Posts Tagged ‘Menschenrechte’

Die FAO soll ihre Partnerschaft mit dem Verband der Pestizid-Industrie brechen!

10. Juni 2022
PAN International

PAN International

Am 15.5.22 berichtete Heidi über die Lobby-Aktivität von CropLife International: Laute Lobby für einen stillen Frühling. Nun fordern 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie.

„Der folgende Text ist eine Übertragung der englischen Pressemitteilung von PAN International ins Deutsche.

Im Vorfeld der 170. Sitzung des Rates der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die am 13. Juni beginnt, erheben 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker aus 69 Ländern weltweit ihre Stimme gegen die Partnerschaft der UN-Organisation mit CropLife International, dem Industrieverband, der die grössten Pestizidhersteller der Welt vertritt.

In dem von Pesticide Action Network (PAN) übermittelten Schreiben an die Mitglieder des Rates der FAO, das von 10 weiteren globalen Netzwerken unterstützt und von insgesamt 430 Organisationen mitgetragen wird, fordern diese von den Rats-Mitgliedern unverzüglich Massnahmen zur Beendigung dieser Partnerschaft zu ergreifen und erinnern die FAO an ihre Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte. Die 430 Organisationen äussern ihre Besorgnis darüber, wie sich die CropLife-Mitgliedsunternehmen (BASF, Bayer Crop Science, Corteva Agriscience, FMC und Syngenta) „in die nationale Politik einmischen und enormen Druck auf Regierungen ausüben, die Massnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestizidschäden ergreifen.“

Die Forderung nach einem Ende dieser „Toxic Alliance“ stützt sich auf die anhaltenden Bedenken der Zivilgesellschaft und der Organisationen indigener Völker sowie auf den, auf der 49. Sitzung des Menschenrechtsrates geäusserten Empfehlung des UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung „die Vereinbarung mit CropLife International im Hinblick auf Menschenrechtsbelange zu überprüfen“ und „zu erwägen, den Generaldirektor der FAO anzuweisen, die Vereinbarung zu kündigen“.

Im Rahmen der Strategie für das Engagement des Privatsektors unterzeichnete die FAO im Oktober 2020 eine Absichtserklärung mit CropLife, in einer Vielzahl von Bereichen zusammenzuarbeiten. „Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der FAO und CropLife International wirkt allen Bemühungen um ein schrittweises Verbot hochgefährlicher Pestizide, wie es der FAO-Rat bereits 2006 zur Prüfung empfohlen hat, direkt entgegen“, heisst es in dem Schreiben der Verbände.

„Diese Partnerschaft besteht nun seit über eineinhalb Jahren, und die Bemühungen der FAO, globale Massnahmen zum Ausstieg aus dem Einsatz hochgefährlicher Pestizide und deren Verbot voranzutreiben, sind zum Stillstand gekommen“, sagte Keith Tyrell, Vorsitzender von PAN International. „Wie die Unterzeichner in diesem Brief unterstreichen, sind die Mitgliedstaaten und die FAO aufgerufen, Agrarökologie zu fördern, um ökologisch basierte Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme zu ermöglichen, die ohne den Einsatz von giftigen Pestiziden auskommen.“

In dem Schreiben wird zudem darauf hingewiesen, dass die FAO-eigene Sorgfaltspflicht beinhaltet, dass Unternehmen, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind, als potenzielle Partnern ausgeschlossen werden können. Die unterzeichnenden Organisationen des heute versendeten Briefes an den FAO-Rat erklären, „dass der Einsatz von gefährlichen Pestiziden nicht vereinbar sei, mit den von den Vereinten Nationen geschützten Rechten auf: Gesundheit; saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt; sichere Arbeitsbedingungen; angemessene Ernährung; sicheres und sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen; ein Leben in Würde; und den Rechten von indigenen Völkern, Frauen, Kindern, Arbeitern, Bauern und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten“.

Darüber hinaus verdeutlicht der vorgelegte Bericht „Addressing the Conflict of Interest and Incompatibility der FAO-Partnerschaft mit CropLife International“, die Notwendigkeit, die als „giftige Allianz“ von der Zivilgesellschaft und indigenen Völker bezeichnete Zusammenarbeit zwischen der FAO und der Pestizid-Industrie zu beenden.

Dieser Bericht wurde dem FAO-Rat von PAN und zehn anderen globalen Organisationen unterbreitet, die die Kampagne anführen.

Ein separater Bericht mit dem Titel „Corporate Capture of FAO: Industry’s Deepening Influence on Global Food Governance„, der Beiträge von PAN International enthält, wurde der FAO und den Mitgliedsstaaten ebenfalls rechtzeitig vor der FAO-Ratssitzung vorgelegt. Der Bericht hebt die Partnerschaft mit CropLife als eine der Fallstudien hervor, die den Trend verdeutlichen, dass Konzerne auf Kosten von Staaten, kleinen Lebensmittelproduzenten, indigenen Völkern und der Zivilgesellschaft immer mehr Einfluss erhalten.“

430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker fordern vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie. PAN Germany 9.6.22

Laute Lobby für einen stillen Frühling. Heidis Mist 15.5.22

10.6.22 HOME

Datenschutzerklärung

Nutztierbestände: Wenn die Politik versagt, müssen NGOs einspringen

22. Mai 2022
Copyright: Greenpeace

Copyright: Greenpeace

Unzählige wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Tierproduktion in der Schweiz massiv reduziert werden muss. Hauptsächlichste Gründe sind unsere Gesundheit, die Verschmutzung der Luft, des Wassers und der Böden, Beanspruchung von fruchtbaren Ackerböden, Verringerung der Ernährungssicherheit, Schädigung der Artenvielfalt und des Walds sowie die Klimaerwärmung. Doch was macht die Politik? Daumendrehen! Und weiterhin einen riesigen Subventionshaufen der Tierproduktion zuschieben.

Es freut Heidi immer wieder, wenn Umweltorganisationen Forderungen stellen. Am 17.5.22 haben WWF, Pro Natura, BirdLife sowie Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz einen Bericht über die hohen Ammoniak-Emissionen aus der Tierhaltung veröffentlicht und Forderungen gestellt, siehe Heidis Mist Ammoniak-Emissionen, Ammoniak-Emissionen … eine neue Studie! bzw. Ammoniak -_Die Situation in ausgewählten Schweizer Kantonen.

Nun setzt Greenpeace mit einer Petition zur Werbung für Tierprodukte Dampf auf:

Manipulative Werbetechniken kurbeln den Konsum von Tierprodukten an

„Wir alle haben manchmal das unangenehme Gefühl, dass uns die Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier für dumm verkaufen will,“ schreibt Greenpeace. Deshalb hat die NGO die Kommunikationsstrategien von über 600 Schweizer Werbespots analysieren lassen. Das Fazit: Die Werbetreibenden setzen manipulative Techniken ein, um den Konsum von Tierprodukten als Nahrungsmittel zu rechtfertigen und zu steigern. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen umweltfreundlichen Produkten und solchen aus industrieller Tierproduktion.

Diese Werbung, die zum Teil mit Steuergeldern finanziert wird, steht in keiner Weise im Einklang mit der Klima- und Biodiversitätskrise. Daher fordert die Greenpeace-Petition ein Verbot von steuerfinanzierter Werbung und von Detailhandelwerbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier.

Kommunikationsstrategien

In diesem neuen Bericht untersuchten die ForscherInnen die Werbungen der Detailhändler (Coop, Migros, Aldi, Lidl) und der öffentlich finanzierten Interessenorganisationen (Pro Viande, Swiss Milk, Switzerland Cheese Marketing, GalloSuisse, RAUS). In den untersuchten Werbespots lassen sich sechs Haupttrends erkennen:

  • angeblicher Respekt vor der Umwelt,
  • Fokus auf althergebrachte Praktiken,
  • Einzigartigkeit der Schweizer Identität,
  • Stereotype,
  • individuelle Werte und
  • kollektive Werte.

Folgende Strategien nutzen die Werbetreibenden, um die Öffentlichkeit dazu anzuregen, mehr Milchprodukte, Eier und Fleisch zu konsumieren:

  • Die Werbespots in Serieform produzieren und so eine vertraute Beziehung zu den Konsument:innen aufbauen-
  • Die Aufmerksamkeit steuern, um von den Schlüsselthemen abzulenken, z. B. durch erzählerische Ellipsen, die den Blick direkt von der Weide auf den Teller führen (wobei das Melken der Kühe oder die Schlachtung ausgeblendet werden).
  • Humor einsetzen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Fragen abzulenken, die sich zu den Produktionsprozesse stellen, und um Umweltfragen lachhaft erscheinen zu lassen.
  • Autoritätsargumente verwenden, die dazu auffordern, Aussagen als Wahrheit zu akzeptieren.
  • Stereotype (z. B. männliche Männer und vegetarische Frauen) und Werte instrumentalisieren, um den Konsum von Tierprodukten zu normalisieren.
  • Welten vermischen (z. B. «Gemüsefilet»), wodurch dem Publikum glaubhaft gemacht werden soll, dass Tiere gleich behandelt werden wie Menschen. Stattdessen fördert die Werbung in Wirklichkeit ein anthropozentrisches System.
  • Eine fiktive, manchmal von Mythen inspirierte Welt schaffen (das Symbol des Feuers usw.), die die Herrschaft der Menschen über die Tiere und ihre negativen Folgen unsichtbar macht.

«Wir denken, wir seien frei in unseren Kaufentscheidungen, aber unser Bericht zeigt, wie Unternehmen zweifelhafte rhetorische Techniken einsetzen, um unsere Konsumgewohnheiten zu beeinflussen», sagt Alexandra Gavilano, Projektleiterin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz.

Gemeinsame Merkmale

Die WerberInnen gehen implizit auf ökologische oder tierschutzbezogene Anliegen ein, um diese zu entkräften oder sie sogar zu ihrem eigenen Vorteil zu verwenden (z. B. mit der Aussage: Wer Schweizer Milch oder Fleisch konsumiert, schützt die Natur). Diese Werbestrategie blendet störende Elemente (bspw. die Schlachtung) aus.

Im Detail: In der Fleischwerbung sind Tiere nur selten auf dem Bildschirm zu sehen; wenn doch, werden sie als «Produkt» bezeichnet. Im Gegensatz dazu, zeigt die Werbung für Milchprodukte wie Käse und Butter häufig lebende Tiere in einer idealisierten Landschaft aus weiten Flächen und grüner Natur. In der Werbung für Eier wird das Lebensmittel selbst und seine Vielseitigkeit hervorgehoben, ohne dass Hühner oder ihre Haltungsbedingungen gezeigt werden.

Werbung fördert umweltzerstörende Essgewohnheiten

Der übermässige Verzehr von Tierprodukten trägt zur globalen Erwärmung, Entwaldung und Umweltverschmutzung bei. «Wir müssen unseren Konsum von Tierprodukten reduzieren. Hierbei sollte das Marketing eine Rolle spielen, insbesondere das steuerfinanzierte Marketing, das den Steuerzahler in den letzten Jahren fast 40 Millionen Franken pro Jahr gekostet hat. Auch die Detailhändler müssen ihre Rolle wahrnehmen. Solange deren Marktmacht gross bleibt, brauchen wir strengere Gesetze, um Geschäftspraktiken zu regulieren, die das Konsumverhalten beeinflussen.

Müssen die Detailhändler ihre Marketingstrategie anpassen, um ihre KundInnen zu einem nachhaltigeren Konsum zu motivieren, erlaubt das auch den LieferantInnenen, ihre Produktionsmethoden anzupassen. Stattdessen normalisiert die Werbung den Konsum von Milchprodukten, Eiern und Fleisch und vermittelt den KonsumentInnen das Gefühl, dass sie ökologisch konsumieren, indem sie Schweizer Produkte wählen. In Wahrheit aber, schadet der Konsum dieser Produkte unserem Planeten», erklärt Alexandra Gavilano.

Wenn Sie es satt haben, dass die grossen Detailhändler uns dazu verleiten, zu viele Produkte zu konsumieren, die unserem Planeten schaden, dann unterzeichnen Sie bitte die Greenpeace-Petition.

Wir fordern ein Verbot von:

  • Werbung für Eier, Milchprodukte und Fleisch durch den Detailhandel und Interessenorganisationen. Vom Werbeverbot nicht betroffen wären LandwirtInnen, die ihre eigenen Produkte bewerben.
  • Sponsoring an öffentlichen Veranstaltungen, Orten, in Nachrichtenmagazinen und anderen Broschüren.
  • Lobbyarbeit an Schulen, in Freizeitvereinen und ähnlichen Organisationen. Betroffen wäre beispielsweise Unterrichtsmaterial, das von Interessenorganisationen, wie Swissmilk, produziert wird.
  • Subventionen für Werbung für Tierprodukte, welche in der Produktion und Haltung dem Klima und der Biodiversität schaden oder Menschenrechte verletzen!

Hier gehts zur Petition Keine Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier durch Detailhandel und Interessenorganisationen. Aktuell haben 9’409 Personen die Petition unterschrieben. Unterschreiben auch Sie!

22.5.22 HOME

Datenschutzerklärung

Ukraine-Krieg und Düngermangel: Borsanos Vernichtungspaket

6. April 2022

Quelle: Ukraine-Krieg und DüngermangelBolsonaros Vernichtungspaket. Spektrum 22.3.22

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will unter dem Vorwand des Ukraine-Kriegs und wegen vorgeblichen Rohstoffmangels die indigenen Territorien für den Bergbau öffnen. Das gefährdet nicht nur diese Völker, sondern auch das Ökosystem Amazonasregenwald und den Klimaschutz.

Der Entwurf sei nicht nur verfassungswidrig, sondern auch äusserst räuberisch. Denn er ermögliche – zudem ohne Zustimmung der Gemeinden – den extensiven Bergbau, den Bau von Strassen, Wasserkraftwerken und das Pflanzen von transgenem Saatgut auf indigenen Ländern. Der Bergbau auf indigenem Land verletze nicht zuletzt die Rechte der Frauen, hebt die indigene Aktivistin Samêhy Pataxó hervor. Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und beeinträchtigte Gesundheit seien Begleiterscheinungen des Bergbaus in der Region.

Auch die UNO reagierte mit einer Warnung und deutlicher Kritik. Eine eventuelle Verabschiedung des Gesetzentwurfs würde dem Land unwiederbringlichen Schaden zufügen, nicht nur für die Indigenen, sondern auch für das Ansehen Brasiliens als Staat, der seinen internationalen Verpflichtungen in Bezug auf die Menschenrechte nicht nachkomme, kritisierte Jan Jarab, der südamerikanische Vertreter des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen in einem Schreiben.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: Ukraine-Krieg und DüngermangelBolsonaros Vernichtungspaket. Spektrum 22.3.22

Petition unterschreiben!

Brasiliens Präsident Bolsonaro will die indigenen Territorien für Bergbau- und Staudammprojekte freigeben. Ein Viertel des Amazonasregenwaldes – mehr als die dreifache Fläche Deutschlands – ist bedroht. Als Vorwand benutzt Bolsonaro den Krieg in der Ukraine und vorgeblich drohende Verknappung von Kalidünger in der Landwirtschaft.

Unterschreiben Sie die Petition Brasilien: Bolsonaros erneute Attacke auf den Regenwald am Amazonas stoppen. Rettet den Regenwald e.V. 5.4.22

Der Amazonas stößt nun mehr Treibhausgase aus, als er absorbiert. National Geographic 16.3.21

6.4.22 HOME

Datenschutzerklärung

Petition an die UNO: Verträge mit der Bolloré-Gruppe und deren Tochter Socfin beenden!

16. Dezember 2021
Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Erst gerade hat Heidi ihre LeserInnen über den Fall Socfin in Sierra Leone informiert (Land Grabbing, nicht Einhalten von Gesetzen, Menschenrechtsverletzungen usw.). Der Weltkonzern hat aus steuertechnischen Gründen eine Niederlassung in der Schweiz. Das Imperium ist seit über einem Jahrhundert in Afrika präsent. Dank der Übernahme alter Kolonialunternehmen verwaltet Socfin Ölpalmen- und Kautschukplantagen, die zu den bedeutendsten der Welt gehören.

Forderung von 40 Organisationen aus 16 Ländern

Am 24. Mai 2021 haben 40 Organisationen aus 16 Ländern die UNO aufgefordert, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochterunternehmen zu beenden. Gründe: Korruption, Landraub und Umweltzerstörung. Die UNO hat weder darauf noch auf den jüngsten Brief des Oakland Institute vom 11. November 2021 reagiert.

Offenbar kann allein die Öffentlichkeit die UNO davon überzeugen, das Richtige zu tun.

Petition an die UNO

Nun hat Rettet den Regenwald e.V. die folgende Petition lanciert:

Die UNO bekämpft Armut, lindert Hunger und tritt für Kinderrechte ein. Mit welchen Firmen sie dabei arbeiten, beachten UNDP, WFP und Unicef jedoch nicht sorgfältig genug. So ist die Bolloré-Gruppe einer ihrer grössten Dienstleister, obwohl sie der Korruption und über die Tochter Socfin der Verwicklungen in Landraub bezichtigt wird.

Appell an Welternährungsprogramm (WFP), UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), Unicef

„Wir raten der UNO, alle Verträge mit der Bolloré-Gruppe, der Korruption und deren Tochter Socfin Landraub und Umweltzerstörung vorgeworfen wird, zu beenden.“

Sehr geehrter Herr Beasley,
sehr geehrter Herr Steiner,
sehr geehrte Frau Fore,

die Bolloré-Gruppe ist ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, was ihr jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen einbringt. Zwischen 2015 und 2019 haben verschiedene UN-Organisationen mehr als 200 Verträge mit der Firmengruppe im Wert von über einer Viertel Milliarde Dollar unterschrieben. Ihre drei Organisationen decken rund 95 Prozent dieses Betrags ab.

Wir rufen Ihre Institutionen dazu auf, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften aus den folgenden Gründen zu beenden:

  • Die Bolloré-Gruppe ist durch ihren Anteil von 39,4 Prozent an der Socfin-Gruppe an Kautschuk- und Palmölplantagen beteiligt. Socfin kontrolliert nahezu 400’000 Hektar Konzessionen für Plantagen in Asien und Afrika. Wo immer deren Tochterunternehmen in Nigeria, Kamerun, Sierra Leone, der Elfenbeinküste und Kambodscha aktiv sind, haben Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub berichtet. Wiederholt wurden lokale Gemeinschaften Opfer von Gewalt, Bedrohung und willkürlichen Festnahmen.
  • Die Bolloré-Gruppe wurde der Korruption und illegaler Praktiken in einer Reihe von Geschäften zur Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Alle Dokumente und Zusammenhänge, die Grundlage für die obigen Aussagen sind, sind im Bericht „Doing Business With the Bolloré Group“ des Oakland Institute dargelegt.

Vor dem Hintergrund der dokumentierten Vorwürfe von illegalen Praktiken und Korruption erscheint es als eklatanter Verstoss gegen die „Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“, die „Kriterien zur Auswahl von Dienstleistern“ und des „United Nations Global Compact“, wenn UN-Organisationen und Programme Geschäftsbeziehungen zur Bolloré-Gruppe unterhalten.

Geschäfte mit der Bolloré-Gruppe widersprechen auch dem Auftrag Ihrer Institutionen, Hunger und Leid zu lindern und Entwicklung zu fördern.

Wir raten Ihren Institutionen daher dazu, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihrer Tochterunternehmen zu beenden.

Mit freundlichen Grüssen

Vorwürfe an die Socfin- und Bolloré-Gruppe

Die Vorwürfe kreisen um die Socfin-Gruppe. Socfin betreibt Kautschuk- und Palmöl-Plantagen in zehn afrikanischen und asiatischen Ländern und hat einen schlechten Ruf: Wo immer dessen Tochterunternehmen aktiv sind, berichten Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub. So identifizierten Augenzeugen Sicherheitskräfte der Socfin Tochterfirma Okomu Oil Palm Plantation Plc und Angehörige der Armee als Täter, als im Mai 2020 das nigerianische Dorf Ijaw-Gbene niederbrannte.

Die Bolloré-Gruppe wurde zudem der Korruption und illegaler Praktiken bei der Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt, schreibt das Oakland Institute in der Studie „Doing business with the Bolloré Group“. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Die Bolloré-Gruppe ist dennoch ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, darunter das Welternährungsprogramm, das Entwicklungsprogramm und Unicef. Die Verträge bringen der Gruppe jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen ein.

Heidi empfiehlt Ihnen, die Petition zu unterschreiben.

Petition: Rat an die UNO: Keine Verträge mehr mit der Bolloré-Gruppe. Rettet den Regenwald e.V.

Heidis Artikel über Socfin:

Large-scale Land Acquisition in Africa: Impacts, Conflicts and Human Rights Violations. Sierra-leonische Organisation Sierra Leone Network for the Right to Food (Silnorf) gemeinsam mit Brot für alle und zahlreichen weiteren Partnerorganisationen, 10.12.21

Investitionen für Menschen, nicht für Grossplantagen. Brot für Alle 10.12.21

São Tomé und Príncipe: durch Plantagen bedrohte endemische Arten. Heidis Mist 15.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! (2) Heidis Mist 14.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! Heidis Mist 13.1.21

Kennen Sie São Tomé e Príncipe? Paradies-Opfer für Palmöl. Heidis Mist 15.12.20

Socfin: Verluste im Süden, Gewinne in der Schweiz. Heidis Mist 21.10.21

16.12.21 HOME

Datenschutzerklärung

Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen

1. März 2021

Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon - CC BY-NC-SA 2.0)

Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon – CC BY-NC-SA 2.0)

News von Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21:

Am 7. März 2021 entscheiden die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz über das geplante Freihandelsabkommen mit Indonesien. Mit dem Abkommen soll problematisch produziertes Palmöl unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit verbilligt in die Schweiz kommen. Bitte stimmen Sie mit NEIN.

Für Umwelt und Menschenrechte steht viel auf dem Spiel. Denn Palmöl ist eine Hauptursache für die Zerstörung der Regenwälder und für Gewalt gegen die Bevölkerung. Zusammen mit dem Bruno-Manser-Fonds, der sich in der Schweiz gegen das Abkommen einsetzt, spricht sich Rettet den Regenwald insbesondere aus folgenden Gründen gegen das Freihandelsabkommen aus:

  • Mit dem Abkommen wird ein problematisch produziertes Öl billiger, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Palmöl aus Indonesien führen wird – und zwar auf Kosten des Regenwaldes. Nach Sumatra und Borneo sollen nun die grössten zusammenhängenden Regenwälder Südostasiens in der Provinz Papua für den Anbau von Ölpalmplantagen zerstört werden. Es geht um Hunderttausende Hektar Regenwald, gegen dessen Abholzung sich die indigene Bevölkerung wehrt.
  • Nachhaltigkeit sieht anders aus: Das Abkommen stützt sich auf Standards wie den RSPO (Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl). Rettet den Regenwald hat – wie auch viele andere Organisationen – das RSPO-Label wegen fehlender Nachhaltigkeit wiederholt kritisiert. Auch nach 18-jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Regenwälder zu schützen. So legt auch eine kürzlich erschienene Studie offen, dass sich RSPO-Plantagen gleichermassen auf ehemaligen Regenwaldgebieten befinden wie nicht zertifizierte Monokulturplantagen. Der RSPO verfügt zudem weder über wirksame Kontrollen noch über effiziente Sanktionsmechanismen zur Durchsetzung seiner schwachen Nachhaltigkeitskriterien. Damit ist das RSPO-Label zu einem Instrument der Gewissensberuhigung für KonsumentInnen sowie des Reputationsschutzes für Firmen insbesondere in Europa und den USA geworden.
  • Seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens hat sich die bereits problematische Menschenrechts- und Umweltsituation in Indonesien weiter verschlechtert. Um Investoren anzulocken, hat das indonesische Parlament im Oktober 2020 ein Gesetz erlassen (Omnibus-Gesetz), das bestehende Umwelt-, Indigenen- und Arbeiterrechte massiv verschlechtert oder gar unwirksam macht. Das Gesetz hebelt essentielle Schutzmechanismen gegen die Regenwaldzerstörung aus (zum Beispiel werden Umweltverträglichkeitsprüfungen oder bestehende Schutzverordnungen gegen Brandrodungen geschwächt), denn Profit geht vor Umweltschutz. So erlaubt das Gesetz unter anderem, Arbeitskräfte auf unbeschränkte Zeit als Temporär-Angestellte unter Vertrag zu nehmen, branchenweite Mindestlöhne zu umgehen, die zulässigen Überstunden zu erhöhen und die Anzahl der garantiert arbeitsfreien Tage pro Woche von zwei auf einen zu senken. Das Omnibus-Gesetz bahnt den Weg für Sozialabbau und Umweltzerstörung. Schliesslich ermöglicht das Omnibus-Gesetz der Regierung und den Konzernen, neue Ölpalmplantagen in Wäldern zu schaffen, die einem Abholzungs-Moratorium unterliegen.

Deshalb bitten wir und der Bruno-Manser-Fonds Sie:
Stimmen Sie am 7. März 2021 mit NEIN.

Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen. Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 78 Artikel über Palmöl

1.3.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Palmöl-Frontgeschichten von Peter Jaeggi, Folge 13 und Schluss: RSPO-Label kann keine Nachhaltigkeit im Palmölsektor sicherstellen

26. Februar 2021

Der Journalist und Fotograf Peter Jaeggi war 2019 in Indonesien und Malaysia, wo er über den Anbau von Palmöl recherchierte. Am 12.2.21 veröffentlichte Peter Jaeggi die erste Kurzgeschichte von der Palmölfront: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Täglich folgten weitere Beiträge; dies ist der 13. und letzte.

Lesen Sie den Bericht und sehen Sie das schöne Orang-Utan-Foto hier:

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis 24.2.21.

  • Folge 13 und Schluss vom 24.2.21: RSPO-Label kann keine Nachhaltigkeit im Palmölsektor sicherstellen. „Auch nach 15-jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Biodiversität und Menschenrechte in den Anbaugebieten wirksam zu schützen … Aufgrund seiner inhaltlichen Schwächen und institutionellen Mängel ist das RSPO-Label weder glaubwürdig noch verhindert es die zerstörerischen und klar nicht-nachhaltigen Auswirkungen des Palmölanbaus.“
  • Folge 12 vom 23.2.21: Palmölplantagen 9 x so gross wie die Schweiz
  • Folge 11 vom 22.2.21: Wegen Palmölplantagen angeschossen und erblindet
  • Folge 10 vom 21.2.21: Palmöl versus Naturschutz – «ein grosser Fehler»
  • Folge 9 vom 20.2.21: Indonesien: Palmölkritiker leben gefährlich
  • Folge 8 vom 19.2.21: RSPO – ein Palmöl-Label, das nicht hält, was es verspricht
  • Folge 7 vom 18.2.21: Palmöl als Wald verkauft – Eine Art Nachhaltigkeitsbetrug
  • Folge 6 vom 17.2.21: Palmöl tötet (2)
  • Folge 5 vom 16.2.21: «Nachhaltiges» aus korrupten, armen Staaten
  • Folge 4 vom 15.2.21: Palmöl tötet (1)
  • Folge 3 vom 14.2.21: Landraub
  • Folge 2 vom 13.2.21: Kriminelle Palmölfirmen
  • Folge 1 vom 12.2.21: Indonesien: Palmölplantagen gefährden Nahrungsmittelsicherheit

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis 24.2.21

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 76 Artikel über Palmöl

26.2.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Palmöl-Diskussionsrunde: Heute 28.1.21 Radio SRF 1 um 20 Uhr

28. Januar 2021

Heidi meint: Wenn Tiger und Bär sich umarmen, dann stimmt etwas nicht ... oder?

Heidi meint: „Wenn Tiger und Bär sich umarmen, dann stimmt etwas nicht … oder?“

Bei SRF muss alles immer „ausgewogen“ sein, auch wenn die eine Waagschale von Justitia schwer nach unten drückt.

Die Diskussionssendung «Forum» von Radio SRF 1 befasst sich am

Donnerstag, 28.Januar, um 20:03 Uhr

mit dem Thema: «Freihandelsabkommen mit Indonesien: Sind Sie dafür oder dagegen?»

Gäste in der Sendung sind:

  • Befürworter: Eric Nussbaumer, Nationalrat SP: «Es ist das erste Mal überhaupt bei einem Freihandelsabkommen, dass Zolltarife gekoppelt werden an die Frage, wie ökologisch und sozial verträglich ein Produkt, in dem Fall Palmöl, hergestellt wurde. Ein Meilenstein.»
  • Gegnerin: Irena Wettstein, PanEco: «Auf dem Papier sieht das Kapitel über nachhaltige Entwicklung schön aus. Es bietet jedoch keine Garantien, Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Leider ist es ein trauriger Fakt: Auch nach 15‐jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Biodiversität und Menschenrechte in den Anbaugebieten wirksam zu schützen. Und das soll plötzlich funktionieren?»

Diskussion auf srf1.chhttps://www.srf.ch/radio-srf-1/forum/streitpunkt-palmoel-freihandelsabkommen-mit-indonesien-sind-sie-dafuer-oder-dagegen

Diskussion auf Facebook: https://www.facebook.com/srf1/posts/4198423586858395

Heidis 49 Artikel über Palmöl finden Sie hier … das erleichtert Ihnen, ein NEIN in die Urne zu werfen. Palmöl ist nicht nur in Indonesien ein Problem!!!!

28.1.21 HOME

Datenschutzerklärung


%d Bloggern gefällt das: