Posts Tagged ‘Maienfeld’

Klima-Monitor für Heidis Heimat Maienfeld

21. Februar 2023
Quelle: MeteoSchweiz

Quelle: MeteoSchweiz. Oben Temperatur, Mitte Niederschlag, unten Sonnenschein. Für Vergrösserung auf Grafik klicken.

Klima-Daten für CH-7304 Maienfeld. Die letzten 24 Monate im Vergleich zur Norm (Durchschnittswerte 1991–2020).

  • Im Januar 2023 war es 1,9°C zu warm.
  • Es schneite oder regnete viel zu wenig: 20,8 mm statt 77,4 mm; das ist lediglich ein Viertel der Norm.
  • Die Sonne schien nur 71 Stunden, der Durchschnitt beträgt 95.4 h.

Siehe Lokalprognose für Maienfeld MeteoSchweiz

Wie wird es weitergehen? Qui vivra verra!

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E-Auto … Kobalt … COP26 … Glencore … Sklaven …

10. November 2021
Autobahnraststätte Heidiland, Maienfeld GR

Autobahnraststätte Heidiland, Maienfeld GR

Wir wissen es: Die Politik kurbelt die E-* an wie wild. Wie wenn wir genügend Strom hätten für all die Autos, die Geräte, die Maschinen, die Lichtinstallationen …! Gerade hat man gemerkt, dass die Versorgung langfristig unter Umständen nicht sichergestellt ist, denn nicht nur die Schweiz will unendlich viel Strom, wo doch sonst alles mehr oder weniger beim Alten bleiben soll nach dem Motto „Wir müssen uns nicht einschränken!“

Quelle: The Guardian 8.11.21

Ein paar Zitate aus dem Artikel (Battery life Africa) ‘Like slave and master’: DRC miners toil for 30p an hour to fuel electric cars.

Die Namen Tesla, Renault und Volvo sagen Pierre* nichts. Er hat noch nie etwas von einem Elektroauto gehört. Aber wenn er sich jeden Morgen in der geschäftigen, staubigen Stadt Fungurume im südlichen Bergbaugürtel der Demokratischen Republik Kongo auf den Weg zur Arbeit macht, ist er das erste Glied in einer Lieferkette, die die Revolution der Elektrofahrzeuge und ihr Versprechen einer kohlenstofffreien Zukunft vorantreibt.

Pierre baut Kobalt ab, eines der begehrtesten Mineralien der Welt und ein Hauptbestandteil der Batterien, welche die meisten Elektrofahrzeuge antreiben.

Er sagt, sein Grundlohn betrage umgerechnet 2,60 £ (3,50 $) pro Tag, aber wenn er die Mittagspause durcharbeitet und Überstunden macht, kann er bis zu 3,70 £ verdienen. Das Warten auf das Mittagessen lohnt sich nicht: Er sagt, er bekomme nur zwei kleine Brötchen und einen Karton Saft.

„Der Lohn ist sehr, sehr gering. Das bereitet mir Kopfschmerzen … In der Mine wird so viel verdient und wir verdienen so wenig“, sagt er.

Schlechte Behandlung in Chinesischen Unternehmen

… Er ist über einen Subunternehmer in der Tenke Fungurume Mine (TFM) beschäftigt, einer der grössten Industrieminen des Landes, die zu 80% dem chinesischen Unternehmen China Molybdenum (CMOC) gehört.

… In einer Reihe von Minen, die von chinesischen Unternehmen betrieben werden, erhoben Arbeiter Vorwürfe der Diskriminierung und des Rassismus, die an die Kolonialzeit erinnerten.

… The Guardian hat die Kobalt-Lieferkette von TFM und anderen industriellen Minen über eine Reihe von Raffinerien und Batterieherstellern bis hin zu einigen der weltweit führenden Elektroautohersteller, darunter Tesla, VW, Volvo, Renault und Mercedes-Benz, verfolgt.

… Obwohl einige Batterie- und Automobilhersteller den Kobaltanteil in ihren Batterien reduziert haben, wird das Verkaufsvolumen von Kobalt in diesem Sektor in den kommenden zehn Jahren um das Vier- bis Fünffache steigen.

… Im Laufe der Untersuchung sagten die vom Guardian befragten Arbeitnehmer, dass sie die Art und Weise, wie sie behandelt werden, zutiefst verärgert, sich aber machtlos fühlen, dagegen zu protestieren. „Es ist eine schockierende Situation, aber ich kann den Job nicht aufgeben, weil ich keine andere Wahl habe“, sagt einer. „Wo kann ich einen anderen Job finden?“

Subunternehmen

… In einigen Bergwerken wird jedoch die Mehrheit der Arbeiter – beispielsweise fast 70% bei TFM – über Subunternehmer angestellt. Der Einsatz von Subunternehmern kann dazu führen, dass sich die Arbeitnehmer in einer äusserst prekären Lage befinden: Sie werden häufig mit Kurzzeitverträgen oder gar ohne Vertrag eingestellt, haben nur begrenzte Sozialleistungen, niedrige Löhne und müssen ständig mit einer Kündigung rechnen.

Schweizer Konzern wäscht grün

… In einigen Bergwerken wird jedoch die Mehrheit der Arbeiter – beispielsweise fast 70% bei TFM – über Subunternehmer angestellt. In seinem kleinen Büro in Kolwezi zeigt Kashal dem Guardian eine Liste von angeblich mehr als 50 Subunternehmern, die von der Kamoto Copper Company (KCC) Mine, die dem Schweizer Rohstoff- und Bergbaugiganten Glencore gehört, eingesetzt wurden.

„Glencore setzt viele Subunternehmer ein, so dass die Beschäftigten vom Subunternehmer und nicht von Glencore abhängig sind. Auf diese Weise tragen sie keine Verantwortung und können einen Vertrag jederzeit beenden“, sagt Kashal.

Lesen Sie hier weiter:

‘Like slave and master’: DRC miners toil for 30p an hour to fuel electric cars. Pete Pattisson, The Guardian 8.11.21

10.11.21 HOME

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Jubiläum: 10 Jahre Heidis Mist

10. Mai 2020
Jubiläums-Kuchen

Jubiläums-Kuchen

In der Nacht vom 13. auf den 14.5.10 konnte Heidi nicht schlafen. Es regnete wie aus Kübeln. Sie hörte quasi Nitrat ins Grundwasser tropfen. Mehr als 20 riesige, bis 120 m lange Misthaufen lagen damals seit Wochen schutzlos über dem Grundwasser in der Rheinebene bei Maienfeld. Was sie nicht wusste, das war: Diese Art der Mistlagerung hatte dort Tradition.

Am Morgen, zwar nicht ausgeschlafen, aber wütend, setzte sich Heidi an den Compi und entwarf einen Blog. Wie soll er heissen? Heidis Mist! Maienfeld ist die Heimat des weltberühmten Heidi. 24 Stunden später, am 15.5.10, stellte Heidi ihren ersten Artikel ins Netz. Sie ging davon aus, dass sie das ein bis maximal zwei Jahre mache und dann die Missstände behoben seien. Doch weit gefehlt. Und sie hat immer neue entdeckt, nicht nur Misthaufen, auch weitere Missstände!

Heute darf Heidi feiern: Ein paar Erfolge … und noch viel Arbeit vor sich!

Liebe Leserinnen und Leser

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und … sagen sie es weiter!

Alles Gute wünscht

Heidi

Die Weisung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft, Kanton Graubünden, welche Heidi in den Artikeln vom 15. bis 17.5.10 verlinkt hatte, war nicht bundesgesetzkonform, wurde wenig später vom Bundesamt für Umwelt kritisiert. Die Bündner Behörden sahen aber keinen Grund, sie zu ändern. Sie wurde erst vor einem guten Jahr kurzer Hand vom Netz genommen, weshalb die Links zur Weisung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft in Heidis Artikel von damals zum Fehler 404 führen!

8 Jahre Heidis Mist – Graubünden ignoriert weiterhin Bundesrecht. Heidis Mist vom 15.5.18

Miststöcke im Heidiland. Heidis Mist vom 15.5.10

Grenz-Miststock beim Möwenpick Heidiland. Heidis Mist vom 16.5.10

Bleibt „trockener“ Mist im Regen trocken? Heidis Mist vom 16.5.10

Guinness-verdächtiger „Miststock“. Heidis Mist vom 16.5.10

Mit Blick auf’s Schloss. Heidis Mist vom 16.5.10

Noch mehr „Miststöcke“ – 7.3.2010. Heidis Mist vom 17.5.10

Weisung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation/Amt für Natur und Umwelt Graubünden, PDF

Dam-Hirsch-Weide zwischen H

Dam-Hirsch-Weide zwischen Heidialp und Heididorf Maienfeld Mitte Dezember 2018

Ankunft im Heididorf ob Maienfeld. Früher hiess es "Heididörfli", da der Ort nur wenige Häuser aufweist. Für den Tourismus sind Umlaute schwierig, weshalb as "Heididörfli" in "Heididorf" umgetauft wurde!

Ankunft im Heididorf ob Maienfeld. Früher hiess es „Heididörfli“, da der Ort nur wenige Häuser aufweist. Für den Tourismus sind Umlaute schwierig, weshalb das „Heididörfli“ in „Heididorf“ umgetauft wurde!

Heidi, der Geissenpeter und die Geissen sind jederzeit für Fotos zu haben. Der Weg rechts führt ins Heididorf.

Heidi, der Geissenpeter und die Geissen sind jederzeit für Fotos zu haben. Der Weg rechts führt ins Heididorf.

Neubau-Heidi-Alphütte im Heididorf

Neubau-Heidi-Alphütte im Heididorf

Im Shop gibt es wahlweise Kaffee in der Tasse oder im Plastikbecher.

Im Shop gibt es wahlweise Kaffee in der Tasse oder im Plastikbecher.

15.5.20 HOME

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In einem Bächlein helle … da schwamm einst die Forelle (2)

6. Mai 2020
Malanser Mühlbach bei Maienfeld: Man kann messen wie man will, der Pufferstreifen ist viel zu klein. Das war zwar im September 2014, aber bis heute ist es nicht besser geworden.

Malanser Mühlbach bei Maienfeld: Man kann messen wie man will, der Pufferstreifen ist viel zu klein. Das war zwar im September 2014, aber bis heute ist es nicht besser geworden.

Heidi wird manchmal gefragt: „Wieso schreibst du so selten über Pufferstreifen?“ Der Grund ist der Gewässerraum. Er wurde 2011 gesetzlich verankert, die Kantone hätten die Gewässerräume bis Ende 2018 ausscheiden SOLLEN, aber die meisten sind, Stand Sommer 2019, dieser Verpflichtung nicht bzw. nur teilweise nachgekommen und die früher einmal versprochenen gesamtschweizerischen Karten liegen in astronomischer Ferne, da die Ressourcen fehlen.

Wo die Gewässerräume noch nicht ausgeschieden wurden, gilt eine Übergangsregelung. Wenn Heidi also vor einem mutmasslichen Gesetzesverstoss steht, dann weiss sie nicht, ob die alte oder die neue Regelung anwendbar ist. Die neue Regelung schützt die kleinen Gewässer weniger und ohne Karten und GPS lassen sich die Gewässerräume im Feld nicht lokalisieren. So einfach ist das! Wie machen es künftig die Bauern?

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wollte Anfang 2019 eine Umfrage bei den Kantonen starten, aber man hat rasch begriffen, dass es sich gar nicht lohnt, und hat die Umfrage um ein Jahr verschoben. Hat das BAFU inzwischen etwas unternommen? Man müsste nachfragen!

Ein Teil des Problems könnte mit den beiden Pestizidinitiativen gelöst werden. Ein Fachmann meint dazu: „Pestizide sind zwar nur ein Teil der Belastung der Gewässer und die Gülle ein anderer – wo ein nachhaltiges Umdenken stattfinden sollte – aber immerhin wäre das ein erster wichtiger Schritt in Richtung Kulturlandschaftspflege (gemäss Verfassungsauftrag an die Landwirte) und nicht, wie vielfach heute gesehen, Produktion um jeden Preis auf jedem Quadratmeter.“

Heute morgen früh wurden der folgende Artikel und das Video mit dem gleichnamigen Lied von Franz Schubert aufgerufen, Dietrich Fischer-Dieskau/Bariton, Gerald Moore/Klavier. Das hat Heidi veranlasst, diesen Artikel zu schreiben … eigentlich ist ja alles schon geschrieben!

Im folgenden Artikel sind auch Heidis Artikel über die Verschlechterungen des Gewässerschutzes verlinkt, die mit den neuen Regelungen verbunden sind. Die Gesetzesrevision von 2011 dient v.a. dem Hochwasserschutz und teilweise der Renaturierung.

In einem Bächlein helle … da schwamm einst die Forelle. Heidis Mist vom 29.4.17

So kompliziert ist die heutige Regelung!

Wo ist der Pufferstreifen am Bach? Heidis Mist vom 28.9.14

Weitere passende Artikel:

Das grosse Puff mit den Pufferstreifen. Heidis Mist vom 27.4.18

Herbizid auf Pufferstreifen am Malanser Mühlbach. Heidis Mist vom 4.5.20

Pufferstreifen-Verletzungen am Malanser Mühlbach. Heidis Mist vom 20.5.13

Heidis Artikel zum Thema Pufferstreifen.

6.5.20 HOME

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Herbizid auf Pufferstreifen am Malanser Mühlbach

4. Mai 2020
Herbizid-Einsatz auf dem Pufferstreifen am Malanser Mühlbach zwischen Malans und Maienfeld. Copyright: Paul M.

Herbizid-Einsatz auf dem Pufferstreifen am Malanser Mühlbach zwischen Malans und Maienfeld. Copyright: Paul M.

Die schöne Herbstzeitlose hat einen Fehler: Sie ist rundum giftig! Das Gift bleibt im Heu und in der Silage erhalten und ab etwa 5% Herbstzeitlosen-Blätter und -Samen in der Ration besteht für Rinder Vergiftungsgefahr. Giftig ist die Pflanze auch für Pferde, Schafe, Ziegen usw.

Es ist aber unsinnige, die Herbstzeitlose deshalb „ausrotten“ zu wollen. Mit einer gezielten Bewirtschaftung kann sie zurückgedrängt werden, wie in den nachfolgend verlinkten Beiträgen gezeigt wird.

Bekämpfung in der Schweiz giftig, nicht so in den Nachbarländern

Für die chemische Bekämpfung ist in der Schweiz EIN Herbizid zugelassen: Ally Tabs. Das Mittel ist sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. In Deutschland und Österreich muss die Herbstzeitlose mit Bewirtschaftungsmassnahmen unterdrückt werden, Herbizide sind für diesen Zweck keine zugelassen. Wo bleiben die vielgelobten strengeren Schweizer Gesetze?

Gift ist letztes Mittel!

Zitat aus dem Aktionsplan, Seite 9: "... Erst als letzte Massnahme sollen chemische PSM zur Anwendung gelangen. Der Einsatz von chemischen PSM wird heute aber oftmals vorgezogen, da die Alternativen weniger wirtschaftlich, weniger effizient oder nicht vorhanden sind."

Zitat aus dem Aktionsplan, Seite 9: „… Erst als letzte Massnahme sollen chemische PSM zur Anwendung gelangen. Der Einsatz von chemischen PSM wird heute aber oftmals vorgezogen, da die Alternativen weniger wirtschaftlich, weniger effizient oder nicht vorhanden sind.“

Theoretisch dürften die Bauern aber in der Schweiz nur chemische Mittel einsetzen, wenn alle anderen Massnahmen versagen. Im Falle der Herbstzeitlose gibt es durchaus Alternativen wie Weide und Schnitt. Die nachfolgenden Beiträge zeigen wie das geht:

Regulierung der Herbstzeitlose. FiBL, aktualisiert 20.9.18

Die Herbstzeitlose in den Griff bekommen. FiBL November 2017

Herbstzeitlose – Gefahr für das Vieh. Schweizer Bauer vom 5.10.17

Herbstzeitlose erkennen und in Schach halten. Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) Raumberg-Gumpenstein

Herbizid-Einsatz am Malanser Mühlbach

Das Herbizid wurde zu nahe an den Bach gespritzt.

Das Herbizid wurde zu nahe an den Bach gespritzt.

Gemäss der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, Anhang 2.5, dürfen Pflanzenschutzmittel in Hecken und Feldgehölzen sowie in einem Streifen von drei Metern Breite entlang von Hecken und Feldgehölzen nicht eingesetzt werden, desgleichen in oberirdischen Gewässern und in einem Streifen von drei Metern Breite entlang von oberirdischen Gewässern. Zum ersten Punkt gibt es – wie immer – Ausnahmen: ausgenommen sind Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen, sofern diese mit anderen Massnahmen, wie regelmässiges Mähen, nicht erfolgreich bekämpft werden können. Die Ausnahme gilt nicht für Pufferstreifen an Gewässern!

Heidi meint: Auch wenn aufgrund von Fotos nicht immer abschliessend beurteilt werden kann, die Pufferstreifen-Fotos vom Malanser Mühlbach zwischen Malans und Maienfeld zeigen, dass die Herbstzeitlosen hier kein Problem sind, also einen Herbizideinsatz nicht gerechtfertigen. Aber wer urteilt darüber? Niemand! Man lässt die Bauern machen wie ihnen beliebt.

In diesem Fall wurde auch unsorgfältig und bis nahe ans Wasser gespritzt; das Gras leidet mehr als die Herbstzeitlosen! In den Lücken können sich andere Unkräuter breit machen: Lückenfüller! Dann wieder spritzen?!

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Siloballen: Einmal auf Pufferstreifen und einmal …?

16. Januar 2020
5 Siloballen auf einem Pufferstreifen am Waldrand im St. Galler Rheintal. Welcher Kontrolleur möchte sich deswegen mit dem Bauern überwerfen und die illegale Lagerung anzeigen? Sind ja nur ein paar Siloballen! Foto vom 19.12.19.

5 Siloballen auf einem Pufferstreifen am Waldrand im St. Galler Rheintal. Welcher Kontrolleur möchte sich deswegen mit dem Bauern überwerfen und die illegale Lagerung anzeigen? Sind ja nur ein paar Siloballen! Foto vom 19.12.19.

An Weihnachten 2012 lagen oberhalb Maienfeld am Weg Richtung Jenins ein paar Siloballen und auf dem Pufferstreifen am Waldrand war ein langer Misthaufen; er begann oben am Weg mit Aussichtsbänklein und endete bei den Siloballen. Auch war er teilweise gedeckt, aber schon ziemlich vermodert. Die Siloballen lagen in der Flucht der Hecke.

An Weihnachten 2012 lagen oberhalb Maienfeld am Weg Richtung Jenins ein paar Siloballen und auf dem Pufferstreifen am Waldrand war ein langer Misthaufen; er begann oben am Weg mit Aussichtsbänklein und endete bei den Siloballen. Auch war er teilweise gedeckt, aber schon ziemlich vermodert. Die Siloballen lagen in der Flucht der Hecke.

Jahr für Jahr lagern hier Siloballen. Am 15.1.20 sah das Siloballenlager, vom Aussichtsbänkli aus gesichtet, so aus.

Jahr für Jahr lagern hier Siloballen. Am 15.1.20 sah das Siloballenlager, vom Aussichtsbänkli aus gesichtet, so aus.

Annäherung auf dem unteren Weg Richtung Jenins.

Annäherung auf dem unteren Weg Richtung Jenins.

Vom Weg aus gesehen liegen die Siloballen in der Flucht der Hecke bzw. dort wo eigentlich eine Hecke sein sollte.

Vom Weg aus gesehen liegen die Siloballen in der Flucht der Hecke bzw. dort wo eigentlich eine Hecke sein sollte.

Heidi hat hinter die Siloballen geguckt und abgeschnittene Äste am Boden gesehen. So wird ein Pufferstreifen zur Hecke geschaffen.

Heidi hat hinter die Siloballen geguckt und abgeschnittene Äste am Boden gesehen. So wird ein Pufferstreifen zur Hecke geschaffen.

Diese Tafel steht auf der anderen Seite des Wegs!

Diese Tafel steht auf der anderen Seite des Wegs!

Zur Erinnerung: Siloballen dürfen nur auf der düngbaren Fläche gelagert werden. Auf Pufferstreifen ist das Düngen verboten.

Busse gemäss Direktzahlungsverordnung

Art 2.2.5 Pufferstreifen

c. Lagerung nicht zugelassener Materialen wie
Siloballen, Misthaufen auf Pufferstreifen
(Anh. 1 Ziff. 9)
15 Fr./m, mind. 200 Fr.,
max. 2000 Fr.

24. Dezember 2012: Mist auf Pufferstreifen, Heidis Mist 31.12.12

Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, Anhang 2.6, Art. 3 Dünger, 3.3.1 Verbote

So wird aus einer mageren Alpweide eine Unkrautweide

17. August 2017
Schöne Aussicht ... und ... Bauern laden Heu um. Wer findet sie auf diesem Bild?

Schöne Aussicht … und … Bauern laden Heu um. Wer findet sie auf diesem Bild?

Heidi meint: „Das einzig Positive an den Helikopter-Pestizidsprühflügen ist, dass die Sesemanns jetzt ihre Ferien häufiger in Graubünden verbringen und nicht mehr ins Wallis fahren.“ Im Moment logieren sie in Maienfeld. Heidi und Peter haben die Feriengäste für einen Alpausflug abgeholt.

Heidi konnte ihnen (wie 2016) auch dieses Jahr beim Vorbeifahren mit der SBB den seit eh und je fehlenden Pufferstreifen am Malanser Mühlbach zeigen und den etwas grösser gewordenen, aber immer noch viel zu kleinen, am Kleinen Seezli.

Überraschung im Ausflugsrestaurant

Rechtzeitig für eine Verschnaufpause mit Kaffee und Gipfeli erreichten sie das Ausflugsrestaurant. Klara war begeistert von der Aussicht, machte ein paar Fotos und zeigte sie Peter.

Peter: „Interessant! Hier unten siehst du Bauern beim Umladen von Heu für die Alp, denn mit dem schweren Gefährt können sie nicht hinauffahren.“

Umladen von Heu vom grossen auf die kleinen Transporter.

Umladen von Heu vom grossen auf die kleinen Transporter.

Klara: „Heu?“

Peter: „Ja! Die Alpbesitzer sind reich und Alpkäse ist beliebt, daher haben sie eine Käserei gebaut. Doch die Qualität des Weidefutters ist schlecht, nur für Rinder knapp genügend. Daher braucht es auch gutes Futter aus dem Tal oder zugekauftes.“

Und los gehts!

Und los gehts!

Am Bergrestaurant vorbei ... Touristen fotografieren ... unzählige Samenständer von Blacken auf den Weiden ...

Am Bergrestaurant vorbei … Touristen fotografieren … unzählige Samenständer von Blacken auf den Weiden …

... Abgeladen wird bei schönstem Wetter und flatternder Fahne.

… Abgeladen wird bei schönstem Wetter und flatternder Fahne.

Fräulein Rottenmeier: „Das ist doch ein ökologischer Blödsinn! Die sollen ihren Käse unten herstellen. Nur schon die Energie, die es für den Transport braucht! Und was macht der lärmige Helikopter, der dauernd zur Bergspitze fliegt?“

Heidi: “Die Bergsteiger von heute sind anspruchsvoll, wollen essen und trinken wie im Restaurant. Diese Hütte wird zweimal jährlich versorgt. Wir haben Pech!“

Herr Sesemann: „Und was geschieht mit den zusätzlichen Nährstoffen? Werden Gülle und Mist ins Tal transportiert?“

Peter: „Nein, die Dünger bleiben oben, werden auf die kargen Flächen bzw. steinigen Stellen ausgebracht. Sehen Sie dort die Blacken! Sie sind ein Zeichen für Überdüngung; auch können mit dem Heu Unkrautsamen auf die Weiden gelangen und dort keimen. Wir werden noch mehr verunkrautete Weiden sehen.

In dieser Gegend versickert das Wasser leicht; ob die Gülle Quellen verschmutzt, das weiss ich nicht.“

Blacken wachsen auf der kargen steinigen Weide.

Blacken wachsen auf der kargen steinigen Weide.

"Unsauberes" Spritzen ganzer Flächen mit Herbizid, noch gibt es Streifen mit Brennnesseln. Dort wo Brennnesseln waren, wachsen jetzt v.a. Blacken.

„Unsauberes“ Spritzen ganzer Flächen mit Herbizid, noch gibt es Streifen mit Brennnesseln. Dort wo Brennnesseln waren, wachsen jetzt v.a. Blacken.

Heidi: „Ja und die Unkräuter werden zum Teil grossflächig mit Herbiziden besprüht, auch Brennnesseln. Besonders von drainierten Flächen ist Abschwemmung möglich. Ob Herbizide mit dem Wasser in Quellen gelangen? Weil Tiere gerne welke Pflanzen fressen, sind diese oft bald weg. Auch Giftpflanzen werden so eher gefressen. Das kann für Tiere tödlich sein!“

Fräulein Rottenmeier: „Und die Gemsen? Fressen diese die Herbizid-Pflanzen auch?“

Peter: „Das interessiert die Älpler nicht, höchstens die Jäger und Wildhüter, aber diese merken das doch nicht!“

Was sagt das Gesetz?

Direktzahlungsverordnung

Art. 26 Grundsatz

Die Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetriebe müssen sachgerecht und umweltschonend bewirtschaftet werden.

 Art. 31 Zufuhr von Futter

1 Zur Überbrückung witterungsbedingter Ausnahmesituationen dürfen höchstens 50 kg Dürrfutter oder 140 kg Silage pro Normalstoss (NST) und Sömmerungsperiode zugeführt werden.

2 Für gemolkene Kühe, Milchziegen und Milchschafe ist zusätzlich die Zufuhr von 100 kg Dürrfutter und 100 kg Kraftfutter pro NST und Sömmerungsperiode zulässig.

3 Schweinen darf Kraftfutter nur als Ergänzung der alpeigenen Milchnebenprodukte verfüttert werden.

4 Für jede Futterzufuhr sind der Zeitpunkt der Zufuhr sowie die Art, Menge und Herkunft des Futters in einem Journal festzuhalten.

Heidi meint: „Die Bewirtschaftung ist weder sachgerecht noch umweltschonend. Für die Futterzufuhr muss zwar ein Formular ausgefüllt werden, das ist in der Regel jedoch nicht kontrollierbar.“

Höhere Alpungsbeiträge schaden der Biodiversität, Heidis Mist 15.7.16

Herbizide auf Alpen, alle Artikel zum Thema

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Anzeige Gewässerverschmutzung: juristische Stolpersteine

9. Februar 2017

Eine Bündnerin kam mit einem Ladeninhaber in Zürich ins Gespräch. Der Maiensäss-Besitzer ist sauer auf die Bündner Behörden: „Überfallsmässig kamen sie, beanstandeten die Mistgrube, sie sei nicht dicht. Und sie verurteilten mich zu einer Busse und Strafe.“ Die Bündnerin zu Heidi: „Ich verstehe das nicht. Du sagst doch immer, dass die Bündner Behörden gerne beide Augen zudrücken, auch bei augenfälligen und willentlichen Gewässerverschmutzungen.“

Heidis Antwort: „Es kommt eben drauf an, WER Gesetze missachtet. In Graubünden herrscht ein Gewässerschutz-Zweiklassen-System: Für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG) verantwortlich, für die Übrigen das Amt für Natur und Umwelt.“ Entsprechend unterschiedlich ist der Vollzug. Ausrede des ALG: „Es fehlen uns die Ressourcen.“

Anzeigeberechtigung JA

Wir alle dürfen Gewässerverschmutzungen anzeigen. Doch wir erfahren in der Regel nicht, ob die VerursacherInnen bestraft wurden oder nicht. Nur wenn wir einen persönlichen Schaden hieb- und stichfest beweisen können, die Schadensumme nennen und das Vergehen auch den Gesetzen entsprechend einklagen, dann erhalten wir die gewünschten Informationen. Wenn „bloss“ die Umwelt verschmutzt wurde, dann erfahren wir nicht, ob und wie gehandelt wurde.

Was tun, wenn wir „bloss“ eine Umweltverschmutzung eingeklagt haben, das Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurde und diese uns den Entscheid schickt mit dem Hinweis: „Rechtsmittel (Art. 393 ff. StPO). Gegen diese Einstellungsverfügung kann innert 10 Tagen seit der Zustellung schriftlich und begründet beim Kantonsgericht von Graubünden, 7000 Chur, Beschwerde erhoben werden.“ Heidi empfiehlt, einen solchen Aufruf nicht zu beachten, denn er gilt nur für die Beschuldigten, obwohl dies nicht explizit geschrieben steht.

Beschwerdeberechtigung NEIN

Heidi, die Nichtjuristin, hatte Beschwerde gegen den Einstellungsentscheid der Staatsanwaltschaft eingelegt, da klare Beweise und zahlreiche Indizien vorliegen. Das Kantonsgericht trat auf die Beschwerde nicht ein, denn das Gewässerschutzgesetz schütze öffentliche Interessen, weshalb die Beschwerdeführerin nicht zur Beschwerde legitimiert sei. Diesen Sachverhalt bestätigte auch ein Jurist, den Heidi daraufhin konsultiert hatte. Also kein Rekurs ans Bundesgericht! Ist der abschliessende Absatz der detaillierten Ausführungen des Kantonsrichters ein kleiner Trost?

„… dass der Beschwerdeführerin bei diesem Ausgang des Verfahrens eine nach Art. 10 in Verbindung mit Art. 8 der Verordnung über die Gerichtsgebühren in Strafverfahren (VGS; BR 350.210) reduzierte Gerichtsgebühr von CHF 1’000 auferlegt wird (Art. 428 Abs. 1 StPO).“

An dieser Stelle sei dem von der Staatsanwaltschaft für Abklärungen zugezogenen Polizisten gedankt, denn er hat die Sache unvoreingenommen und objektiv angepackt. Heidis Gesamtkosten „mangelnder Vollzug durch die Bündner Behörden“ belaufen sich jetzt auf mehr als 12’000 Franken, siehe Mangelnder Vollzug kostet … am falschen Ort, Heidis Mist 10.12.14.

Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo das Recht des Anderen beginnt. Wenn es um den Bezug von Bundesgeldern geht, dann werden die Gesetze "überinterpretiert". Doch vom Gewässerschutz wollen die Behörden hierzulande lieber nichts wissen. Foto: Rathaus im Heididorf Maienfeld.

Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo das Recht des Anderen beginnt. Wenn es um den Bezug von Bundesgeldern geht, dann werden die Gesetze „überinterpretiert“. Doch vom Gewässerschutz wollen die Behörden hierzulande lieber nichts wissen. Foto: Rathaus im Heididorf Maienfeld.

In Anbetracht der zehnjährigen Gewässerverschmutzungs-Geschichte stellt Heidi den zwei von ihr Beschuldigten eine äusserst schlechte Legalprognose. Der Bau eines Anschlusses an die Meteorwasserleitung der Gemeinde durch die Gemeinde im Spätherbst 2016 wirft Fragen auf. Es ist daher schon möglich, dass das offene Gewässer in Zukunft einigermassen sauber sein wird.

Ein sehr gut informierter Beamter der Bündner Kantonsverwaltung hatte Heidi vor Jahren mitgeteilt, dass Anzeigen wegen Gewässerverschmutzung durch Bauern systematisch schubladisiert würden. Nun weiss Heidi, dass auch die Schubladen der Staatsanwaltschaft gross sind.

Vorgehen bei Gewässerverschmutzungen

Heidi empfiehlt Ihren LeserInnen, bei Gewässerverschmutzungen wie folgt vorzugehen, denn andere Wege, z.B. über die Gemeinde, sind nicht zielführend. Amt für Umwelt des Kantons Thurgau, Anleitung „Alarmierung“:

Rufen Sie sofort an. Meldungen am Folgetag oder später führen oft zu keinem Resultat!
Der Faktor Zeit entscheidet meist darüber, ob die Ursache einer Gewässerverschmutzung gefunden und der Schaden eingegrenzt werden kann. Nur bei sofortiger Meldung können die Einsatzkräfte rechtzeitig aufgeboten und die nötigen Massnahmen eingeleitet werden.

Wem melde ich?
Wenn Sie eine Gewässer- oder Bodenverschmutzung feststellen, melden Sie diese sofort der Kantonspolizei (Telefon 117).

Was melde ich?
Nennen Sie Ihren Namen sowie Ihre Telefonnummer für Rückfragen und informieren Sie über:

  • Ort (so genau wie möglich)
  • Art und
  • Ausmass des Geschehens.

Und dann?
Die Polizei rückt aus und kümmert sich um die Schadenbehebung und die Beweissicherung. Der Umwelt-Pikettdienst wird von der Kantonspolizei/den Einsatzkräften aufgeboten.

Gelangen wassergefährdende Stoffe in die Umwelt, ist meist nicht nur das sichtbare Gewässer betroffen, sondern auch das Kanalisationsnetz oder das Grundwasser, und damit unser Trinkwasser. Oftmals könnten solche Verschmutzungen durch Achtsamkeit und einfache Massnahmen verhindert werden.

9.2.17 HOME

Höhere Alpungsbeiträge schaden der Biodiversität

14. Juli 2016
Auf dieser Alpweide wurde ein selektives Herbizid gespritzt: Nur Gräser überleben. Copyright Ruedi A.

Auf dieser Alpweide wurde ein selektives Herbizid gespritzt: Nur Gräser überleben. Copyright Ruedi A.

Fräulein Rottenmeier und Klara Sesemann haben in Maienfeld ein Hotel bezogen, denn sie verbringen die Ferien zusammen mit Heidi. Heute rasselte der Wecker früh, denn Peter wird ihnen ein paar Schweizer Alpen zeigen. Mit Bahn und Postauto geht’s los zur ersten. Bei der Ausfahrt Maienfeld zeigt Heidi den Gästen den Acker mit dem fehlenden Pufferstreifen zum Malanser Mühlbach. Jahr für Jahr! Dieses Jahr ist’s ein Kartoffelacker. Dann verlassen sie den Kanton Graubünden.

Auf der Alp „Zum Blumentod“

Klara: „Wo sind die Glockenblumen? Heidi, das ist doch deine Lieblingsblume. Ich sehe nur Gras!“

Heidi: „Die sind längst verschwunden. Zu intensiv bewirtschaftet!“

Peter: „Ich zeig‘ dir dann schon noch Blumen. Dort drüben im Naturschutzgebiet. Du wirst staunen über die Farbenpracht. Hier wurde grossflächig ein selektives Herbizid gespritzt. Das tötet alle Pflanzen, ausser die Gräser.“

Fräulein Rottenmeier: „Das ist ja unglaublich! Werden DIE bestraft? Ich esse keinen Alpkäse mehr!“

Heidi: „Fräulein Rottenmeier, es ist nicht überall so schlimm. Peter zeigt uns später auch Weiden von vernünftigen Älplern.“

Peter: „Es ist eben so: Auf vielen Alpen wurden die Problempflanzen seit Jahrzehnten nicht mehr bekämpft. Deshalb breiteten sie sich aus, besonders dort, wo die Bewirtschaftung nicht den natürlichen Gegebenheiten angepasst ist. Es gibt regelrecht degenerierte Weiden.“

Klara: „Das ist aber schade! Früher waren die Alpweiden sooo schön.“

Heidi: „Ja, und jetzt gibt’s neu eben mehr Geld für’s Alpen. Doch wenn die Weiden verunkrautet sind, dann kürzen die Kontrolleure die Beiträge. Zusätzlich zu diesen Alpungsbeiträgen gibt es noch Sömmerungsbeiträge. Der Bund will wohl in erster Linie den Tourismus fördern, nicht die Biodiversität! Beim Downhill sieht man die Blumen sowieso nicht. Sie fördern eben v.a. die im Sommer schlecht ausgelasteten Bergbahnen.“

Peter: „Es gibt sehr strenge Alpkontrolleure!“

Klara: „Und dann darf jeder einfach Herbizid spritzen?“

Peter: „Einzelne Pflanzen totspritzen, das ist allgemein erlaubt, ausser auf Bio-Alpen. Für eine grossflächige Behandlung braucht es jedoch eine Bewilligung, aber diese werden grosszügig erteilt. Kein Problem!“

Heidi: „Das Hauptproblem ist, dass immer wieder Herbizide gespritzt werden müssen, wenn nicht gleichzeitig die Bewirtschaftung verbessert wird.“

Fräulein Rottenmeier: „Wer bildet diese Giftspritzer aus?“

Peter: „Jeder Löli darf spritzen. Es braucht keine Ausbildung. Die einen sind zurückhaltend, andere bespritzen alles, was ihnen nicht passt. Gespritzt wird meist, wenn man Zeit hat, nicht dann, wenn es der ideale Zeitpunkt wäre zur Vernichtung des Unkrauts.“

Im Postauto

Weisser Enzian auf einer Schweizer Alp. Copyright Ruedi A.

Weisser Enzian auf einer Schweizer Alp. Copyright Ruedi A.

Peter: „Liebe Klara, hier sieh! Ich habe letztes Jahr einen Weissen Enzian fotografiert. Enziane gibt’s in höheren Lagen noch viele.“

Mittagessen auf der Alp „Bio-Milch und -Kräuter“

Wenn Alpweiden standortgerecht genutzt und Problemunkräuter regelmässig mit der Sense gemäht werden, dann entsteht kein Unkrautproblem. Copyright Sandro L.

Wenn Alpweiden standortgerecht genutzt und Problemunkräuter regelmässig mit der Sense gemäht werden, dann entsteht kein Unkrautproblem. Copyright Sandro L.

Peter: „Diese Alp wird biologisch bewirtschaftet, das Unkraut mit der Sense gemäht.“

Fräulein Rottenmeier: „Kann man hier Käse kaufen?“

Heidi: „Natürlich! Und Alpbutter. Wir essen hier. Die Älpler sammeln auch Kräuter; das gibt einen wunderbaren Tee. Oder trinken Sie doch frische Milch, heiss mit Alp-Honig.“

Wanderung zur Alp „Pflanzenfreund“

Die Älpler mähen den Weissen Germer und sammeln das Pflanzenmaterial ein. Copyright Sandro L.

Die Älpler mähen den Weissen Germer und sammeln das Pflanzenmaterial ein. Copyright Sandro L.

Peter: „Wir wandern jetzt noch zur Milchkuhalp dort oben. Nicht Bio, aber sie schneiden z.B. den Germer und sammeln ihn ein. Es gibt sie noch, die Vernünftigen!“

Abstecher zur Alp „Herbizid auch gegen Brennesseln“

Mit Herbizid totgespritzte Brennesseln. "Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C (ca. 2x mehr Vitamin C als Orangen), Eisen, aber auch wegen ihres hohen Eiweißgehalts geschätzt. Die Brennnessel enthält in der Trockenmasse etwa 30 % Eiweißanteil." Wikipedia. Copyright Sandro L.

Mit Herbizid totgespritzte Brennesseln. „Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C (ca. 2x mehr Vitamin C als Orangen), Eisen, aber auch wegen ihres hohen Eiweißgehalts geschätzt. Die Brennnessel enthält in der Trockenmasse etwa 30 % Eiweißanteil.“ Wikipedia. Copyright Sandro L.

Peter: „Ich begreife das nicht. Hier haben sie sogar die Brennesseln mit Herbizid bespritzt.

Klara: „Das ist echt krass!“

Fräulein Rottenmeier: „Als Heidi in Frankfurt krank war, hat ihr der Doktor Brennesseltee verschrieben. Sebastian sammelte sogar selber welche und achtete darauf, dass Heidi den Tee auch trank! Nicht wahr, Heidi?“

Heidi: „Ja. Auch Grossvater sagt immer, das sei gesund und stärke. Ein wertvolles Futter! Er lagert getrocknete Brennesseln separat auf dem Heustock und verfüttert sie dann im Winter kranken Geissen. Die Tiere fressen sie auch angewelkt auf der Weide gerne, übrigens auch Distelarten. Weil der Grossvater die Brennesseln schneidet und sammelt, sind sie nie zum Unkraut geworden. Als ich noch klein war, zeigte er mir die Raupen und die Schmetterlinge, welche daraus entstehen.“

Peter: „Ich muss der Grossmutter jeweils zwei verschiedene Brennessel-Jauchen für den Garten ansetzen. Eine als Dünger, die andere zum Stärken der Pflanzen.

Es ist schon unverständlich, was gewisse Älpler mit den Herbiziden anrichten. einige wissen nicht einmal, dass man das Jakobskreuzkraut schneiden muss, damit diese giftige Pflanze nicht versamt.“

Fräulein Rottenmeier: „Was wird Herr Sesemann dazu sagen? Ich habe viele Fotos gemacht; die werde ich ihm gleich mailen.“

15.7.16 HOME

Maienfeld: Rapsanbau in der Grundwasserschutzzone S2

18. Mai 2016
Foto 1: Rapsfeld in der Grundwasserschutzzone S2. Leider war der Raps am 16.5.16 schon verblüht!

Foto 1: Rapsfeld in der Grundwasserschutzzone S2. Leider war der Raps am 16.5.16 schon verblüht!

FFoto 2: Das Grundwasser fliesst vom Rapsfeld zum Vertikalbrunnen.

Foto 2: Das Grundwasser fliesst vom Rapsfeld zum Vertikalbrunnen.

Vertikalbrunnen und Grundwasserschutzzonen beim Industriegebiet Maienfeld GR. Die S2 entspricht etwa der Grösse des Rapsfeldes. <a href="http://map.geo.gr.ch/gr_webmaps/wsgi/theme/Gewaesserschutzkarte" target="_blank">Interaktive Karte zum Gewässerschutz</a>, Amt für Natur und Umwelt Graubünden

Vertikalbrunnen und Grundwasserschutzzonen beim Industriegebiet Maienfeld GR. Die S2 entspricht etwa der Grösse des Rapsfeldes. Interaktive Karte zum Gewässerschutz, Amt für Natur und Umwelt Graubünden

 

Eigentlich ist es logisch, dass Bauern in der Grundwasserschutzzone S2 einen Acker anlegen statt eine Wiese zu pflegen, denn in der S2 ist das Güllen verboten, nicht aber das Ackern, Düngen und Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Vor 17 Jahren gab es kurz ein Verbot für PSM, dieses haben die Bauern aber sofort zu Fall gebracht. So darf man, mit wenigen Ausnahmen, alle Pflanzenschutzmittel bis unmittelbar an die Trinkwasserfassung spritzen. Erstaunlich? Oder eher unglaublich! Was nützen Grundwasserschutzzonen?

Wo der Staat das Vorsorgeprinzip nicht ehrt, müssen Einzelne eingreifen. Kluge Trinkwasserversorger kaufen den Bauern das Land in den Schutzzonen ab und verpachten es mit den nötigen Restriktionen wie „allgemeines Verbot von PSM“. Doch in Heidis Heimat (und an vielen Orten) lässt man die Bauern machen wie es ihnen beliebt. Wenn das Grundwasser zu stark verschmutzt ist, dann fliessen ja Steuergelder. Oder die Trinkwasserversorger müssen auf unsere Kosten das Wasser reinigen oder neue Fassungen mit sauberem Wasser erschliessen, wenigstens solange es solche noch gibt.

Der Pflanzenschutzmittelgehalt des Trinkwassers wird in Maienfeld nicht untersucht. Der Nitratgehalt beträgt zwar „nur“ 15 mg/l (Toleranzwert 40 mg/l), doch der Zufluss von sauberem „Bergwasser“ ist hier gross, d.h. Verschmutzungen werden stark verdünnt. Heidi meint: „Man darf die Analysenwerte nicht isoliert betrachten, sondern muss das Umfeld einbeziehen. Information zum Trinkwasser 2015 der Wasserversorgung Maienfeld, Wasseruntersuchung Stadt Maienfeld 12.4.16, Labor Christian Böhm, Chur. Wasseruntersuchungen Labor Böhm.

Der Grundwasserspiegel liegt durchschnittlich 5,5 m unter dem Acker, bei Maximalstand 3 m. Ein heftiger Gewitterregen … und schon sind Schadstoffe im Grundwasser! Maienfeld bezog 2015 nur 0,2% des Trinkwassers aus dem Grundwasser, der Rest kam aus der unbelasteten Falknis- und der Hofquelle. Vermutlich ist daher das Interesse an sauberem Grundwasser klein.

Heidi hat keine Ahnung, welche Strategie der Bauer in Maienfeld im Hinblick auf eine gute Ernte verfolgt. Syngenta zeigt den Bauern wie’s geht:

Syngenta: Live Ticker Raps

„Erfahren Sie hier Wissenswertes über den Rapsanbau! Live von unserem Versuchsfeld in Dielsdorf/ZH.“ Heidi hat die Informationen in einer Tabelle zusammengefasst sowie die entsprechenden Gefahrensymbole integriert. Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).

Brasan Trio darf nicht in der S2 gespritzt werden, siehe Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel in der Grundwasserschutzzone S2. Doch kontrolliert wird das praktisch nirgends. Und wie geht es den Lebewesen im Grundwasser, denen man versprochen hat, dass man sie (zu unserem Wohl) schützt? Gewässerschutzverordnung, Ökologische Ziele für Gewässer.

*Pflanzenschutzmittelverzeichnis BLW, Stand 18.5.16

 

27.8.15 Düngung Colzador 6/13/25/2
28.8.15 Unkrautbekämpfung *Brasan Trio GHS07_VorsichtKGHS09_WasserKGHS08_GesundheitK

 

28.8.15 Rapssaat SY Carlo
SY Alister
3.9.15 Schneckenkontrolle *Limax Plus
21.9.15 Rapserdfloh,
Larven der
Rapsblattwespe
*Karate Zeon GHS07_VorsichtKGHS09_WasserK
2.10.15 Phoma-Bekämpfung *Magnello  
2.10.15 Ausfallgetreide,
Quecke
*Fusilade Max (mit Magnello mischbar)
22.2.16 Düngung Ammonsalpeter
19.3.16 Wachstumsregulierung *Toprex GHS09_WasserKGHS08_GesundheitK
19.3.16 Stängelrüssler Insektizid
22.3.16 Düngung Ammonsalpeter
1.4.16 Rapsglanzkäfer *Plenum WG GHS08_GesundheitK
6.4.16 Rapsglanzkäfer 2. Behandlung
mit *Pyrinex
GHS07_VorsichtKGHS09_WasserK
20.4.16 erstmals Bienen
sehr aktiv.
.

Gemäss Pflanzenschutzstrategien Syngenta folgt:

Beginn Blüte Rapskrebs *Amistar Xtra (oder Filan) GHS07_VorsichtKGHS09_WasserKGHS08_GesundheitK

Heidi fordert immer wieder ein allgemeines Pestizid-Verbot in der Grundwasserschutzzone S2, siehe folgende Artikel:
Wer hat das Recht, unser Trinkwasser zu verschmutzen?
Keine Pestizide in der Grundwasserschutzzone S2
Bundesrat gewichtet Freiheit der Bauern höher als Trinkwasserqualität
Grundwasserschutzzonen: Wer weiss Bescheid?

18.5.16 HOME


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