Posts Tagged ‘Mistlager’

Das BLW verteilt jedes Jahr 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern (2)

8. März 2020
Am 15.1.20 fotografierte Heidi den "traditionellen" Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies; welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Am 15.1.20 fotografierte Heidi den „traditionellen“ Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies, welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Theoretisch gibt es jetzt Kontrollpunkte für den Gewässerschutz. Heidi schrieb am 26.11.18 den Artikel: Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Das „Aber“ bezieht sich auf eine Auskunft des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW): „Die Kontrollrubrik 20.01 Gewässerschutz wurde für die Datenerfassung ab 2019 neu in Acontrol eingeführt. Die darin enthaltenen Kontrollpunkte sind im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen und den veterinärrechtlichen Kontrollpunkten unverbindlich.“ Voilà!

Werfen wir trotzdem einen Blick in die Liste! Punkt „03 Mist wird zwischengelagert“:

  • Mist ist abgedeckt;
  • Der Abstand von 10 m zum Gewässer ist eingehalten;
  • Kein Mistwasser sichtbar;
  • Kein Geflügelmist gelagert.
  • Mist wird auf düngbarer Fläche gelagert;
  • Mist wird auf nicht drainierten Flächen gelagert;
  • Mist wird bei der Zwischenlagerung nicht kompostiert.

Es müsste noch einen Punkt geben über die Lagerdauer. Natürlich kann der Kontrolleur nicht kontrollieren wie lange der Mist schon auf dem Feld liegt, aber er könnte wenigstens fragen, auf eine ehrliche Antwort hoffen und auf die Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft aufmerksam machen, in welcher steht: „Die maximale Lagerdauer beträgt in der Regel 6 Wochen.“ Je nach Jahreszeit der Kontrolle sind sowieso keine oder nur wenige illegal gelagerten Misthaufen zu erwarten, nämlich von Frühsommer bis Spätherbst.

Die Mistlagervorschrift ist keineswegs eine strenge Schweizer Regelung. So hat Heidi in top agrar gelesen: „Wollen Sie beim Aussenlager auf der sicheren Seite sein, lagern Sie den Mist am besten gar nicht und wenn, dann nicht länger als vier bis sechs Wochen auf dem Feld zwischen. Decken Sie die Miete am besten mit einem Vlies ab. Das leitet einen grossen Teil des Regenwassers ab und bremst den Austritt von Jauche deutlich.“

Und wie häufig werden landwirtschaftliche Betriebe kontrolliert? Bio jährlich, die übrigen Betriebe gemäss Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL). Sie schreibt vor, dass die Anforderungen der Gewässerschutzverordnung auf Ganzjahresbetrieben mindestens innerhalb von vier und auf Sömmerungsbetrieben innerhalb von acht Jahren kontrolliert werden müssen.

Es kann also noch ein paar Jahre dauern bis alle kontrollwilligen Kantone alle Betriebe anhand der neuen Kontrollpunkte geprüft haben. Und es ist fraglich, ob sie auf weitläufigen Betrieben mit vielen entlegenen Pachtflächen alle Misthaufen entdecken, besonders wenn diese etwas versteckt angelegt werden. Das Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat per 2020 eine Anleitung für die neuen Kontrollpunkte verfasst. Sie ist im Zürcher Bauer am 29.11.19 erschienen: Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Es besteht also Hoffnung, dass die „ewigen illegalen“ Misthaufen im Feld wenigstens in einem Teil der Kantone gelegentlich verschwinden.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

"Ewig illegal gelagerten Mist" sieht Marco immer wieder. Er hat einen "alten Bekannten" auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln.

„Ewig illegal gelagerten Mist“ sieht Marco immer wieder. Er hat einen „alten Bekannten“ auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln. Auf diesem Bild sieht man immer noch die Spuren des Gefährts. Unnötiges Befahren verdichtet den Boden.

Das BLW verteilt jedes Jahr fast 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern. Heidis Mist vom 14.6.11

Alle Jahre wieder… gut sichtbarer Gesetzesverstoss! Heidis Mist 8.12.19

Schwyzer Mist-Gruss zum Appenzeller Jahresanfang. Heidis Mist vom 13.1.20

Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Heidis Mist vom 26.11.18

Hier finden Sie die Tabelle der Gewässerschutz-Kontrollpunkte.

Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Der Zürcher Bauer vom 29.11.19

Mist-Zwischenlager auf dem Feld. Heidis Mist

Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL)

Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft

Ratgeber: Mist richtig lagern. top agrar 11.7.17

8.3.20 HOME

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Saftender Misthaufen im Engadin

23. Juli 2019

Saftender Misthaufen in Cinuos-chel-Brail. Copyright: Ferdinand K.

Liebe Heidi
Deinen Einsatz für die Trinkwasser- und die Pestizid-Initiative finde ich super. 
Damit dabei auch der Mist nicht zu kurz kommt, sende ich dir wieder einmal ein (leider nicht untypisches) Bild einer Dorfansicht: Cinuos-chel-Brail, Mistlager ca. 75 m vom Innufer entfernt.
Grüsse aus dem Engadin
Ferdinand

Lieber Ferdinand

Danke für das „schöne“ Bild. Wie du schreibst, ist dies längst nicht der einzige illegal gelagerte Mist. Informationen zur korrekten Lagerung: Mist-Zwischenlager auf dem Feld.

23.7.19 HOME

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Mist? Immer noch Mist!

28. März 2019
Dauermisthaufen in Celerina GR mit abgestorbenen Pflanzen der Vegetationsperiode 2018. Copyright: Céline.

Dauermisthaufen in Celerina GR mit abgestorbenen Pflanzen der Vegetationsperiode 2018. Copyright: Céline.

Ob es denn keinen illegal gelagerten Mist mehr gebe, wird Heidi manchmal gefragt. Gefühlsmässig gesagt: „Weniger, aber immer noch.“ Die vielgelobten Kontrollen greifen nicht überall, die Verantwortlichkeiten sind bisweilen unklar und gewisse Kontrolleure blind.

Mist-Zwischenlager auf dem Feld, Heidis Mist

Schneeräumung für Langzeitmisthaufen in Cinuos-chel-Brail im Engadin (Jahr für Jahr). Der Mist wurde am 7.2.19 hier deponiert. Copyright: Céline.

Schneeräumung für Langzeitmisthaufen in Cinuos-chel-Brail im Engadin (Jahr für Jahr). Der Mist wurde am 7.2.19 hier deponiert. Copyright: Céline.

Gleicher Misthaufen sieben Wochen später. Copyright: Céline.

Gleicher Misthaufen sieben Wochen später. Copyright: Céline.

 

28.3.19 HOME

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Deutschland: Annäherung an einen Misthaufen

23. Juli 2018
Auf der Durchfahrt gesichtet: ein Misthaufen! Copyright: L.T.

Auf der Durchfahrt gesichtet: ein Misthaufen! Copyright: L.T.

Etwas näher bitte! Copyright: L.T.

Etwas näher bitte! Copyright: L.T.

Misthaufen laufend verlängert. Copyright: L.T.

Auf dieser Seite wird der Misthaufen laufend verlängert. Copyright: L.T.

Nicht nur in der Schweiz wird Mist illegal gelagert. Hier sind die gesetzlichen Vorgaben für die Schweiz; diese sind in Deutschland ähnlich: Mist-Zwischenlager auf dem Feld.

23.7.18 HOME

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Mist-Gruss aus dem norddeutschen Tiefland

21. Juni 2018

Nicht nur in Heidis Heimat wird Mist einfach auf die Wiese gekippt statt korrekt auf einer Mistplatte gelagert, sondern auch da und dort in Deutschland. Hier in Wahrenberg im Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Danke, lieber Leser, für die Fotos.

Wikipedia: „Durch die immer wiederkehrenden Elbhochwässer sind die Elbauen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Bekannt ist die Gegend für ihren Storchenreichtum.“

21.6.18 HOME

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Oberengadiner Misthaufen für Heidi

3. Juni 2018

Werner hat Heidi ein paar Fotos von Misthaufen aus dem Oberengadin geschickt. Die LeserInnen von Heidis Mist wissen, dass auch in dieser Bündner Gegend illegal Mist gelagert wird und Heidi hat mit eigenen Augen gesehen, dass es im Engadin noch mehr Delinquenten gibt. Hier finden sie die rechtlichen Vorgaben:

Mist-Zwischenlager auf dem Feld

3.6.18 HOME

 

Mist und Herbizid auf dem Wanderweg des Osterhasen

3. Oktober 2017
Bunt sind schon die Wälder ... der Osterhase ist unterwegs, sammelt Material für seine Farben. Der Misthaufen auf dem Chatzenstrick neben dem Pilgerweg ist jetzt weg, wurde soeben verteilt ...

Bunt sind schon die Wälder … der Osterhase ist unterwegs, sammelt Material für seine Farben. Der Misthaufen auf dem Chatzenstrick neben dem Pilgerweg ist jetzt weg, wurde soeben verteilt …

... Anfang April waren die Bergspitzen noch schneebedeckt und derselbe Misthaufen lag schon mitten auf dem Wanderweg des Osterhasen ...

… Anfang April waren die Bergspitzen noch schneebedeckt und derselbe Misthaufen lag schon mitten auf dem Wanderweg des Osterhasen …

... Hier lag er, der Mist. Offenbar braucht der Bauer die Nährstoffe nicht, welche in den sechs Monaten ausgewaschen wurden und allenfalls in einer Quelle oder im Grundwasser zum Vorschein kommen ...

… Hier lag er, der Mist. Offenbar braucht der Bauer die Nährstoffe nicht, welche in den sechs Monaten ausgewaschen wurden und allenfalls in einer Quelle oder im Grundwasser zum Vorschein kommen …

... Eine dicke Schicht liegt jetzt auf der Wiese. Immerhin, um den Schacht: kein Mist! Misthaufen dürfen nur kurze Zeit auf dem Feld oder der Wiese liegen. Wenn der Mist mit wasserabstossendem Material gedeckt wird, dann maximal sechs Wochen. Osterhase: "Dieser Mist lag jetzt sechs Monate gut sichtbar hier am Weg. Kontrolleure und Ämter haben beide Augen zugedrückt. Ich habe ihn fotografiert und Heidi die Bilder geschickt. Wenigstens soll man es wissen." ...

… Eine dicke Schicht liegt jetzt auf der Wiese. Immerhin, um den Schacht: kein Mist! Misthaufen dürfen nur kurze Zeit auf dem Feld oder der Wiese liegen. Wenn der Mist mit wasserabstossendem Material gedeckt wird, dann maximal sechs Wochen. Osterhase: „Dieser Mist lag jetzt sechs Monate gut sichtbar hier am Weg. Kontrolleure und Ämter haben beide Augen zugedrückt. Ich habe ihn fotografiert und Heidi die Bilder geschickt. Wenigstens soll man es wissen.“ …

... Und dann die Herbizide! Wildrosen wurden gespritzt, wo ich doch Hagebutten für den Winter sammle. Aber das ist erlaubt: Einzelstockbehandlung ...

… Und dann die Herbizide! Wildrosen wurden gespritzt, wo ich doch Hagebutten für den Winter sammle. Aber das ist erlaubt: Einzelstockbehandlung …

... noch mehr Herbizid-Rosen. Die Dornen bleiben. Würde der Bauer einmal nicht mit dem Traktor vorbeifahren, sondern zu Fuss gehen, dann könnte er die Rosen rechtzeitig mechanisch bekämpfen ...

… noch mehr Herbizid-Rosen. Die Dornen bleiben. Würde der Bauer einmal nicht mit dem Traktor vorbeifahren, sondern zu Fuss gehen, dann könnte er die Rosen rechtzeitig mechanisch bekämpfen …

... In der Schafweide: Viele mit einem Totalherbizid bekämpfte "Einzelstöcke".

… In der Schafweide: Viele mit einem Totalherbizid bekämpfte „Einzelstöcke“.

 

Hindernisse auf dem Weg des Osterhasen, Heidis Mist vom 15.4.17

Schoggitaler-Aktion 2017 von Pro Natura und Heimatschutz: Wildtierkorridore

Mist-Zwischenlager auf dem Feld, Heidis Mist

3.10.17 HOME

Wer denkt schon ans Grundwasser? Man sieht’s ja nicht!

3. März 2017
Kurt: "Nicht nur im Bündnerland sind sie zu finden, die Grüselbauern. Foto von der MOB Eisenbahn aus aufgenommen zwischen Château d'Oex VD und Saanen BE." Mist quillt über die Mauer auf die Bahnböschung, und der Sickersaft fliesst von diesem Platz vermutlich hindernisfrei in die angrenzende Wiese. Copyright: Kurt M.

Max: „Nicht nur im Bündnerland sind sie zu finden, die Grüselbauern. Foto von der MOB Eisenbahn aus aufgenommen zwischen Château d’Oex VD und Saanen BE.“ Mist quillt über die Mauer auf die Bahnböschung, und der Sickersaft fliesst von diesem Platz vermutlich hindernisfrei in die angrenzende Wiese.

Das Grundwasser ist fast nur negativ in den Schlagzeilen, dann nämlich, wenn verschmutztes Wasser irgendwo aus dem Hahnen fliesst. Hingegen ist die Vorsorge kaum ein Thema, obwohl ausreichende Trinkwassermengen und tadellose Qualität nicht selbstverständlich sind, auch in der Schweiz nicht. Folgende Geschichte hat kürzlich ein Kollege Heidi erzählt:

„Der Verantwortliche für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde stellte Fäkalkeime im Grundwasser fest. Auf der Suche nach der Ursache kam unser Haus ins Visier. Sie gruben in unseren Garten. Die Überraschung war gross. Zwei Röhren der Abwasserleitung waren beim Bau nicht korrekt zusammengefügt worden. Ein Baumangel! Das Problem war schnell behoben. Doch wie kommt es, dass die Keime erst nach so vielen Jahren das Grundwasser erreichten?“

Stoffe, welche das Grundwasser verschmutzen können, versickern je nach ihren Eigenschaften und der Art und Mächtigkeit des Bodens unterschiedlich schnell. Probleme bemerkt man daher oft erst nach langer Zeit. Je nach Ausmass der Verschmutzung kann es nach dem Beheben der Ursachen Jahre oder gar Jahrzehnte dauern bis das Grundwasser wieder als Trinkwasser verwendet werden kann.

Trinkwasser zunehmend unter Druck

Der Schwerpunkt der Publikation umwelt 1/2017 des Bundesamts für Umwelt (Bafu) ist die Wasserqualität. Den drängendsten Herausforderungen der Trinkwasserversorgung ist der Artikel Trinkwasserinfrastruktur: «Wir fühlen uns um die Früchte unserer Arbeit gebracht» gewidmet. Wie lassen sich Trinkwasserressourcen und -infrastrukturen für die nachfolgenden Generationen sichern? Drei Experten diskutieren und schlagen Lösungen vor.

Michael Schärer, Sektionschef Gewässerschutz, Bafu, sieht grossen Handlungsbedarf bei der langfristigen Sicherung der Ressource Wasser. Durch das Siedlungswachstum seien viele Trinkwasserfassungen und ihre Schutzzonen aufgehoben worden, oder sie seien gefährdet, weil Verkehrsträger oder Abwasserleitungen den Schutzzonenbereich durchlaufen. Im Nationalen Forschungsprogramm NFP 61 Nachhaltige Wassernutzung sei aufgezeigt worden, dass die Nutzungskonflikte für die Zukunft der Trinkwasserversorgung der kommenden Jahrzehnte bedeutender seien als die Folgen des Klimawandels.

Dass die Nutzungskonflikte zunehmen, das bestätigt auch Martin Sager, Direktor des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs (SVGW): „Wo ökonomische Interessen überwiegen, wird auch mal eine Fassung geopfert. Das geht umso einfacher, wenn Schutzzonen nicht oder nicht rechtskräftig ausgeschieden sind.“

Besser planen und schützen

Wie so oft fehlt es nicht an Werkzeugen. Michael Schärer: „Planerische Instrumente zur Sicherung der Trinkwasserressourcen existieren in der Gewässerschutzgesetzgebung, nun müssen sie aber auch in die Raumplanung integriert werden.“

Die rechtlich-planerische Sicherung garantiere aber noch nicht, dass die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser gewährleistet sei, sagt Martin Sager: „So fordert unser Verein beispielsweise ein Verbot von wassergefährdenden Stoffen in den beiden inneren Grundwasserschutzzonen. Betroffen wären davon lediglich 1,2% der landwirtschaftlichen Nutzfläche.“

Die Landwirtschaft stehe ganz klar in der Pflicht, meint auch Heinz Habegger, Geschäftsführer und Inhaber von Water Excellence AG: „Wir Siedlungswasserwirtschaftler fühlen uns um die Früchte unserer Arbeit gebracht, wenn über die Oberflächengewässer Nährstoffe, Pflanzenschutzmittel und Antibiotika ins Grundwasser gelangen.“

Für kleine Trinkwasserversorger ist es nicht einfach, den Zustand ihres Leitungsnetzes präzis zu erfassen und eine saubere Planung zu erstellen. Handlungsbedarf gibt es daher bei einigen Gemeinden. Die Infrastruktur ist grösstenteils, unsichtbar für die EinwohnerInnen, im Untergrund. Politische Lorbeeren könne man sich auf diesem Terrain nicht holen, meint Heinz Habegger: „Insgesamt aber sind wir punkto Werterhaltung im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt.“

Grundwasser: öffentliche Diskussion nötig

Das Grundwasser wird durch viele menschliche Tätigkeiten bedroht. Wer weiss schon, was unter unseren Füssen mit dem Wasser geschieht? Martin Sager: „Es ist ein schleichender Prozess, was die Sache umso tückischer macht. In der Öffentlichkeit und der Politik ist das Thema Ressourcenschutz noch nicht angekommen.“ Dies gilt es zu ändern, meint Heidi.

Ausführliche Informationen siehe Trinkwasserinfrastruktur: «Wir fühlen uns um die Früchte unserer Arbeit gebracht», umwelt 1/2017, Bafu.

3.3.17 HOME

Gibt es kantonale Gesetze für Mistlagerung?

21. März 2016
Nationalstrassenbrücke bei Landquart mit langem Malanser Misthaufen. Grösseres Bild: bitte klicken!

Nationalstrassenbrücke bei Landquart mit langem Malanser Misthaufen. Grösseres Bild: bitte klicken!

Viele Bauern im Kanton Graubünden glauben, dass sie aufgrund einer kantonalen Regelung den Mist einfach monatelang (bis ein Jahr) ungedeckt im Feld lagern dürfen. Das ist eine Falschinformation. Viele der illegal aufgeschichteten Bündner Feld-Misthaufen liegen zudem über dem Grundwasser, sind also eine konkrete Verschmutzungsgefahr für das Trinkwasser. Allein schon das Gewässerschutzgesetz verbietet es, den Mist einfach auf dem Feld zu deponieren:

Art. 3 Sorgfaltspflicht

Jedermann ist verpflichtet, alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt anzuwenden, um nachteilige Einwirkungen auf die Gewässer zu vermeiden.

Art. 6 Grundsatz

1 Es ist untersagt, Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen.

Auszug aus der Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft, Punkt 5.4: „Die Zwischenlagerung von Mist auf dem Feld (Lagerung ausserhalb des befestigten Mistlagers) ist wegen der generellen Gefahr einer Gewässerverunreinigung durch Abschwemmung oder Versickerung grundsätzlich nicht erlaubt …“ Ziel der Vollzugshilfe ist ein schweizweit koordinierter und einheitlicher Vollzug des Bundesrechts. Schon in der alten Wegleitung von 1994 war ein Verbot der Mistlagerung im Feld enthalten.

Weg zum Misthaufen.

Weg zum Misthaufen.

Und noch ein Malanser!

Und noch ein Malanser!

Auf der Mistplatte hält der Bauer Jungvieh.

Auf der Mistplatte hält der Bauer Jungvieh.

Im Frühling 2010 diente die Mistplatte als Abstellplatz für Traktoren.

Im Frühling 2010 diente die Mistplatte als Abstellplatz für Traktoren.

21.3.16 HOME

Stallbau ohne Mistlager (2)

4. März 2015
Stallbau ohne Mistlager, Foto 28.1.11. Vier Jahre danach sieht es ähnlich aus: Viel Mist liegt vor dem Stall. Was tun die zuständigen Behörden?

Stallbau ohne Mistlager, Foto 28.1.11. Vier Jahre danach sieht es ähnlich aus: Viel Mist liegt vor dem Stall. Was tun die zuständigen Behörden?

Im Moment häufen sich Leseranfragen über Gülle und Mist. Zum Beispiel liege vor dem Stall ohne Mistlager in Haldenstein wieder viel, viel Mist, ähnlich wie früher. Das sehe man vom Zug aus. Ob denn die Behörden nichts dagegen unternähmen? Heidi hat es auch gesehen, jedoch möchte sie jetzt keine Zeit dafür verschwenden, Fotos zu machen. Wieso keine „alten“ Fotos für den Dauermissstand? Auch vom BIO-Mist im Feld in Malans? Natürlich sind das längst nicht die einzigen! Hier die Links du den alten Artikeln. Sie sind auch 2015 aktuell.

Zur Erinnerung: Es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser – unsere wichtigste Trinkwasserquelle – durch Sickerwasser verschmutzt wird oder Mistsaft in Bäche abfliesst und dort Lebewesen tötet.

BTS, Fotovoltaik oder Gewässerschutz?

Stallbau ohne Mistlager

Diaschau Misthaufen im Feld 2014

Stallbauten Graubünden: Bauabnahme unzureichend?

Die meisten Bündner Misthaufen, die monatelang im Feld liegen, sind nicht gedeckt. Hier eine Ausnahme. Ebenfalls Stallbau ohne Mistlager. Keine Kontrolle? Keine Streichung der Direktzahlungen nach so vielen Jahren? Foto 14.7.10

Die meisten Bündner Misthaufen, die monatelang im Feld liegen, sind nicht gedeckt. Hier eine Ausnahme. Ebenfalls Stallbau ohne Mistlager. Keine Kontrolle? Keine Streichung der Direktzahlungen nach so vielen Jahren? Foto 14.7.10

4.3.15 HOME


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