Posts Tagged ‘Milchprodukte’

Nutztierbestände: Wenn die Politik versagt, müssen NGOs einspringen

22. Mai 2022
Copyright: Greenpeace

Copyright: Greenpeace

Unzählige wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Tierproduktion in der Schweiz massiv reduziert werden muss. Hauptsächlichste Gründe sind unsere Gesundheit, die Verschmutzung der Luft, des Wassers und der Böden, Beanspruchung von fruchtbaren Ackerböden, Verringerung der Ernährungssicherheit, Schädigung der Artenvielfalt und des Walds sowie die Klimaerwärmung. Doch was macht die Politik? Daumendrehen! Und weiterhin einen riesigen Subventionshaufen der Tierproduktion zuschieben.

Es freut Heidi immer wieder, wenn Umweltorganisationen Forderungen stellen. Am 17.5.22 haben WWF, Pro Natura, BirdLife sowie Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz einen Bericht über die hohen Ammoniak-Emissionen aus der Tierhaltung veröffentlicht und Forderungen gestellt, siehe Heidis Mist Ammoniak-Emissionen, Ammoniak-Emissionen … eine neue Studie! bzw. Ammoniak -_Die Situation in ausgewählten Schweizer Kantonen.

Nun setzt Greenpeace mit einer Petition zur Werbung für Tierprodukte Dampf auf:

Manipulative Werbetechniken kurbeln den Konsum von Tierprodukten an

„Wir alle haben manchmal das unangenehme Gefühl, dass uns die Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier für dumm verkaufen will,“ schreibt Greenpeace. Deshalb hat die NGO die Kommunikationsstrategien von über 600 Schweizer Werbespots analysieren lassen. Das Fazit: Die Werbetreibenden setzen manipulative Techniken ein, um den Konsum von Tierprodukten als Nahrungsmittel zu rechtfertigen und zu steigern. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen umweltfreundlichen Produkten und solchen aus industrieller Tierproduktion.

Diese Werbung, die zum Teil mit Steuergeldern finanziert wird, steht in keiner Weise im Einklang mit der Klima- und Biodiversitätskrise. Daher fordert die Greenpeace-Petition ein Verbot von steuerfinanzierter Werbung und von Detailhandelwerbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier.

Kommunikationsstrategien

In diesem neuen Bericht untersuchten die ForscherInnen die Werbungen der Detailhändler (Coop, Migros, Aldi, Lidl) und der öffentlich finanzierten Interessenorganisationen (Pro Viande, Swiss Milk, Switzerland Cheese Marketing, GalloSuisse, RAUS). In den untersuchten Werbespots lassen sich sechs Haupttrends erkennen:

  • angeblicher Respekt vor der Umwelt,
  • Fokus auf althergebrachte Praktiken,
  • Einzigartigkeit der Schweizer Identität,
  • Stereotype,
  • individuelle Werte und
  • kollektive Werte.

Folgende Strategien nutzen die Werbetreibenden, um die Öffentlichkeit dazu anzuregen, mehr Milchprodukte, Eier und Fleisch zu konsumieren:

  • Die Werbespots in Serieform produzieren und so eine vertraute Beziehung zu den Konsument:innen aufbauen-
  • Die Aufmerksamkeit steuern, um von den Schlüsselthemen abzulenken, z. B. durch erzählerische Ellipsen, die den Blick direkt von der Weide auf den Teller führen (wobei das Melken der Kühe oder die Schlachtung ausgeblendet werden).
  • Humor einsetzen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Fragen abzulenken, die sich zu den Produktionsprozesse stellen, und um Umweltfragen lachhaft erscheinen zu lassen.
  • Autoritätsargumente verwenden, die dazu auffordern, Aussagen als Wahrheit zu akzeptieren.
  • Stereotype (z. B. männliche Männer und vegetarische Frauen) und Werte instrumentalisieren, um den Konsum von Tierprodukten zu normalisieren.
  • Welten vermischen (z. B. «Gemüsefilet»), wodurch dem Publikum glaubhaft gemacht werden soll, dass Tiere gleich behandelt werden wie Menschen. Stattdessen fördert die Werbung in Wirklichkeit ein anthropozentrisches System.
  • Eine fiktive, manchmal von Mythen inspirierte Welt schaffen (das Symbol des Feuers usw.), die die Herrschaft der Menschen über die Tiere und ihre negativen Folgen unsichtbar macht.

«Wir denken, wir seien frei in unseren Kaufentscheidungen, aber unser Bericht zeigt, wie Unternehmen zweifelhafte rhetorische Techniken einsetzen, um unsere Konsumgewohnheiten zu beeinflussen», sagt Alexandra Gavilano, Projektleiterin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz.

Gemeinsame Merkmale

Die WerberInnen gehen implizit auf ökologische oder tierschutzbezogene Anliegen ein, um diese zu entkräften oder sie sogar zu ihrem eigenen Vorteil zu verwenden (z. B. mit der Aussage: Wer Schweizer Milch oder Fleisch konsumiert, schützt die Natur). Diese Werbestrategie blendet störende Elemente (bspw. die Schlachtung) aus.

Im Detail: In der Fleischwerbung sind Tiere nur selten auf dem Bildschirm zu sehen; wenn doch, werden sie als «Produkt» bezeichnet. Im Gegensatz dazu, zeigt die Werbung für Milchprodukte wie Käse und Butter häufig lebende Tiere in einer idealisierten Landschaft aus weiten Flächen und grüner Natur. In der Werbung für Eier wird das Lebensmittel selbst und seine Vielseitigkeit hervorgehoben, ohne dass Hühner oder ihre Haltungsbedingungen gezeigt werden.

Werbung fördert umweltzerstörende Essgewohnheiten

Der übermässige Verzehr von Tierprodukten trägt zur globalen Erwärmung, Entwaldung und Umweltverschmutzung bei. «Wir müssen unseren Konsum von Tierprodukten reduzieren. Hierbei sollte das Marketing eine Rolle spielen, insbesondere das steuerfinanzierte Marketing, das den Steuerzahler in den letzten Jahren fast 40 Millionen Franken pro Jahr gekostet hat. Auch die Detailhändler müssen ihre Rolle wahrnehmen. Solange deren Marktmacht gross bleibt, brauchen wir strengere Gesetze, um Geschäftspraktiken zu regulieren, die das Konsumverhalten beeinflussen.

Müssen die Detailhändler ihre Marketingstrategie anpassen, um ihre KundInnen zu einem nachhaltigeren Konsum zu motivieren, erlaubt das auch den LieferantInnenen, ihre Produktionsmethoden anzupassen. Stattdessen normalisiert die Werbung den Konsum von Milchprodukten, Eiern und Fleisch und vermittelt den KonsumentInnen das Gefühl, dass sie ökologisch konsumieren, indem sie Schweizer Produkte wählen. In Wahrheit aber, schadet der Konsum dieser Produkte unserem Planeten», erklärt Alexandra Gavilano.

Wenn Sie es satt haben, dass die grossen Detailhändler uns dazu verleiten, zu viele Produkte zu konsumieren, die unserem Planeten schaden, dann unterzeichnen Sie bitte die Greenpeace-Petition.

Wir fordern ein Verbot von:

  • Werbung für Eier, Milchprodukte und Fleisch durch den Detailhandel und Interessenorganisationen. Vom Werbeverbot nicht betroffen wären LandwirtInnen, die ihre eigenen Produkte bewerben.
  • Sponsoring an öffentlichen Veranstaltungen, Orten, in Nachrichtenmagazinen und anderen Broschüren.
  • Lobbyarbeit an Schulen, in Freizeitvereinen und ähnlichen Organisationen. Betroffen wäre beispielsweise Unterrichtsmaterial, das von Interessenorganisationen, wie Swissmilk, produziert wird.
  • Subventionen für Werbung für Tierprodukte, welche in der Produktion und Haltung dem Klima und der Biodiversität schaden oder Menschenrechte verletzen!

Hier gehts zur Petition Keine Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier durch Detailhandel und Interessenorganisationen. Aktuell haben 9’409 Personen die Petition unterschrieben. Unterschreiben auch Sie!

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Was wir sofort tun können!

24. April 2021
Zucchetti sind ein dankbares Gemüse, dessen Anbau mit wenig Arbeit benötigt.

Zucchetti sind ein dankbares Gemüse, dessen Anbau wenig Arbeit benötigt.

Der bevorzugte Ansatz Grossbritanniens ist ein „Dialog“, den es im Februar ins Leben gerufen hat, damit Firmen und Länder herausfinden, wie der internationale Handel die Regenwälder schützen kann, anstatt sie zu zerstören. Aber als Einzelpersonen müssen wir nicht darauf warten, dass Dialoge Früchte tragen. Ein Grossteil der Waldzerstörung wird durch die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten vorangetrieben (der grösste Treiber der Abholzung im Amazonasgebiet ist Rindfleisch). Während also die Chefs und Staatsoberhäupter die Dinge ausdiskutieren, können Sie jetzt einen Unterschied machen, indem Sie weniger Fleisch und Milchprodukte essen.

Adam Vaughan, New Scientist No 3329 vom 10.4.21

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Mythos Milch

18. April 2021

Diese Kuh bringt eine hohe Milchleistung.

Eigentlich weiss man vieles, aber die Werbung sieht oft anders aus, etwa bei der Milch. Heidis Frage: „Welches Säugetier, ausser dem Menschen, trinkt im Erwachsenenalter Milch?“

Radiosendung vom 23.7.14 – Mythos Milch: „Die Milch als ein Lebenselixier der reinen Natur. Diese Sendung hinterfragt die Werbebotschaften der Milchlobby und fördert Erstaunliches zutage.

Milch die Muntermacherin der Nation, der Saft, der uns die Kraft der reinen Natur schenkt. Die Milchwerbung verkauft uns Kuhmilchprodukte fantasievoll mit Versprechen der gesündesten Art. Aber die Medizin sagt etwas anderes. So gehört Milch zu den wichtigsten Allergenen und der Konsum von zu vielen Milchprodukten wird sogar mit gewissen Krebsarten in Verbindung gebracht. Zu viel Milch ist auch für sehr viele Kühe ungesund. Sie sind zu reinen Milchmaschinen, zu so genannten Turbokühen degradiert worden. Das bedeutet ein kürzeres Leben, oft ein lebenslängliches Angebundensein im Stall und bedeutet eine mindere Milchqualität. Die Sendung von Peter Jaeggi beleuchtet die schwarzen Seiten des weissen Saftes.“

Hören Sie sich die Fakten an: Mythos Milch, Peter Jaeggi, SRF vom 23.7.14

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Jetzt unterschreiben: Gesundes sauberes Wasser für alle

27. Juli 2014

Gesundes sauberes Wasser für alle

Die Prospekte und Unterschriftsbogen sind gedruckt. Das Sammeln von Unterschriften für die Petition Gesundes sauberes Wasser für alle hat begonnen. Franziska Herren leitet die ausgefüllten Bogen laufend an das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation weiter, zuhanden unserer Bundesrätin Doris Leuthard.

Franziskas Anliegen:

„Respekt und Verantwortung gegenüber einem Geschenk
Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es in der Hand, denn wer sich bewusst ist, dass unser wertvollstes Lebensmittel Wasser von der Natur rein und gratis zur Verfügung gestellt wird, achtet auf sein Einkaufsverhalten und handelt im Alltag mit mehr Respekt: Weniger Fleisch, saisonale, regionale Bio-Lebensmittel, biologisch abbaubare Reinigungs- und Waschmittel, pflanzliche und biologische Kosmetika im Einkaufskorb halten die Wasserqualität hoch. Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist zunehmend. Der Entschied erfolgt meist aus gesundheitlichen Überlegungen und aus dem Bewusstsein heraus, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die wie wir Menschen, Respekt und Achtung verdienen. Schon eine minimale Reduktion des Fleischkonsums hat Einfluss auf die Produktion und damit auch auf die Einsatzmenge von Antibiotika. Zudem leistet eine mehrheitlich pflanzliche und biologische Ernährung mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln einen gewichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2 Ausstosses.

Bio muss wieder Standard werden
Biologische Lebensmittel sind keine Neuerfindung, sondern eigentlich der Standard. Es gibt nichts Biologischeres als Das Erdreich in seiner Ursprungsform. Ebenfalls Standard sein sollte die artgerechte, naturnahe oder Freilandhaltung für die Tiere.

Petition – sauberes Wasser für alle
Unterzeichnen Sie unsere Petition und bitten Sie auch Ihre Freunde und Bekannten darum. Sie finden die Unterschriftenbogen hier.“

Bewusst einkaufen bringt viel für die Umwelt, meint Heidi. Die Werbung muss kritisch hinterfragt werden, z.B. Mythos Milch, SRF Kontext vom 23.7.14: „… Milch die Muntermacherin der Nation, der Saft, der uns die Kraft der reinen Natur schenkt. Die Milchwerbung verkauft uns Kuhmilchprodukte fantasievoll mit Versprechen der gesündesten Art. Aber die Medizin sagt etwas anderes. So gehört Milch zu den wichtigsten Allergenen und der Konsum von zu vielen Milchprodukten wird sogar mit gewissen Krebsarten in Verbindung gebracht. Zu viel Milch ist auch für sehr viele Kühe ungesund. Sie sind zu reinen Milchmaschinen, zu so genannten Turbokühen degradiert worden. Das bedeutet ein kürzeres Leben, oft ein lebenslängliches Angebundensein im Stall und bedeutet eine mindere Milchqualität. Die Sendung von Peter Jaeggi beleuchtet die schwarzen Seiten des weissen Saftes.“

Wir haben es in der Hand!

27.7.14 HOME

WWF-Projektwettbewerb: Wer hat eine gute Idee?

8. Mai 2013

Wie kann die Biodiversität im Siedlungsraum gefördert werden? Das ist eines der sechs Themen des Projektwettbewerbs.

Wie kann die Biodiversität im Siedlungsraum gefördert werden? Das ist eines der sechs Themen des WWF-Projektwettbewerbs.

Das Innovationsteam des WWF Schweiz hat Heidi gebeten, Werbung für den soeben gestarteten Innovationswettbewerb zu machen. Gesucht werden Projektvorschläge mit einem grossen Wirkungspotential zu Themen, die für den WWF wichtig sind. Das Siegerprojekt wird vom WWF Schweiz finanziert (100’000 Franken!) und begleitet. Das sind die Themen:

  • Energieeffizienz – besonders Projekte zur Senkung des Stromverbrauchs.
  • Biodiversität im Siedlungsraum – Wie kann sie gefördert werden?
  • Milchproduktion – Ansätze, welche dazu führen, dass die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung und beim Konsum von Milchprodukten bis 2025 um mindestens 30 Prozent zurückgehen.
  • Landwirtschaft und Biodiversität – Wie kann die Biodiversität im ländlichen Raum gefördert werden?
  • Cleantech in der Berufsbildung – Ansätze für die Umsetzung in Berufsfachschulen und Ausbildungsbetrieben.
  • Finanzwirtschaft – Welche Innovationen könnten dazu beitragen, die Finanzwirtschaft nachhaltiger zu gestalten?

Ausführliche Informationen siehe Externer Projektwettbewerb

6. Mai – 26. Mai 2013: Ideeneingabe. Drei Wochen lang können auf innovation.wwf.ch Ideen eingegeben, kommentiert und verbessert werden.
27. Mai – 2. Juni 2013: erste Abstimmung. Die Community entscheidet, welche Ideen in die zweite Runde weiterkommen. Die Jury kann eine begrenzte Zahl von Wild Cards vergeben.

Heidi wünscht Ihren LeserInnen viel Erfolg.

8.5.13 HOME

Wenn schon Milch, dann CH-Milch!

1. Februar 2013

Milch und Milchprodukte von überall her gelangen in unsere Läden oder dienen der Lebensmittel-Industrie als Rohstoff. Wenig wissen wir über die dortigen Produktionsbedingungen. Zum Beispiel Australien. Animals Australia informiert über das schreckliche Ende von wenige Tage alten „Milch-Kälber“. Sie sind Abfall und werden entsprechend behandelt bzw. misshandelt, nur die Milch ihrer Mütter ist gefragt. Mit versteckter Kamera wurde in einem Schlachthof in Nord-Victoria ein Video gedreht. Von ähnlichen Zuständen in den USA erzählt Safran Foer in seinem Buch Eating Animals oder Tiere essen. Heidis Tipp: Bewusst einkaufen. Nicht alles ist bei uns besser, aber einiges schon.

Hidden camera dairy calf investigation, Video 2:59

Was steckt wirklich in der Milch? Fakten, die von der Milchwerbung verschwiegen werden. Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus

Milch gibt’s in der Schweiz genug: Mittleres Erdbeben & ein Lehrstück am Milchsee, Adi’s Agro-Blog

1.2.13 HOME


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