Nach dem Bericht Das Blut in unseren Batterien: Cobalt Red – bleiben wir doch noch in Afrika! Schon längere Zeit steht das Thema Kolonialismus und Rassismus in der Wissenschaft auf Heidis Pendenzenliste.
Nature widmete am 20.10.22 eine ganze Nummer dem Rassismus in der Wissenschaft: Racism: Overcoming science’s toxic legacy. Nature 610, 419-420 (2022), doi: https://doi.org/10.1038/d41586-022-03247-w
Das Ende des Rassismus ist der Schlüssel zu einer besseren Wissenschaft: eine Botschaft der Gastredakteure von Nature. „Diese Sonderausgabe ist unsere Flaschenpost aus dem unruhigen Schiff der Wissenschaft. Wir fordern die Leser auf, sie zu finden. Öffnen Sie sie. Handeln Sie nach ihrem Inhalt.“
Wissenschaftler anderer Hautfarbe (nicht weiss) oder aus Drittweltländern beklagen sich immer wieder, dass sie in Projekten nicht als gleichwertig behandelt würden, auch wenn sie hochstehende Forschung betreiben, und weniger Zugang zu internationalen Forschungsgeldern haben. Das muss sich ändern!
In der Declaration of the 10th World Science Forum on Science for Social Justice, 9.12.22, Cape Town, Süd Afrika, ist das 3. Kapitel der Wissenschaft für Afrika und die Welt gewidmet. Wie lässt sich das Potenzial der afrikanischen Wissenschaft in der globalen Zusammenarbeit freisetzen?
Auf nationaler, regionaler und kontinentaler Ebene entsteht eine afrikanische Agenda für Wissenschaft, Technologie und Innovation. Dies ist auch eine Ressource für die Welt, da eine entschlossene Antwort auf globale Herausforderungen eine umfassende globale Antwort erfordert. Die uneingeschränkte und wirksame Beteiligung afrikanischer Wissenschaftler und anderer Wissenschaftler aus Entwicklungsländern an der globalen Wissenschaft ist daher ein Gebot der Stunde.
- Wir fordern, dass die globalen Wissenschaftsprogramme, auch in den Grundlagenwissenschaften und in den traditionell von den Industrieländern dominierten Bereichen, integrativer gestaltet werden und dass die Rahmenbedingungen, die insbesondere afrikanische Wissenschaftler von einer aktiven Beteiligung abhalten könnten, angegangen werden.
- Wir anerkennen und würdigen die herausragenden Leistungen der afrikanischen Wissenschaft als Ressource für die Menschheit. Wir sind uns darüber im Klaren, dass die afrikanischen Staaten und andere Entwicklungsländer mehr zur Unterstützung der Wissenschaft tun könnten, unter anderem indem sie ihre Bemühungen zur Erfüllung ihrer eigenen Verpflichtungen zur Erhöhung der Investitionen in Wissenschaft, Technologie und Innovation beschleunigen.
- Wir unterstützen kontinuierliche Investitionen in Programme zum Aufbau von Kapazitäten für die afrikanische Wissenschaft, einschliesslich Partnerschaften für Forschungsinfrastrukturen, Mobilitäts- und Ausbildungsprogramme für Forscher und andere Kooperationsinstrumente.
- Wir unterstützen die Schaffung panafrikanischer Zentren für technologische Innovation, die mit anderen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um integrative und nachhaltige Forschungspraktiken zu fördern, die den Bedürfnissen der Zivilgesellschaft gerecht werden.
- Wir fordern internationale Kooperationsprogramme, die sicherstellen, dass die von den Entwicklungsländern getätigten Investitionen in die Wissenschaft, insbesondere in die Ausbildung von Forschern, erhalten bleiben und nicht durch alarmierende Trends der Abwanderung von Wissenschaftlern zunichte gemacht werden.
Racism: Overcoming science’s toxic legacy. Nature 610, 419-420 (2022), doi: https://doi.org/10.1038/d41586-022-03247-w
Declaration of the 10th World Science Forum on Science for Social Justice, 9.12.22, Cape Town, Süd Afrika

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