Mist-Zwischenlager auf dem Feld
4.4.21 HOME
Liebe Heidi
In Zürich scheinen wenigstens in meinem Beispiel die Bauern schon zu wissen was sich gehört. Obwohl ein Teil des Mists ein Weilchen ohne Bedeckung rumlag (ich weiss grad nicht mehr wie lange vor dem ersten Bild es geschneit hatte) war jetzt am 30.12.20 der Haufen ganz gut abgedeckt.
Danke jedenfalls für deine Beratung und den Artikel auf dem Blog. Wer weiss, vielleicht hat sogar das geholfen?
Beste Grüsse
Martin (Name von der Redaktion geändert)
Lieber Martin
Die erste Foto hast du ja am 15.12.20 gemacht und am zweiten Fototermin, dem 30.12.20, war der Misthaufen gedeckt, seit wann ist unbekannt. Nun darf er bis Ende Januar so bleiben und müsste dann entfernt werden bzw. verteilt. Ob zu diesem Zeitpunkt die Vegetationsruhe beendet ist und er gesetzeskonform (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung) ausgebracht werden kann, ist noch unsicher. Hoffen wir, dass es wärmer wird. Im Moment sieht es noch nicht danach aus. Die Wetterprognose für Uster bis 16.1.21: Temperatur unter dem jahreszeitüblichen Mittel.
Herzliche Grüsse
Heidi
Vorweihnachtlicher Mist, Heidis Mist vom 23.12.20
3.1.21 HOME
Liebe Heidi
Ich habe dir ein Bild, das inhaltlich nicht so froh ist, jedoch farblich etwas Weihnächtliches hergibt. Ich habe einen Bauer gesehen wie er in der Nähe von Uster seinen Mist auf dem Feld deponiert und nicht zudeckt … wahrscheinlich für länger (auf dem hinteren Teil der Wiese liegt noch Schnee). Ist wahrscheinlich nicht legal oder? Müsste man was dagegen tun? Wer wäre bei solchen Verstössen zuständig? Ich hätte den Bauer fast angesprochen, aber war dann innerlich doch nicht freundlich genug drauf oder so.
Ich wünsche dir schöne winterliche ländliche Weihnachten.
Herzlichst
Martin (Name von der Redaktion geändert)
Lieber Martin
Danke für deine Wünsche und das Bild. Mist: Ich verweise dich auf meinen Beitrag Mist-Zwischenlager auf dem Feld mit Link zur Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft sowie auf die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV), Anhang 2.6, 3.2.1 Stickstoffhaltige und flüssige Dünger. Der Mist darf nur wenige Tage so im Feld liegen. Wenn er länger dort bleibt, dann muss er gut gedeckt sein, siehe Heidis Anleitung zur korrekten Lagerung. Sauber gelagert (so sieht der Mist nicht aus auf deinem Bild,) und gut gedeckt darf der Mist maximal sechs Wochen dort bleiben, denn es ist eine ebene Fläche und auch kein Pufferstreifen, ob es eine Grundwasserschutzzone ist, das kann ich nicht beurteilen.
Zudem gilt gemäss ChemRRV: Stickstoffhaltige Dünger dürfen nur zu Zeiten ausgebracht werden, in denen die Pflanzen den Stickstoff aufnehmen können. Das ist etwas schwammig, aber weil Winter ist und man nicht voraussehen kann wie das Wetter im Januar und später ist, darf der Mist möglicherweise dann nicht verteilt werden. Häufig haben die Bauern zu wenig Lagerraum für Gülle und Mist.
Ein allfälliger Hinweis auf die Klimaerwärmung taugt wenig, denn Extreme sind häufiger. Zwar sind die Temperaturen im Winterhalbjahr stärker gestiegen als im Sommerhalbjahr, aber z.B. wenn kalte Luft aus dem Norden einfliesst, dann kann dies zu einer stabilen Wetterlage führen, die wir nicht so schnell wieder los werden. Es kann dann längere Zeit Vegetationsruhe herrschen, d.h. düngen ist dann verboten. Das ist nicht voraussehbar!
Allgemein wird das Vorsorgeprinzip missachtet.
Wenn der Mist weiterhin so im Felde liegt, dann kannst du das mit Datum des Deponierens und Ortsangabe im Prinzip der Polizei melden. Zuständig ist je nach Kanton ein anderes Amt, Eigentlich müsste es das Amt für Umwelt sein, aber in einigen Kantonen, z.B. Graubünden, ist das Amt für Landwirtschaft für den Gewässerschutz Landwirtschaft zuständig, was sich in der Regel nicht positiv auf den Handlungswillen der BeamtInnen auswirkt. Du kannst es dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Abteilung Gewässerschutz (AWEL) melden.
Beste Wünsche für 2021!
Heidi
23.12.20 HOME
Nicht nur in Heidis Heimat wird Mist einfach auf die Wiese gekippt statt korrekt auf einer Mistplatte gelagert, sondern auch da und dort in Deutschland. Hier in Wahrenberg im Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Danke, lieber Leser, für die Fotos.
Wikipedia: „Durch die immer wiederkehrenden Elbhochwässer sind die Elbauen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Bekannt ist die Gegend für ihren Storchenreichtum.“
21.6.18 HOME
Klara sehnte sich nach den Bergen. Sie wollte die blühenden Bäume und Wiesen sehen und natürlich die Geissen. Jetzt, wo noch Schnee auf den Gipfeln liegt, ist es besonders schön im Heidiland. Kurzerhand packte sie den Koffer. Fräulein Rottenmeier, noch immer von der Grippe geschwächt, musste zuhause bleiben. Sie legte aber persönlich eine Tüte mit frischen weissen Brötchen für die Grossmutter in Klaras Koffer. Und schon ging’s los. Sebastian brachte Klara zum Bahnhof Frankfurt.
Am ersten Tag nach der Ankunft fuhren Heidi und Klara mit dem Postauto nach Malans, wanderten zum Schloss Marschins und von dort über den Fürstenwald nach Chur. Hoch oben auf der Fürstenalp forschten einst Pioniere der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Zürich-Reckenholz. Reorganisationen, die immer kopfloser wurden, haben die Institution geschwächt. Jetzt droht dem renommierten Forschungplatz das Ende: Abbau und Umzug in die Forschungswüste Posieux, weitab von den Zürcher Partnern.
In den Gärten blühte bereits der Flieder. Der Wind nahm Pollen von dunklen Tannen weg und trug sie in die Höhe, wo sie kurze Zeit wie Nebelschwaden vor dem Wald dahinzogen.
In einem Feld lagen Plastikteile, doch wächst bereits Gras drüber. Heidi schrieb am 18.3.18 ausführlich über das Problem: Plastik im Salat, in den Erdbeeren …? Die NZZ stellte am 27.4.18 eine Studie der Universität Bern vor: «Alarmierender Befund»: Schweizer Naturschutzböden sind voll Mikroplastik.
Der Hahnenfuss liebt nähr- und stickstoffreiche Böden, die feucht sind. Frisch ist er giftig für das Vieh, als Heu ist er es jedoch nicht. Und in Siloballen?
… auch der Löwenzahn mag ein reiches Angebot an Nährstoffen. Er hat die Wiesen bis in hohe Lagen erobert und so viele andere Blütenpflanzen und Gräser verdrängt.
Heidi: „Schau Klara! Seit Jahren liegt das grüne Ding hier im Wald.“ Klara: „Ob das als Unterkunft für Wildschweine gedacht ist?“
Heidi: „Die Unkräuter in den meisten Rebanlagen werden mit Herbiziden bekämpft.“ Klara: „Bei uns gibt es immer mehr Biobetriebe.“ Heidi: „Bei uns auch, aber der Bund fördert sie zuwenig, nicht einmal im Aktionsplan Pflanzenschutzmittel-Risikoreduktion! Das ist eine flaue Angelegenheit. Zum Glück gibt es zwei Volksinitiativen gegen Pestizide, die Druck machen. Gegen den Willen der meisten Bauern erarbeitet das Bundesamt für Landwirtschaft jetzt einen Gegenvorschlag zur Trinkwasser-Initiative. Ich bin gespannt!“
Klara: „Wie lange liegt der Mist schon auf der Erde?“ Heidi: „Keine Ahnung! Im Hintergrund, hinter den Löwenzahnwiesen, siehst du das Windrad von Haldenstein.“
Nicht weit vom Misthaufen entfernt wird gebaut. Im Hintergrund der Steinbruch der Holcim in Untervaz. Zement, Kies und Beton sind das Kerngeschäft. Klara: „Wenn das so weitergeht, dann gibt es bald keinen Platz mehr für Mist.“ Heidi: „Schon möglich!“
Neben dem Dorfbach ein Abfallkübel mit der Aufschrift: „für eine saubere Gemeinde Trimmis“. Klara: „Da müssten sie aber bei den Bauern genauer hinschauen!“ Heidi: „Ja, die Gemeinden nehmen die Neubauten ab, mit geschlossenen Augen. Es gibt welche, die merken nicht einmal, wenn die Mistplatte fehlt oder Abwasser in einen Bach fliesst. Subventionen werden deswegen kaum gekürzt, wenigstens im Kanton Graubünden nicht.“
An schönster Aussichtslage mit Blick auf Chur lagen Geissen im Gras und blickten neugierig auf, als Klara und Heidi am Zaun stehen blieben.
Die beiden Spaziergängerinnen hatten die Stadt Chur erreicht, als Heidi plötzlich rief: „Schau, Klara, hier gibt’s viele Wiesenblumen. Das Wiesenschaumkraut ist schon in voller Blüte. Peter weiss, wo es noch artenreiche Wiesen gibt, er wird dir welche zeigen. Sie werden immer seltener.“
youtube
30.4.18 HOME
Bunt sind schon die Wälder … der Osterhase ist unterwegs, sammelt Material für seine Farben. Der Misthaufen auf dem Chatzenstrick neben dem Pilgerweg ist jetzt weg, wurde soeben verteilt …
… Anfang April waren die Bergspitzen noch schneebedeckt und derselbe Misthaufen lag schon mitten auf dem Wanderweg des Osterhasen …
… Hier lag er, der Mist. Offenbar braucht der Bauer die Nährstoffe nicht, welche in den sechs Monaten ausgewaschen wurden und allenfalls in einer Quelle oder im Grundwasser zum Vorschein kommen …
… Eine dicke Schicht liegt jetzt auf der Wiese. Immerhin, um den Schacht: kein Mist! Misthaufen dürfen nur kurze Zeit auf dem Feld oder der Wiese liegen. Wenn der Mist mit wasserabstossendem Material gedeckt wird, dann maximal sechs Wochen. Osterhase: „Dieser Mist lag jetzt sechs Monate gut sichtbar hier am Weg. Kontrolleure und Ämter haben beide Augen zugedrückt. Ich habe ihn fotografiert und Heidi die Bilder geschickt. Wenigstens soll man es wissen.“ …
… Und dann die Herbizide! Wildrosen wurden gespritzt, wo ich doch Hagebutten für den Winter sammle. Aber das ist erlaubt: Einzelstockbehandlung …
… noch mehr Herbizid-Rosen. Die Dornen bleiben. Würde der Bauer einmal nicht mit dem Traktor vorbeifahren, sondern zu Fuss gehen, dann könnte er die Rosen rechtzeitig mechanisch bekämpfen …
Hindernisse auf dem Weg des Osterhasen, Heidis Mist vom 15.4.17
Schoggitaler-Aktion 2017 von Pro Natura und Heimatschutz: Wildtierkorridore
Mist-Zwischenlager auf dem Feld, Heidis Mist
3.10.17 HOME
Vor fast zwei Monaten schrieb Heidi über diesen Misthaufen: „Dieser Mist liegt schon monatelang im Feld, sieht entsprechend ausgewaschen aus. Copyright: Franco W.“ Franco hat ihn wieder fotografiert. Übrigens: Der Mist befindet sich nicht im Kanton Graubünden!
Noch vor sieben Jahren lagen in Heidis Heimat Maienfeld jeweils mehr als 20 riesige Misthaufen ungedeckt monatelang über dem Grundwasser, der Witterung ausgesetzt – eine Verschmutzungsgefahr für das Grundwasser und Düngerverlust. Diese Art der Mistlagerung hat dort Tradition. Vernünftige Bauern, die eine Mistplatte haben, lagern den Mist heute meist korrekt. Andere verweisen auf die kantonale Regelung, die keineswegs derjenigen des Bundes und der EU entspricht und die schon mehrmals vom Bundesamt für Umwelt beanstandet worden ist. Heidi verweist einmal mehr auf ihre Anleitung zur Lagerung von Mist sowie die rechtlichen Vorgaben: Mist-Zwischenlager auf dem Feld.
Da und dort wird der Mist im Feld jetzt gedeckt, etwa im Engadin. Doch entspricht die Art und Weise sowie die Dauer keineswegs den Vorgaben; da nützt das Vlies wenig.
NaNa hat die Situation treffend gezeichnet. Heidi hat diesen Cartoon bereits am 15.6.17 veröffentlicht, doch man kann es nicht genug zeigen: Es mangelt an Vollzug! Immer wieder Misthaufen im Feld!
Der Ausreden von Bauern und Ämtern sind viele. Zum Beispiel sagte der Leiter eines Innerschweizer Amts für Umwelt: „Dafür haben wir keine Ressourcen. Es gibt Wichtigeres.“ In Heidis Kanton ist das Landwirtschaftsamt für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft zuständig, was schon fast alles sagt … und man hat auch dort keine Ressourcen, denn Graubünden „muss“ viele Direktzahlungen verteilen, will keine Abzüge für Gewässerschutzvergehen und hat 18 Landschaftsqualitätsbeiträge zu betreuen. Da bleibt keine Zeit für so „Unwichtiges“ wie Gewässerschutz.
Misthaufen im Feld 2009 – 2017
6.8.17 HOME
Liebe Heidi
Wir machten einen Ausflug nach Chur. Das Wetter! Auf dem Weg sahen wir ein paar Misthaufen. Beiliegend ein Foto, mässige Qualität, da ich falsch eingestellt hatte. An den Rändern sieht man Mistwasser herausfliessen. Claudia fand das Foto gut. Und du?
Viele Grüsse aus dem schönen Bündnerland ins Bündnerland.
Fränzi
2.2.17 HOME
Heidi hat schon viele Misthaufen fotografiert, denn sie liegen in Graubünden überall monatelang herum, an Wanderwegen, Bahngeleisen, auf Wiesen und abgeernteten Feldern, über dem Grundwasser. Gesetzeswidrig!
Das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation und das Amt für Natur und Umwelt schrieben im Sommer 2010: “… Theoretisch wäre es eventuell möglich, trockenen Mist wie Kleintier- und Pferdemist sowie Rindviehmist aus Laufställen auch ohne Abdeckung so zu lagern, dass auch bei starkem Niederschlag keine Mistsäfte versickern oder abfliessen… Um zu vermeiden, dass bei starken Regenfällen mit Stoffen wie z.B. Ammoniumsalzen und Nitrat belastetes Wasser durch den Mist in den Untergrund versickert, müsste dieser zu klar definierten, kompakten und ziemlich hohen Haufen mit steilen Rändern aufgeschichtet werden. Niedere Mieten müssten mit einem Vlies abgedeckt werden…” Theoretisch und eventuell …!!!
Da ist Heidi anderer Meinung. Ihre Meinung deckt sich mit jener von Fachleuten. Das Lagern von Mist im Feld ist wegen der Gefahr der Gewässer- und Grundwasserverschmutzung grundsätzlich verboten. In Ausnahmefällen empfiehlt Heidi den Bauern, die Informationen in Mist-Zwischenlager auf dem Feld zu beachten.
Diaschau Misthaufen im Feld 2016
22.4.16 HOME