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Petition: Landraub und Gewalt für biologisches, faires und nachhaltiges Palmöl im Amazonas-Regenwald

12. Dezember 2022


Plünderung für "nachhaltiges" Palmöl!!!!

Plünderung für „nachhaltiges“ Palmöl!!!!

Quelle: Petition Amazonas-Regenwald: Landraub und Gewalt für biologisches, faires und nachhaltiges Palmöl. Rettet den Regenwald e.V.

Palmöl vom Agropalma aus Brasilien ist mit zehn verschiedenen Siegeln als biologisch, fair und nachhaltig zertifiziert. Internationale Lebensmittelkonzerne wie Ferrero, Kellogg’s und Nestlé kaufen das Palmöl. Doch viele Plantagenflächen stammen offenbar aus illegalem Landhandel. Die Einwohner beklagen Gewalt und Menschenrechtsverstösse.

Agropalma, der grösste Palmölproduzent in Brasilien, gilt als globales Vorbild in der Branche. Der brasilianische Konzern ist mit zehn internationalen Siegeln für biologischen, fairen und nachhaltigen Ölpalmanbau zertifiziert: Dazu gehören das Biolabel der EU (EU-Ökoverordnung), des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA Organic) und JAS aus Japan, das Fair Trade-Label IBD aus Brasilien sowie die Label Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) und Palm Oil Innovations Group (POIG).

Zu den Kunden des Palmöls von Agropalma gehören 20 internationale Palmölhändler und Lebensmittelhersteller, darunter Alnatura, Danone, Ferrero (Nutella), Kellogg’s, Mars, Mondelez (Oreo)Nestlé, PepsiCo, Unilever (Langnese) und Upfield (Rama).

Die 39’000 Hektar zertifizierten Ölpalmplantagen, davon 4’000 Hektar Bio-Anbau, wurden laut Agropalma zwischen 1982 bis 2002 in den Amazonas-Regenwald im Bundesstaat Pará geschlagen. Daneben nennt der Konzern 64’000 Hektar „Schutzwald“ sein eigen, auf denen Agropalma angebliche Klimaschutzprojekte (REDD+) betreibt.

Ein grosser Teil der Grundstücke von Agropalma stammt offenbar aus der unrechtmässigen Aneignung von Landflächen im Staatsbesitz, von lokalen Gemeinden und von ansässigen Kleinbauern, berichtet Publica. Agropalma wird des Landraubs beschuldigt und 58 Tausend Hektar Land wurden von den Gerichten annulliert, betitelt die Zeitung Ver O Fato einen ausführlichen Hintergrundartikel über den Palmölkonzern.

Die EinwohnerInnen beklagen zudem Gewalt, Blockaden der Wege und des Zugangs zu öffentlichen Orten wie Flüssen und Friedhöfen durch die Firma. Menschenrechtsorganisationen wie Global Witness beklagen schwere Menschenrechtsverletzungen, die brasilianische Rechtsanwaltskammer sehr schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Knebelverträge auf den Plantagen von Agropalma.

An: Lebensmittelkonzerne, internationale Zertifizierer und Siegel-Vereine, brasilianische Behörden

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir fordern Sie auf, dem brasilianischen Palmölkonzern Agropalma unverzüglich die erteilten Zertifizierungen zu entziehen und den Kauf von Palmöl von Agropalma einzustellen.

Reformieren Sie die Standards der Siegel, die Kontrolle und den Ablauf der Zertifizierungen, damit der Betrug und Schwindel mit zertifiziertem Palmöl enden.

Sorgen Sie dafür, dass die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gegen die lokale Bevölkerung durch Agropalma unverzüglich eingestellt und die Wegerechte und der Zugang zu öffentlichen Landflächen uneingeschränkt wieder hergestellt sowie die Menschen entschädigt werden.

Die brasilianischen Behörden fordern wir auf, die Menschenrechte der Bevölkerung zu garantieren und durchzusetzen, die rechtliche Situation der Landflächen von Agropalma endgültig zu klären und die unrechtmäßig erworbenen oder geraubten Landflächen an die ursprünglichen BesitzerInnen zurückzugeben.

Mit freundlichem Gruss

Heidi

Bitte unterschreiben Sie die Petition!

Petition Amazonas-Regenwald: Landraub und Gewalt für biologisches, faires und nachhaltiges Palmöl. Rettet den Regenwald e.V.

Heidis weitere Beiträge über Palmöl

 

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Ukraine-Krieg und Düngermangel: Borsanos Vernichtungspaket

6. April 2022

Quelle: Ukraine-Krieg und DüngermangelBolsonaros Vernichtungspaket. Spektrum 22.3.22

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will unter dem Vorwand des Ukraine-Kriegs und wegen vorgeblichen Rohstoffmangels die indigenen Territorien für den Bergbau öffnen. Das gefährdet nicht nur diese Völker, sondern auch das Ökosystem Amazonasregenwald und den Klimaschutz.

Der Entwurf sei nicht nur verfassungswidrig, sondern auch äusserst räuberisch. Denn er ermögliche – zudem ohne Zustimmung der Gemeinden – den extensiven Bergbau, den Bau von Strassen, Wasserkraftwerken und das Pflanzen von transgenem Saatgut auf indigenen Ländern. Der Bergbau auf indigenem Land verletze nicht zuletzt die Rechte der Frauen, hebt die indigene Aktivistin Samêhy Pataxó hervor. Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und beeinträchtigte Gesundheit seien Begleiterscheinungen des Bergbaus in der Region.

Auch die UNO reagierte mit einer Warnung und deutlicher Kritik. Eine eventuelle Verabschiedung des Gesetzentwurfs würde dem Land unwiederbringlichen Schaden zufügen, nicht nur für die Indigenen, sondern auch für das Ansehen Brasiliens als Staat, der seinen internationalen Verpflichtungen in Bezug auf die Menschenrechte nicht nachkomme, kritisierte Jan Jarab, der südamerikanische Vertreter des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen in einem Schreiben.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: Ukraine-Krieg und DüngermangelBolsonaros Vernichtungspaket. Spektrum 22.3.22

Petition unterschreiben!

Brasiliens Präsident Bolsonaro will die indigenen Territorien für Bergbau- und Staudammprojekte freigeben. Ein Viertel des Amazonasregenwaldes – mehr als die dreifache Fläche Deutschlands – ist bedroht. Als Vorwand benutzt Bolsonaro den Krieg in der Ukraine und vorgeblich drohende Verknappung von Kalidünger in der Landwirtschaft.

Unterschreiben Sie die Petition Brasilien: Bolsonaros erneute Attacke auf den Regenwald am Amazonas stoppen. Rettet den Regenwald e.V. 5.4.22

Der Amazonas stößt nun mehr Treibhausgase aus, als er absorbiert. National Geographic 16.3.21

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Bruno Manser Filme bis 16.1.22 auf SRF

10. Januar 2022

Copyright: Victor B.

Nach Ansehen des Bruno Manser Films ist das die Konklusion! Copyright: Victor B.

Wenn es um Erhaltung von Regenwälder geht, dann kommt man nicht um Bruno Manser herum. Das Schweizer Fernsehen zeigt bis 16.1.22 zwei Filme:

Bruno Manser – Laki Penan
Das Urvolk der Penan auf Borneo akzeptierte den Schweizer Umweltaktivisten Bruno Manser als einen von ihnen. Als Bulldozer mit dem planmässigen Abholzen des Regenwaldes begannen, wehrte sich Manser. Damit schuf er sich mächtige Feinde. Im Frühjahr 2000 verschwand er spurlos im Dschungel von Borneo.

Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes
Auf der Suche nach einem Leben in Einklang mit der Natur schliesst sich Bruno Manser einem Stamm der Penan auf Borneo an, beginnt sich mit ihnen gegen die massive Abholzung ihres Lebensraums zu wehren und entwickelt sich zu einem der berühmtesten Umweltschützer seiner Zeit. Eine wahre Geschichte.

Kommentar

Bruno Manser – Mein Herz weint wie Todesgesang
Hörbild von Peter Jaeggi
Mit Maria Becker, Bruno Manser und Stimmen aus dem Regenwald

Bruno Manser, der Schweizer Kämpfer für den Regenwald, ist seit Mai 2000 verschollen. Ein Jahr zuvor kehrte er nochmals zu seinen Freunden zurück, zu den Regenwald-Nomaden der Penan im Urwald von Sarawak in Ost-Malaysia. Dieses Hörbild bringt bisher unveröffentlichtes Tonmaterial von dieser letzten Reise. Bruno Manser lebte sechs Jahre (1984 – 90) bei den Penan. Er versuchte zusammen mit diesen Waldnomaden zuerst im Stillen und später, als alles nichts half, mit spektakulären Aktionen auf die Regenwaldvernichtung und damit die Vernichtung der Penan aufmerksam zu machen. Einmal schrieb Bruno Manser in sein Tagebuch: „Mein Herz weint wie Todesgesang.“

© Peter Jaeggi (www.peterjaeggi.ch) und Bruno-Manser-Fonds, Basel

Leserbrief

Liebe Heidi

Ich habe soeben 4 Stunden Bruno Manser Filme geschaut. Ich habe den Spielfilm damals verpasst. Sehr eindrücklich vor allem der Dok-Film.

Es ist zu hoffen, dass es möglich ist, durch diesen Spielfilm die Leute wieder aufzurüttelt, und auch, dass der Film auch ausserhalb der Schweiz immer wieder gezeigt wird.

Herzlicher Gruss

Barbara

Unterstützen Sie den Bruno Manser Fonds.

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Sind tropische Böden fruchtbar?

10. Januar 2022

Typisch für die Tropen ist die Laterit-Bildung. Laterit von lat. later = Ziegel, wegen der ziegelroten Farbe des entstehenden Bodens. Sie ist eine Folge der hohen Niederschläge und der beträchtlichen Temperaturen, die zur Anreicherung von Aluminium- bzw. Eisenoxiden und -hydroxiden im Boden geführt haben.

Typisch für die Tropen ist die Laterit-Bildung. Laterit von lat. later = Ziegel, wegen der ziegelroten Farbe des entstehenden Bodens. Sie ist eine Folge der hohen Niederschläge und der beträchtlichen Temperaturen, die zur Anreicherung von Aluminium- bzw. Eisenoxiden und -hydroxiden im Boden geführt haben. Quelle: Bodenwelten

Weil Urwälder so üppig wachsen und die Flora und Fauna so vielfältig ist, glauben viele Leute, dass die Böden fruchtbar seien.

Wenn aber der Urwald weg ist, was dann? Die Antwort auf die Frage „Sind tropische Böden fruchtbar?“ gibt die Plattform Bodenwelten:

„In den Tropen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Bodentypen. Bestimmend für die Bodenentwicklung ist das ganzjährig feuchte Klima und die hohen Durchschnittstemperaturen. Dadurch ist der Boden meist bis in mehrere Meter Tiefe entwickelt.

Karge Böden

Tropische Böden sind meist tiefgründig verwittert. Deshalb werden kaum Nährstoffe aus dem Gestein nachgeliefert. Die Böden beziehen somit ihren Nährstoffvorrat vor allem aus absterbenden Pflanzenresten des Regenwaldes. Wird der Regenwald gerodet, werden auch keine Nährstoffe nachgeliefert. Deshalb sind die Böden meist schnell ausgelaugt. Wesentlichen Einfluss auf das Nährstoffangebot hat die Art der Tonmineralbildung. Die in den Tropen häufigen Zweitonschichtminerale können aufgrund ihrer chemischen Struktur Nährstoffe weniger gut „speichern“ als die in den mittleren Breiten üblichen sog. Dreitonschichtminerale.“

Weitere Informationen zu tropischen Böden auf Bodenwelten, etwa zu den selteneren fruchtbaren Böden.

Üppiger Regenwald wächst auf einer Wüste

Mongabay: „Die üppigen grünen Regenwälder von Zentralkalimantan (indonesisches Borneo) wachsen auf einer Wüste. Die Illusion von organischem Reichtum und Fülle ist nirgendwo stärker als in diesen Küstendschungeln und Mangroven, Sümpfen und Heidewäldern. Die hoch aufragenden Bäume und die schwindelerregende Vielfalt von Flora und Fauna suggerieren, dass irgendwo im Land Energie- und Lebensreserven gespeichert sind und alle lebenden Organismen aus diesem unendlichen Vorrat schöpfen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Borneo, die drittgrösste Insel der Welt, hat beispielhafte Regenwaldböden: flach und nährstoffarm. Die vielen Regenfälle in diesen uralten Ökosystemen haben den Boden über Millionen von Jahren ausgelaugt. Weltweit reicht der Mutterboden in tropischen Regenwäldern nicht tiefer als 20 cm, oft nur 10 cm, und enthält fast den gesamten verfügbaren Vorrat an Stickstoff, Phosphor und Kalium“

Borneo’s lush forests are an illusion: trees grow on deserts. Mongabay 14.6.10

GEOHILFE:Die Immerfeuchten Tropen – Böden

Die Böden der Immerfeuchten Tropen sind gekennzeichnet von intensiver chemischer Verwitterung. Physikalische Verwitterung spielt keine grosse Rolle. Es dominieren saure, nährstoffarme Böden.“

Palmöl FAO: „Die Ölpalme braucht viele Mineralsalze, um ihre Blätter und Fruchtstände zu bilden. Wenn die Ölpalme jung ist, braucht sie vor allem Stickstoff. Wenn die Ölpalme zu produzieren begonnen hat, braucht sie viel Kali. Kali erhöht die Anzahl der Fruchtstände und macht sie grösser.“

Krankheiten und Schädlinge sind immer häufiger ein Problem in Palmölplantagen. Hinzu kommt der Mangel an Düngemitteln, der immer grösser wird. Die Preise steigen. Die theoretisch berechneten Erntemengen sind nur möglich, wenn die richtigen Dünger in genügender Menge zugeführt werden. Für Kleinbauern ist der Kauf von Düngern eine Herausforderung, das Ausbringen auch. Die Ernteresten aus der Fabrik verrotten mangels Transportmöglichkeiten meist ungebraucht und/oder werden bei Hochwasser weggespült. Besonders schwierig dürfte das Düngen von Bio-Palmölplantagen sein.

Trotzdem Abholzung

NZZ vom 4.3.20: „Während die schwer zugänglichen Wälder Zentralafrikas noch in relativ gutem Zustand sind, hat man in Westafrika zwischen Senegal und Nigeria bereits über 80 Prozent und in Ostafrika, etwa in Äthiopien, Kenya oder Uganda, über 90 Prozent der Wälder verloren. Ähnlich düster sieht es auf Madagaskar aus. Konservativ geschätzt, hat Afrika von den im Jahr 1900 vorhandenen 350 Millionen Hektaren Wald bis heute mindestens ein Drittel verloren, das meiste davon in den letzten fünfzig Jahren.“

Wieso Afrika seit 1900 ein Drittel seiner Waldfläche verloren hat. NZZ 4.3.20

Wir setzen immer häufiger auf Lebensmittel, die dort wachsen, wo einst Urwald war – das ist ein riskantes Spiel. So sind etwa die Phosphat-Reserven auf der Erde begrenzt, Biodiversität, Wasserkreislauf und Umwelt leiden.

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Zum Nachdenken: „An den Rändern der Welt“

31. Dezember 2021

"... Das macht mich wirklich wütend. Oft löschen wir ein Feuer und woanders bricht schon ein neues aus ..."

„… Das macht mich wirklich wütend. Oft löschen wir ein Feuer und woanders bricht schon ein neues aus …“

Das Schweizer Fernsehen zeigt bis 27.1.22 den Film An den Rändern der Welt:

„An den Rändern der uns bekannten Welt leben sie, die letzten indigenen Gemeinschaften – fernab der Zivilisation und doch betroffen von ihren Folgen. Bevor auch diese letzten indigenen Lebensweisen dem stetigen Vordringen der Globalisierung weichen müssen, ist Fotograf Markus Mauthe zu ihnen gereist.

Die Reise führt vom Südsudan und von Äthiopien zu den Seenomaden nach Malaysia und den Indios im brasilianischen Mato Grosso, die angefangen haben, sich gegen die Zerstörung ihres Lebensraums zu wehren.“

Markus Mauthe

Markus Mauthe, Wikipedia

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Palmölplantagen: Missionare sehen das anders als PolitikerInnen

15. November 2021

Das Freihandelsabkommen mit Indonesien sei gut für Wirtschaft, Mensch und Umwelt. So warb economiesuisse für ein NEIN zum Referendum gegen das Abkommen. Fabian Molina (SP) meinte gar: „Mit dem Abkommen haben wir es zum allerersten Mal in der Geschichte des Schweizer Aussenhandels geschafft, strenge Nachhaltigkeitskriterien zu etablieren – für das wichtige indonesische Exportgut Palmöl.“ Anders sah es Greenpeace: „Freihandelsabkommen mit Indonesien stärkt Rechte von Konzernen auf Kosten von Menschenrechten und Umwelt“. 

Politik hört nicht auf Wissenschaft

PolitikerInnen haben oft einen besonderen Blick. Er richtet sich auf die Vorteile für die Schweiz und deren Wirtschaft. Trotzdem wird dann von win-win geredet. Im Falle von Palmöl warnen Wissenschaftler schon lange. Sie beschreiben unermüdlich die negativen Auswirkungen des Abholzens von Regenwald und der Anlage von Plantagen z.B. wird der Wasserkreislauf und das Klima der Palmölgebiete geändert. Vermehrte zerstörerische Überschwemmungen wurden längst vorausgesagt. Seit einigen Jahren sind sie Realität. Die Bevölkerung leidet darunter. Aber die Politik hört eben nicht auf die Wissenschaft.

Der Kapuziner und die Ölpalmen

Missionare leben meist Jahrzehntelang am gleichen Ort und beobachten Veränderungen. So war Jakob Willi seit 40 Jahren Missionar in Indonesien als er in einem Brief an die Schweizer Kapuziner über seine Arbeit schrieb und wie die Ölpalmen-Plantagen seine Pfarrei grundlegend verändert haben. Hier ein Auszug:

„Für billiges Geld wechselten die Ländereien der Dorfbewohner in die Hände der Plantagenbosse. Im Gegenzug erhielten die Dörfer einen Anschluss an das Strassennetz der Ölpalmplatagen, das sich wie ein bizzarres Strickmuster über die Landschaft breitet. Die Wälder wurden grossflächig gerodet, Hügel eingeebnet und kleine Wasserläufe aufgeschüttet. Die grossflächigen Erdarbeiten erhöhten die Erderosion, was zu einer enormen – schon Jahre andauernden – Verschmutzung der Flüsse geführt hat, sodass das Flusswasser fast nicht mehr zu gebrauchen ist. Geblendet durch grosse Versprechen vom Goldsegen der Ölpalmen, steckten viele Dorfbewohner selbst Reisfelder und Gummibaumplantagen – ihre gesamte traditionelle Existenzgrundlage – bereitwillig in den Rachen der Ölpalmplantagen und hängen nun vollends am “Rockzipfel” der Ölpalmplantagen.“

Flammen bedrohen Steyler Waldprojekt

Heidi hat im vorangehenden Artikel über die Überschwemmungskatastrophe im indonesischen Kalimantan geschrieben und darin auch Fransiskus Sani Lake, Direktor der katholischen Laienorganisation Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Kalimantan, zitiert. Er sagte, die Katastrophe sei durch die Abholzung der Wälder für Palmölplantagen und Bergbau verursacht worden.

Am 30.10.15 berichtete die Steyler Mission: «2000 Feuer lodern derzeit auf den Inseln auf Sumatra und Borneo – ausgelöst durch illegale Brandrodung. Auch ein Wiederaufforstungsprojekt der Steyler Missionare ist in Gefahr. Die Ordensmänner helfen den Menschen vor Ort und fordern, Produkte der indonesischen Palmölindustrie zu boykottieren.

Ein Drittel des indonesischen Territoriums ist in diesen Tagen in dicken gelben Nebel gehüllt. Ursache dafür sind Waldbrände, mit denen Plantagenbesitzer auf Sumatra und Borneo ihre Flächen abbrennen, um Raum für Anbaugebiete von Palmöl zu schaffen. Eigentlich sind diese Rodungen seit 1999 verboten. Doch das stört die Landbesitzer wenig. Umweltschützer sprechen bereits jetzt von einer der grössten Umweltkatastrophen seit langem. Von der Luftverschmutzung sind über 40 Millionen Menschen in ganz Südostasien betroffen.

… Nun ist das Projekt in Gefahr. „Einige der umliegenden Kautschuk-Plantagen stehen bereits in Flammen“, sagt Pater Vitus Hari. „Unserem Projekt hat der wenige Regen, der letzte Woche gefallen ist, etwas Luft verschafft. Aber wir sind sehr besorgt, weil die Trockenzeit schon so lange anhält und die Brände noch immer ausser Kontrolle sind.“ Die Feuer seien so schwer zu löschen, weil der Torfboden weiträumig und metertief glühe. Soldaten und Feuerwehrleute seien hoffnungslos überfordert.

Pater Paul Rahmat SVD, der zentrale Koordinator für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Steyler Missionare in Indonesien, geht derweil scharf mit den Palmöl-Unternehmen ins Gericht, auf deren illegale Rodungen die aktuelle Umweltkatastrophe zurückgeht. „Die Palmölplantagen expandieren jährlich um 520’000 Hektar – das entspricht kaum weniger als der Gesamtfläche der Insel Bali“, kritisiert der Steyler Missionar. „25 Großkonzerne kontrollieren insgesamt 5,1 Millionen Hektar Land in Kalimantan und Sumatra. Diesem Umweltdesaster müssen wir ein Ende bereiten. Ich rufe deshalb alle Menschen weltweit auf, die Produkte der indonesischen Palmölindustrie zu boykottieren.“»

Heidi meint: „Die Realität sieht anders aus als in den Träumen der PolitikerInnen.“

Freihandelsabkommen mit Indonesien – gut für Wirtschaft, Mensch und Umwelt. Economiesuisse 25.1.21

Freihandelsabkommen mit Indonesien stärkt Rechte von Konzernen auf Kosten von Menschenrechten und Umwelt. Greenpeace

«Indonesien ist ein Grenzfall». Interview mit Fabian Molina von Dinu Gautier, WOZ vom 28.1.21

Der Kapuziner und die Ölpalmen. Heidis Mist 19.11.18

Indonesischer Gouverneur macht Palmölfirmen für Flutkatastrophe verantwortlich. Heidis Mist 14.11.21

Flammen bedrohen Steyler Waldprojekt. Steyler Mission 30.10.15

Heidis weitere 87 Artikel über Palmöl

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Hoffnung für den Regenwald im Kongo?

12. November 2021

Kontrolle eines geschlagenen Baums.

Kontrolle eines geschlagenen Baums.

Quelle: Weltspiegel

Dörfer im Regenwald der Demokratischen Republik Kongo kämpfen gegen die illegale Abholzung. WaldbeobachterInnen schützen die Wälder. Ausgestattet mit Smartphones kontrollieren sie rund um ihre Dörfer, ob illegal gerodet wird.

Der zweitgrösste Regenwald der Welt ist bei Holzkonzernen beliebt, weil sich hier viel Geld verdienen lässt. Nun bemühen sich Dörfer um Lizenzen und übernehmen selber die Kontrolle über den Wald, bewirtschaften ihn nachhaltig, so dass auch ihre Kinder davon leben können.

Einen ersten Prozess wegen illegaler Abholzung durch Chinesen haben sie zwar verloren, denn Politik spielt hinein. Aber es gibt Ihnen Hoffnung für die Zukunft.

Der Film von Weltbild (11:43) gibt Einblick in das Vorgehen der Dorfbewohner und ihr Leben im Urwald.

Wem gehört der Wald? Kongo: Wie Dörfer gegen die Holzindustrie kämpfen. Weltbild 9.11.21

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Plantagen sind keine Wälder!

21. September 2021
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Der 21. September, der Internationale Tag des Kampfes gegen Monokultur-Baumplantagen, ist ein Tag für Organisationen, Netzwerke und Bewegungen, um den Widerstand zu feiern und ihre Stimme zu erheben, um zu fordern: „Stoppt die Ausweitung der Monokultur-Baumplantagen!“ Diese Plantagen bedrohen die Souveränität von Gemeinschaften und Völkern. Der Tag wurde 2004 bei einem Treffen eines Gemeinschaftsnetzwerks ins Leben gerufen, das gegen industrielle Baumplantagen in Brasilien kämpft; der 21. September wurde ausgewählt, weil er in Brasilien der Tag des Baumes ist.

International Day of Struggle Against Monoculture Tree Plantations. World Rainforest Movement, 21.9.21

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Demokratische Republik Kongo vergibt illegal Abholzungskonzessionen und plant Aufhebung des Abholzungsmoratoriums

17. Juli 2021
Dieser Cartoon von NaNa passt gut zum Thema und zur Schweizer Klimapolitik, daher zeigt Heidi ihn hier zum zweiten Mal!

Dieser Cartoon von NaNa passt gut zum Thema und zur Schweizer Klimapolitik, daher zeigt Heidi ihn hier zum zweiten Mal! Diese Strategie kann uns jedoch langfristig teuer zu stehen kommen.

Letzte Woche kündigte Eve Bazaïba, die Vize-Premierministerin und Umweltministerin der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Pläne an, ein seit 2002 bestehendes Verbot neuer industrieller Abholzungskonzessionen aufzuheben.

Ein „zynischer Plan“

In einer Presseerklärung sagte Irène Wabiwa Betoko, Leiterin der Waldkampagne von Greenpeace Afrika im Kongobecken:

„Der Versuch der Ministerin, die Aufhebung des Verbots als eine Massnahme der ‚guten Regierungsführung‘ zu verkleiden, täuscht niemanden. Es ist ein zynischer Plan, der einfach noch mehr Gebiete der DRC an ausländische Firmen übergibt, die den Regenwald abholzen wollen und damit eine neue lukrative Strasse für Holzfäller öffnen.

Angesichts des anhaltenden Chaos im Forstsektor und der fehlenden Landnutzungsplanung ist diese Massnahme eine Bedrohung für Mensch und Natur. Anstatt neue Wege der Zerstörung freizugeben, braucht die Demokratische Republik Kongo einen Plan für den dauerhaften Schutz des Waldes, einschliesslich der Bewirtschaftung durch die Gemeinden, die in ihm leben und von ihm abhängen.“

Joe Eisen, Exekutivdirektor der Rainforest Foundation UK, wies darauf hin:

„Angesichts des wachsenden Klimanotstands und der chronischen Probleme mit den bestehenden Abholzungstiteln in der DRC ist diese Ankündigung einfach unvereinbar mit den internationalen Verpflichtungen zum Schutz dieser lebenswichtigen Ressource für zukünftige Generationen. Der Fokus muss darauf liegen, die Industrie zurückzudrängen, nicht sie auszuweiten.“

Illegale Abholzungskonzessionen

In den letzten Jahren haben die Umweltminister des Landes trotz des Abholzungsmoratoriums mehrere Abholzungskonzessionen vergeben.

  • Im Jahr 2018 hat die damalige Umweltministerin Amy Ambatobe drei illegale Abholzungskonzessionen an zwei in chinesischem Besitz befindliche Abholzungsunternehmen neu vergeben. Die Konzessionen umfassten insgesamt 650’000 Hektaren.
  • Im Jahr 2020 vergab der damalige Umweltminister Claude Nyamugabo Abholzungskonzessionen über fast drei Millionen Hektaren an zwei chinesische Firmen und ein kongolesisches Unternehmen.
  • Im Juni 2020 vergab Nywamugabo vier Abholzungskonzessionen an ein kongolesisches Unternehmen namens Groupe Services. Drei der vier Konzessionen liegen in der Provinz Mai Ndombe.

Die Weltbank verhandelt seit Jahren über ein REDD-Abkommen für die gesamte Provinz Mai Ndombe im Rahmen der Forest Carbon Partnership Facility der Bank. World Bank: Purchase / Sale of Emission Reductions (ER) to be generated under the Mai Ndombe ER Program (P160320). Bank Approval Date: 13-Sep-2018.

Im Juni 2021 reichte eine Gruppe von NGOs in der DRC beim Kabinett von Vize-Premierministerin Bazaïba eine Verwaltungsklage ein, um sechs der an ein Unternehmen namens Tradelink SARL vergebenen Konzessionen zu annullieren.

Im Juli 2021 bestätigte das kongolesische Institut für Naturschutz (ICCN), dass die Konzessionen illegal waren. Doch das Kabinett von Bazaïba schweigt zu den Konzessionen, trotz wiederholter Versuche von Greenpeace Afrika, das Kabinett zu kontaktieren.

„Was das Umweltministerium angeht, so spielt es Vogel Strauss“, kommentierte Wabiwa von Greenpeace Afrika.

Quelle: Democratic Republic of Congo plans to lift logging moratorium. Chris Lang, REDD-Monitor, 15.7.21

World Bank: Purchase / Sale of Emission Reductions (ER) to be generated under the Mai Ndombe ER Program (P160320). Bank Approval Date: 13-Sep-2018

REDD-Minus: New report reveals the reality of REDD in Mai Ndombe, Democratic Republic of Congo. Chris Lang, REDD-Monitor, 3.3.21

Bilaterale Klimaschutzabkommen Sommaruga treibt Klimaprojekte in Afrika unbeirrt voran. SRF vom 11.7.21

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Was wir sofort tun können!

24. April 2021

Zucchetti sind ein dankbares Gemüse, dessen Anbau mit wenig Arbeit benötigt.

Zucchetti sind ein dankbares Gemüse, dessen Anbau wenig Arbeit benötigt.

Der bevorzugte Ansatz Grossbritanniens ist ein „Dialog“, den es im Februar ins Leben gerufen hat, damit Firmen und Länder herausfinden, wie der internationale Handel die Regenwälder schützen kann, anstatt sie zu zerstören. Aber als Einzelpersonen müssen wir nicht darauf warten, dass Dialoge Früchte tragen. Ein Grossteil der Waldzerstörung wird durch die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten vorangetrieben (der grösste Treiber der Abholzung im Amazonasgebiet ist Rindfleisch). Während also die Chefs und Staatsoberhäupter die Dinge ausdiskutieren, können Sie jetzt einen Unterschied machen, indem Sie weniger Fleisch und Milchprodukte essen.

Adam Vaughan, New Scientist No 3329 vom 10.4.21

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