Posts Tagged ‘Meteorwasser’

Schwimmen für einen sauberen Ottawa River

15. August 2014
Provinzübergreifender Schwimm-Wettbewerb im Ottava-Fluss für sauberes Wasser. Copyright Ottawa Riverkeeper

Provinzübergreifender Schwimm-Wettbewerb im Ottava-Fluss für sauberes Wasser. Copyright Ottawa Riverkeeper

Der Sommer lässt auf sich warten, nicht desto trotz scheint das Schwimmen in zu sein, und zwar das Schwimmen für sauberes Wasser. Eine Kanadierin, welche morgen im Kanu Schwimmer begleitet, hat Heidi auf Ottawa Riverkeeper’s “Escape to/from Aylmer-traz” aufmerksam gemacht.

Bis zu 50 Kanadier werden am Samstag, 16.8.14, im Ottawa-Fluss für sauberes Wasser schwimmen. Der Ottawa ist mit seinen 1271 km etwa gleich lang wie der Rhein. Er bildet auf dem Grossteil seiner Länge die Grenze zwischen den Provinzen Ontario und Québec. Die 4 km lange Schwimmstrecke führt von einer Provinz zur andern, denn „Wasserqualität kennt keine Grenzen“, sagen die Veranstalter, die Ottawa Riverkeeper. Sie weisen auf die Notwendigkeit von Zusammenarbeit und Massnahmen auf beiden Seiten des Flusses hin. Im Fluss sollen die Leute schwimmen können, das Wasser soll trinkbar sein und die Fische essbar.

Dieser erste provinzübergreifende Wettbewerb soll das Bewusstsein für sauberes Wasser stärken und Geld in die Kassen der Riverkeeper bringen. Zahlreiche Institutionen haben bereits einen Beitrag geleistet oder stiften Preise für die Gewinner. Das gesammelte Geld fliesst ausschliesslich in die Beschaffung von Hilfsmitteln zur Analyse der Wasserqualität.

Der Ottawa ist – wie viele Flüsse – unter grossem Zivilisationsdruck: Dämme, Abwasser, Meteorwasser aus Städten, Landwirtschaft, Zerstörung von Feuchtgebieten, Uferverbauung. Wenig ist heute über die verschiedenen Belastungen bekannt, die Grundlagendaten sind dürftig.

Weitere SchwimmerInnen für sauberes Wasser:

Rheines Wasser, Andreas Fath

Das blaue Wunder, Wasserbotschafter Ernst Bromeis

Rachel Schoeler versucht, die Strasse von Georgia zu durchqueren, schwimmend für sauberes Wasser. Copyright Rachel Schoeler.

Rachel Schoeler versucht, die Strasse von Georgia zu durchqueren, schwimmend für sauberes Wasser. Copyright Rachel Schoeler.

16.8.14, 21 Uhr: Im Moment ist in der kanadischen Provinz British Columbia die 23-jährige Rachel Schoeler (The Local Weekly vom 16.8.14) von Fraser Riverkeeper schwimmend für sauberes Wasser unterwegs. Sie unternimmt den Versuch, die 35 km breite Strasse von Georgia zu durchqueren. Wenn ihr dies gelingt, dann ist sie erst die zweite Frau, welche die Querung geschafft hat. Auch Männer waren bisher nur wenige erfolgreich. Sie startete um 8 Uhr und sollte um 19 Uhr ankomme (Zeitverschiebung minus 9 Stunden). Historic Attempt to Swim Georgia Strait Supports Clean Water, Ecowatch vom 21.7.14.

Als zweite Frau hat Rachel Schoeler die Strasse von Giorgia durchschwommen. Am Ziel angelangt! Copyright Bob Schoeler

Als zweite Frau hat Rachel Schoeler die Strasse von Giorgia durchschwommen. Am Ziel angelangt! Copyright Bob Schoeler

Nachtrag 17.8.14: „11 hours 55 minutes and 47 seconds. It is done.“ schreibt der Vater von Rachel Schoeler auf Twitter. Weiter Informationen und Fotos siehe Bob Schoeler, Twitter. Die Strasse von Giorgia ist 3 km breiter als der Ärmelkanal. Rachel Schoeler hat dieselben Bedingungen eingehalten wie sie bei der Querung des Kanals üblich sind, also kein Schwimmanzug und ohne das Begleitboot zu berühren. Nicht erstaunlich, dass sie am Ziel fror. Schoeler completes delayed Georgia Strait swim, 917CoastFM vom 18.8.14.

15.8.14 HOME

Laufhofschacht, eine Bündner Spezialität

5. Februar 2014
Wenn die Tiere im Laufhof sind, muss die Rohrkrümmung im Laufhofschacht so gerichtet sein, dass das Abwasser in das Güllelager fliesst. Nach dem Abtransport der Tiere auf die Alp und der Reinigung des Laufhofs wird die Rohrkrümmung verstellt, damit das Niederschlagswasser in den Bach fliesst, direkt oder auf Umwegen. So wenigstens will es die Theorie. 3 verschiedene Bau-Varianten Bündner Laufhofschacht.

Wenn die Tiere im Laufhof sind, muss die Rohrkrümmung im Laufhofschacht so gerichtet sein, dass das Abwasser in das Güllelager fliesst. Nach dem Abtransport der Tiere auf die Alp und der Reinigung des Laufhofs wird die Rohrkrümmung verstellt, damit das Niederschlagswasser in den Bach fliesst, direkt oder auf Umwegen. So wenigstens will es die Theorie. 3 verschiedene Bau-Varianten Bündner Laufhofschacht.

Wer im Internet „Laufhofschacht“ sucht, der/die landet bestenfalls auf Heidis Mist, denn das ist eine echte Bündner Spezialität, nirgendwo sonst zu finden. Der dauernd zugängliche Laufhof bietet den Tieren frische Luft und Sonnenschein, was zu ihrem Wohlbefinden wesentlich beiträgt. Florence Nightingale erkannte diese positive Wirkung auf die Gesundheit bzw. auf ihre Kranken. In Zeiten der Antibiotika-Resistenz von Krankheitskeimen erinnern sich Fachleute neuerdings an ihre Entdeckung. Der Energiesparmassnahmen wegen sind die Empfehlungen von Florence Nightingale nicht einfach umzusetzen, etwa häufiges Lüften der Krankenzimmer. Ein Teil der Schweizer Nutztiere hat das Privileg Laufhof: Die Tiere können jederzeit an die frische Luft.

Zurück zu den Bündner Laufhofschächten! In der übrigen Schweiz entwässert der Laufhof in die Güllegrube oder, wenn längere Zeit keine Tiere im Stall sind, nach der Reinigung flächig in die angrenzende Wiese.

Nicht so in Graubünden! Es gibt die Laufhofschächte mit Weiche „Güllegrube“ oder „Bach“, siehe Fotomontage. Sie sind gang und gäbe, das weiss der Geissenpeter zu berichten, und er muss es ja wissen, denn er ist Kontrolleur, siehe Das  BLW verteilt jedes Jahr fast 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern. Er sieht kein Problem, denn neun Zehntel der Bauern würden sich an die Regeln halten und die Weiche lediglich im Sommer auf Bach stellen, wenn die Tiere auf der Alp sind. „Das sind nur die offiziell entdeckten Widerhandlungen!“ meint Heidi, denn wer sieht schon, wenn die Weiche „aus Versehen“ in die falsche Richtung weist? In langen Wintern ist die Versuchung gross, der Weiche einen Schubs Richtung Bach zu geben, desgleichen wenn die Güllegrube zu klein ist (in Graubünden gibt es noch keine Kontrolle der Hofdüngeranlagen).

Die Integration des Laufhofschachts in die Hofentwässerung ist vielfältig. Nicht immer führt der Ablauf direkt zum Bach (Variante 1 Fotomontage). Der Bauer plant die Ableitung z.B. zusammen mit Dachabwasser, also führt das Rohr zum Meteorwasserschacht; von dort gelangt das Laufhofabwasser zusammen mit dem Dachabwasser in den Bach (Variante 2 Fotomontage). Im Herbst, nach der Rückkehr der Tiere von der Alp, gibt es plötzlich viel Arbeit, wer denkt da zuerst ans Umstellen des Laufhofschachts. Wenn es regnet, wird das Laufhofabwasser mit dem Dachabwasser verdünnt und hinterlässt kaum Spuren. Sollte es trotzdem ein bisschen schäumen, dann fällt der Verdacht zuerst auf andere Quellen, etwa Lärchennadeln. Denn „Lärchenbächlein“ schäumen, das hat Heidi im Zusammenhang mit Hofabwässern gelernt; dummerweise auch dann, wenn weit und breit keine Lärche wächst. Bevor der Verdacht auf allfällige andere Verschmutzungsquellen fällt, ist das Ganze vergessen.

Eine weitere Variante ist das Ableiten des Sommer-Laufhofabwassers (statt direkt in den Bach oder über einen Meteorwasserschacht) in den Mistsickerschacht, von dort in den Meteorwasserschacht und dann in den Bach, frei nach dem Motto „The solution to pollution is dilution“. Diese Variante ist gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass das direkte Ableiten von Mistsickerwasser in Bäche immer noch einigermassen (wie stark?) verbreitet ist. Es dürfte die kostensparendste Variante sein, siehe Variante 3 auf der Fotomontage. Aber Achtung: heute offiziell verboten. Doch wer erwischt wird kann sich meist herausreden, kommt mit einer kleinen Busse auf Bewährung weg.

Zu hoffen ist, dass die tierfreundlichen Laufhöfe wegen der Laufhofschächte nicht in Verruf geraten. Obwohl diese Bündner Spezialität relativ neu ist, wäre es für den Schutz der Gewässer und den Ruf des Tierschutzes besser, wenn die Laufhofschächte der gewässerschutzkonformen Lösung der „übrigen Schweiz“ weichen müssten, bevor sie definitiv zur Tradition werden. Traditionen sind schwer zu bekämpfen, davon kann Heidi ein Liedlein singen: Misthaufen im Feld, Misthaufen im Feld … !

6.2.14 HOME

Fotos: Ewig schmutziges Bächlein

24. April 2013
Nach einer Total-Sanierung des Bauernhofs und drei Nach-Sanierungen schäumt es weiter in Heidis Bächlein.

Nach einer Total-Sanierung des Bauernhofs 2008 und drei Nach-Sanierungen schäumt es weiter in Heidis Bächlein.

Seit Anfang März 2012 sollte gemäss Weisung der Gemeinde definitiv nur noch Meteorwasser fliessen … Das zweimal tägliche Ableiten des Milchzimmerabwassers ins Bächlein mit pH-Schub von einer Einheit hat aufgehört, doch seit dem 8. März 2012 schäumt das Bächlein mehr oder weniger regelmässig, eine neue Erscheinung! Auch die weitere Sanierung im Herbst 2012 nach Im Land wo Milch und Cola fliesst hat daran wenig geändert. Ein kleines Bächlein nur … ein Ewig schmutziges Bächlein, Diaschau. Abwasser gehört in Röhren, findet Heidi.

Erst im Herbst 2012 hatte Heidi realisiert, dass das „Meteorwasser“ (im Sommer, wenn die Tiere auf der Alp sind) des 2008 erstellten Laufhofs via Mistsickerschacht ins Bächlein geflossen war, dies bis zum Gülle-Schock im März 2010. Also war das Ableiten des Mistsickerwassers ins Bächlein Anfang 1990er Jahre beim Stallbau geplant und bewilligt sowie beim Bau des Rinderstalls 2008 nicht beanstandet worden.

Die Rohrkrümmung im Laufhofabwasserschacht (Baujahr 2008) erlaubte bis März 2010 das Umstellen des Abwassers von Güllegrube zu Mistsickerschacht. Seit 2010 fliesst das Mistsickerwasser nicht mehr ins Bächlein. Vom Laufhofabwasserschacht aus wurde aber eine neue Leitung gelegt zu einem Schacht mit Überlauf ins Bächlein, dies obwohl der Laufhof-Umstellschacht am 27.3.10 (Gülle-Schock im März 2010) auf „Sommer“ war, d.h. die Tiere im Laufhof waren. Weitere „Unfälle“ waren also vorprogrammiert. Ein ganz normaler Bündner Bauernhof. Nachfolgend eine Fotoserie mit Eindrücken seit dem 8.3.12. Wann endlich wird das Bächlein sauber sein? Wo Vögel baden und Hirsche zur trinken…

Fotoserie 1

Fotoserie 1

Fotoserie 2

Fotoserie 2

Fotoserie 3

Fotoserie 3

Fotoserie 4

Fotoserie 4

Fotoserie 5

Fotoserie 5

Fotoserie 6

Fotoserie 6

24.4.13 HOME

Kein Regen – braunes Wasser im Bach

6. Oktober 2012
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Meteorwasser nennt der Gemeindevorstand das Wasser in Heidis Bächlein, Probe vom 6.10.12 Abend.

Heidi ist der Versuchung erlegen, heute Samstag Abend Wasser aus „ihrem“ Bächlein zu schöpfen. Es hat am Donnerstag in der Nacht etwas geregnet, seither war es trocken. Komisch dieses Wasser, nicht? Nach all den Briefen, Telefongesprächen und Mails über „ihr“ vielfarbiges Bächlein, hofft Heidi, dass dieser „Unfall“ – wie die Verschmutzungen jeweils im Amtsjargon heissen – endlich gestoppt wird; Heidi nennt das „Dauerunfall dank geschlossener Augen der Behörden“, und Justitia ist halt blind. Heidis Geduld neigt sich dem Ende zu, Details siehe Diaschau Ewig schmutziges Bächlein. Schliesslich gibt es andere Themen und Missstände über die sie gerne schreiben möchte.

6.10.12 HOME

Die Schweiz – ein Land der Einlaufschächte

24. September 2012
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Strassenschächte nehmen auf, was Ihnen das Regenwasser, die Schneeschmelze oder die Menschen zuführen, auch Schadstoffe.

Wenn der Regen entlang von entwässerten Strassen Gülle, Mistwasser, Pflanzenschutzmittel (PSM) oder Erde abschwemmt, gelangen diese Stoffe über Schächte und Entwässerungsrohre in Bäche und Seen. Heidi hat keine Vorschrift gefunden, die das Ausbringen von Düngern oder PSM in der Nähe von entwässerten Strassen einschränken würde. Einzig von den Bauern, welche Direktzahlungen beziehen, wird ein mindestens 50 cm breiter Grasstreifen entlang von Wegen verlangt. Demzufolge gilt die allgemeine Sorgfaltspflicht. Sinnvoll wäre es, auch hier einen Pufferstreifen vorzuschreiben. In diesem Falle wären Bauern und Hausbesitzer gefordert.

Entwässerungsschächte werden immer wieder als Abwasserschächte benutzt. Am 8.9.12 hatten Arbeiter in Zumikon ZH Abfallcontainer gereinigt und das Dreckwasser in einen Meteorschacht geschüttet. Was geschah weiter? 1103 tote Bach- und Seeforellen trieben im Rietbach durch die idyllische Landschaft beim Golfplatz. Gemäss dem kantonalen Fischereiaufseher wird es sechs Jahre dauern bis sich der Fischbestand erholt hat. Sein Appell lautet: Jegliche Abwässer und Chemikalien fachgerecht entsorgen und keinesfalls in Abläufe an der Strasse schütten. Diese führen nicht in die Kläranlage. «Das wissen leider viele Leute nicht.», Zürichsee-Zeitung: Fische mit Putzmittel vergiftet.

Der Kanton Luzern gehört zu den wenigen, welche eine Statistik über Gülle-Unfälle führt und das Problem mit den Einlaufschächten auf Landwirtschaftsbetrieben angeht: „…Konkret bedeutet dies, dass bei den Kontrollen für den ökologischen Leistungsnachweis auf den Landwirtschaftsbetrieben auch auf Schwachstellen beim Jauche-Ausbringen geachtet wird. «Gibt es Einlaufschächte in der Nähe der Güllepumpe?»…“, Kanton Luzern: Die Gülleunfälle werden weniger, aber es gibt noch viel zu tun, Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch, 9.2.12.

Zwei Beispiele zeigen, dass immer wieder Gülle in Einlaufschächte geschwemmt wird. Zum Beispiel in der Gemeinde Horrwil im Wasseramt SO. Im Protokoll des Gemeinderats vom 11.7.12, Punkt 7, wurde festgehalten, dass das nächste Mal Anzeige erstattet würde. Der Schweizer Bauer berichtete am 20.11.12 über Gülle, die aus einem Maisacker via Einlaufschacht in den Gordastbach bei Gurmels FR geschwemmt worden war.

Was viele ebenfalls nicht wissen oder einfach ignorieren: Es ist verboten, Unkrautvertilgungsmitteln auf Wegen und Plätzen einzusetzen. Von dort gelangen sie oft auch über die Meteorwasserschächte – von denen es in der Schweiz unzählige gibt – in die Gewässer, Medieninformation BAFU: Herbizidverbot auf Wegen und Plätzen ist bei Gartenbesitzern weitgehend unbekannt, 22.10.10.

24.9.12 HOME


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