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Der Angriff der Zombie-Wissenschaft

29. Januar 2022
Copyright: Nautilus, Wissenschaftsmagazin

Copyright: Nautilus, Wissenschaftsmagazin

„Sie sehen aus wie wissenschaftliche Arbeiten. Aber sie verzerren und zerstören die Wissenschaft.“ Das hat Heidi gerade gelesen in einem Beitrag von Natalia Pasternak, Carlos Orsi, Aaron F. Mertz und Stuart Firestein im Wissenschaftsmagazin Nautilus, New York: The Attack of Zombie Science. Die Zombie-Wissenschaft boomt, findet viel Platz in den Medien und ist gefährlich, kann bisweilen tödlich sein. Heidi hat ein paar Zitate mithilfe von DeepL übersetzt.

Wenn wir darüber nachdenken, wie die Wissenschaft verzerrt wird, denken wir in der Regel an Begriffe, die im öffentlichen Diskurs weit verbreitet sind, wie Pseudowissenschaft und Junk Science. Praktiken wie Astrologie und Homöopathie sind in wissenschaftliche Konzepte und Fachausdrücke verpackt, die den methodischen Anforderungen der eigentlichen Wissenschaften nicht gerecht werden können. Während der COVID-19-Pandemie hatte die Pseudowissenschaft Hochkonjunktur. Bleichmittel? Bärengalle? Doch die Pandemie hat eine neuere, subtilere Form der Verzerrung ans Licht gebracht. Wir möchten der Wissenschaftsphilosophie demütig ein neues Konzept vorlegen: „Zombie-Wissenschaft“.

Wir betrachten die Zombie-Wissenschaft als geistlose Wissenschaft. Sie geht durch die Bewegungen der wissenschaftlichen Forschung, ohne eine wirkliche Forschungsfrage zu beantworten, sie folgt allen korrekten Methoden, aber sie strebt nicht danach, das Wissen auf dem Gebiet zu erweitern. Praktisch alle Informationen über Hydroxychloroquin während der Pandemie fallen in diese Kategorie, und zwar nicht nur die lebenden Toten, die in den Preprint-Repositories zu finden sind, sondern auch Arbeiten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, die eigentlich von einem aufmerksamen Auge hätten entdeckt werden müssen. Schliesslich investieren die Zeitschriften ihren Ruf in jede Arbeit, die sie veröffentlichen wollen. Und jede Investition in nutzlose Wissenschaft ist ein Nettoverlust.

Zombie-Wissenschaft verleiht den Ergebnissen, die keine echten wissenschaftlichen Fragen beantworten, eine Aura der Glaubwürdigkeit.

… Als Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren sehen wir den Schaden, den ein System, das auf Produktivität und Quantität von Veröffentlichungen ausgerichtet ist, der Wissenschaft und der Art und Weise, wie die Wissenschaft von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, zufügt. Ein solches System neigt dazu, Zombie-Wissenschaft zu belohnen, und Forschungsgruppen gehen in diese Richtung, weil sie meinen, sich selbst erhalten zu müssen. Zombie-Wissenschaft, ob gut gemeint oder ein Versuch, das System zu umgehen, verschlingt Mittel und verleiht Ergebnissen, die keine echten wissenschaftlichen Fragen beantworten, eine Aura wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.

… Dieser Trend zur wertlosen Wissenschaft wurde durch das Rampenlicht der Medien, den politischen Druck und vermutlich den starken menschlichen Impuls, in einer Notsituation irgendetwas zu tun, noch verstärkt, selbst wenn es reiner Irrsinn ist. Auf diese Weise erhalten die Zombie-Wissenschaftler nicht nur die Anerkennung der Peer-Reviews, sondern auch den Eindruck der Öffentlichkeit, dass sie wichtige Arbeit leisten.

Die Zombie-Wissenschaft verschmutzt nicht nur die Wissenschaft und erzeugt Lärm; sie trägt auch zum Hype um Wunderheilungen und falsche Hoffnungen bei, die in der Presse landen.

… Die für die Zombie-Wissenschaft typische Schlussfolgerung lautet, dass weitere Studien erforderlich sind.

… Wie wir aus Horrorfilmen wissen, kann man einen Zombie nur töten, indem man sein Gehirn zerstört, bevor er unser Gehirn verschlingt. Das Gleiche gilt für die Zombie-Wissenschaft. Als Wissenschaftler, Wissenschaftskommunikatoren und Bürger müssen wir diese Verzerrung der Wissenschaft erkennen und ihre Methoden ins Visier nehmen, bevor sie eine weitere Chance hat, zu verzerren, zu schaden und zu töten.

Lesen Sie den vollständigen Artikel mit Beispielen hier: The Attack of Zombie Science. Natalia Pasternak, Carlos Orsi, Aaron F. Mertz, & Stuart Firestein, Nautilus 12.1.21

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Ursachen Gewässerverschmutzung

13. Juli 2011
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Menschen verschmutzen das Wasser, Menschen trinken das Wasser.

Wer mit einer Suchmaschine Stichworte wie Ursachen Gewässerverschmutzung, Ammoniak-Emissionen, Gülle…, Mist… sucht, landet häufig auf dem Blog Heidis Mist. Heute ist Heidi wieder einmal den Ursachen der Gewässerverschmutzung nachgegangen. Dabei ist sie auf eine interessante deutsche Seite gestossen, zwar will man hier auch etwas verkaufen, aber die Informationen rund ums Wasser sind trotzdem hervorragend. Zum Beispiel ein Medienspiegel über Wasser seit 1997, nach Monaten sortiert: Die Zeit, WDR, Spiegel Wissen, Deutsches Ärzteblatt, Öko-Test, Bayrischer Rundfunk, Vortrag über Wasser bei den Landfrauen …. Unter Biotop Erde erfährt man, dass laut UN-Report 2003 die Wasserqualität von Deutschland im Ländervergleich an 57. Stelle liegt! Die Schweiz an 16. Stelle. Die Ursachen der Gewässerverschmutzung und ihre weltweiten Folgen sind kurz, kompetent und leicht verständlich zusammengefasst unter dem Titel Welche Ursachen hat die exponentiell ansteigende Wasserverschmutzung? Und was die angebotenen Produkte betrifft? Da ist Heidi mehr als skeptisch, verweist auf einen ihrer Lieblings-Links Bad Science, zwar schrecklich aufgemacht, aber inhaltlich auf dem Fundament der Naturwissenschaften; das Buch dazu gibt es auch auf Deutsch: Die Wissenschaftslüge von Ben Goldacre, Heidi hat eine ausgezeichnete Zusammenfassung des Bloggers Florian Freistetter verlinkt für alle, die das Buch nicht sofort kaufen möchten.

So hat denn der Regen in der letzten Nacht wieder einiges an Schadstoffen und Müll ins Wasser geschwemmt! Auch heute wurde ausgiebig gegüllt, an den meisten Orten wohl zur Unzeit, d.h. Risiko der Gewässerverschmutzung durch Verflüchtigung, Abschwemmung und Auswaschung hoch, siehe Düngen zur richtigen Zeit.

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Heidi zum Tag der Pressefreiheit

3. Mai 2011
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Pressefreiheit in vielen Ländern ein Wunschtraum

Heute ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Was hat das mit Mist und Gülle zu tun? Viel! JournalistInnen und Verleger werden häufig unter Druck gesetzt, in vielen Ländern verfolgt oder gar ermordet. In der Schweiz wird die Pressefreiheit durch Gesetzte geschützt und das Recht der Bevölkerung auf freie Meinungsäusserung und -beschaffung hoch gehalten, dies im Rahmen von schicklichen Grenzen. Auch Heidi hat Drohbriefe erhalten, wurde beschimpft, man hat ihr rechtliche Schritte angedroht, jemand nannte sie gar eine Schreibtischtäterin. Dazu meinte der Fachmann eines renommierten Medienunternehmens: „Einer Klage würde ich gelassen entgegen blicken, denn du zeigst ja nur das, was sowieso alle sehen.“ Harmlos also? Medienrechtlich schon, aber sachlich ist es ein überfälliger Beitrag zum Schutze der Umwelt. Und wieso wird so wenig getan? Man soll nett zu den Nachbarn sein, auch wenn sie die Umwelt massiv verschmutzen, man sagt nichts, fürchtet Konsequenzen, man ist feige … und so funktioniert das „Recht der Verschmutzer“ oder der Filz. Und die etablierten Medien? Sie interessieren sich nur für „grosse“ Katastrophen. Und was ist die Summe vieler kleiner Katastrophen?

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