Posts Tagged ‘Medikamente’

Vollzugs-Nickerchen

8. Juni 2022
Cartoon von NaNa

Ein Beitrag von NaNa

Im föderalistischen System sind in erster Linie die Kantone für den Gesetzesvollzug und somit für die Kontrollen verantwortlich, während der Bund mit einer Überwachungsfunktion beauftragt ist. Er erhält von den Kantonen Angaben über ihre Kontrolltätigkeit und die durchgeführten Analysen, aber über die Anzahl und die Art der verhängten Sanktionen ist er zum Beispiel noch nicht informiert. Je nach den Vollzugsbereichen sind grosse Unterschiede in der Dichte, Qualität und im Harmonisierungsgrad der amtlichen Kontrollen festzustellen. Auf Bundesebene beschlossene, zusätzliche Massnahmen (neue Normen, neue Kontrollen) lösen offenbar nicht in allen Kantonen die Bereitstellung entsprechender Ressourcen aus.

Die Bundesversammlung — Das Schweizer Parlament

Beispiele Gewässerschutz

Seit 1999 Kt. Luzern: Sanierung der Seen.

Im Zeitraum von 1999 bis 2020 haben der Bund und der Kanton Luzern im Rahmen des Phosphorprojekts insgesamt rund 76 Millionen Franken an die Landwirte im Einzugsgebiet der drei Mittellandseen ausbezahlt. Monitoring und Belüftung pro Jahr: 150’000 + 275’000 Franken.

Anfrage Howald Simon und Mit. über Lösungsansätze, Termine, Kosten und Wirkung des kantonalen Phosphorprojektsder Mittellandseen des Kantons Luzern (Phasen I, II, II plus und III)
Zu

Gesetz als Gegenvorschlag zur weitergehenden «Initiative zur Rettung unserer Gewässer

Kurt Marti berichtete am 5.4.12: „Nach 20 Jahren sind 63 Prozent der sanierungspflichtigen Gewässer noch nicht saniert.“ Seither sind weitere zehn Jahre vergangen!

Skandalöse Missstände beim Gesetzesvollzug. Infosperber vom 5.4.12

Beispiel Tierschutz

Nur wenige Kantone vollziehen das Gesetz

2010 wurden in der Schweiz so viele Tierschutzdelikte untersucht wie noch nie. Dies zeigt eine Analyse der Stiftung für das Tier im Recht (TIR). Die positive Entwicklung ist allerdings vor allem auf den pflichtbewussten Gesetzesvollzug einiger weniger Kantone zurückzuführen, während viele andere in Untätigkeit verharren. Die TIR fordert griffige Vollzugsstrukturen in allen Kantonen.

… In vielen anderen Kantonen bemüht man sich hingegen nach wie vor zu wenig oder überhaupt nicht um eine angemessene Verfolgung und Bestrafung von Tierschutzdelikten. So wurden in Obwalden und Glarus 2010 jeweils nur gerade zwei Tierschutzstrafverfahren durchgeführt. Offensichtlich werden hier Tierquäler für ihre Taten strafrechtlich nicht zur Rechenschaft gezogen. Die zuständigen Behörden verstossen damit gegen verbindliche Rechtsvorschriften. Ebenso schlecht schneiden Jura, Nidwalden und Wallis mit je drei sowie Uri mit vier Fällen ab.

Massive kantonale Unterschiede bei der Verfolgung von Tierquälereien. Medienmitteilung Tier im Recht vom 15.12.11

Schwarzbuch Vollzugsnotstand im Tierschutz

Zu lesen auf Heidis Mist: „Mit 84 Prozent JA-Stimmen war das Schweizer Volk 1973 für einen umfassenden Tierschutz. Acht Jahre später traten Tierschutzgesetz und -verordnung in Kraft mit langen Übergangsfristen. Doch der Vollzug liess auf sich warten, die Fristen verstrichen weitgehend ungenutzt. Warum? Zitat aus dem Schwarzbuch „Vollzugs-Notstand im Tierschutz“ des Schweizer Tierschutz (STS): „Für die Durchsetzung des Gesetzes sind die Kantone verantwortlich. Der Bund hat zwar die Oberaufsicht, aber die Hände sind ihm weitgehend gebunden…“ Das kommt Heidi irgendwie bekannt vor! Der damalige freiburgische Kantonstierarzt brachte es auf den Punkt: Er denke nicht daran, das Gesetz zu vollziehen. Diesen Unsinn mache er nicht mit. Glücklicherweise seien die Kantone ihre eigenen Herren.“

Die täglichen Lügen. Heidis Mist vom 8.11.12

Beispiel Gesundheit

2019 Pandemie

Beobachter: „Die Schweiz ist schlecht auf eine Pandemie vorbereitet. Davor warnte dieser Text bereits im letzten August. Ohne Folgen.

… Stefan Trachsel vom Koordinierten Sanitätsdienst ist überzeugt: «Das System ist tragfähig, doch es fehlt an Katastrophen – zum Glück. Wir müssten deshalb in einen Modus kommen, in dem wir das intensiver üben.»

In nächster Zeit ist allerdings keine Übung geplant. Zuletzt war sie 2014 ein Thema, während der sogenannten Sicherheitsverbundsübung. In der Zwischenzeit wurde das neue Epidemiengesetz erlassen. Der Bundesrat wird aber erst 2020 die Übungsszenarien für die nächsten Jahre veranschlagen.“

Pandemie – Die Gefahr, die nicht interessierte. Beobachter 26.8.19

2020 Pandemie

Im Dezember 2018 lieferte Zeltner seinen Bericht ab. Darin steht, dass die Kantone ihre Hausaufgaben nicht gemacht hätten. Sie lagerten in ihren Spitälern nicht wie vom Bund gefordert genügend Medikamente, Medizinprodukte und Labormaterialien für einen Notstand. Zeltner schlug vor, dies in die Leistungsvereinbarungen der Kantone mit den Spitälern aufzunehmen.

Pandemie-Übung 2014: Die Schweiz war gewarnt – aber nicht alle machten ihre Hausaufgaben. Watson vom 28.3.20

2022 Pandemie

Blick: «Selbstgefälligkeit wäre fehl am Platz», sagt Engelberger. Bei der Pandemievorsorge beispielswiese sei man teilweise fahrlässig gewesen. Das müsse man verbessern.

Sorge wegen Corona-Herbst – Kantone fordern Klarheit über zweiten Booster. Blick vom 5.6.22

Beispiel Migration

Flüchtlinge privat oder öffentlich platzieren?

Die Organisation Campax, die zusammen mit der Flüchtlingshilfe im Auftrag des Bundes arbeitet, konnte bis heute erst 4500 Flüchtlinge vermitteln. 52’500 Plätze sind nicht besetzt. Und das, obwohl bisher erst rund die Hälfte der über 50’000 ukrainischen Flüchtlinge in der Schweiz eine private Unterkunft gefunden haben. Der Rest muss seit Wochen in öffentlichen Strukturen wie Bundesasylzentren, Zivilschutzanlagen und ehemaligen Truppenunterkünften leben.

Das Problem: Campax und die Flüchtlingshilfe dürfen Ukrainer und Ukrainerinnen nur bei privaten Gastgebern platzieren, wenn der betroffene Kanton das zulässt. Doch viele Kantone scheinen nicht wirklich an einem hohen Anteil an Kriegsflüchtlingen in Privatunterkünften interessiert zu sein. Einige verweigern die Zusammenarbeit mit Campax grundsätzlich.

Kantone stellen sich quer – Über 50’000 Betten für ukrainische Flüchtlinge bleiben leer. Blick vom 5.6.22

Beispiel …

Heidi meint: „Wir müssen die Zuständigen in den Kantonen aus dem Dauerschlaf wecken!“

8.6.22 HOME

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Umweltgifte: Little Things Matter (2)

7. Mai 2021
Copyright: Bruce Lanphere

Copyright: Bruce Lanphere

Diesen Artikel hat Heidi am 15.3.15 veröffentlicht. Er ist aber nach gut sechs Jahren genauso aktuell wie damals. Noch heute werden Pestizide verharmlost, obwohl das Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundsamts für Landwirtschaft sehr schädliche Mittel enthält, u.a. auch solche, die vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen können. Kürzlich hat Heidi daher ein Kleines Pestizid-ABC erstellt, das einen punktuellen Einblick in die schädlichen Wirkungen von zugelassenen Pestiziden gibt. Wann werden wir endlich lernen?

Umweltgifte: Little Things Matter

(Veröffentlicht am 15.3.15)

Wir können uns nicht auf jene Leute verlassen, die wir dafür bezahlen, dass sie uns schützen; wir müssen uns selber informieren und aktiv werden. Ein aktuelles Beispiel aus dem Bundesamt für Gesundheit (BAG). „Nota bene: Das ist nicht die Stellungnahme des Lobbyverbandes Scienceindustries, sondern der BAG-Sektion Risikobeurteilung.“ schreibt Kurt Marti am Schluss seines Artikels Hormonaktive Stoffe: 150 Milliarden Folgekosten im Infosperber vom 15.3.15. Scienceindustries ist der Schweizer Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech.

Die Dosis macht das Gift (Paracelsus). Die Mischung macht das Gift (Heidi). Es sind nicht nur die hormonaktiven Stoffe, Pestizide usw., welche unsere Gesundheit bedrohen. Wir sind unzähligen schädlichen Substanzen ausgesetzt. Auch wenn die Dosis klein ist, heisst das noch lange nicht, dass die Stoffe uns keinen Schaden zufügen. Medikamente zirkulieren im Körper ebenfalls in sehr kleinen Mengen/Konzentrationen, doch sie wirken trotzdem.

Besonders empfindlich reagiert das sich entwickelnde Gehirn auf Toxine. Nach 30 Jahren Forschung kommt Bruce Lanphere, Professor an der Simon Fracer University in Kanada, zum Schluss, dass auch kleine Dinge zählen. Schon extrem kleine Giftmengen sind eine Gefahr für die Entwicklung des Gehirns, was sich auf das ganze Leben auswirkt.

Es gibt für Toxine keinen sicheren Grenzwert.

Es gibt für Toxine keinen sicheren Grenzwert.

Die Art und Weise wie Gifte reguliert würden – mit Grenzwerten – schütze Kinder nicht, sagt Langphere. Die Chemische Industrie argumentiere, dass der Einfluss von Giften auf Kinder gering sei, aber das sei irreführend. Schon kleine IQ-Veränderungen hätten einen grossen Einfluss auf die Anzahl der sehr begabten Kinder und jene der weniger begabten nehme entsprechend zu.

In Kanada und den USA werden Chemikalien in Konsumgütern verwendet und in die Umwelt freigesetzt bevor sie auf schädliche Wirkungen untersucht sind. Man müsse von der Industrie eine Unbedenklichkeitsprüfung verlangen, bevor die Produkte auf den Markt kommen, analog zur EU. Heidis LeserInnen wissen, dass dies auch in der EU (und der Schweiz) wegen des Industrie-Lobbyings nicht zufriedenstellend funktioniert.

Das Video Little Things Matter ist ein Musterbeispiel von Forschungskommunikation. Das allein ist es wert, den Film anzuschauen: Little Things Matter: The Impact of Toxins on the Developing Brain, Canadian Environmental Health Atlas. Ein zweites Video zeigt den Einfluss von Blei und Tabak.

Wissenschaftliche Publikation: The Impact of Toxins on the Developing Brain, Bruce P. Lanphear, Annu. Rev. Public Health 2015. 36:18.1–18.20. Version vom 12.1.15, definitive Online-Version am 18.3.15, Print 21.4.15.

Was ist zu tun? 90% unserer Pestizid-Belastung stammt aus den Lebensmitteln, also gibt es diesbezüglich nur eine Lösung: Bio-Produkte kaufen. Wann merken unsere Politiker, dass nur Bio-Bauern Subventionen erhalten sollten? Die landwirtschaftliche Forschung hätte, so meint Heidi, schon längst wirksame Kupfer-Ersatzmittel gefunden, wenn sie nur auf das Ziel Bioland Schweiz hinarbeiten würde. Hier noch Empfehlungen von Bruce Lanphere:

Umweltgifte: Little Things Matter. Heidis Mist vom 15.3.15

7.5.21 HOME

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Kanton St. Gallen: Die Gewässerqualität ist häufig ungenügend

18. August 2020

Gewässerprobe: Von 119 untersuchten Spurenstoffen wurden in den vier Bächen insgesamt 72 Stoffe nachgewiesen. Pestizide machten dabei die grösste Gefahr aus. Copyright: AWE

Gewässerprobe, siehe Video Kanton St. Gallen: Von 119 untersuchten Spurenstoffen wurden in den vier Bächen insgesamt 72 Stoffe nachgewiesen. Pestizide machten dabei die grösste Gefahr aus. Copyright: AWE

Medienmitteilung Kanton St. Gallen vom 18.8.20.

Zahlreiche kleine Fliessgewässer im Kanton St.Gallen sind in einem schlechten Zustand. Besonders betroffen sind stark verbaute Bäche sowie Bäche deren Einzugsgebiet in einem intensiv genutzten Landwirtschaftsgebiet liegt oder durch Industrie, Siedlungs-, und Verkehrsflächen beeinflusst wird. Die aktuellen Untersuchungen des kantonalen Amtes für Wasser und Energie (AWE) zeigen, dass die Belastung vor allem bei Pestiziden über den Grenzwerten liegt.

Kleine Bäche, die den Kanton durchziehen, machen einen Grossteil des feinverästelten Fliessgewässernetzes aus. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Viele kleine Bäche liegen in Gebieten, die zum Teil stark genutzt werden. Das wirkt sich negativ auf die Gewässerqualität aus. Für funktionierende Ökosysteme und den Erhalt der Biodiversität ist der Schutz der Bäche zentral.

Das Amt für Wasser und Energie (AWE) untersuchte deshalb 2019 in einer Messkampagne Bäche detailliert auf Mikroverunreinigungen. Bereits in sehr tiefen Konzentrationen können sie die Gewässerlebewesen schädigen. Mikroverunreinigungen stammen aus Rückständen von unter anderem Pestiziden, Medikamenten oder Industriechemikalien. Bei Regen werden sie direkt in die Bäche eingeschwemmt oder gelangen über die Abwasserreinigungsanlagen (ARA) in die Gewässer. Bisher sind erst wenige ARA dafür ausgerüstet, Mikroverunreinigungen zu eliminieren. Deshalb gelangen mit dem gereinigten Abwasser, das in die Flüsse eingeleitet wird, auch problematische Rückstände in die Gewässer.

Rückstände überschreiten Grenzwerte

In der Messkampagne 2019 wurden vier Bäche untersucht: der Albertswilerbach (Gossau), der Kirchtobelbach (Waldkirch), die Länderenaach (Widnau) und der Loobach (Niederbüren). Die Fachleute des AWE wählten diese Bäche aus, da bei ihnen aufgrund von Voruntersuchungen eine erhöhte Belastung vermutet wird. In allen Bächen zeigte sich ein erhöhtes oder gar ein sehr hohes chronisches Risiko für die Gewässerorganismen. Bei drei von vier Bächen hielt diese Situation während mehr als 40 Prozent der gesamten Beobachtungszeit an, die von April bis Oktober dauerte. Von 119 untersuchten Spurenstoffen wurden in den vier Bächen insgesamt 72 Stoffe nachgewiesen. Pestizide machten dabei die grösste Gefahr aus. Von zehn Stoffen, die die ökotoxikologisch basierten Grenzwerte überschritten, waren neun Pestizide und einer die Industriechemikalie PFOS. Diese Ergebnisse bestätigen eine Untersuchung, die 2018 in fünf anderen kleinen Fliessgewässern im Kanton durchgeführt wurde. Im laufenden Jahr wird eine weitere Messkampagne mit dem Schwerpunkt auf Mikroverunreinigungen durchgeführt.

In die Bäche wird kein Abwasser eingeleitet, aber ihre Einzugsgebiete sind von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die Analysen zeigten zum Teil schwerwiegende ökologische Defizite. Die Untersuchungen sollen dazu beitragen, im Dialog mit den Landwirten die Situation zu verbessern. Das AWE will die Landwirte mithilfe dieser Messkampagnen für einen sehr sorgsamen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln sensibilisieren. Der Handlungsbedarf ist gross. Dank der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft zeichneten sich erste Erfolge ab.

Gewässer zeigen biologische Defizite

Das AWE richtet sein Augenmerk seit 2011 verstärkt auf die kleinen Fliessgewässer. Bei den regelmässigen Untersuchungen kommen auch biologische Methoden zum Einsatz. Der Zustand der Gewässer lässt sich unter anderem am Vorkommen von wirbellosen Tieren in den Bächen messen. Manche dieser wirbellosen Tiere reagieren besonders empfindlich auf Belastungen des Wassers und sind eine wichtige Lebensgrundlage für viele Fische. Rund 60 Prozent der bisher über 70 biologisch beurteilten Bäche befanden sich nicht in einem guten Zustand. Sie erfüllten die ökologischen Anforderungen der Gewässerschutzverordnung nicht.

Belastung durch Nährstoffe hat abgenommen

Positiv entwickelt hat sich der Zustand der grösseren Flüsse. Dank des kontinuierlichen Ausbaus der Kläranlagen sank der Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor deutlich. 2002 waren die Phosphatkonzentrationen an den 14 langfristig beobachteten Gewässern noch in 28 Prozent der Messungen zu hoch. 2019 wurden sie nur noch bei acht Prozent überschritten. Auch die Nitratkonzentration in den grossen Flüssen hat in den letzten Jahren abgenommen. «Unsere Sorgenkinder», erklärt Vera Leib, «sind derzeit die kleinen Fliessgewässer. Die Belastung mit Mikroverunreinigungen macht ihnen zu schaffen. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen sind ernst und erfordern Massnahmen.»

Gewässerqualität ist häufig ungenügend. Video auf youtube, Kanton St. Gallen

18.8.20 HOME

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Chemikalien belasten Gewässer

11. Juli 2019

Kanton St. Gallen: Kleine Bäche können übermässig mit giftigen Chemikalien belastet sein. Die Qualitätskriterien für Pestizide, Rückstände von Medikamenten oder Industriechemikalien werden zum Teil deutlich überschritten. Das zeigt die jüngste Messkampagne des Amtes für Wasser und Energie.

Seit 2011 hat das Amt für Wasser und Energie 78 kleine Bäche im Kanton mit unterschiedlicher Nutzung im Einzugsgebiet auf deren biologischen Zustand geprüft. Bei zwei Dritteln waren die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllt. Bei der aktuellen Messkampagne untersuchten die Fachleute des Kantons fünf Bäche in den Regionen Zürich-Obersee und Rheintal vertieft auf Spurenstoffe wie Pestizide, Medikamente oder Industriechemikalien.

Kriterien nicht erfüllt 

An allen Bächen wurden die Qualitätskriterien für die problematischen Stoffe über fast die ganze Beobachtungsdauer überschritten. Im extremsten Fall um den Faktor 160. In der aktuellen Messkampagne wurden von April bis Ende Oktober 2018 ununterbrochen Proben entnommen. Im Vergleich mit den jeweiligen langjährigen Monatsmitteln waren die Monate April bis Oktober mit Ausnahme August trocken bis sehr trocken. Zu den untersuchten Bächen gehören der Lattenbach und der Wagnerbach in Rapperswil-Jona, der Nebengraben in Benken, der Tankgraben in Benken (Einzugsgebiet zum grössten Teil im Kanton Schwyz) und das Äächeli in Au. Die fünf Bäche hatte das Amt für Wasser und Energie nach einer Voruntersuchung an 13 Bächen ausgewählt. Die ausgewählten Bäche zeigten bereits in der Voruntersuchung eine auffällige Belastung.

Pestizide im Fokus 

74 von 109 untersuchten Stoffen gehören zur Gruppe der Pestizide. Für die ungenügende Wasserqualität sind mehrheitlich Pestizide aber auch Rückstände von Medikamenten oder Industriechemikalien verantwortlich. So beispielsweise das perfluorierte Tensid PFOS. Der Stoff ist seit 2011 weitgehend verboten, für gewisse Anwendungen aber noch erlaubt. Die Ergebnisse widerspiegeln die Belastung der Gewässer durch die landwirtschaftliche Nutzung und die Siedlungen in den Einzugsgebieten. Die Stoffe gelangen durch Abschwemmung, unsachgemässe Handhabung, Fehlanschlüsse oder Entlastungen aus der Kanalisation bei Starkregen und mit gereinigtem Abwasser in die Gewässer.    

Kleinste Mengen sind schädlich 

Im Umgang mit Pestiziden oder anderen schädlichen Stoffen ist besonders grosse Sorgfalt nötig. Bei Insektiziden können bereits kleinste Mengen für die Lebewesen im Bach giftig oder sogar tödlich sein. Die kleinen Bäche machen 75 Prozent des kantonalen Fliessgewässernetzes aus. Davon liegt etwa die Hälfte in genutzten Gebieten. Ihr Schutz ist von grosser Bedeutung für die Gewässer und die biologische Vielfalt.

Sensibilisierung wichtig 

Das Amt für Wasser und Energie ist bestrebt, in den Fällen mit hohen Belastungen die Ursachen zu finden und zu beheben. Die Fachleute stehen mit dem kantonalen Bauernverband, dem landwirtschaftlichen Zentrum in Salez, mit einzelnen Landwirten und mit dem Amt für Umwelt in Kontakt. Dank gezielter Information und Zusammenarbeit soll die Qualität der Bäche verbessert werden. Neben der Landwirtschaft sind auch private und professionelle Gärtner in der Pflicht. In der Nähe von Gewässern sind Spritzmittel mit besonders grosser Sorgfalt zu verwenden. Zudem dürfen Reste von Spritzmitteln nie in einen Ausguss oder Schacht gegossen werden.

11.7.19 HOME

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Von Pflanzenschutzmitteln, einem besorgten Forscher und aktiven Bürgern

19. Februar 2017

Die besten Labors der Welt sind nicht in der Lage, all die Stoffe, die beim Ab- und Umbau von Pflanzenschutzmitteln entstehen, zu analysieren und zu bewerten. Quelle: Unser Trinkwasser in Gefahr, NDR.

Die besten Labors der Welt sind nicht in der Lage, all die Stoffe, die beim Ab- und Umbau von Pflanzenschutzmitteln entstehen, zu analysieren und zu bewerten. Quelle: Unser Trinkwasser in Gefahr, NDR.

Prof. Klaus Kümmerer vom Institut für Umweltmedizin der Leuphana Universität in Lüneburg ist einer der renommiertesten Umweltchemiker Deutschlands. Er warnt vor den Folgen von mehr Arznei- und Pflanzenschutzmitteln in der Umwelt. Zitat aus Unser Trinkwasser in Gefahr, NDR fernsehen 30.5.16:

„Manche werden gar nicht abgebaut, diese sind dann persistent. Und manche – das sind eigentlich fast noch die Schlimmeren – die werden umgebaut oder teilweise abgebaut zu Stoffen, die wir gar nicht kennen, von denen wir auch nicht wissen, ob wir sie analysieren können. Wenn wir eine Analyse machen und wir ein Messsignal sehen, dann wissen wir da ist ein Stoff wir wissen aber nicht wie viele Stoffe vielleicht gar nicht durch dieses Messgerät angezeigt werden.“

Es gibt immer mehr Stoffe, Chemikalien und Medikamente, die in den Wasserkreislauf gelangen. Oft heisst es beschwichtigend, die Menge eines einzelnen Schadstoffes entspreche ja nur einem Stück Würfelzucker im Bodensee. Viele Pflanzenschutzmittel würden sich auch im Boden abbauen. Den Experten beruhigt das ganz und gar nicht. Im Erdboden gibt es viele chemische Reaktionsmöglichkeiten. Auch für Chemiker sind sie nicht vorhersehbar.

„Für mich ist die Schlussfolgerung aber eine ganz andere. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Stoffe gar nicht erst ins Wasser kommen, denn wir werden nie alle regulieren können. Wir werden auch nie für alle das Risiko abschätzen können. Dazu haben wir weder die Zeit noch das Geld noch die Methoden.“

Aktive Schweizer Bürger

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Brief aus der Westschweiz:

Die Unterschriftensammlung für die Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide schreitet gut voran. Kein Tag vergeht, ohne dass wir  Dutzende von Briefen mit Unterschriften erhalten.

Insgesamt erhielten wir schon 34‘000 Franken zur Unterstützung der Initiative. Es ist ganz toll! Wir wollen mit dem auf wemakeit.ch eingereichten Projekt die nächste Arbeitsphase finanziell absichern.
  • Neue Videos in verschiedenen Landessprachen drehen
  • Unterschriftenbögen drucken lassen
  • Flyers erstellen
  • Briefmarken für die Beglaubigung der Unterschriften bezahlen
  • Noch 16‘000 Franken brauchen wir, um das Crowdfunding zum Erfolg zu bringen!

HERZLICHEN DANK FÜR IHRE WERTVOLLE UNTERSTÜTZUNG

 Nehmen wir für die Gesundheit und die Umwelt selbst unser Schicksal in die Hand.

Laurent, Stéphanie, Edward, Olivier, Stéphane, Caspar, Etienne, Asia, Jean-Denis et Michael

Heidi: „Seit dem Eintreffen dieses Briefs vor drei Tagen und dessen Veröffentlichung sind weitere  4’870 Franken einbezahlt worden.“

Heidi 20.2.17: Innert eines Tages sind weitere 4’170 Franken einbezahlt worden. Nun fehlen noch 7’000 Franken, welche in den nächsten zwei Tagen eintreffen müssen, damit das Projekt erfolgreich ist und die Initianten das Geld erhalten.

Heidi 23.2.17: Das Crowdfunding ist geglückt. Spenden sind weiterhin willkommen und wichtig für das Gelingen der Volksinitiative, siehe future 3.0 spenden.

futur3

19.2.17 HOME

Ein neuer Gewässerschutzstandard für Spitäler: Die wasserlose Toilette

13. September 2015

In der Produktionshalle der Liftac in Grabs SG werden die letzten Vorbereitungen für die Präsentation der Weltneuheit getroffen.

In der Produktionshalle der Liftac in Grabs SG werden die letzten Vorbereitungen für die Präsentation der Weltneuheit getroffen.

Der Zauberer gibt Aitana, der Tochter von Lea und Philipp Untersander, und Claude Lüscher, dem Forscher, das Zeichen zum Enthüllen der Rollac 1.0.

Der Zauberer gibt Aitana, der Tochter von Lea und Philipp Untersander, und Claude Lüscher, dem Forscher, das Zeichen zum Enthüllen der Rollac 1.0.

Am 10.9.15 stellte die Liftac an ihrem neuen Sitz in Grabs SG die weltweit erste wasserlose, mobile Spital-Toilette vor. Daniel Zürcher, Chef der Sektion Innovation des Bundesamts für Umwelt (BAFU), erläuterte die grosse Bedeutung dieses neuen Produkts für den Schutz der Gewässer:

Gemäss Gewässerschutzverordnung der Schweiz müssen bei der Einleitung von Industrieabwässern sämtliche «nach dem Stand der Technik notwendigen Massnahmen» getroffen werden, um Verunreinigungen der Gewässer zu vermeiden. Mit der ersten wasserlosen, mobilen Toilette mit Beutelsystem wird dieser Stand der Technik neu definiert: Rollac 1.0 sorgt dafür, dass kritische Komponenten wie Medikamentenrückstände, Kontrastmittel, Hormonspuren usw. nicht ins Abwasser gelangen und gewährleistet damit den effektivsten Gewässerschutz.

Rollac 1.0 schützt nicht nur Wasser und Umwelt, sondern erleichtert dem Pflegepersonal die Arbeit. Das Transportieren, Entleeren und Putzen von Bettpfannen und Nachtstühlen entfällt, was auch punkto Hygiene ein grosser Fortschritt ist. Rollac 1.0 im Einsatz, Video, in den Räumen des Kantonsspitals Graubünden aufgenommen.

Und hier ist sie, die Rollac 1.0! Claude Lüscher von der FHNW erzählt ihre Entwicklungsgeschichte und erklärt das System. Aufmerksam hören die mehr als 100 BesucherInnen zu.

Und hier ist sie, die Rollac 1.0! Claude Lüscher von der FHNW erzählt ihre Entwicklungsgeschichte und erklärt das System. Aufmerksam hören die mehr als 100 BesucherInnen zu.

Das Forschungsprojekt, das kein einfaches war, wurde vom BAFU finanziell unterstützt. Als dann endlich ein Prototyp geschaffen war, galt es, einen Produzenten zu finden. Alle grossen Toilettenhersteller lehnten ab. Überzeugt von der Idee suchte Claude Lüscher, der Projektleiter an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), hartnäckig weiter und fragte auch Philipp Untersander an. Dieser war sofort begeistert und packte zu. Untersander ist Inhaber der Liftac, welche medizinisches Mobiliar herstellt. Der Forscher und der Handwerker entwickelten zusammen mit Partnern und Spitälern den Prototyp weiter zum marktreifen Produkt, dem Rollac 1.0.

Zur Präsentation der Rollac 1.0 angereist waren: Spitaldirektoren, Pflegepersonal, Einkäufer Spital, siteminsel Prof. Dr. med. Felix Frey usw. Die Fachleute schauen genau hin!

Zur Präsentation der Rollac 1.0 angereist waren: Spitaldirektoren, Pflegepersonal, Einkäufer Spital, siteminsel (neue Bezeichnung für Inselspital!) Prof. Dr. med. Felix Frey usw. Die Fachleute schauen genau hin!

Die Verpackungsspezialisten der Folag: "Es ist unmöglich, dieses faltige Zeugs zu verschweissen." Doch dann engagierten sie sich und fanden eine Lösung.

Die Verpackungsspezialisten der Folag: „Es ist unmöglich, dieses faltige Zeugs zu verschweissen.“ Doch dann engagierten sie sich und fanden eine Lösung.

Heidi meint: „Am besten entfernt man die Verschmutzungen unmittelbar an der Quelle.“ Sie hofft, dass bald alle Spitäler die Gewässerschutz-Toilette anschaffen, zum Wohle der Lebewesen in Bächen und Flüssen. Sie wünscht dem tüchtigen und sympathischen Team der Liftac viel Erfolg!

Unter dem Titel Es war eine Erfolgsgeschichte berichtete das St. Galler Tagblatt am 11.9.15 ausführlich über den Anlass und das Produkt, auch auf der Titelseite.

Download Produkt-Informationen Rollac 1.0 und Imagebroschüre CLOsac AG. Das Unternehmensziel dieser neu gegründeten Firma ist die Entwicklung einer serienreifen «Einbeutelung» für problematische Abfälle.

13.9.15 HOME

Wasserlose, mobile Spital-Toilette marktreif

4. September 2015

Wie sieht die Rollac 1.0 aus? Das Geheimnis wird am 10.9.15 am "Magic Product Launch" bei der LIFTAC gelüftet. Fotomontage Heidi

Wie sieht die Rollac 1.0 aus? Das Geheimnis wird am 10.9.15 am „Magic Product Launch“ bei der LIFTAC gelüftet. Fotomontage Heidi

Medikamente und Hormone belasten die Gewässer und das Trinkwasser, denn sie können heute in den Abwasserreinigungsanlagen (ARA) nicht eliminiert werden. Problematisch sind besonders die Spitalabwässer. Ein Team der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelte unter der Leitung von Claude Lüscher eine wasserlose, mobile Toilette für Spitäler und Heime.

Die LIFTAC (Schweiz) AG hat die entsprechenden Patente 2014 übernommen und das Projekt mit zahlreichen Partnern unter der Bezeichnung Closed Sac Systems weiterentwickelt. Umfangreiche Tests in ausgewählten Referenzspitälern führten zu einer raschen Verbesserung der Prototypen und schliesslich zum marktreifen Modell Rollac 1.0 – der ersten wasserlosen, mobilen (Spital-) Toilette der Welt.

Am Donnerstag, 10.9.15, öffnet die LIFTAC an ihrer neuen Adresse in Grabs SG von 11 bis 18 Uhr die Türen. Der Höhepunkt ist die Präsentation der Rollac 1.0: Auf magische Weise lässt Dominik Zemp vom Zauberduo Domenic um 13.30 Uhr die erste wasserlose, mobile Toilette der Welt erscheinen.

Weltneuheit: Mobile, wasserlose Spitaltoilette, Heidis Mist, 6.10.14.

Soeben eingetroffen ist die Medieninformation der Eawag vom 3.9.15 100 Kläranlagen müssen aufrüsten. Zur Elimination von Spurenstoffen (Hormone, Kosmetika, Medikamente, Biozide …) müssen in den nächsten 20 Jahren etwa 100 der 700 ARAs in der Schweiz Investitionen in Milliardenhöhe tätigen, um Mikroverunreinigungen abzufangen, dies gemäss dem neuen Gewässerschutzgesetz, welches am 1.1.16 in Kraft tritt.

4.9.15 HOME

Umweltgifte: Little Things Matter

15. März 2015

Schon extrem kleine Giftmengen können die Entwicklung des Gehirns schädigen, dies mit dauerhaften Folgen.

Schon extrem kleine Giftmengen können die Entwicklung des Gehirns schädigen, dies mit dauerhaften Folgen.

Wir können uns nicht auf jene Leute verlassen, die wir dafür bezahlen, dass sie uns schützen; wir müssen uns selber informieren und aktiv werden. Ein aktuelles Beispiel aus dem Bundesamt für Gesundheit (BAG). „Nota bene: Das ist nicht die Stellungnahme des Lobbyverbandes Scienceindustries, sondern der BAG-Sektion Risikobeurteilung.“ schreibt Kurt Marti am Schluss seines Artikels Hormonaktive Stoffe: 150 Milliarden Folgekosten im Infosperber vom 15.3.15. Scienceindustries ist der Schweizer Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech.

Die Dosis macht das Gift (Paracelsus). Die Mischung macht das Gift (Heidi). Es sind nicht nur die hormonaktiven Stoffe, Pestizide usw., welche unsere Gesundheit bedrohen. Wir sind unzähligen schädlichen Substanzen ausgesetzt. Auch wenn die Dosis klein ist, heisst das noch lange nicht, dass die Stoffe uns keinen Schaden zufügen. Medikamente zirkulieren im Körper ebenfalls in sehr kleinen Mengen/Konzentrationen, doch sie wirken trotzdem.

Besonders empfindlich reagiert das sich entwickelnde Gehirn auf Toxine. Nach 30 Jahren Forschung kommt Bruce Lanphere, Professor an der Simon Fracer University in Kanada, zum Schluss, dass auch kleine Dinge zählen. Schon extrem kleine Giftmengen sind eine Gefahr für die Entwicklung des Gehirns, was sich auf das ganze Leben auswirkt.

Es gibt für Toxine keinen sicheren Grenzwert.

Es gibt für Toxine keinen sicheren Grenzwert.

Die Art und Weise wie Gifte reguliert würden – mit Grenzwerten – schütze Kinder nicht, sagt Langphere. Die Chemische Industrie argumentiere, dass der Einfluss von Giften auf Kinder gering sei, aber das sei irreführend. Schon kleine IQ-Veränderungen hätten einen grossen Einfluss auf die Anzahl der sehr begabten Kinder und jene der weniger begabten nehme entsprechend zu.

In Kanada und den USA werden Chemikalien in Konsumgütern verwendet und in die Umwelt freigesetzt bevor sie auf schädliche Wirkungen untersucht sind. Man müsse von der Industrie eine Unbedenklichkeitsprüfung verlangen, bevor die Produkte auf den Markt kommen, analog zur EU. Heidis LeserInnen wissen, dass dies auch in der EU (und der Schweiz) wegen des Industrie-Lobbyings nicht zufriedenstellend funktioniert.

Das Video Little Things Matter ist ein Musterbeispiel von Forschungskommunikation. Das allein ist es wert, den Film anzuschauen: Little Things Matter: The Impact of Toxins on the Developing Brain, Canadian Environmental Health Atlas. Ein zweites Video zeigt den Einfluss von Blei und Tabak.

Wissenschaftliche Publikation: The Impact of Toxins on the Developing Brain, Bruce P. Lanphear, Annu. Rev. Public Health 2015. 36:18.1–18.20. Version vom 12.1.15, definitive Online-Version am 18.3.15, Print 21.4.15.

Was ist zu tun? 90% unserer Pestizid-Belastung stammt aus den Lebensmitteln, also gibt es diesbezüglich nur eine Lösung: Bio-Produkte kaufen. Wann merken unsere Politiker, dass nur Bio-Bauern Subventionen erhalten sollten? Die landwirtschaftliche Forschung hätte, so meint Heidi, schon längst wirksame Kupfer-Ersatzmittel gefunden, wenn sie nur auf das Ziel Bioland Schweiz hinarbeiten würde. Hier noch Empfehlungen von Bruce Lanphere:

15.3.15 HOME

Heidis Geschenk-Idee

9. Dezember 2013

Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung

Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung

Aus dem Schülerheft Fischstäbchen von Fair Fisch: „Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung. Du denkst jetzt vielleicht, dass die Zucht von Fischen diese Probleme lösen kann, so wie wir Kühe züchten und im Stall halten können. Leider ist dies nicht so einfach: Die meisten Zuchtfische für den Markt in Europa und Nordamerika sind Raubfische und müssen daher mit Fischmehl gefüttert werden. Denn Raubfisch frisst Fisch. Und woher kommt das Fischmehl? Richtig, aus dem Meer.

Rechnen wir mal: Um 1 kg Zuchtfisch zu produzieren, müssen je nach Raubfischart etwa 3-5 kg wilde Fische zu Fischmehl verarbeitet werden. Kann diese Rechnung mit der Zeit aufgehen?

Ausserdem belasten Fischzuchten oft die Umwelt, da die Fische auf so engem Raum gerne krank werden und der Fischzüchter dann Medikamente einsetzen muss, welche auch in die Umwelt gelangen. Das kann also nicht die Lösung sein.

Weil das Fischstäbchen nicht auf den Bäumen wächst, müssen immer neue Fische gefangen werden. Aber es werden schon viel zuviele Fische gefangen auf der Welt. Wenn das so weiter geht, gibt es bald keine Fische mehr. Dann ist auch mit Fischstäbchen Schluss…“ Achtung also beim Kauf von Fischen und Fischprodukten!

Heidis Fair-Fish-Geschenkideen:

„Klarheit beim Fischkauf!“ oder „Wohlsein für Fische in Zuchtanlagen“ oder „Tasche mit Infos“ oder „Einen Baum schenken: Obstgärten in Senegal“, hier geht’s zum Fair-Fish-Bestellformular.
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Callum Roberts ist Meeresbiologe und Professor für Meeresschutz an der University of York in England. © aus "Der Mensch und das Meer", DVA

Callum Roberts ist Meeresbiologe und Professor für Meeresschutz an der University of York in England. © aus „Der Mensch und das Meer“, DVA

Der Mensch und das Meer von Callum Roberts, Geo vom 4.7.13, erschienen im DVA Verlag

“Overfishing is the world’s biggest solvable environmental problem. We know what to do and if we were to act decisively, it would take only 15 years to fix most of what has gone wrong.”

– Callum Roberts

The Ocean of Life, The Fate of Man and the Sea, Callum Roberts, SeaWeb

9.12.13 HOME


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