
Die Umweltorganisationen waren erfolgreich. Die von ihnen vorgeschlagene Linienführung der Schnellstrasse zwischen Landquart und Klosters mit Sunnibergbrücke wurde realisiert und rettete die Auenlandschaft an der Landqart.
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Der Suchbegriff „Auenwald Klosters“ in der Blogstatistik der letzten Tage hat Heidis Aufmerksamkeit geweckt. Google leitete sie auf eine Seite des WWFs Graubünden: Eine lebendige Flusslandschaft. Dort las sie von zivilisatorischer Zerstörungswut. Weil der Autoverkehr durch das Prättigau stets zunahm, planten die Behörden eine neue Strasse. Wo? Entlang der Landquart! Die Auenlandschaft wäre zerstört worden. Heidi hatte bereits früher von der Organisation Siddhartha gelesen, welche gegründet worden war, um diese Flusslandschaft zu retten. Siddhartha und die Umweltorganisationen schlugen eine neue Linienführung mit der Sunnibergbrücke als Kernstück vor. Der Kanton passte seine Pläne entsprechend an. Im gleichen Jahr (1991) lehnte das Volk ein Wasserkraftwerk der Repower ab, das die Landquart zwischen Küblis und Landquart zu einem Rinnsal hätte verkommen lassen. Ein naturverträglicheres Kraftwerk Chlus wird jetzt zusammen mit den Umweltorganisationen geplant.
Profitiert vom Widerstand hat nicht nur die Natur. Die Sunnibergbrücke, neues Wahrzeichen von Klosters, ist eine international beachtete Brücke von Christian Menn, auf welche die Bündner stolz sind. Den Touristen und Einheimischen ist der wunderbare Wanderweg entlang der Landquart erhalten geblieben. Siddhartha ist im Umfeld der Evangelischen Mittelschule Schiers entstanden, welche dieses Jahr 175 Jahre alt wird. Im Rahmen der Umweltbildung wurde der Flusslehrpfad Siddhartha geschaffen. Für dieses Projekt erhielt die Interessengemeinschaft Lebendige Landquart zusammen mit der Umweltgruppe Pro Prättigau in Schiers den Arge-Alp-Umweltpreis 1997 in Silber. Gemäss CIPRA wurde das Projekt mehrfach preisgekrönt: „Siddharta“ – Entdeckungsreise in der Flusslandschaft…
Im Vergleich zu all diesen überstandenen Gefahren ist natürlich der Mist, der heute am Auenwald liegt, eine kleine Gefahr, aber da ist noch die Pferdeweide im Auenwald, der Anfang einer Deponie, der Mist am Wanderweg … alles relativ kleine, jedoch vermeidbare Beeinträchtigungen des Wassers und der Natur. Wo aber Verschmutzung toleriert wird, da werden die Dimensionen im Laufe der Zeit grösser.
26.6.12 HOME