handelsunternehmen und den kleinbäuerlichen Betrieben dienen und nachhaltige Entwicklung fördern.

Nach einer 2019 veröffentlichten Recherche von Solidar Suisse kauften die Handelsunternehmen Louis Dreyfus und Paul Reinhart in Burkina Faso Baumwolle, bei deren Erzeugung schwere Kinderarbeit eingesetzt wird, obwohl sie laut den Unternehmen CmiA-zertifiziert war. Solidar Suisse bemängelte in diesem Zusammenhang die Kontrollen von CmiA.“

Mit offenen Augen und Ohren durch die Landschaft gehen und beim Einkaufen zuerst überlegen, das könnte einige Missstände beheben. Hier nur ein paar Beispiele. Der Preis darf nicht das einzige Kriterium sein, Versuchung auch nicht. Und es braucht halt auch etwas Mut, Missstände anzuzeigen bzw. publik zu machen.

Wir verabschieden uns von Elasthan. Grüne Erde

Cotton made in Afrika, Wikipedia

.

22.12.22 HOME

Datenschutzerklärung

Nutztierbestände: Wenn die Politik versagt, müssen NGOs einspringen

22. Mai 2022
Copyright: Greenpeace

Copyright: Greenpeace

Unzählige wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Tierproduktion in der Schweiz massiv reduziert werden muss. Hauptsächlichste Gründe sind unsere Gesundheit, die Verschmutzung der Luft, des Wassers und der Böden, Beanspruchung von fruchtbaren Ackerböden, Verringerung der Ernährungssicherheit, Schädigung der Artenvielfalt und des Walds sowie die Klimaerwärmung. Doch was macht die Politik? Daumendrehen! Und weiterhin einen riesigen Subventionshaufen der Tierproduktion zuschieben.

Es freut Heidi immer wieder, wenn Umweltorganisationen Forderungen stellen. Am 17.5.22 haben WWF, Pro Natura, BirdLife sowie Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz einen Bericht über die hohen Ammoniak-Emissionen aus der Tierhaltung veröffentlicht und Forderungen gestellt, siehe Heidis Mist Ammoniak-Emissionen, Ammoniak-Emissionen … eine neue Studie! bzw. Ammoniak -_Die Situation in ausgewählten Schweizer Kantonen.

Nun setzt Greenpeace mit einer Petition zur Werbung für Tierprodukte Dampf auf:

Manipulative Werbetechniken kurbeln den Konsum von Tierprodukten an

„Wir alle haben manchmal das unangenehme Gefühl, dass uns die Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier für dumm verkaufen will,“ schreibt Greenpeace. Deshalb hat die NGO die Kommunikationsstrategien von über 600 Schweizer Werbespots analysieren lassen. Das Fazit: Die Werbetreibenden setzen manipulative Techniken ein, um den Konsum von Tierprodukten als Nahrungsmittel zu rechtfertigen und zu steigern. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen umweltfreundlichen Produkten und solchen aus industrieller Tierproduktion.

Diese Werbung, die zum Teil mit Steuergeldern finanziert wird, steht in keiner Weise im Einklang mit der Klima- und Biodiversitätskrise. Daher fordert die Greenpeace-Petition ein Verbot von steuerfinanzierter Werbung und von Detailhandelwerbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier.

Kommunikationsstrategien

In diesem neuen Bericht untersuchten die ForscherInnen die Werbungen der Detailhändler (Coop, Migros, Aldi, Lidl) und der öffentlich finanzierten Interessenorganisationen (Pro Viande, Swiss Milk, Switzerland Cheese Marketing, GalloSuisse, RAUS). In den untersuchten Werbespots lassen sich sechs Haupttrends erkennen:

  • angeblicher Respekt vor der Umwelt,
  • Fokus auf althergebrachte Praktiken,
  • Einzigartigkeit der Schweizer Identität,
  • Stereotype,
  • individuelle Werte und
  • kollektive Werte.

Folgende Strategien nutzen die Werbetreibenden, um die Öffentlichkeit dazu anzuregen, mehr Milchprodukte, Eier und Fleisch zu konsumieren:

  • Die Werbespots in Serieform produzieren und so eine vertraute Beziehung zu den Konsument:innen aufbauen-
  • Die Aufmerksamkeit steuern, um von den Schlüsselthemen abzulenken, z. B. durch erzählerische Ellipsen, die den Blick direkt von der Weide auf den Teller führen (wobei das Melken der Kühe oder die Schlachtung ausgeblendet werden).
  • Humor einsetzen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Fragen abzulenken, die sich zu den Produktionsprozesse stellen, und um Umweltfragen lachhaft erscheinen zu lassen.
  • Autoritätsargumente verwenden, die dazu auffordern, Aussagen als Wahrheit zu akzeptieren.
  • Stereotype (z. B. männliche Männer und vegetarische Frauen) und Werte instrumentalisieren, um den Konsum von Tierprodukten zu normalisieren.
  • Welten vermischen (z. B. «Gemüsefilet»), wodurch dem Publikum glaubhaft gemacht werden soll, dass Tiere gleich behandelt werden wie Menschen. Stattdessen fördert die Werbung in Wirklichkeit ein anthropozentrisches System.
  • Eine fiktive, manchmal von Mythen inspirierte Welt schaffen (das Symbol des Feuers usw.), die die Herrschaft der Menschen über die Tiere und ihre negativen Folgen unsichtbar macht.

«Wir denken, wir seien frei in unseren Kaufentscheidungen, aber unser Bericht zeigt, wie Unternehmen zweifelhafte rhetorische Techniken einsetzen, um unsere Konsumgewohnheiten zu beeinflussen», sagt Alexandra Gavilano, Projektleiterin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz.

Gemeinsame Merkmale

Die WerberInnen gehen implizit auf ökologische oder tierschutzbezogene Anliegen ein, um diese zu entkräften oder sie sogar zu ihrem eigenen Vorteil zu verwenden (z. B. mit der Aussage: Wer Schweizer Milch oder Fleisch konsumiert, schützt die Natur). Diese Werbestrategie blendet störende Elemente (bspw. die Schlachtung) aus.

Im Detail: In der Fleischwerbung sind Tiere nur selten auf dem Bildschirm zu sehen; wenn doch, werden sie als «Produkt» bezeichnet. Im Gegensatz dazu, zeigt die Werbung für Milchprodukte wie Käse und Butter häufig lebende Tiere in einer idealisierten Landschaft aus weiten Flächen und grüner Natur. In der Werbung für Eier wird das Lebensmittel selbst und seine Vielseitigkeit hervorgehoben, ohne dass Hühner oder ihre Haltungsbedingungen gezeigt werden.

Werbung fördert umweltzerstörende Essgewohnheiten

Der übermässige Verzehr von Tierprodukten trägt zur globalen Erwärmung, Entwaldung und Umweltverschmutzung bei. «Wir müssen unseren Konsum von Tierprodukten reduzieren. Hierbei sollte das Marketing eine Rolle spielen, insbesondere das steuerfinanzierte Marketing, das den Steuerzahler in den letzten Jahren fast 40 Millionen Franken pro Jahr gekostet hat. Auch die Detailhändler müssen ihre Rolle wahrnehmen. Solange deren Marktmacht gross bleibt, brauchen wir strengere Gesetze, um Geschäftspraktiken zu regulieren, die das Konsumverhalten beeinflussen.

Müssen die Detailhändler ihre Marketingstrategie anpassen, um ihre KundInnen zu einem nachhaltigeren Konsum zu motivieren, erlaubt das auch den LieferantInnenen, ihre Produktionsmethoden anzupassen. Stattdessen normalisiert die Werbung den Konsum von Milchprodukten, Eiern und Fleisch und vermittelt den KonsumentInnen das Gefühl, dass sie ökologisch konsumieren, indem sie Schweizer Produkte wählen. In Wahrheit aber, schadet der Konsum dieser Produkte unserem Planeten», erklärt Alexandra Gavilano.

Wenn Sie es satt haben, dass die grossen Detailhändler uns dazu verleiten, zu viele Produkte zu konsumieren, die unserem Planeten schaden, dann unterzeichnen Sie bitte die Greenpeace-Petition.

Wir fordern ein Verbot von:

  • Werbung für Eier, Milchprodukte und Fleisch durch den Detailhandel und Interessenorganisationen. Vom Werbeverbot nicht betroffen wären LandwirtInnen, die ihre eigenen Produkte bewerben.
  • Sponsoring an öffentlichen Veranstaltungen, Orten, in Nachrichtenmagazinen und anderen Broschüren.
  • Lobbyarbeit an Schulen, in Freizeitvereinen und ähnlichen Organisationen. Betroffen wäre beispielsweise Unterrichtsmaterial, das von Interessenorganisationen, wie Swissmilk, produziert wird.
  • Subventionen für Werbung für Tierprodukte, welche in der Produktion und Haltung dem Klima und der Biodiversität schaden oder Menschenrechte verletzen!

Hier gehts zur Petition Keine Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier durch Detailhandel und Interessenorganisationen. Aktuell haben 9’409 Personen die Petition unterschrieben. Unterschreiben auch Sie!

22.5.22 HOME

Datenschutzerklärung

Wir saugen Südspanien aus bis zum letzten Tropfen

5. Mai 2022
Copyright: Valentina

Viele Beeren (hier Bio-Beeren) werden regelmässig zum halben Preis verscherbelt. Wenn man bedenkt, wie viel nicht nachhaltiges Wasser dahintersteckt und wie viel Schweiss, dann ist das zum Heulen! Copyright: Valentina

Südspanien ist eine wasserarme Gegend, trotzdem werden dort für uns rund ums Jahr unter Plastik Gemüse, Beeren, Avocados usw. angebaut mit verheerenden Folgen für die Umwelt und unter misslichen Arbeitbedingungen. Seit eh und je ist das Wasserproblem bekannt, doch unsere Grossverteiler, die mit diesen Produkten ihre Regale füllen, verweisen auf Nachhaltigkeit und Kontrollen. Sie wollen verkaufen, die KonsumentInnen verführen, ihren Umsatz und Gewinn steigern.

So lautete in der „Migros Woche 12.4. – 18.4.22 Genussvolle Ostern“ Unsere Empfehlung der Woche: 31% 3.30 statt 4.80: Bio Himbeeren aus Spanien, Schale 250 g.

Wenigstens informieren die Medien regelmässig über diese Grünfärberei, gestern 3.5.22 zum Beispiel der Kassensturz von SRF mit einem eindrücklichen Film: Wassermelonen mit bitterem Beigeschmack.

LeserInnen schicken Heidi immer wieder Fotos von Beeren, Spargeln, Avocados, die aufgrund ihrer Herkunft nicht nach Nachhaltigkeit riechen. Am 24.4.22 schickte Valentina das folgende Foto mit dem Kurztext:

Erdbeeren: sauer
Himbeeren: sauer und matschig
Heidelbeeren: akzeptabel

Also lieber auf die Beerensaison in der Region warten und sich darauf freuen wie Heidi. Der Alpöhi vermehrt die Erdbeeren profimässig. Jetzt blühen sie wunderbar. Er hat sich heute über Heidis Rhabarber-Znacht gefreut. Zwischen zwei Regengüssen hatte Heidi die Stängel geerntet.

Copyright: Valentina

Copyright: Valentina

5.5.22 HOME

Datenschutzerklärung

A Tale of Two Chickens

16. März 2020
Mit einem Klick zum Video "A tale of two chickens" gelangen! Copyright: Sustainable Food Trust.

Mit einem Klick zum Video „A tale of two chickens“ gelangen! Copyright: Sustainable Food Trust.

Der Sustainable Food Trust erzählt im Video eine Geschichte von zwei Hühnern. Der Kurzfilm A Tale of Two Chickens wurde am 24.4.16 an der Konferenz „The True Cost of American Food“ in San Francisco uraufgeführt, ist aber immer noch so aktuell wie damals. Er veranschaulicht, dass ein Teil der Kosten nicht im Preis inbegriffen ist, sondern versteckt anfällt, und wir im Grunde genommen einen hohen Preis für Lebensmittel zahlen. Der Film zeigt auch warum wir eine echte Kostenrechnung in unseren Lebensmittel- und Landwirtschaftssystemen brauchen.

Der Preis pro Gewichtseinheit ist für intensiv produzierte Hühner in den USA billiger als jener für Brot. Bei uns ist das Verhältnis zwar weniger extrem, aber entspricht bei weitem nicht jenem einer Gesamtkostenrechnung. Die versteckten Kosten sind nicht eingerechnet. Der Film veranschaulicht das Problem der externen Auswirkungen des Lebensmittelsystems, indem er die Geschichte zweier Hühner aus zwei verschiedenen Produktionssystemen erzählt.

Ein Huhn, das auf der Weide und mit biologisch angebauten Futtermitteln aufgezogen wird, hat nur minimale externe Auswirkungen. Während das andere Huhn, das in einer Massentierhaltung produziert wird, mit vielen negativen Auswirkungen verbunden ist, welche versteckte Kosten verursachen, wie z.B. die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen, schlechte Arbeitsbedingungen für das Personal und die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser.

Aber diese versteckten Kosten werden nicht vom Produzenten bezahlt, sondern vom Steuerzahler und der Gesellschaft als Ganzes. Wenn wir ein billiges Huhn kaufen, bezahlen wir es eigentlich zweimal, einmal an der Kasse und noch einmal durch Steuern, die später als Umwelt- und Gesundheitskosten anfallen. Wenn man all diese versteckten Kosten zusammenzählt, ist ein billiges Huhn gar nicht so billig.

Eine gute Frage! Copyright: Sustainable Food Trust.

Eine gute Frage! Copyright: Sustainable Food Trust.

Aber was können wir tun? Der Film zeigt sechs Dinge auf, die man tun kann, um dieses zerstörerische System zu ändern.

  • Nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen
  • Sicherstellen, dass es Zugang zu guter Nahrung für alle gibt
  • Dünger und Pestizide besteuern, um deren übermässigen Einsatz zu verhindern
  • Anreize für eine bessere Ernährung schaffen
  • Unterstützung lokaler Unternehmen
  • Arbeitnehmer fair behandeln

Mit der Forderung nach diesen Veränderungen hofft der Sustainable Food Trust auf eine Verlagerung hin zur Schaffung eines Ernährungssystems, das für die Menschen und den Planeten besser ist.

Sustainable Food Trust: „Die Botschaft von den versteckten Lebensmittelkosten gilt für fast alle Lebensmittel und muss verbreitet werden, also erzählen Sie bitte mit uns gemeinsam die Geschichte von zwei Hühnern.“

Copyright: Sustainable Food Trust.

Copyright: Sustainable Food Trust.

A Tale of Two Chickens

Poulet-Preis Grossverteiler Schweiz.

Poulet-Preis Grossverteiler Schweiz.

Bei Lidl beträgt der Preis pro Kilogramm „Poulet ganz“ CHF 7.49, Bio CHF 14.90 das Ruchbrot pro Kilogramm CHF 2.20.

16.3.20 HOME

Datenschutzerklärung

Heidis Wort zum Sonntag: Wir wollen den Schwarzen Peter nicht!

4. Februar 2018
Wir KonsumentInnen können den Schwarzen Peter oft gezielt weitergeben ... Augen und Ohren auf!

Wir KonsumentInnen können den Schwarzen Peter oft gezielt weitergeben … Augen und Ohren auf!

Wenn es um Nachhaltigkeit, RSPO, Konsum, Ökologie, Tierschutz, BTS, Pflanzenschutz, Welthandel usw. geht, dann schiebt man uns gerne den Schwarzen Peter zu: „Die Konsumenten wollen das!“ In Wirklichkeit manipuliert man die Konsumenten so gut es eben geht und lässt die Kasse klingeln.

„Die Konsumenten sind mündig!“, heisst es etwa, wenn Krankheitsprävention gefördert werden sollte: Tabak, Zucker, Fett, Alkohol, Mobilität usw. Oder wenn es um Wachstum geht: „Davon profitieren auch die Armen, besonders in den Drittweltländern.“ Allgemein herrscht die Meinung: „Die Konsumenten sind gut informiert.“ Wirklich?

  • Die Kartoffellager sind wegen der guten Ernte 2017 reichlich gefüllt. Doch die Konsumenten verlangen Frühkartoffeln (Milchhändler importiert Kartoffeln), Bauernzeitung vom 26.1.18). Import kommt z.B. aus Israel, wo das Grundwasser stetig sinkt. Frühkartoffeln bringen dem Handel eine gute Marge.
  • Schauen wir uns ein paar „mündige“ Konsumenten an! 30% Rabatt auf Nutella:
    VIDEOS – Scènes d’émeute pour du Nutella en promotion dans des supermarchés. In einem Video hört man eine Frau schreien: « Ma grand-mère est en train de se faire écraser pour du Nutella ! » Man wird uns sagen: Bei uns wäre das nicht möglich.
  • „Die Konsumenten wollen immer mehr Fleisch essen“, heisst es. Wir zahlen Steuern für die Fleischwerbung von Proviande. Aktionen – so scheint es wenigstens Heidi – gibt es besonders häufig bei Fleisch: 30%, 40%, 50% … Die billigsten Fleisch- und Wurstwaren von Migros, Coop, Spar, Aldi … findet man bei Aktionis.ch. Was billig angeboten wird, das wird auch gekauft. Von einem Einkaufszentrum ins andere fährt der gut informierte Konsument. Das Auto steht bereit! Oder der Bus fährt alle 15 Minuten.
  • Grosse Flächen Urwald sind schon abgeholzt, also wird es bald nur noch „nachhaltige“ Soya und „nachhaltiges“ Palmöl geben bzw. weitere „nachhaltige“ Produkte wie Quinoa … aus fernen Ländern. Also kein Grund zur Änderung unseres Konsumverhaltens!
  • Die Containerschiffe aus China brauchen für den Rückweg Ballast. Daher ist es „umweltschonend“, wenn wir Güter nach China schicken. Der Holztransport von Zürich nach Basel ist teurer als jener von Basel nach China. Zwar sind Christbaum-Kerzenhalter von COOP aus China unbrauchbar, da sie kein Gelenk haben für die vertikale Ausrichtung der Kerzen. Aber es ist vermutlich möglich, Christbäume in China für den Import in die Schweiz zu züchten, welche exakt horizontale Äste haben. Analoges gilt auch für z.B. den Lufttransport von Erdbeeren aus Kalifornien.

Die Liste lässt sich beliebig verlängern … der Schwarze Peter bleibt bei uns. Wollen wir ihn? Wir können Einfluss nehmen: Auf die modischen Nutella-Berliner verzichten, unsere Einkaufsgewohnheiten langsam aber sicher ändern. Es muss ja nicht so karg sein wie früher, als auch bei uns die Wenigverdienenden sich sehr wenig leisten konnten.

Vieles, was man uns als nachhaltig anpreist, ist es nicht. Je häufiger die Profiteure ihre Slogans wiederholen und dabei an Marge und Gewinn denken, desto mehr glauben sie selber daran. Schicken wir den Schwarzen Peter zurück an Verantwortliche, Marketing-Psychologen, Politiker, den Bundesrat …

Verkaufspsychologie kann nützlich sein

Das Design von Läden ist nicht neutral. Die Detailhändler wissen wie sie die Kunden dazu bringen, bestimmte Produkte zu kaufen und v.a. viel zu kaufen. Sie nutzen die Schwächen der Kunden hemmungslos aus.

Läden könnten die Kunden aber auch so manipulieren, dass es zu deren Vorteil ist, z.B. dass sie gesündere Lebensmittel kaufen und die Umwelt geschont wird. Psychologen, Marketing-Experten und einige Läden haben diese Idee getestet, siehe Video How your supermarket could manipulate you for your own good, BBC vom 26.1.18 sowie folgenden Beitrag zum Thema Healthy eating: The mind games of supermarket, BBC vom 9.9.14.

1950er Jahre: Die Freude von Kindern an Süssigkeiten

Heidi hat kürzlich von Martina ein paar Aufsatzhefte aus den 1950er Jahren erhalten. Hier ein Zitat:

Am Montag durften wir von 8-10 Uhr Baden gehen. Margrit, Vreni und ich mussten laufen. Als wir bei Schmids ankamen, fragte uns Frau Schmid, ob sie uns eine Bestellung für Beck Arnold mitgeben könne. Wir sagten: „Wir gehen schon dort hin.“ Da gab sie uns die Bestellung und einen Bonbon. Den Bonbon schleckten wir gerne in der Hitze. Als wir bei Arnolds die Bestellung abgaben, bekamen wir wieder einen Bonbon. Den ersparten wir auf den Heimweg …

Süssigkeiten waren damals selten. Dafür war jeweils die Freude gross, wenn die Kinder etwas Besonderes erhielten, eine Tafel Schokolade zum Geburtstag oder Lebkuchen vom Samichlaus. Heute will man gar den Chinesen das Schoggi-Essen schmackhaft machen, meist mit Palmöl drin.

Konventionelle Milchbäuerin sagt: Wir haben es satt!

"Wenn ich mit Natur-, Tier- und Umweltschützern rede, dann merk' ich sehr schnell, dass wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen, denn wir alle leiden unheimlich unter einem System, das da heisst: immer billiger und immer mehr" Kirsten Wosnitza. Copyright: Wir haben es Satt!

„Wenn ich mit Natur-, Tier- und Umweltschützern rede, dann merk‘ ich sehr schnell, dass wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen, denn wir alle leiden unheimlich unter einem System, das da heisst: immer billiger und immer mehr“ Kirsten Wosnitza. Copyright: Wir haben es Satt!

Klare Worte spricht Kirsten Wosnitza an der Veranstaltung Wir haben es satt in Berlin. Sie ist konventionelle Milchbäuerin und Sprecherin des Landesteams Schleswig-Holstein des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Applaus ist ihr sicher. Hören Sie, was diese engagierte Frau Ihnen zu sagen hat: Wir haben es Satt 2018 – Kirsten Wosnitza.

Wo hört der Fortschritt auf, wo beginnt der Rückschritt – global gesehen?

FOKUS: Der Tod ist Teil des Geschäfts. Marcel Niedermann und Rachel Honegger, SRF 10 vor 10 vom 2.2.18

Strafanzeige wegen Tierquälerei: „…Oder anders formuliert: Die Tierrechtler wollen ein System kippen, von dem selbst Landwirte sagen, dass sie sich zuerst daran gewöhnen mussten.“ Bauernzeitung vom 3.2.18

Beschwerde gegen Palmöl-Label von Migros und Coop, Tagesanzeiger vom 28.1.18

Oil Palm and Coconut Under Threat, Authorities Say. EMTV vom 25.1.18

Heidis Artikel zu Palmöl

Schweizer Rohstoff-Export – Asiaten wollen mehr Schweizer Holz. Matthias Heim, Tagesanzeiger vom 6.5.17

God’s giant miracle carrots, BBC vom 27.1.18

Werbepsychologie, Wikipedia

4.2.18 HOME

Fleischindustrie: Sklaven in deutschen Schlachthöfen

24. Juni 2013
Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung, verarbeitet durch Sklaven?

Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung, verarbeitet durch Sklaven?

„Schlechte Bezahlung, unwürdige Unterkünfte, Erniedrigung und Erpressung: Was sich in Schlachthöfen abspielt, ist für viele Kritiker mehr als Ausbeutung. Die Rede ist von Menschenhandel und organisierter Kriminalität.“ Das schreibt Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung vom 24.6.13 und zitiert die Düsseldorfer Richterin Brigitte Koppenhöfer: „Der Umfang illegaler Tätigkeiten und deren Selbstverständlichkeit sind erschreckend. Das Gewerbe scheint von diesen Straftaten durchdrungen zu sein“. Im Dokumentarfilm über „Lohnsklaven in Deutschland“ decken Marius Meyer und Michael Nieberg Machenschaften der organisierten Kriminalität auf. Dunkle Limousinen fahren vor wie in Actionfilmen.

Es geht ums Geld

In den aufwendigen Gerichtsverfahren geht es nicht um Lohndumping, nicht um Sklavenhalterei und unmenschliche Arbeitsbedingungen, sondern um den Verdacht der Vorenthaltung von Sozialversicherungsabgaben und Hinterziehung von Umsatzsteuern und Lohnsteuerbeträgen. Es geht also ums Geld. Ums Geld gehts auch beim Import von Billigfleisch und beim Kauf von Billigfleisch. Heidi meint: „Gute Lebensmittel haben ihren Preis!“ KAGfreiland kämpft gegen den Import von Billigfleisch aus tierquälericher Haltung. Verkauft wird das Fleisch bei Migros, Coop, Spar, Aldi, Lidl usw. in unzähligen Restaurants, Grosshandel, Gastromärkten. KAG-Kampagne Stopp Import-Schweinerei!

Mehr über den Menschenhandel von Werkvertragsfirmen unter Lohnsklaven in Deutschland, Süddeutsche Zeitung vom 24.6.13

Lohnsklaven in Deutschland, ARD 24.6.13

„Uns kam das vor wie ein Schattenreich“, Interview mit Michael Nieberg, NDR vom 22.6.13

Infoquelle Grünwolf: Fleischindustrie: Sklaven in Deutschland

24.6.13 HOME

Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe

25. April 2012
DSC01985Erdbeerfeld110531

Schweizer Erdbeeren-Ernte durch AusländerInnen, 31.5.11

Wer über Google Coto de Doñana sucht, erhält vor allem Links zu Unterkunfts- und Reiseangeboten. Das riesige Sumpfgebiet und Unesco-Weltnaturerbe ist ein Winterquartier für viele Zugvögel und ein beliebtes Ferienziel für Touristen. Aber unsere Grossverteiler sind mit Hilfe unvernünftiger KonsumentInnen daran, dieses einmalige Naturschutzgebiet zu entwässern. Womit? Zum Beispiel mit Erdbeeren aus der südspanischen Provinz Huelva. Dort zapfen die Erdbeer-EsserInnen, ohne es zu wissen, illegale Brunnen in der Coto de Doñana (Wikipedia) an. Mit jeder Schale Erdbeeren entziehen sie dem Sumpf 276 Liter Wasser. Bei den riesigen Mengen, welche die Grossverteiler den spanischen Produzenten abkaufen und schon im Winter zu Spottpreisen anbieten, wirkt sich dies massiv auf den Wasserhaushalt des Weltnaturerbes aus. Es lohnt sich, den Kassensturzfilm des Schweizer Fernsehens vom 24. April 2012 anzuschauen, aus dem diese Informationen stammen: Erdbeergenuss gefährdet Naturschutzgebiet. Und wie steht es mit den Pflanzenschutzmitteln?

Nichts Neues, schon lange kennt man die Probleme, getan wird nichts oder nur wenig. Die Besänftigungsversuche der Grossverteiler überzeugen nicht. Doch auch der im Kassensturz-Film auftretende Schweizer Erdbeerproduzent verschweigt einiges. Die kostspieligen Bewässerungsanlagen werden nicht nur für Extremjahre wie 2003 erstellt. Weil Erdbeeren Wassermangel nicht ertragen, wird vorsichtshalber bei kritischen Bedingungen bewässert und bei Bedarf bedüngt. Dann darf man das Problem der Pflanzenschutzmittel-Rückstände nicht vergessen. Zahlreich sind die Krankheitserreger und Schädlinge, welche die Erdbeerkulturen bedrohen, entsprechend ausgeklügelt muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sein, besonders bei den Frühkulturen unter Plastik; auch das ökotoxikologisch bedenkliche Kupfer wird da und dort eingesetzt. Erdbeeren gehören daher zu den Obstarten mit den höchsten PSM-Rückständen. Spanien ist bekannt für einen „grosszügigen“ Einsatz von PSMs. Dann gibt es noch das Problem mit den Arbeitskräften, worüber Adi in Adi’s Agro Blog im neuesten Artikel geschrieben hat: Der freizügige Schnitt ins eigene Fleisch.

Heidis frühere Artikel zum Thema:
Jetzt Himbeeren kaufen?
SUISSE GARANTIE ohne Ausländer?

25.3.12 HOME

Fed up – Wir brauchen neue Läden!

4. April 2012
logo4Fedup

Fed up, ein Woldpress-Blog über Essen, Grossverteiler ...

Wer Lebensmittel einkauft, muss die Stecknadel im Heuhaufen suchen: Gemüse aus Grundwasser-verzehrendem und verschmutzendem Anbau, teure Fine food, Maiskolben im Frühling, Fleisch aus tierquälerischer Haltung, von modernen Sklaven hergestellte Beeren, Frühstücksflocken voller Zucker, salzige Chicken sweet and sour, fettige tiefgefrorene Lasagna … Jetzt vor Ostern ködern uns die Grossverteiler mit SUPER-Hasen und -Aktionen zum Grosseinkauf. Zwar haben uns die Grossverteiler Bio in grösseren Mengen gebracht, aber auch mit einigen Abstrichen und Abrahmern. Wir brauchen neue Läden, wo man/frau die wichtigen Lebensmittel einkaufen kann, ohne stundenlanges Etiketten-Studium, ohne kilometerlange Ladengestelle. Nicht jede/jeder hat einen Quartierladen, und im VOLG-Lädeli, dem Laden der Bauern, stammt zwar über 70 Prozent des Sortiments aus der Schweiz, doch gibt’s dort auch die Erdbeeren aus Spanien, die Spargeln aus Mexiko, den ganzen Winter Tomaten und Trauben ….

Fed up ist ein amerikanischer WordPress-Blog, leider nur in Englisch. Im Artikel „Big“ Savings Really Just Lead To Big Pains schreibt Fed up über Aktionen, das Sparpotenzial, den hohen Zeitaufwand und den grossen Papierverschleiss. Ennet dem Teich ist man immer einen Schritt voraus, weshalb sich ein Blick dorthin lohnt, z.B. The Great Food Truck Race, Fed up.

The Great Food Truck Race, Wikipedia englisch

4.4.12 HOME


%d Bloggern gefällt das: