Posts Tagged ‘Palmölplantagen’

Palmölproduktion Afrika: Expansion nicht wie geplant verlaufen

2. März 2022

Quelle bzw. ausführlicher Bericht: African Oil Palm Expansion Slows, Reputation Risks Remain for FMCGs. Chain Reaction Research 2.3.22. Übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.

Das Wachstum der Afrikanischen Palmölproduktion verlangsamt sich, Reputationsrisiken für die schnelllebige Konsumgüterindustrie bleiben bestehen. Während West- und Zentralafrika vielversprechende Regionen für die grossflächige Palmölproduktion waren, ist die Expansion nicht wie geplant verlaufen.

Nur eine Handvoll Unternehmen kontrollieren die industrielle Palmölproduktion und werden wahrscheinlich die Expansion vorantreiben, aber in einem kleinerem Massstab und langsamer als ursprünglich erwartet. Trotzdem wurden diese Unternehmen mit zahlreichen sozialen und ökologischen Auswirkungen in Verbindung gebracht, die gegen die NDPE-Verpflichtungen (No Deforestation, Peat, and Exploitation) ihrer Käufer verstossen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Es besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Ölpalmkonzessionen in West- und Zentralafrika und den Flächen, die letztlich in industrielle Ölpalmenplantagen umgewandelt werden. Zwischen 2016 und 2019 ging die Konzessionsfläche für Ölpalmen in Afrika von 4,7 auf 2,7 Millionen Hektar (ha) zurück. Von den verbleibenden 2,7 Millionen ha sind nur schätzungsweise 220’608 ha in Ölpalmenplantagen umgewandelt worden.
  • Dies hängt mit dem Risikos des Landerwerbs zusammen und dem Widerstand der Gemeinden. Mindestens 27 geplante Ölpalm-Projekte, umfassend 1,37 Millionen ha, sind zwischen 2008 und 2019 an den Verhandlungen gescheitert oder wurden aufgegeben.
  • Nur fünf internationale Unternehmen dominieren die industrielle Ölpalmenproduktion in Afrika: Socfin, Wilmar, Olam, Siat und Straight KKM (ehemals Feronia). Sie kontrollieren schätzungsweise 67 Prozent der Anbaufläche für industrielle Ölpalmen mit ausländischen Investitionen und können eine kontinuierliche Expansion vorantreiben. Die Risiken sind in Nigeria am stärksten ausgeprägt, wo die Expansion auf Kosten der staatlichen Naturwaldreserven gehen könnte.
  • Socfin und Wilmar, die beiden grössten afrikanischen Betreiber, werden in Zusammenhang gebracht mit zahlreichen sozialen und ökologischen Problemen auf ihren afrikanischen Konzessionen. Diese reichen von Landraub über den Verlust sozialer und ökologisch hoher Schutzwerte bis hin zu Gewalt und Einschüchterung.
  • Investoren können in afrikanischem Palmöl ein Landverlust- und Reputationsrisiko sehen. Zu den Palmölkäufern und der schnelllebigen Konsumgüterindustrie, die mit eskalierten Fällen von Landgrabbing und Gewalt gegen lokale Gemeinschaften in Verbindung gebracht werden, gehören Wilmar, Olam, Danone, PZ Cussons, FrieslandCampina, Nestlé und Kellogg’s.
  • Investoren und Unternehmen sind einem Reputations- und Regulierungsrisiko ausgesetzt. Die schnelllebige Konsumgüterindustrie und Geldgeber, die NDPE-Verstösse im Zusammenhang mit afrikanischen Palmöl-Lieferungen begehen, sind ein Reputationsrisiko. Darüber hinaus müssen sie die kommende EU Lieferkettenverordnung einhalten.

Unzulängliche RSPO-Zertifizierung

Umweltschützer weisen auf die Kluft zwischen der „verantwortungsvollen Managementpolitik“ von Socfin und der Realität der sozialen und ökologischen Auswirkungen auf und in der Nähe ihrer Plantagen hin.

Anrainer und Kampagnenorganisationen sagen, dass die jüngste Zertifizierung des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO) von Socfin’s Socapalm-Plantagen in Kamerun und der Okomu’s-Plantage in Nigeria auf „gefälschten Prozessen“ beruhen, „unglaublich“ seien und „Beispiele für die Unzulänglichkeiten des RSPO“.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel: African Oil Palm Expansion Slows, Reputation Risks Remain for FMCGs. Chain Reaction Research 2.3.22

Heidis zahlreiche Artikel über Palmöl

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Petition an die UNO: Verträge mit der Bolloré-Gruppe und deren Tochter Socfin beenden!

16. Dezember 2021
Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Erst gerade hat Heidi ihre LeserInnen über den Fall Socfin in Sierra Leone informiert (Land Grabbing, nicht Einhalten von Gesetzen, Menschenrechtsverletzungen usw.). Der Weltkonzern hat aus steuertechnischen Gründen eine Niederlassung in der Schweiz. Das Imperium ist seit über einem Jahrhundert in Afrika präsent. Dank der Übernahme alter Kolonialunternehmen verwaltet Socfin Ölpalmen- und Kautschukplantagen, die zu den bedeutendsten der Welt gehören.

Forderung von 40 Organisationen aus 16 Ländern

Am 24. Mai 2021 haben 40 Organisationen aus 16 Ländern die UNO aufgefordert, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochterunternehmen zu beenden. Gründe: Korruption, Landraub und Umweltzerstörung. Die UNO hat weder darauf noch auf den jüngsten Brief des Oakland Institute vom 11. November 2021 reagiert.

Offenbar kann allein die Öffentlichkeit die UNO davon überzeugen, das Richtige zu tun.

Petition an die UNO

Nun hat Rettet den Regenwald e.V. die folgende Petition lanciert:

Die UNO bekämpft Armut, lindert Hunger und tritt für Kinderrechte ein. Mit welchen Firmen sie dabei arbeiten, beachten UNDP, WFP und Unicef jedoch nicht sorgfältig genug. So ist die Bolloré-Gruppe einer ihrer grössten Dienstleister, obwohl sie der Korruption und über die Tochter Socfin der Verwicklungen in Landraub bezichtigt wird.

Appell an Welternährungsprogramm (WFP), UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), Unicef

„Wir raten der UNO, alle Verträge mit der Bolloré-Gruppe, der Korruption und deren Tochter Socfin Landraub und Umweltzerstörung vorgeworfen wird, zu beenden.“

Sehr geehrter Herr Beasley,
sehr geehrter Herr Steiner,
sehr geehrte Frau Fore,

die Bolloré-Gruppe ist ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, was ihr jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen einbringt. Zwischen 2015 und 2019 haben verschiedene UN-Organisationen mehr als 200 Verträge mit der Firmengruppe im Wert von über einer Viertel Milliarde Dollar unterschrieben. Ihre drei Organisationen decken rund 95 Prozent dieses Betrags ab.

Wir rufen Ihre Institutionen dazu auf, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften aus den folgenden Gründen zu beenden:

  • Die Bolloré-Gruppe ist durch ihren Anteil von 39,4 Prozent an der Socfin-Gruppe an Kautschuk- und Palmölplantagen beteiligt. Socfin kontrolliert nahezu 400’000 Hektar Konzessionen für Plantagen in Asien und Afrika. Wo immer deren Tochterunternehmen in Nigeria, Kamerun, Sierra Leone, der Elfenbeinküste und Kambodscha aktiv sind, haben Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub berichtet. Wiederholt wurden lokale Gemeinschaften Opfer von Gewalt, Bedrohung und willkürlichen Festnahmen.
  • Die Bolloré-Gruppe wurde der Korruption und illegaler Praktiken in einer Reihe von Geschäften zur Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Alle Dokumente und Zusammenhänge, die Grundlage für die obigen Aussagen sind, sind im Bericht „Doing Business With the Bolloré Group“ des Oakland Institute dargelegt.

Vor dem Hintergrund der dokumentierten Vorwürfe von illegalen Praktiken und Korruption erscheint es als eklatanter Verstoss gegen die „Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“, die „Kriterien zur Auswahl von Dienstleistern“ und des „United Nations Global Compact“, wenn UN-Organisationen und Programme Geschäftsbeziehungen zur Bolloré-Gruppe unterhalten.

Geschäfte mit der Bolloré-Gruppe widersprechen auch dem Auftrag Ihrer Institutionen, Hunger und Leid zu lindern und Entwicklung zu fördern.

Wir raten Ihren Institutionen daher dazu, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihrer Tochterunternehmen zu beenden.

Mit freundlichen Grüssen

Vorwürfe an die Socfin- und Bolloré-Gruppe

Die Vorwürfe kreisen um die Socfin-Gruppe. Socfin betreibt Kautschuk- und Palmöl-Plantagen in zehn afrikanischen und asiatischen Ländern und hat einen schlechten Ruf: Wo immer dessen Tochterunternehmen aktiv sind, berichten Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub. So identifizierten Augenzeugen Sicherheitskräfte der Socfin Tochterfirma Okomu Oil Palm Plantation Plc und Angehörige der Armee als Täter, als im Mai 2020 das nigerianische Dorf Ijaw-Gbene niederbrannte.

Die Bolloré-Gruppe wurde zudem der Korruption und illegaler Praktiken bei der Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt, schreibt das Oakland Institute in der Studie „Doing business with the Bolloré Group“. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Die Bolloré-Gruppe ist dennoch ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, darunter das Welternährungsprogramm, das Entwicklungsprogramm und Unicef. Die Verträge bringen der Gruppe jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen ein.

Heidi empfiehlt Ihnen, die Petition zu unterschreiben.

Petition: Rat an die UNO: Keine Verträge mehr mit der Bolloré-Gruppe. Rettet den Regenwald e.V.

Heidis Artikel über Socfin:

Large-scale Land Acquisition in Africa: Impacts, Conflicts and Human Rights Violations. Sierra-leonische Organisation Sierra Leone Network for the Right to Food (Silnorf) gemeinsam mit Brot für alle und zahlreichen weiteren Partnerorganisationen, 10.12.21

Investitionen für Menschen, nicht für Grossplantagen. Brot für Alle 10.12.21

São Tomé und Príncipe: durch Plantagen bedrohte endemische Arten. Heidis Mist 15.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! (2) Heidis Mist 14.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! Heidis Mist 13.1.21

Kennen Sie São Tomé e Príncipe? Paradies-Opfer für Palmöl. Heidis Mist 15.12.20

Socfin: Verluste im Süden, Gewinne in der Schweiz. Heidis Mist 21.10.21

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Palmölplantagen: Missionare sehen das anders als PolitikerInnen

15. November 2021

Das Freihandelsabkommen mit Indonesien sei gut für Wirtschaft, Mensch und Umwelt. So warb economiesuisse für ein NEIN zum Referendum gegen das Abkommen. Fabian Molina (SP) meinte gar: „Mit dem Abkommen haben wir es zum allerersten Mal in der Geschichte des Schweizer Aussenhandels geschafft, strenge Nachhaltigkeitskriterien zu etablieren – für das wichtige indonesische Exportgut Palmöl.“ Anders sah es Greenpeace: „Freihandelsabkommen mit Indonesien stärkt Rechte von Konzernen auf Kosten von Menschenrechten und Umwelt“. 

Politik hört nicht auf Wissenschaft

PolitikerInnen haben oft einen besonderen Blick. Er richtet sich auf die Vorteile für die Schweiz und deren Wirtschaft. Trotzdem wird dann von win-win geredet. Im Falle von Palmöl warnen Wissenschaftler schon lange. Sie beschreiben unermüdlich die negativen Auswirkungen des Abholzens von Regenwald und der Anlage von Plantagen z.B. wird der Wasserkreislauf und das Klima der Palmölgebiete geändert. Vermehrte zerstörerische Überschwemmungen wurden längst vorausgesagt. Seit einigen Jahren sind sie Realität. Die Bevölkerung leidet darunter. Aber die Politik hört eben nicht auf die Wissenschaft.

Der Kapuziner und die Ölpalmen

Missionare leben meist Jahrzehntelang am gleichen Ort und beobachten Veränderungen. So war Jakob Willi seit 40 Jahren Missionar in Indonesien als er in einem Brief an die Schweizer Kapuziner über seine Arbeit schrieb und wie die Ölpalmen-Plantagen seine Pfarrei grundlegend verändert haben. Hier ein Auszug:

„Für billiges Geld wechselten die Ländereien der Dorfbewohner in die Hände der Plantagenbosse. Im Gegenzug erhielten die Dörfer einen Anschluss an das Strassennetz der Ölpalmplatagen, das sich wie ein bizzarres Strickmuster über die Landschaft breitet. Die Wälder wurden grossflächig gerodet, Hügel eingeebnet und kleine Wasserläufe aufgeschüttet. Die grossflächigen Erdarbeiten erhöhten die Erderosion, was zu einer enormen – schon Jahre andauernden – Verschmutzung der Flüsse geführt hat, sodass das Flusswasser fast nicht mehr zu gebrauchen ist. Geblendet durch grosse Versprechen vom Goldsegen der Ölpalmen, steckten viele Dorfbewohner selbst Reisfelder und Gummibaumplantagen – ihre gesamte traditionelle Existenzgrundlage – bereitwillig in den Rachen der Ölpalmplantagen und hängen nun vollends am “Rockzipfel” der Ölpalmplantagen.“

Flammen bedrohen Steyler Waldprojekt

Heidi hat im vorangehenden Artikel über die Überschwemmungskatastrophe im indonesischen Kalimantan geschrieben und darin auch Fransiskus Sani Lake, Direktor der katholischen Laienorganisation Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Kalimantan, zitiert. Er sagte, die Katastrophe sei durch die Abholzung der Wälder für Palmölplantagen und Bergbau verursacht worden.

Am 30.10.15 berichtete die Steyler Mission: «2000 Feuer lodern derzeit auf den Inseln auf Sumatra und Borneo – ausgelöst durch illegale Brandrodung. Auch ein Wiederaufforstungsprojekt der Steyler Missionare ist in Gefahr. Die Ordensmänner helfen den Menschen vor Ort und fordern, Produkte der indonesischen Palmölindustrie zu boykottieren.

Ein Drittel des indonesischen Territoriums ist in diesen Tagen in dicken gelben Nebel gehüllt. Ursache dafür sind Waldbrände, mit denen Plantagenbesitzer auf Sumatra und Borneo ihre Flächen abbrennen, um Raum für Anbaugebiete von Palmöl zu schaffen. Eigentlich sind diese Rodungen seit 1999 verboten. Doch das stört die Landbesitzer wenig. Umweltschützer sprechen bereits jetzt von einer der grössten Umweltkatastrophen seit langem. Von der Luftverschmutzung sind über 40 Millionen Menschen in ganz Südostasien betroffen.

… Nun ist das Projekt in Gefahr. „Einige der umliegenden Kautschuk-Plantagen stehen bereits in Flammen“, sagt Pater Vitus Hari. „Unserem Projekt hat der wenige Regen, der letzte Woche gefallen ist, etwas Luft verschafft. Aber wir sind sehr besorgt, weil die Trockenzeit schon so lange anhält und die Brände noch immer ausser Kontrolle sind.“ Die Feuer seien so schwer zu löschen, weil der Torfboden weiträumig und metertief glühe. Soldaten und Feuerwehrleute seien hoffnungslos überfordert.

Pater Paul Rahmat SVD, der zentrale Koordinator für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Steyler Missionare in Indonesien, geht derweil scharf mit den Palmöl-Unternehmen ins Gericht, auf deren illegale Rodungen die aktuelle Umweltkatastrophe zurückgeht. „Die Palmölplantagen expandieren jährlich um 520’000 Hektar – das entspricht kaum weniger als der Gesamtfläche der Insel Bali“, kritisiert der Steyler Missionar. „25 Großkonzerne kontrollieren insgesamt 5,1 Millionen Hektar Land in Kalimantan und Sumatra. Diesem Umweltdesaster müssen wir ein Ende bereiten. Ich rufe deshalb alle Menschen weltweit auf, die Produkte der indonesischen Palmölindustrie zu boykottieren.“»

Heidi meint: „Die Realität sieht anders aus als in den Träumen der PolitikerInnen.“

Freihandelsabkommen mit Indonesien – gut für Wirtschaft, Mensch und Umwelt. Economiesuisse 25.1.21

Freihandelsabkommen mit Indonesien stärkt Rechte von Konzernen auf Kosten von Menschenrechten und Umwelt. Greenpeace

«Indonesien ist ein Grenzfall». Interview mit Fabian Molina von Dinu Gautier, WOZ vom 28.1.21

Der Kapuziner und die Ölpalmen. Heidis Mist 19.11.18

Indonesischer Gouverneur macht Palmölfirmen für Flutkatastrophe verantwortlich. Heidis Mist 14.11.21

Flammen bedrohen Steyler Waldprojekt. Steyler Mission 30.10.15

Heidis weitere 87 Artikel über Palmöl

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Indonesischer Gouverneur macht Palmölfirmen für Flutkatastrophe verantwortlich

14. November 2021

Copyright: Fransiskus Sani Lake

Copyright: Fransiskus Sani Lake

Quelle: UCA News

Ein indonesischer Provinzgouverneur hat versprochen, bei der Erteilung von Genehmigungen für Palmölfirmen hart durchzugreifen, nachdem Sturzfluten mehrere Gebiete auf Borneo heimgesucht, mehrere Menschen getötet und Tausende zur Flucht gezwungen hatten. Der Gouverneur von West-Kalimantan, Sutarmidji, der nur unter einem Namen bekannt ist, sagte am 10. November, er werde die Genehmigungen widerrufen, nachdem er die Überschwemmungen auf die Aktivitäten von Palmölfirmen zurückgeführt hatte.

Die Wut des Gouverneurs spitzte sich am 9. November zu, als verschiedene Firmen in seiner Provinz seinen Aufruf zur Hilfe für die Flutopfer ablehnten. „Sie wollen sich in West-Kalimantan nur bereichern, aber sie wollen sich nicht um die Menschen kümmern“, sagte er. Solange er Gouverneur sei, wolle er nichts mehr mit Palmölfirmen zu tun haben.

In den letzten Wochen wurden viele Gebiete in Kalimantan von Überschwemmungen heimgesucht, wobei mehrere Bezirke in der Provinz Westkalimantan am stärksten betroffen waren. Seit der Ansiedlung dieser Unternehmen treten bei jedem Regen alle Flüsse über die Ufer. Dies geschieht mindestens seit 2013 und wird jedes Jahr schlimmer.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde haben die Überschwemmungen im Bezirk Sintang mehr als 35’000 Häuser überflutet und mindestens 140’000 Einwohner vertrieben.

Fransiskus Sani Lake, Direktor der katholischen Laienorganisation Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Kalimantan, sagte, die Katastrophe sei durch die Abholzung der Wälder für Palmölplantagen und Bergbau verursacht worden. „Seit diese Industrien hinzugekommen sind, treten bei jedem Regen alle Flüsse über die Ufer. Dies geschieht seit mindestens 2013 und wird jedes Jahr schlimmer“, sagte er gegenüber UCA News.

Diese Industrien kontrollieren riesige Landstriche in der Region. Nach Angaben von Umweltgruppen werden etwa 1,2 Millionen Hektar oder 33 Prozent der Landfläche der Provinz Südkalimantan durch den Kohlebergbau kontrolliert und etwa 620’000 Hektar oder 17 Prozent durch Ölpalmenplantagen.

Obwohl Lake die Drohung Sutarmidjis, die Genehmigungen zu widerrufen, unterstützte, sagte er, die Regierung müsse die Situation bewerten. „Warum? Weil die Regierung selbst auch Genehmigungen erteilt hat, ohne sich um die Umwelt zu kümmern“, sagte er.

Indonesian governor blames flood disaster on palm oil firms. UCAnews 11.11.21

Heidis zahlreiche Artikel über Palmöl

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Überschwemmungen in Indonesien: Neue Normalität!

4. November 2021

Wo abgeholzt wird und wo Böden versiegelt werden, da folgen „natürlicherweise“ Überschwemmungen, sogar in der Schweiz und in weiten Teilen Europas. Intensive Regenfälle, wie sie wegen des Klimawandels häufiger auftreten, verstärken die schädlichen Auswirkungen.

In Indonesien, v.a. Kalimantan wurde viel Regenwald abgeholzt für Palmölplantagen, Holzgewinnung, Goldminen usw. Nun werden weite Gebiete regelmässig überschwemmt. Auch wenn es früher schon Überschwemmungen gab, so waren sie nicht so häufig und Torfböden nahmen zumindest einen Teil des Wassers auf. Während in Glasgow „wichtige Leute“ mit 400 Privatjets angereist kamen, richten Überschwemmungen in Indonesien grossen Schaden an, es sterben Leute, viele verlieren ihr Hab und Gut.

Ob der Wille wirklich da ist, die Abholzung (erst) bis 2030 zu stoppen, das muss noch bewiesen werden und bis dahin wird noch viel Schaden angerichtet. Über die nicht eingelösten Versprechen der letzten Jahrzehnte wird Heidi demnächst berichten.

Indonesien – Tausende von Menschen von den Überschwemmungen in West-Kalimantan betroffen

Banjir Bandang di Sekadau, Kalimantan Barat Hari ini!! Ketinggian Air Hingga 2 Meter

Banjir Bandang di Sekadau, Kalimantan Barat Hari ini!! Ketinggian Air Hingga 2 Meter

Schwere Regenfälle in Teilen der Insel Borneo haben in den indonesischen Provinzen Zentral- und West-Kalimantan schwere Überschwemmungen verursacht und tödliche Erdrutsche ausgelöst.

Nach Angaben der regionalen Katastrophenschutzbehörde (BPBD) sind Gebiete im Bezirk Sekadau in der Provinz Westkalimantan seit dem 23. Oktober überflutet. Einige Gebiete stehen bis zu 2,5 Meter tief unter Wasser.

Nach Angaben der BPBD wurden bis zum 27. Oktober 2’541 Häuser in den Distrikten Sekadau Hilir und Belitang beschädigt, 8’430 Menschen waren betroffen, und 1’879 Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben.

Am 25. Oktober trat der Kapuas-Fluss im Bezirk Sanggau in West-Kalimantan aufgrund starker Regenfälle über die Ufer. In den Bezirken Meliau, Tayan Hilir, Jungkang, Mukok und Kapuas wurden etwa 1’000 Häuser beschädigt und 4’112 Menschen waren betroffen.

Sechs Menschen starben bei einem Erdrutsch in einer Goldmine im Bezirk Kotawarin Timur in der Provinz Zentral-Kalimantan nach heftigen Regenfällen am 28. Oktober 2021. Fünf Menschen überlebten den Vorfall.

Indonesia – Thousands of People Affected by Floods in West Kalimantan. Planet today 2.11.21

Indonesia – Thousands Hit by Floods in West Kalimantan, Deadly Landslides in Central Kalimantan. FloodList 1.11.21

Hunderte Reisfelder überflutet

SuaraKalbar.id – Hunderte Hektar Reisfelder von Bewohnern von Sidorejo Hamlet, Dorf Sedahan, Distrikt Sukadana, North Kayong Regency, wurden überflutet. Dadurch erleiden Landwirte Verluste durch Ernteausfälle. Nach den von Antara zusammengestellten Informationen werden die seit den letzten Wochen überfluteten Reisfelder auf 510 Hektar erfasst.

„Materialverluste sind sicher, zumal die Mehrheit der Menschen hier Bauern sind und Bauern wegen Überschwemmungen mehrmals faulen Reis angepflanzt haben“, sagte einer der Gemeindevorsteher im Dorf Sedahan, Kirno, am Mittwoch in Sukadana ( 27.10.2021). Er gab an, dass die Überschwemmungen, die die Reisfelder überflutet hatten, seit einer Woche aufgrund von starkem Regen aufgetreten waren. Aus diesem Grund fliesst das Wasser des Flusses, der eine Verschlammung erfährt, in die Reisfelder über, so dass der Reis verrottet.

„Ausserdem ist der Benawai River hier seicht, sodass das Wasser bei Überschwemmungen langsamer wird. Kirno gab auch bekannt, dass im Dorf Sedahan 136 Familien lebten, die aufgrund des Überlaufs des Benawai-Flusses ebenfalls von der Flut betroffen waren.

„Wir hoffen, dass die Regentschaftsregierung von North Kayong unverzüglich vorbeugende Maßnahmen zur Bekämpfung von Überschwemmungen ergreift, die routinemässig in der Regenzeit auftreten, wie zum Beispiel die Normalisierung des Benawai-Flusses oder anderer“, sagte er.

Ratusan Hektare Lahan Lumbung Padi di Kayong Utara Jadi Lumbung Air, Petani Merugi. Suarakalba.id 27.10.21

Wasserstand erreicht die Dächer

Pontianak: Überschwemmungen im stromaufwärts gelegenen Gebiet von West-Kalimantan sollen sich bis heute Nachmittag weiter auf die Regentschaften Sekadau und Sanggau ausgebreitet haben.

Die schlimmsten Überschwemmungen ereigneten sich im Bezirk Belitang und im Bezirk Sekadau Hilir, Regentschaft Sekadau. Der Wasserstand hat bereits die Dächer der Bewohnerhäuser erreicht.

„Wir koordinieren uns immer noch mit der Westkalimantan BNPB, um Hilfe zu erhalten“, sagte Sekadau Regent, Aron in der Headline News, die am Donnerstag, den 18. Oktober 2021 auf Metro TV ausgestrahlt wurde.

Banjir di Kalbar Terus Meluas. Medcom.id 29.10.21

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Palmöl-Frontgeschichten von Peter Jaeggi – Folge 6: Palmöl tötet (2)

18. Februar 2021

Am 12.2.21 veröffentlichte Peter Jaeggi die erste Kurzgeschichte von der Palmölfront: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Täglich folg(t)en weitere Beiträge.

  • Folge 6 vom 17.2.21: Palmöl tötet (2)
  • Folge 5 vom 16.2.21: «Nachhaltiges» aus korrupten, armen Staaten
  • Folge 4 vom 15.2.21: Palmöl tötet (1)
  • Folge 3 vom 14.2.21: Landraub
  • Folge 2 vom 13.2.21: Kriminelle Palmölfirmen
  • Folge 1 vom 12.2.21: Indonesien: Palmölplantagen gefährden Nahrungsmittelsicherheit

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis …?

Referendum Stop Palmöl!

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Palmölplantagen im Kongo: 100 Jahre Landraub Leiden

18. Februar 2021

Die traditionellen Dorfvorsteher und Einwohner von Lokuto wehren sich gegen die Palmölplantagen. Copyright: RIAO-RDC

Die traditionellen Dorfvorsteher und Einwohner von Lokuto wehren sich gegen die Palmölplantagen. Copyright: RIAO-RDC

Quelle: Rettet den Regenwald, 17.2.21.

Die Palmölplantagen der Firma Feronia-PHC sind mehr als 110 Jahre alt – und eine nicht endende Katastrophe für die Menschen, die in den betroffenen Dörfern in der Demokratischen Republik Kongo leben. Landraub, Gewalt und Verarmung sind dort traurige Realität. Dorfbewohner und Aktivisten von Réseau d’Information et d’Appui aux ONG nationales (RIAO-RDC) stemmen sich dagegen.

Die Regenwälder im Kongo-Becken sind noch zu grossen Teilen intakt. Doch die Umwandlung von Palmhainen zu industriellen Plantagen trägt auch dort zur Zerstörung bei. Eine hundertjährige „Tradition der Vernichtung“ haben dabei die Palmöl-Plantagen von Feronia-PHC in der Demokratischen Republik Kongo. 25’000 Hektar Wald sind ihnen bereits zum Opfer gefallen. Die Grösse der Konzessionen ist gigantisch: Sie erstrecken sich über 107’000 Hektar und sind damit drei Mal so gross wie die Stadt München.

Lesen Sie weiter: 100 Jahre Landraub Leiden – Aktivisten kämpfen gegen Ausbeutung, Gewalt und Umweltzerstörung. Rettet den Regenwald vom 17.2.21

Hintergrund: Kolonialismus und die Beteiligung der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG)

Die Menschen in der Region leiden unter einer Mischung aus dem Erbe der Kolonialzeit, den Gewinninteressen ausländische Investmentfirmen und den Aktivitäten internationaler Geldgeber.

Die Wurzeln der Plantagen reichen 110 Jahre zurück, als die belgische Kolonialregierung grosse Waldgebiet an der englischen Geschäftsmann Lord Leverhulme übergab. „The Lever plantations that are set up use forced labour. Though not technically slavery, the semantic difference means little to the many Africans that died because of horrific working conditions.“ Die Konzessionen waren ein Grundstein für den heutigen Weltkonzern Unilever. 2009 hat Unilever seine Ländereien an die kanadische Firma Feronia verkauft. Als diese 2020 pleite ging, erwarb die Investmentfirma Straight KKM aus Mauritius die Plantagen.

Die Gewalt gegen die Bevölkerung im Kongo geht uns auch deshalb etwas an, weil der deutsche Staat an den Skandal-Plantagen von Feronia-PHC beteiligt ist: die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), eine Tochter der Staatsbank KfW, hat 2015 einen Kredit über 16,5 Millionen US-Dollar gewährt; staatliche Entwicklungsbanken aus Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland und den USA haben sich seit 2013 mit mehr als 150 Millionen US-Dollar beteiligt.

Spätestens mit der Pleite von Feronia hätte sich die DEG für die leidende Bevölkerung der Dörfer einsetzen können – und hat das nur unzureichend getan. Die Gemeinden fordern die Rückgabe des Landes, dessen Nutzung ihnen seit über 100 Jahren ohne ihre Zustimmung verwehrt wird. Eine Koalition von deutschen und internationalen Organisationen setzt die Entwicklungsbanken daher unter Druck.

Spendenaktion: 100 Jahre Landraub Leiden – Aktivisten kämpfen gegen Ausbeutung, Gewalt und Umweltzerstörung. Rettet den Regenwald vom 17.2.21

Petition: Lassen Sie die unschuldigen Dorfbewohner frei!

Die Einwohner von mehr als 100 Dörfern sind von den Palmölplantagen der Firma PHC betroffen. Copyright RIAO-RDC

Die Einwohner von mehr als 100 Dörfern sind von den Palmölplantagen der Firma PHC betroffen. Copyright RIAO-RDC

Die Einwohner von Mwingi und Bolesa brauchen unsere Hilfe: Im Anschluss an einen Protestmarsch wurden mehrere Dorfbewohner festgenommen, die sich gegen die Palmölfirma PHC im Kongo wehren. Wir fordern die sofortige Freilassung und ein Ende von Gewalt, Kriminalisierung und Landraub. Die Einheimischen müssen endlich zu ihrem Recht kommen.

Die Einwohner zahlreicher Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo leiden seit Jahrzehnten unter den Palmölplantagen. Immer wieder kommt es zu Gewalt: 2019 wurde der Dorfbewohner Joel Imbangola erschlagen, 2015 starb ein Ehepaar, dem der Diebstahl einiger Palmölfrüchte vorgeworfen worden war.

Unter den jetzt festgenommenen sind örtliche Mitglieder der Menschenrechtsorganisation RIAO-RDC, die die Gemeinden bei deren Protestmarsch unterstützt hatte. Anlass war der erwartete Besuch des neuen Besitzers der Firma Feronia-PHC, Herrn Mpinga. Seine auf Mauritius registrierte Kapitalgesellschaft hatte die Plantagen erst 2020 übernommen.

Den Dorfbewohnern wird vorgeworfen, eine Revolte initiiert zu haben. Ausserdem werden ihnen Fotoaufnahmen und Interviews mit Journalisten zum Vorwurf gemacht. Zwei von ihnen wurden dem Vernehmen nach auch mit dem Tod bedroht, auch von körperlicher Gewalt und sexuellen Übergriffen gegen Frauen wird berichtet.

Die Ursachen des Konflikts reichen 110 Jahre zurück, als die ersten Plantagen angelegt wurden. Die Einheimischen haben dem nie zugestimmt, ihnen wurde das Land ihrer Ahnen und damit ihre Lebensgrundlage schlicht geraubt.

Akut muss verhindert werden, dass die Festgenommenen in die Provinzhauptstadt Kisangani geschafft werden. Dort könnten sie für mehrere Monate ohne Anklage inhaftiert werden.

Wir fordern:

– Die Festgenommenen müssen sofort freigelassen werden.

– Gewalt, Kriminalisierung und Landraub müssen ein Ende haben.

– Die von den Plantagen betroffenen Einheimischen müssen endlich zu ihrem Recht kommen.

– Europäische Entwicklungbanken müssen bei ihrem Kunden Feronia-PHC auf die Erfüllung dieser Forderungen drängen.

Friedliche Meinungsäusserung darf nicht in willkürlicher Verhaftung und Gewalt enden.

Petition: Lassen Sie die unschuldigen Dorfbewohner frei! Rettet den Regenwald vom 17.2.21

 

Referendum Stop Palmöl!

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Unabhängige Stimme zum Palmölanbau in Indonesien

28. Januar 2021

Prof. Heinzpeter Znoj, Direktor Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern.

Prof. Heinzpeter Znoj, Direktor Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern.

Eigentlich müsste sich Heidi ja um sauberes Wasser für die Frösche kümmern, doch es schreiben und reden aktuell so viele Leute über Palmöl, die weder von Indonesien, noch von Palmöl eine Ahnung haben. Es interessiert sie einzig allfällige bevorstehende Gewinne durch das Freihandelsabkommen, über das wir am 7. März 2021 abstimmen.

Zum Glück melden sich auch Leute zu Wort, welche kompetent sind und wirklich etwas zu sagen haben, etwa Heinzpeter Znoj, Direktor des Instituts für Sozialanthropologie an der Universität Bern und Präsident des CDE-Boards (Centre for Development and Environment). In einem Interview von Gaby Allheilig im Rahmen der CDE-Reihe äussert sich Znoj in klaren Worten zu Palmöl und dem Abkommen, hat er doch jahrelang in und zu Indonesien geforscht – unter anderem zu Korruption. Er sagt: «Die jüngste Entwicklung von Indonesiens Palmölwirtschaft geht genau in die entgegengesetzte Richtung der Ziele des Abkommens.»

Heidi hat aus dem Interview die Kernsätze herausgepickt.

Die Tricks der Plantagenindustrie erinnern an den Wilden Westen

  • Das Militär hat immer mitverdient
  • Ich halte die Standards für einen typischen Fall von ‘Greenwashing’
  • Palmölkonzerne machen Indigene abhängig, damit diese ihr Land abtreten
  • Die absehbare Überproduktion wird die Kleinbauern verarmen lassen
  • Für Kleinbauern ist die Zertifizierung zu teuer
  • Mit höheren Zöllen für Palmöl könnte die Schweiz ein Zeichen setzen
  • Internationale Investoren müssten auf die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten pochen
  • Die indonesische Oligarchie hat sich masslos bereichert

Znoj: „Die Palmöl-Problematik wird viel zu sektoriell erforscht. Sie muss ganzheitlich und interdisziplinär untersucht werden. Wir müssen die sozialen und politischen Auswirkungen der Palmöllieferkette auf allen Ebenen und Skalen erforschen; wir müssen auch ihre historischen Wurzeln und Pfadabhängigkeiten verstehen, um Aussagen darüber machen zu können, wo man ansetzen muss, damit sie einer nachhaltigen Wirtschaft weichen kann. Wir müssen uns fragen: Was ist passiert, dass es so weit kommen konnte?“

Lesen Sie das ganze Interview: «Die Tricks der Plantagenindustrie erinnern an den Wilden Westen». Heinzpeter Znoj, Interview CDE-Reihe, Universität Bern

Palmöl und die Bedrohung des Weltklimas. Heinzpeter Znoj, NZZ vom

Heidis 48 Artikel zu Palmöl

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Die Schweiz, ein Einwanderungsland für Tiger, Orang Utans …

27. Januar 2021

Tropische Wälder, die von Orang-Utans, Nashörnern, Tigern und Elefanten in Südostasien bewohnt werden, sind durch Abholzung, etwa zur Ausdehnung der Palmölplantagen, vom Aussterben bedroht. Eine Zertifizierung wurde vorgeschlagen, um die nachhaltige Palmölproduktion zu kennzeichnen.

Aus einer fernerkundeten Zeitreihen- und Bildanalyse (1984-2020) haben Forscher jedoch herausgefunden, dass die meisten der derzeit zertifizierten Anbaubetriebe und Konzessionen in Sumatra und Borneo in den Lebensräumen der grossen Säugetiere der 1990er Jahre und in Gebieten liegen, die noch vor weniger als 30 Jahren artenreiche Tropenwälder waren.

In Anbetracht dieser dramatischen Beweise kommen die Forscher zum Schluss, dass Zertifizierungssysteme für die „nachhaltige“ Produktion von Palmöl nur deshalb Anspruch auf „Nachhaltigkeit“ erheben, weil sie eine sehr junge Vergangenheit der Abholzung und Lebensraumzerstörung nicht berücksichtigen.

RSPO-Neuregelung: keine Abholzung nach 2005

Seit 2018 werden nur noch Flächen RSPO-zertifiziert, die vor 2005 abgeholzt worden waren. Weil dies bei vielen Plantagen der Fall ist, dürfte die neue Regelung kaum ein Zertifizierungshindernis sein. Zudem wird heute vermehrt für die Entnahme von wertvollen alten Bäumen, auch ehemals Fruchtbäumen für Ernährung und Handel der Einheimischen, abgeholzt sowie für den Bergbau. Es herrscht Goldgräberstimmung, was man auf Google Earth etwa an den hellen Flecken entlang von Flüssen sieht.

Abstimmungsempfehlung Freihandelsabkommen

Heidi liest seit mehr als fünf Jahren wissenschaftliche Artikel und Literatur, auch indonesische Zeitungen, über Palmöl, Klimaveränderung in Indonesien, vermehrte Überschwemmungen usw. Sie weiss daher, dass richtig ist, was die gut informierte PanEco zum Freihandelsabkommen schreibt:

„Die besagten Nachhaltigkeitsbestimmungen werden im Abkommen vor allem an das Zertifizierungslabel RSPO geknüpft. Bereits im Jahr 2016 sind wir als Stiftung PanEco vom Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) ausgetreten. Dem RSPO ist es in den 18 Jahren seit dem Bestehen leider nicht gelungen, seinem Namen gerecht zu werden. Aktuell sind noch keine ökologisch und sozial nachhaltigen Wertschöpfungsketten in Indonesien vorhanden, die verlässlich zertifiziert werden. Damit wird Nachhaltigkeit auf dem Papier zwar garantiert, die Realität sieht jedoch anders aus. Es fehlen vor allem wirksame Kontroll- und Sanktionsmechanismen. Der Bundesrat verpasst es im vorliegenden Abkommen, solche Mechanismen wirksam einzuführen. Er überlässt die Gewährleistung der Nachhaltigkeit dem RSPO selbst sowie dem Privatsektor.

Die grossflächige Palmölproduktion in Indonesien zerstört nicht nur den Regenwald und damit auch den Lebensraum von Tieren mit empfindlichen Populationszahlen wie den Orang-Utans, sondern vertreibt darüber hinaus die Lokalbevölkerung und fördert Zwangs- und Kinderarbeit. Deshalb empfehlen wir am 7. März ein «Nein» für das Freihandelsabkommen in die Urne zu legen.“

Erste Einwanderer eingetroffen

Ausschnitt aus Foto: Copyright gemäss Internetauftritt JA zum Abkommen mit Indonesien

Ausschnitt aus Foto: Copyright gemäss Internetauftritt JA zum Abkommen mit Indonesien

Die ersten neuen Einwanderer sind in der Schweiz eingetroffen wie Heidi aus der Hompage JA zum Abkommen mit Indonesien entnimmt, welche von economiesuisse betrieben wird und bereits von zahlreichen Parlamentariern der FDP, SVP und Die Mitte unterstützt wird.

Der Orang Utan weilt vermutlich in Graubünden, denn bereits wurde fotografisch festgehalten wie ein Steinbock einen Orang Utan umarmt. Auch die Bären freuen sich offensichtlich, denn einer umarmt einen Tiger! Heidi vermutet, dass die Tiger vorerst an das neue Nahrungsangebot angepasst werden müssen und somit im Bärengraben in Bern hausen. Auch muss das SECO vermutlich zuerst die Bauern fragen wie und wo die Auswilderung stattfinden soll. Das ist aber eine reine Vermutung von Heidi, muss nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Certified “sustainable” palm oil took the place of endangered Bornean and Sumatran large mammals habitat and tropical forests in the last 30 years. Science of The Total Environment, Volume 742, 10 November 2020, 140712

‘Certified’ palm oil linked to worse social, ecological outcomes for Indonesian villagers. Mongabay 30.11.20

Most communities not seeing promised oil palm payoff in Borneo, study finds. Mongabay 6.5.19

Google Link zu Gold (kalbar tambang emas) mit zahlreichen Videos und Bildern

Videos über Fällen und Abtransport von alten Bäumen:

Sebelum Pohon Raksasa Ini Ditebang, Ada Kru Tebang Yang Pada Main Bergelantungan Di Akar

Pohon Bangkirai Ini Menyemburkan Air Begitu Lama

Mansyur Forest

NEIN ZUM FREIHANDELSABKOMMEN MIT INDONESIEN. PanEco 19.1.21

JA zum Abkommen mit Indonesien

Bundesrat verabschiedet Bericht über den Umgang mit Bären. Bundesamt für Umwelt vom 27.1.21

Heidis 47 Artikel zu Palmöl

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Herbizidmischungen gegen Unkraut unter Ölpalmen

27. November 2020

Mischen von Glyphosat und Triklopir & Paraquat + Triklopir

Mischen von Glyphosat + Triclopyr & Paraquat + Triclopyr

Wo einst Urwald war, wächst heute üppig Kraut unter Ölpalmen. Daher braucht es entsprechend grosse Mengen Herbizide. Mit Mischungen will man alle Unkräuter treffen. In diesem Video zeigt ein Indonesier wie man Mischungen von Glyphosat und Triklopir (Triclopyr) sowie Paraquat und Triklopir herstellt und dann effizient mit einer motorbetriebenen Spritze Boden und Stämme der Ölpalmen unkrautfrei macht. Ähnliche Anleitungen findet man viele. Bitte nicht nachahmen!

Ohne Handschuhe wird BrownUp (Glyphosat) dosiert und in einen Eimer geschüttet.

Ohne Handschuhe wird BrownUp (Glyphosat) dosiert und in einen Eimer geschüttet.

Das Herbizid Starlon wird ebenfalls abgemessen und dazugeschüttet.

Das systemische Herbizid Starlon (Triclopyr) wird ebenfalls abgemessen und dazugeschüttet.

Mit Wasser verdünnen.

Mit Wasser verdünnen.

Mit einem Stecken gut rühren.

Mit einem Stecken gut rühren.

Den Motor einschalten ...

Den Motor einschalten …

... Jacke und Gesichtsschutz anziehen ...

… Jacke und Gesichtsschutz anziehen …

... und spritzen.

… und spritzen.

Penyemprotan Herbisida pada kebun kelapa sawit. Petani Sawit Milenial, 28.6.20

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