Aus dem Englischen übersetzt mit Hilfe von DeepL
„Wenn wir uns nicht um Stickstoff kümmern, wird der Umgang mit allen anderen Umweltproblemen sehr viel schwieriger“ sagt Mark Sutton, UK Centre for Ecology and Hydrology. Er untersucht Verschmutzungen durch Stickstoff seit Jahrzehnten.
Der Wissenschaftsjournalist Andrew Zaleski berichtete im New Scientist vom 15.5.21 über das Thema, Titel: Der Stickstoff-Notstand: Wie wir unsere vergessene Umweltkrise beheben. Die Stickstoffverschmutzung vergiftet unser Wasser und setzt unserer Luft zu – und sie verschlimmert andere Umweltprobleme. Aber wenn wir uns jetzt organisieren, können wir zurückschlagen, bevor es zu spät ist.
The godfather of pollution
Andrew Zalenski beginnt seinen Beitrag über Stickstoff „The godfather of pollution“ wie folgt: „Es gibt ein unsichtbares Gas in der Erdatmosphäre, das eine Umweltkrise nährt. Die Schäden werden jedes Jahr schlimmer. Wenn die Dinge unkontrolliert bleiben, steuern wir auf eine globale Katastrophe zu. Und hier ist das Beunruhigendste an diesem Gas: Es ist nicht Kohlendioxid.
Stickstoff gilt normalerweise als harmloses Zeug, schliesslich macht dieser farblose Stoff 78 Prozent der Erdatmosphäre aus. Wenn Sie eine erfrischende Brise auf Ihren Wangen spüren, sind es meist Stickstoffmoleküle, die vorbeirauschen. In unseren Ökosystemen findet ein natürlicher Kreislauf von Stickstoff aus der Luft in und aus unseren Böden statt, wo er einen wichtigen Nährstoff für Pflanzen bildet. Das Problem ist, dass dieser Kreislauf durch die Aktivitäten des Menschen gefährlich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das Ergebnis ist, dass Stickstoff in schädlichen Formen die weitere Umwelt überschwemmt.
Einige der Auswirkungen dieser Krise sind schon seit langem bekannt. Wir wissen zum Beispiel seit langem, dass die Verschmutzung durch stickstoffhaltige Verbindungen zu Algenblüten führt, welche die Wasserwege verstopfen. Aber auch andere Auswirkungen rücken jetzt ins Blickfeld, wie zum Beispiel die Art und Weise, wie die Stickstoffverschmutzung Torfmoore abtötet. Stickstoffhaltige Verbindungen schädigen auch das empfindliche Gleichgewicht der Atmosphäre.“
Schweiz: forschen, forschen …
In der Schweiz wurden viele Studien zu Problemen mit Stickstoff und parlamentarische Vorstösse gemacht. Etwa die Anfrage vom 13.9.12 im Nationalrat 12.1077 „Stickstoffüberschuss in der Landwirtschaft. Forschungslücken schliessen“ von Kathy Riklin: „Stickstoff ist der wichtigste Treiber in der landwirtschaftlichen Produktion und relevant in verschiedenen Umweltbereichen …“ Aus der Antwort des Bundesrates: „… Es sind bereits heute solide Grundlagen zur Thematik vorhanden, welche durch die verschiedenen landwirtschaftlichen Akteure umgesetzt werden können … Der Bundesrat wird eine Eingabe für ein NFP (Nationales Forschungsprojekt) zum Thema Stickstoff wie alle NFP-Eingaben im Rahmen einer Gesamtschau über den aktuellen schweizerischen Forschungsbedarf beurteilen.“
Das Problem Stickstoff ist seit Jahrzehnten in der Schweizer Politik und Forschung präsent, doch ist in dieser Zeit keine wesentliche Besserung eingetreten: zweithöchste Ammoniak-Emissionen in Europa, hohe Nitratgehalte im Grundwasser der Ackerbaugebiete, überdüngte Böden, Artenvielfalt im Sinkflug.
So schadet Stickstoff unserem Planeten
1. Tote Zonen im Meer
Regen kann Nitrate in Wasserläufe und Ozeane spülen. Diese Verschmutzung durch Stickstoff führt zu Algenblüten, die bei ihrer Zersetzung Sauerstoff verbrauchen und das Leben im Wasser ersticken. Das Ergebnis ist eine wässrige „tote Zone“, von denen es mehr als 400 in den Weltmeeren gibt, darunter eine riesige im Golf von Mexiko.
2. Luftverschmutzung
Autos und Kraftwerke stossen Stickoxide aus, die zu den wichtigsten Vorläufern der Luftverschmutzung gehören, die als Feinstaub bezeichnet wird. Diese winzigen Partikel können in unsere Lungen eingeatmet werden, wo sie Gewebeschäden verursachen, welche mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen einhergehen.
3. Versauerung des Bodens
Das gleiche Nitrat, das sich in die Wasserwege einschleichen kann, kann auch wichtige Nährstoffe aus dem Boden ziehen, einschliesslich Magnesium und Kalzium. Dadurch kann der Boden zu sauer werden, so dass die Pflanzen die Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen können.
4. Ozonabbau
Durch die steigende Ammoniakbelastung nimmt der Säuregehalt der Luft ab. Bestimmte Lebensräume, wie z. B. Torfmoore, sind darauf angewiesen, dass die Luft leicht sauer ist. In Nordirland führt dieses Problem zum Abbau von Sphagnum-Torfmoosen, einem wichtigen Speicher für Kohlendioxid.
5. Alkalische Luft
Überschüssiges Nitrat kann von Bakterien in Distickstoffoxidgas umgewandelt werden. In grossen Höhen reagiert dieses mit ultraviolettem Licht und zerfrisst die Ozonschicht, die uns vor UV-Strahlen schützt. Der Schaden ist schwer rückgängig zu machen, denn Lachgas hat eine Lebensdauer von 120 Jahren.
Probleme und Lösungen sind längst bekannt, aber die Politik will das Problem nicht angehen!
Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: The nitrogen emergency: How to fix our forgotten environmental crisis. Andrew Zaleski, New Scientist vom 15.5.21. Falls Sie keinen Zugang zum Artikel haben, schreiben Sie Heidi, sie kann Ihnen ein PDF schicken.
27.6.21 HOME