Posts Tagged ‘Pferdemist’

Grüsse aus Zuoz im Engadin – mit Mist

31. Juli 2016
Blauer Himmel, grüner Inn, alter Silo, Siloballen, Mist-Container in Zuoz. Von der Fussgängerbrücke aus aufgenommen. Copyright Manuela R.

Blauer Himmel, grüner Inn, alter Silo, Siloballen, Mist-Container in Zuoz. Von der Fussgängerbrücke aus aufgenommen. Copyright Manuela R.

Mist-Container. Copyright Manuela R.

Mist-Container. Copyright Manuela R.

Hallo Heidi

Wir haben ein paar leichte Velotouren im Engadin gemacht. Für nächste Woche sind dann strengere vorgesehen …

Was meinst du zu diesem Container mit Mist unmittelbar am Ufer des Inns?

Die Bauern sind am Heuen bzw. am Siloballendrehen. Auch Misthaufen liegen herum, teilweise gedeckt. Ich habe keine fotografiert, aber wahrscheinlich wird dir jemand aus unserer Gruppe noch welche schicken …

Wir können dich selbst in den Ferien nicht vergessen!

Grüsse aus Zuoz

Manuela und unser Velo-Club

Heidis Antwort: „Der Container liegt im Gewässerschutzbereich Ao, siehe Gewässerschutzkarte Graubünden. Dieser dient dem Schutz der Wasserqualität des Inns. Solche Container sind nicht wasserdicht, bei Regen kann also verschmutztes Wasser austreten, selbst bei Pferdemist. Bereits wachsen auf der ganzen Länge der oberen Seite des Containers breitblättrige Kräuter als Folge der reichlichen Nährstoffzufuhr. Zwar ist in diesem Fall kaum eine grosse Gewässerverschmutzung zu erwarten, wahrscheinlich wird „nur“ der Pufferstreifen gedüngt, was gemäss der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung verboten ist. Keine Katastrophe, aber es zeigt, wie wenig die Bauern für den Schutz der Gewässer sensibilisert sind.

Und was geschieht bei einem Hochwasser?“

Nachtrag 1.8.16: Thomas schrieb Heidi das Folgende: „Ich habe auf der Gewässerschutzkarte im Feld Suche Ort, Objekte … Zuoz eingegeben. Auf einer Drop-down-Liste war Wasser Zuoz (Gefahrenprozess). Das habe ich gewählt und die nachfolgende Karte erhalten. Der Container liegt im Gefahrenprozess der Rüfe Ova d’Arpiglia.“

Zuoz Wasser (Gefahrenprozess): Der Mist-Container liegt im violetten Bereich! Gewässerschutzkarte GR.

Zuoz Wasser (Gefahrenprozess): Der Mist-Container liegt im violetten Bereich! Gewässerschutzkarte GR.

31.7.16 HOME

 

Neue Diaschau Misthaufen im Feld 2016

22. April 2016
Heidi hat schon viele Misthaufen fotografiert, denn sie liegen in Graubünden überall monatelang herum, an Wanderwegen, Bahngeleisen, auf Wiesen und abgeernteten Feldern, über dem Grundwasser. Gesetzeswidrig!

Heidi hat schon viele Misthaufen fotografiert, denn sie liegen in Graubünden überall monatelang herum, an Wanderwegen, Bahngeleisen, auf Wiesen und abgeernteten Feldern, über dem Grundwasser. Gesetzeswidrig!

Das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation und das Amt für Natur und Umwelt schrieben im Sommer 2010: “… Theoretisch wäre es eventuell möglich, trockenen Mist wie Kleintier- und Pferdemist sowie Rindviehmist aus Laufställen auch ohne Abdeckung so zu lagern, dass auch bei starkem Niederschlag keine Mistsäfte versickern oder abfliessen… Um zu vermeiden, dass bei starken Regenfällen mit Stoffen wie z.B. Ammoniumsalzen und Nitrat belastetes Wasser durch den Mist in den Untergrund versickert, müsste dieser zu klar definierten, kompakten und ziemlich hohen Haufen mit steilen Rändern aufgeschichtet werden. Niedere Mieten müssten mit einem Vlies abgedeckt werden…” Theoretisch und eventuell …!!!

Da ist Heidi anderer Meinung. Ihre Meinung deckt sich mit jener von Fachleuten. Das Lagern von Mist im Feld ist wegen der Gefahr der Gewässer- und Grundwasserverschmutzung grundsätzlich verboten. In Ausnahmefällen empfiehlt Heidi den Bauern, die Informationen in Mist-Zwischenlager auf dem Feld zu beachten.

Diaschau Misthaufen im Feld 2016

22.4.16 HOME

Neue Diaschau Misthaufen im Feld 2014

16. Januar 2014
Zwei Bündner Dampf-Misthaufen auf abgeernteten Maisfeldern am 12.1.14 fotografier; der "Grundstock" liegt schon etwas länger hier. Weitere Fotos siehe neue Diaschau Misthaufen im Feld 2014.

Zwei Bündner Dampf-Misthaufen auf abgeernteten Maisfeldern am 12.1.14 fotografiert; der „Grundstock“ liegt schon etwas länger hier. Weitere Fotos siehe neue Diaschau Misthaufen im Feld 2014.

Ziel der vor einem guten Jahr veröffentlichten Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft ist “… ein schweizweit koordinierter und einheitlicher Vollzug des Bundesrechts…”. Die Vollzugshilfe wurde breit abgestützt, siehe Anhang, d.h. allzu viele Zähne dürfte sie nicht haben. Was aber sicher ist: Sie hat allen Beteiligten viel Arbeit verursacht oder, mit anderen Worten, sie hat die Steuerzahlenden einiges gekostet. So erwartet Heidi denn auch, dass die für den Vollzug verantwortlichen Kantone danach handeln.

Was die Mistlagerung im Feld anbetrifft, hat sich seit der letzten Wegleitung von 1994 nichts wesentlich geändert. Grundsätzlich sind Misthaufen im Feld verboten. Fast alle landwirtschaftlichen Regelungen sehen aber Ausnahmen vor. In diesem Fall wird auf den Betriebsablauf verwiesen. Wenn dieser es verlangt, darf Mist im Feld auf der düngbaren Fläche maximal 6 Wochen gedeckt gelagert werden, ungedeckt nur kurze Zeit vor dem Verteilen. Achtung, eine weitere Ausnahme: Das Lagern von trockenem strohreichem Pferdemist ist 6 Wochen lang ungedeckt im Feld erlaubt, sofern keine Gewässerverschmutzung zu befürchten ist.

In der Vollzugshilfe, Punkt 5.4 wird festgehalten: „… Die Zwischenlagerung von Mist auf dem Feld (Lagerung ausserhalb des befestigten Mistlagers) ist wegen der generellen Gefahr einer Gewässerverunreinigung durch Abschwemmung oder Versickerung grundsätzlich nicht erlaubt. Aus Gründen des Betriebsablaufs kann sie jedoch für kurze Zeit bis zum Verteilen des Mistes (normalerweise im Frühling) auf der düngbaren Nutzfläche erfolgen, wenn dadurch keine konkrete Gefahr einer Gewässerverschmutzung entsteht…“

Im Bündnerland setzt man, was das Zudecken von Mist betrifft, weiterhin auf Eigenverantwortung und räumt den Bauern eine Mistlagerdauer im Feld von bis zu einem Jahr ein (nächsten Vegetationsperiode). Heidi hat daher den Link auf die entsprechende Wegleitung schon lange von der Linkliste gelöscht. Die Wegleitung wurde gemeinsam vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG), verantwortlich für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft, sowie vom Amt für Natur und Umwelt (ANU) erarbeitet und ist auf den Internetseiten des ALG zu finden. Vor drei Jahren war das ALG intensiv daran, dieses Hilfsmittel zu überarbeiten, doch bisher ohne Resultat. Hat man stattdessen die Prioritätenliste überarbeitet?

Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft auf den Internetseiten des ALG
Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft auf Heidis Mist, falls ALG-Weisung nicht mehr verfügbar

Heidi hat auf einem einzigen Spaziergang acht Misthaufen fotografiert und eine neue Diaschau angefangen:
Misthaufen im Feld 2014.

Anhang

Herausgeber
Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Das BAFU ist ein Amt des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr,
Energie und Kommunikation (UVEK).
Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)
Das BLW ist ein Amt des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements (EVD).

Projektoberleitung
Abt. Wasser BAFU, Fachbereich Ökologie BLW, KOLAS, KVU.

Begleitung BAFU
Abteilung Wasser
Abteilung Luftreinhaltung und Chemikalien
Abteilung Recht

Begleitung BLW
Fachbereich Dünger
Fachbereich Öko- und Ethoprogramme
Fachbereich Ökologie
Fachbereich Hochbau und Betriebshilfen

Beteiligte Stellen
AGRIDEA
Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Agroscope Reckenholz-Tänikon ART
Amt für Landwirtschaft und Wald Kanton Luzern
Amt für Landschaft und Natur Kanton Zürich, Beratungsdienst
Strickhof
Amt für Umwelt Kanton Freiburg
Amt für Umwelt und Energie Kanton St. Gallen
Amt für Witschaft und Arbeit, Sektion Immissionsschutz Kanton Bern
EAWAG
Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften HAFL
Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz KVU
Konferenz der Landwirtschaftsämter der Schweiz KOLAS
Landwirtschaftl. Bildungszentrum Wallierhof Kanton Solothurn
Schweizerische Gesellschaft für Lufthygiene-Fachleute (Cercl’Air)

16.1.14 HOME

24. Dezember 2012: Mist auf Pufferstreifen

31. Dezember 2012
100 m Mistlager auf Pufferstreifen?

100 m Mistlager auf Pufferstreifen?

Dies ist der zweite Artikel über Missstände, die Heidi auf einem einzigen Weihnachtsspaziergang in der Bündner Herrschaft angetroffen hatte, weitere werden folgen. Zuerst sah sie nur die beiden relativ frischen Misthaufen. Einer lag am unteren Rofelserweg neben Siloballen am Teilerrüfi-Wald, umgeben von Schnee, der zweite 100 Meter weiter oben am oberen Rofelserweg (Rüti). Was aber war der grüne Wall dazwischen? Vermutlich ein alter Misthaufen, natürlich konnte Heidi nicht die ganze Miete untersuchen, doch Indizien weisen darauf hin: ausschliesslich Gräser sind auf dem Haufen sichtbar, sie wachsen üppig; eine Öffnung im Haufen zeigt Dunkles, eine Lache auch; mit Vlies gedeckter kleiner Haufen am unteren Ende des Walls. Viel Mist auf diesem Pufferstreifen in Jenins!

Pferdemist-Bollen oberes Mistlager

Pferdemist-Bollen oberes Mistlager

Die Verwendung von Düngern im Wald sowie in einem Streifen von drei Metern Breite entlang der Bestockung ist verboten, siehe Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung sowie Direktzahlungsverordnung. Mehr gibt es zu diesem krassen Verstoss gegen die Gesetze nicht zu sagen. Heidi lässt dafür ein paar Bilder sprechen. Nur 150 Meter vom oberen Misthaufen entfernt lag der „Vergessene“ Miststock, über den Heidi 2010 geschrieben hatte. Die Teilerrüfi kommt bereits in Heidis Artikel Wenn Gülle fliesst… vor.

Eine Öffnung im Haufen zeigt dunkles Material, verrotteter Mist?

Eine Öffnung im Haufen zeigt dunkles Material, verrotteter Mist?

... ein langer grüner Wall, das üppige Wachstum von Gräsern deutet auf eine gute Nährstoffversorgung hin ...

… ein langer grüner Wall, das üppige Wachstum von Gräsern deutet auf eine gute Nährstoffversorgung hin …

... der untere Misthaufen liegt vermutlich schon lange hier ...

… der untere Misthaufen liegt vermutlich schon lange hier …

... eine Lache ...

… eine Lache …

... Wall von unten mit Siloballen und gedecktem Misthaufen.

… Wall von unten mit Siloballen und gedecktem Misthaufen.

31.12.12 HOME

Unerhörte Rauchzeichen am Bündner Himmel

5. November 2012

Am Samstag, den 3. November 2012, waren Rauchzeichen am Himmel des Tourismus-Kantons Graubünden zu sehen. Ein erstes Olympia-2022-Feuer? Offenbar erwiderte niemand die Signale, die so gut sichtbar waren, denn die Rauchfahnen waren von halb 10 bis zum Einnachten zu sehen. Dass der Rauch in kurzen Abständen so heftig gen Himmel schoss deutet auf Brandbeschleuniger hin. Mal zogen die Schwaden Richtung Süden, mal gen Norden, mal geradeaus himmelwärts. Eine kleine Diaschau.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Vor ein paar Jahren hat Heidi bei diesen Leuten reklamiert als tagelang nasses morsches Abbruchholz im Freien mit Brandbeschleuniger verbrannt wurde. Daraufhin wurde sie beschimpft: „Go to school!“ hiess es. Später wurde während zweier Tage altes Heu draussen verbrannt. Als die zwei „LandwirtInnen“ Anfang Dezember 2010 „Heidis Mist“ und den Artikel mit ihrem Pferde-Misthaufen im Wald entdeckten, drohte die Tierärztin mit Ehrverletzungsklage. Eine Schreibtischtäterin sei Heidi! Und wie geht es weiter? Das folgende Sonntagsbild zeigt die mögliche Fortsetzung der unglaublichen Geschichte. Heidis LeserInnen der ersten Stunde kennen den Misthaufen im Wald dieser Landleute, siehe 3 Pferde, 2 AkademikerInnen, 1 Misthaufen. Ja, reklamieren nützt nichts, auch nicht bei regelmässiger Sonntagsruhestörung.

Merkblatt des Amts für Natur und Umwelt über das Verbrennen von Wald-, Feld und Gartenabfällen Umgang mit Grünabfällen

Stand der Luftreinhalte-Massnahmen im Kanton Graubünden 2006 mit Aktualisierung des Massnahmenplans April 2007, Verbrennen von Grünabfällen Massnahme C5

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Feuerstelle und Holzlager

5.11.12 HOME

Kurzberichte 8.11.10

10. November 2010

 

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Prunella vulgaris

Agrarbericht 2010: Die Tabelle Seite 123 gibt Auskunft über die im Jahre 2009 ausgeschütteten Direktzahlungen. Die Ökobeiträge betragen 235 Millionen Franken, die Ethobeiträge 223. Zusammen mit den Sömmerungsbeiträgen, den Beiträgen für Gewässerschutz- und Ressourcenprogramme werden 566 Millionen Franken ökologische Direktzahlungen ausgewiesen. Heidi stört dieses Summieren von Äpfeln und Birnen. Agrarökologie wird zum Beispiel an der Georg-August-Universität in Göttingen gelehrt und in Wikipedia wie folgt definiert: Sie befasst sich mit den ökologischen Zuständen und Prozessen der Agrarökosysteme und dem Ökosystemkomplex Agrarlandschaft als Ganzes. Somit könnte man die Öko- und Sömmerungsbeiträgen als ökologische Direktzahlungen bezeichnen. Die Ethobeiträge sind für das Wohl der Tiere wichtig, verbessern die Fleischqualität, verschlechtern vielleicht die Wiesen rund um den Hof, verleiten zum Schummeln mit Tieren und Weidedaten und sind eigentlich Beiträge zur Unterstützung einer tiergerechten Haltung, gehören also in eine eigene Rubrik. Für die Wildpflanzen und -tiere , für die bedrohten Arten bringen sie nichts, auch nicht für die Schonung der Umwelt oder das Fördern von Nützlingen. Die Beiträge für den Gewässerschutz sind Gelder für die Sanierung von verschmutzten Gewässern. Das Ressourcenprogramme könnte man unter „gute landwirtschaftliche Praxis“ einordnen. So bleiben noch die Öko- und Sömmerungsbeiträge, die zusammen 333 Millionen Franken betragen. Die ökologischen Direktzahlungen, nach Heidi berechnet, machen somit 12 Prozent aller Direktzahlungen aus. Beim Einführen der Direktzahlungen war von einer starken Zunahme der ökologischen Direktzahlungen im Laufe der Zeit auf Kosten der allgemeinen Direktzahlungen die Rede. Heidi schwebt eine Grafik vor den Augen, die sie immer wieder gesehen hat, vielleicht wird sie diese im Archiv noch finden.

 

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Traditionelle Bündner "Mistgrube"

Mistplätze: Heidi wird immer wieder gefragt wie man Mist lagern muss. In der Wegleitung für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft des Bundesamt für Umwelt steht: „Mist muss auf einer dichten, mit einem Randabschluss versehenen Betonplatte gelagert werden, von der das Mistwasser in die Vor- oder Güllegrube abfliessen kann.“ Im Feld darf Mist nur kurze Zeit vor dem Verteilen ungedeckt gelagert werden oder maximal 6 Wochen gedeckt. Wer diese Regelung befolgt, kann ziemlich sicher sein, dass das Grundwasser und/oder Oberflächengewässer nicht verschmutzt werden. Im Kanton Graubünden gibt es noch viele alte Ställe vor denen der Mist auf der blossen Erde lagert, ungedeckt Regen und Schnee ausgesetzt; ein Teil der Bauern deckt die Misthaufen im Sommer mit Vlies, was die Gefahr der Gewässerverschmutzung etwas mindert.

Misthaufen am Furner Bach: Der saftende Misthaufen neben dem Furner Bach ist verschwunden. Heidi freut sich.

Pferdemisthaufen im Wald: Frisches Stroh liegt auf dem gesetzeswidrig gelagerten Misthaufen, die „Pferdeweide“ sieht noch immer wie ein Acker aus, siehe 3 Pferde, 2 AkademikerInnen, 1 Miststock.

10.11.10   HOME


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