29. April 2021

Insekten lieben und bestäuben Lavendel!
Zitat aus der Medienmitteilung vom 6.4.21 der Universität Koblenz-Landau:
„… Genetisch veränderte Kulturpflanzen wurden unter anderem entwickelt, um den Einsatz chemischer Pestizide deutlich reduzieren zu können. Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen nun selbst für die beiden in den USA wichtigsten genetisch veränderten Anbaupflanzen Mais und Soja, dass die ausgebrachte Toxizität chemischer Pestizide für Wirbellose in Gewässern sowie für Bestäuber und Pflanzen an Land genauso stark zugenommen hat wie in der konventionellen Landwirtschaft.
Wie die Autoren der Studie anführen, sind die Ergebnisse auf viele andere Regionen der Welt mit intensiver Landwirtschaft übertragbar. Nicht immer sind aber Daten frei verfügbar, die nötig sind, um die Unterschiede in den landwirtschaftlichen Pestizidanwendungen verschiedener Länder und Regionen abzubilden. Ralf Schulz betont: „Unsere Ergebnisse stellen die Aussage einer über die Zeit sinkenden Auswirkung von Pestiziden auf die Umwelt für konventionelle und genetisch veränderte Kulturen in Frage und belegen den Bedarf für eine globale Reduktion der ausgebrachten Toxizität von Pestiziden.“
Höhere ausgebrachte Toxizität gefährdet Pflanzen und Insekten. Medieninformation Universität Koblenz-Landau vom 6.4.21
Ralf Schulz, Sascha Bub, Lara L. Petschick, Sebastian Stehle, and Jakob Wolfram (2021): Applied pesticide toxicity shifts towards plants and invertebrates, even in GM crops. Science; https://doi.org/10.1126/science.abe1148
Uni Koblenz-Landau: Pflanzenschutzmittel giftiger als früher? top agrar vom 12.4.21
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Schlagwörter:Bestäuber, genetisch veränderte Kulturpflanzen, GVO, Insekten, konventionelle Landwirtschaft, Maisfeld, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, Ralf Schulz, Soja, Toxizität, Universität Koblenz-Landau, Wirbellose
Veröffentlicht in Pflanzenschutzmittel | 2 Comments »
14. Mai 2014

Heidibrunnen oberhalb Maienfeld
Zufällig ist der Jubiläumsartikel der 300. Beitrag. Ein kleiner Rückblick mit ausgewählten Bildern!
Heidis Lieblingsartikel

Zweimal täglich Milchzimmerabwasser im Bächlein.
Meistgelesene Beiträge

ausgewaschener „alter Mist“, neuer dunkler Mist
Höchste Zahl der Seitenaufrufe pro Tag immer noch 333
Mitte November 2010 stiegen die Seitenaufrufe rasant an. Ein Kommentar vom 30.11.10 zur Diaschau Misthaufen im Feld 2010/11 liess dann erahnen was los war: „Ich glaube Sie haben effektiv zu langweilig. Suchen Sie sich eine richtige Arbeit und hängen Sie nicht an öffentlichen Geldern! Was Sie hier veröffentlichen und erzählen ist wirklich reiner Mist! Mich interessiert auf welchem Misthaufen Ihre Dummheit entstanden ist?!“ Jemand hatte eine passende e-Mail-Adresse eingerichtet: misthock@… Das Ziel ist klar: Einschüchterung und Verwerfen der Informationen als „falsch“. Hinzuzufügen sei noch, dass Heidis Mist nur Kosten verursacht.
Am 1.12.10 erreichten die Seitenaufrufe das Maximum von 333. Viele Leute schauten sich die Misthaufen-Diaschaus an, lasen Heidis Gülle- und Mist-Artikel sowie Winteranfang in den Bergen. Offensichtlich war Unruhe in der Bauernschaft. Wohin mit Gülle und Mist? fragte sich auch das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation und schrieb einen Artikel für den Bündner Bauern mit eben diesem Titel.

Löwenzahn-Bergwiesen in Klosters mit Sunnibergbrücke von Christian Menn
In welchen Ländern wird Heidis Mist gelesen?
67% Schweiz
22% Deutschland
5% Österreich
2% USA
4% übrige

Viel zu schmaler Pufferstreifen zwischen Maisfeld und Bach, „Kleines Seezli“ zwischen Flums und Walenstadt.
Grosse Zunahme der Abonnements
Besonders freut sich Heidi über die zweistellige Abo-Zuwachsrate; im letzten Jahr betrug sie 27%. AbonnentInnen erhalten jeden neuen Artikel gratis per e-Mail ins Haus geliefert. Herzlichen Dank liebe Abonnentinnen und Abonnenten in nah und fern (Indien, Kanada …) für die Treue.
Heidi im Wallis oder Tessin?
Ein Leser möchte, dass Heidi ins Wallis zieht, denn – so argumentiert er – dort sei alles noch viel schlimmer. Diesen Wunsch kann Heidi leider nicht erfüllen. Auch im Tessin ist sie gefragt: Eine Leserin hat Heidi Fotos versprochen, zum Publizieren natürlich! So ist es denn immerhin beruhigend zu wissen, dass auch andere Leute die Augen offen haben.
Gerade richtig zum Jubiläum traf folgender Brief ein: „Ich wünsche Heidi weiterhin viel Energie – und eine grosse Leserschaft.“
Das Interesse an Heidis Mist ist ungebrochen.

Ausländerin erntet Erdbeeren im Churer Rheintal
Ausgewählte Kommentare von LeserInnen
- Gemeinsam sind wir stark…
- It’s quite astonishing what has been happening to the bees. Let’s hope some common sense in government prevails. This is a lovely post, Heidi.
- Was in der Schweiz gilt, trifft leider auch für die gesamte EU zu. Trefflich verstehen die Agrarfunktionäre, Subventionen zu sichern, teils mit so interessanten Bezeichnungen wie “Ausgleichszahlungen”.
Der Sektor Agrarwirtschaft muss schlicht wie Kommunen, Gewerbe und Industrie seinen Beitrag zur Minderung von Nährstoffaustrag in die Welt (Wasser, Boden, Luft !) mindern.
Wie Heidi leider zutreffend schreibt, ändert sich das bisherige, ungesunde System aber offenbar erst, wenn der Zahler erwacht. Politik scheint allzu verflochten. Das wiederum kann der Wähler beeinflussen. – Wunsch für 2014: Wähler/(Steuer)Zahler erwache!
- Ich kenne das Problem gut. Wenn die Behörden nicht energisch einschreiten, dann glauben die Bauern, dass sie im Recht sind und wehren sich gegen Sanierungsmassahmen. Mich ärgert das nicht nur weil ich mir Mühe gebe, korrekt zu wirtschaften, sondern weil die Umwelt darunter leidet und mit ihr wir alle.
- Schönes Bild, dem kalbert sogar der Miststock… Schon krass, wie amateurhaft da vielerorts gewirtschaftet wird. Danke für Deine offenen Augen, Heidi, das Grundwasser wirds Dir danken, die Blacken-Community weniger. Herzlicher Gruss aus dem Unterland.
- Liebe Heidi
Die Antwort aus Bern auf deine Frage aus den Bergen betreffend Antibiotika “Was geschieht eigentlich in der Schweiz? Von griffigen Massnahmen hat sie bisher nichts gehört.” lautet: Der Bund erfindet eine Strategie, die so breit abgestützt wird, dass in den nächsten 10 Jahren kaum etwas passiert. Siehe auch: .
Herzliche Grüsse aus der Stratosphäre, wo die Strategien erfunden werden.
Dr. ved. met. Hans
- Mich überrascht eigentlich gar nichts mehr, wir in unserer kleinen Ortschaft haben das gleiche Problem, Verursacher ist ein “Einmann-Betrieb”, gefördert von der EU, der wahrscheinlich gar nicht weiss, wieso er gefördert wird, dem Typen müsste seitens der Behörde genauer auf die Finger geschaut werden, doch die zuständige Behörde ist gegen diesen Typen ziemlich machtlos, weil er sehr gute Verbindungen hat …
14.5.14 HOME
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Schlagwörter:Abonnent, Abwasser, ALG, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation, Antibiotika, Antibiotikaresistenz, Österreich, Bach, Bündner Bauer, Bündner Spezialität, Berglandwirtschaft, Bergwiese, Bienen, BLW, Boden, Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesrat, Christian Menn, Churer Rheintal, Deutschland, Diaschau, Einschüchterung, Erdbeeren, EU, Flums, Gülle, Heidibrunnen, Heidis Mist, Indien, Jubiläum, Kanada, Kleines Seezli, Kloster Disentis, Klosters, Landwirtschaft, Laufhofschacht, Löwenzahn, Luft, Maienfeld, Maisfeld, Milchzimmer, Mist, Misthaufen, Mistlager, Politik, Pufferstreifen, Schweiz, Schweizer Poulet, Steuergelder, Strategien, Subventionen, Sunnibergbrücke, Tessin, Touristen, Trinkwasser, Truthahn, Umwelt, USA, Walenstadt, Wallis, Wasser, Winteranfang, WordPress
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28. Oktober 2012
Mais ist beliebt bei den Bauern. Immer mehr Wiesen werden umgegraben, verschwinden zugunsten von Maisäckern, siehe auch Mais, das Bundesblümchen. Gülle fällt trotzdem an. Wohin damit? Auf die abgeernteten Maisfelder natürlich. Dort wachsen einsam ein paar Unkräuter, weit und breit keine Kulturpflanzen, welche die Nährstoffe aufnehmen und über den Winter speichern könnten. Ob mit oder ohne Schleppschlauch ausgebracht, ändert nichts an der Tatsache, dass die Gülle-Felder ein halbes Jahr lang brach liegen bis zur nächsten Maissaat im Frühsommer. Erst wenn die wärmeliebenden Pflänzchen richtig zu wachsen beginnen nehmen sie grössere Mengen Dünger auf, bis dann sind viele Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen. Aktuelle Fotos aus dem Prättigau.
Nachtrag 13.11.12: Heidi hat heute im Agridea-Merkblatt Hofdünger – gezielt eingesetzt! nachgeschaut wie Gülle nach Mais von der Beratung beurteilt wird: „Umweltgefährdung! (Nitrat-Auswaschung) Keine Gülle einsetzen!“ Mit der grössten Selbstverständlichkeit transportieren Bündner Bauern Rindviehmist auf abgeernteten Maisfeldern, wo die Haufen monatelang ungedeckt liegen bleiben. An Nährstoffen mangelt es hierzulande nicht. Wie sagte doch ein Düngerverkäufter einst zu Heidi: „Ins Bündnerland gehe ich nur zum Kaffeetrinken, dort könnte man Phosphat abbauen.
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Schlagwörter:Auswaschung, Gülle, Mais, Maisfeld, Mist, Prättigau, Regenwurm, Rindvieh
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12. August 2012

Das Kleine Seezli, ein Kanal neben der Eisenbahnlinie Mels – Walenstadt. Sattgrüne Wiesen bis an die Böschung, die kurz und steil ist.

Verschwommenes Bild, vom Zug aus aufgenommen. Frisch gegüllte Wiese bis etwa einen halben Meter an die Böschung des Kleines Seezlis. Im ersten Foto ist im Hintergrund der gleiche Leitungsmast zu sehen, was bestätigt, dass Gülle sehr nahe am Bach ausgebracht wurde. Ein weiteres Indiz ist das homogene Grün der Wiesen bis zur Böschung im ersten Bild.
Seit Jahren sieht Heidi immer wieder, dass Gülle bis nahe an die Böschung des Kleinen Seezli auf Wiesen ausgebracht wird; der Pufferstreifen ist etwa 50 cm breit. Gleich schmal ist jeweils der Pufferstreifen zum Maisfeld. Das Kleine Seezli hat seinen Ursprung in der Nähe von Mels SG. Mehrere Bäche aus dem Alviergebirge münden in den Kanal, der in den Walensee fliesst. Das Kleine Seezli ist ein Fischpachtbach des Fischereivereins Sarganserland. Es führt meist wenig Wasser. Wenn es aber regnet und sich das Wasser von den stotzigen Bergen ins Tal ergiesst, dann steigt der Wasserspiegel rasch, manchmal tritt es über die Ufer und überschwemmt Wiesen und Felder. Im Sommer 2011 hat Heidi grosse Acker-, Wiesen- und Riedflächen gesehen, die mit Wasser bedeckt waren.
Zum Schutze des Wassers vor Verschmutzungen ist es verboten, innerhalb eines Streifens von 3 m Breite entlang von oberirdischen Gewässern Dünger und Pflanzenschutzmittel auszubringen, dies gemäss Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) Anhang 2.5 und 2.6. Ein Landwirt, der keine Direktzahlungen bezieht, das sind wenige, darf den Acker zwar bis zum Bach anlegen (hohe Erosionsgefahr!), aber in den ersten 3 Metern weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel einsetzen. Als Ausnahme zugelassen ist das einzelstockweise Bekämpfen von Unkräutern, wenn dies mit anderen Massnahmen nicht möglich ist (ausser Biolandbau). Das dritte Foto zeigt einen Maisacker. Der Mais ist bis zum Feldrand gleich hoch gewachsen, was klar zeigt, dass der Acker widerrechtlich bis fast zum Bach gedüngt worden war. Wurden Pflanzenschutzmittel eingesetzt? Heidi weiss es nicht.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit bezieht der Bauer Direktzahlungen. Also müsste entlang des Kleinen Seezlis ein 6 m breiter ganzjährig begrünter Gras- oder Krautstreifen sein, gemessen ab Böschungsoberkante; in diesem Pufferstreifen dürfen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, ausser Einzelstockbehandlung auf den zweiten 3 Metern, wenn die Unkräuter mit anderen Methoden nicht bekämpfbar sind (Biolandbau ausgeschlossen). Das Düngeverbot gilt auf den ersten 3 Metern.
Am Kleinen Seezli wird also Jahr für Jahr massiv gegen die Gesetze verstossen: Direktzahlungsverordnung und ChemRRV. Kennt der Bauer die Vorschriften nicht oder weiss er, dass er nichts zu befürchten hat? Wo bleibt die Kontrolle? Unzählige Zugreisende sehen es, niemanden stört’s offenbar, ausser Heidi natürlich!
Pufferstreifen richtig messen und bewirtschaften, Agridea

Die Böschung des Kleinen Seezlis ist grösstenteils mit Goldrute und Springkraut bewachsen, beides Neophyten. Der Pufferstreifen ist nur 50 cm breit.

Mehrere Bäche münden in das Kleine Seezli. Wenn es regnet bilden sich oft Wasserfälle, welche die grossen Wassermassen aus den Bergen ins Tal fallen lassen.
12.8.12 HOME
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Schlagwörter:Alvier, Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV, Dünger, Direktzahlungen, Fischereiverein Sarganserland, Kleine Seezli, Maisfeld, Pflanzenschutzmittel, Pufferstreifen
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