Posts Tagged ‘Regenwurm’

Industrie und Bauern im Einklang gegen die Natur

11. Juli 2022

Regenwurm am frühen Morgen.
Regenwurm am frühen Morgen in einem pestizidfreien Garten.

  • Investigate Europe 24.6.22: Wie Lobbys und rechte Politiker die Reduktion von Pestiziden behindern. Glyphosat und Co. bedrohen die Artenvielfalt und die Nahrungsmittelproduktion der Zukunft. Deshalb will die EU ihren Einsatz bis 2030 halbieren. Doch dagegen formiert sich Widerstand – der auch den Ukraine-Krieg als Vorwand nennt.
  • Tages-Anzeiger 8.7.22: Strengere Vorschriften zum Schutze der Umwelt: Streit um Stickstoff – Woher kommt die Wut der niederländischen Bauern?  Die Regierung in Den Haag versucht, die hohe Stickstoffbelastung zu reduzieren, und stösst bei den Landwirten auf massive Gegenwehr. Ein Ausweg aus der Konfrontation ist nicht in Sicht.
  • Tages-Anzeiger, Das Magazin 9.7.22: Die Schweiz ist Mist. Prächtig grüne Wiesen zeugen von der Naturverbundenheit der Schweiz? Falsch! Was die Landwirtschaft hier unseren Böden antut, ist eine Katastrophe. (Wer kein Abonnement des Tages-Anzeigers hat, kann sich gratis für zwei Wochen registrieren und so den Artikel lesen. Es lohnt sich.)
  • usw.

Besonders beeindruckt hat Heidi der Beitrag von Claudia Keller, Universität Zürich, mit dem Titel „Die Schweiz ist Mist“. Sie nimmt Bezug auf Dürrenmatts Bücher „Der Besuch der alten Dame“  sowie „Herkules und der Stall des Augias“.

Wie bei Dürrenmatt so zieht heute weiterhin das Argument, dass der wirtschaftliche Verlust uns teurer zu stehen komme als die ganze „Ausmisterei“ und Vorschläge an den Mühlen der Bürokratie scheitern nach dem Motto „Nie zu spät, stets zu früh“. Auch wenn man einzelne Details diskutieren möchte, der Beitrag schildert die heutige Situation treffen.

Jemand sagte Heidi einmal: „Den illegal gelagerten Mist hast du grösstenteils zum Verschwinden gebracht, nun kannst du deinen Blog umtaufen!“ Dies möchte Heidi aber nicht tun, denn es gibt noch viel auszumisten, auch im übertragenen Sinne.

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Die Welt ernähren, ohne den Planeten zu verschlingen

8. Mai 2022

Eigentlich hat Heidi diesen Artikel für Montag vorgesehen, aber gerade hat ihr jemand den Link zum Blick-Artikel von heute Um drohende weltweite Hungerkrise zu verhindern- Syngenta-Chef Fyrwald fordert Bio-Stopp geschickt. Es gibt viele, die vom Krieg in der Ukraine profitieren wollen. Aber die „Lösung“ des chinesischen Syngenta-Konzerns ist keine Lösung. Vielleicht will Erik Fyrwald gar in der Schweiz das Paraquat einführen, das weltweit noch immer häufig gespritzt wird, v.a. in Drittweltländern, oft ohne Schutzmassnahmen, keine Handschuhe, in Sandalen … Man kann das nicht „Dummheit“ nennen, sondern es geht ums Geld, um viel Geld, denn der Pestizideinsatz steigt weltweit ständig.

Regenesis: Feeding the World Without Devouring the Planet

George Monbiot ist Biologe, Autor und Kolumnist des Guardian. Mit der Landwirtschaft, den verfehlten Subventionen und den Umweltproblemen wie Wassermangel, Pestiziden, Dünger und Klimawandel beschäftigt er sich schon lange. Nun kommt Ende Mai ein neues Buch heraus mit dem Titel: Regenesis: Feeding the World Without Devouring the Planet.

Heidi weiss davon, weil sie seinen langen Artikel The secret world beneath our feet is mind-blowing – and the key to our planet’s future im Guardian von gestern (7.5.22) gelesen hat. Darin sind viele Zahlen, Probleme werden geschildert und er bietet Lösungen an. Am besten lesen Sie den ganzen Artikel hier, falls Sie nicht sattelfest im Englischen sind, dann können sie mit dem Gratis Übersetzungsprogramm DeepL jeweils 5’000 Zeichen auf ein Mal ins Deutsche übertragen.

Zitate aus dem Guardian, Reihenfolge von Heidi gewählt:

„Aktivisten, Köche und Lebensmittelautoren wettern gegen die intensive Landwirtschaft und den Schaden, den sie uns und der Welt zufügt. Aber das Problem ist nicht das Adjektiv: Es ist das Substantiv. Die Zerstörung der Erdsysteme wird nicht durch intensive oder extensive Landwirtschaft verursacht, sondern durch eine katastrophale Kombination von beiden.“

„In einer Studie wurde untersucht, was passieren würde, wenn jeder in den USA dem Rat von Starköchen folgen und von Getreide- auf Weidehaltung umstellen würde. Dabei wurde festgestellt, dass die Zahl der Rinder um 30% steigen müsste, weil sie auf Gras langsamer wachsen, während die zu ihrer Ernährung genutzte Fläche um 270% zunehmen würde. Selbst wenn die USA alle ihre Wälder abholzen, ihre Feuchtgebiete trockenlegen, ihre Wüsten bewässern und ihre Nationalparks auflösen würden, müssten sie immer noch den grössten Teil ihres Rindfleischs importieren.“

Zerstörerische Landwirtschaft

„Wir stehen vor dem vielleicht grössten Dilemma, das die Menschheit je erlebt hat: die Welt zu ernähren, ohne den Planeten zu verschlingen. Schon jetzt ist die Landwirtschaft die weltweit grösste Ursache für die Zerstörung von Lebensräumen, die grösste Ursache für den globalen Verlust an Wildtieren und die grösste Ursache für die globale Ausrottungskrise. Sie ist für etwa 80% der Entwaldung in diesem Jahrhundert verantwortlich. Von den 28’000 Arten, die bekanntermassen unmittelbar vom Aussterben bedroht sind, sind 24’000 durch die Landwirtschaft gefährdet. Nur 29% des Gewichts der Vögel auf der Erde besteht aus wilden Arten: der Rest ist Geflügel. Nur 4% des Gewichts der Säugetiere auf der Welt sind wildlebende Arten; 36% entfallen auf den Menschen und die restlichen 60% auf Nutztiere.“

Nährstoffreiche Lebensmittel

„Nicht nur die Quantität der Produktion ist in Gefahr, sondern auch ihre Qualität. Eine Kombination aus höheren Temperaturen und höheren CO2-Konzentrationen verringert den Gehalt an Mineralien, Proteinen und B-Vitaminen in den Pflanzen. Schon jetzt leidet allein der Zinkmangel bei mehr als einer Milliarde Menschen. Auch wenn wir nur selten darüber sprechen, werden die sinkenden Nährstoffkonzentrationen in einem Papier als „existenzielle Bedrohung“ bezeichnet.

Technischer Fortschritt

„Was können wir also tun? Ein Teil der Antwort besteht darin, die Lebensmittelproduktion so weit wie möglich aus der Landwirtschaft herauszunehmen. Wie es der Zufall will, ist die entsprechende Technologie genau dann verfügbar, wenn wir sie brauchen. Die Präzisionsfermentation, bei der in Brauereien aus Bodenbakterien, die sich von Wasser, Wasserstoff, CO2 und Mineralien ernähren, Proteine und Fette hergestellt werden, hat das Potenzial, die gesamte Viehzucht, den gesamten Sojaanbau und einen Grossteil der Pflanzenölproduktion zu ersetzen und gleichzeitig die Flächennutzung und andere Umweltauswirkungen massiv zu verringern.“

Lebendige Böden

„Natürlich müssten wir weiterhin Getreide, Wurzeln, Obst und Gemüse produzieren. Wie können wir das also sicher und produktiv tun? Die Antwort könnte in unserem neuen Verständnis des Bodens liegen.“ Monbiot beschreibt am Anfang des Artikels den Boden, die Lebewesen und die Beziehungen zwischen ihnen und den Pflanzen. An einem Beispiel zeigt er ausführlich wie ein an der Landwirtschaft interessierter Mensch nur sehr schlechtes Land pachten konnte und daraus einen produktiven Betrieb machte, ohne Hilfsmittel, ohne Pestizid und Dünger.

Mehrjährige Pflanzen

„Wenn wir einjährige Pflanzen anbauen, müssen wir den Boden in einem katastrophalen Zustand halten. Würden wir mehrjährige Getreidepflanzen anbauen, wären wir weniger darauf angewiesen, lebende Systeme zu zerstören, um unsere Nahrung zu produzieren. Seit 40 Jahren sucht das Land Institute weltweit nach mehrjährigen Reissorten, welche die von uns angebauten einjährigen Sorten ersetzen könnten. In Zusammenarbeit mit Fengyi Hu (Video) und seinem Team an der Universität Yunnan in China hat es bereits eine mehrjährige Reissorte entwickelt, deren Erträge denen moderner einjähriger Sorten entsprechen und in einigen Fällen sogar übertreffen. Die Landwirte stehen für das Saatgut Schlange.“

Heidi meint: „Das meiste Saatgut wird von Weltkonzernen produziert. Diese haben kein Interesse an solchen Änderungen, denn dann könnten sie nicht Jahr für Jahr Saatgut verkaufen, wenn möglich zusammen mit Pestiziden.“

Zusammenfassung

George Monbiot zeigt uns in seinem neuesten Buch wie auf der Grundlage erstaunlicher Fortschritte in der Bodenökologie neue Erkenntnisse über die Welt unter unseren Füssen es uns ermöglichen könnten, mehr Lebensmittel mit weniger Landwirtschaft anzubauen und unsere Beziehung zum lebenden Planeten zu verändern. Er trifft die Menschen, die diese Methoden entwickeln, vom Obst- und Gemüsebauern, der unser Verständnis von Fruchtbarkeit revolutioniert, über die Züchter von mehrjährigem Getreide, die das Land von Pflügen und Giften befreien, bis hin zu den Wissenschaftlern, die neue Wege zum Anbau von Proteinen und Fetten beschreiten.

Gemeinsam zeigen sie, wie die kleinsten Lebensformen uns helfen könnten, unser grösstes Dilemma zu lösen: die Welt zu ernähren, ohne den Planeten zu verschlingen. Georges Monbiot präsentiert eine aufregende Vision von reichlich vorhandener, billiger und gesunder Nahrung, die einen ebenso tiefgreifenden Wandel auslösen könnte wie die Erfindung der Landwirtschaft. Hier ist eine neue Küche, die es uns ermöglichen würde, Frieden mit dem Planeten zu schliessen, seine lebenden Systeme wiederherzustellen und das Zeitalter des Aussterbens durch ein Zeitalter der Regeneration zu ersetzen.

Heidi hat das Buch bereits bestellt! Der Weg muss in der Schweiz Richtung Bio gehen und dann noch weiter. Eine wirkliche Erneuerung der Landwirtschaft muss kommen, welche auch die gesunde Ernährung integriert.

The secret world beneath our feet is mind-blowing – and the key to our planet’s future. George Monbiot, The Guardian 7.5.22

Regenesis: Feeding the World Without Devouring the Planet.

Autor:
EAN: 9780241563458
ISBN: 978-0-241-56345-8
Format: Kartonierter Einband
Herausgeber: Penguin Books UK
Veröffentlichung: 26.05.2022
Anzahl Seiten: 352

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Synthetische Pestizide: Vortrag von Johann G. Zaller, Universtität für Bodenkultur Wien

25. Mai 2021
Mythen_Montage

Klicken Sie auf das Bild für Vergrösserung! Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Dass synthetische Pestizide wirken, bezweifelt niemand. Was an der einen Stelle zum gewünschten Erfolg führt, bringt an der anderen Stelle jedoch unerwünschte Nebenwirkungen. «Es ist heutzutage praktisch unmöglich, nicht mit den Rückständen von Pestiziden in Berührung zu kommen», sagt Professor Zaller von der Wiener Universität für Bodenkultur. Darüber, dass synthetische Pestizide nicht so gut getestet sind, wie immer vorgegeben wird, und von deren Wirkung auf Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere, Menschen, Umwelt und Klima spricht Prof. Dr. Johann Zaller in seinem Vortrag.

Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Prof. Dr. Johann G. Zaller, Universtität für Bodenkultur. Video 1:12:29. Bio-Stiftung Schweiz

Heidi hat ein paar Vortrags-Folien kopiert. Die Reihenfolge entspricht nicht jener im Vortrag. Klicken Sie auf die Darstellungen für Vergrösserung.

Copyright: Augler et al. 2018, Universität Augsburg

Copyright: Augler et al. 2018, Universität Augsburg

Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Klicken Sie auf das Bild für Vergrösserung

Rote Balken = normale Dosierung. Von Links nach rechts: Fungizid Headline (Pyraclostrobin), Fungizid BAS 500 18 F (Pyraclostrobin), Herbizid Curol B (Bromoxyniloctanoate), Fungizid Captan Omya (Captan), Herbizid Dicomil (Fenoxaprop-P-ethyl, Fungizid Prosper (Spiroxamine), Insektizid Roxion (Dimethoate). Brühl et al. 2013. Sci Rep. Terrestrial pesticide exposure of amphibians: An underestimated cause of global decline? https://www.nature.com/articles/srep01135

Copyright: Gaupp-Berghausen et al. 2015, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26243044/

Copyright: Gaupp-Berghausen et al. 2015, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26243044/

Copyright: Katzmann & Schrom 1986

Copyright: Katzmann & Schrom 1986

Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Arch. Toxicol.

Mostafalou & Abdullahi 2017. Arch Toxicol. https://link.springer.com/article/10.1007/s00204-016-1849-x

agrarheute

agrarheute

Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Copyright: Johann G. Zaller, BOKU Wien

Copyright: Klaus Staeck 1983

Copyright: Klaus Staeck 1983

Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Prof. Dr. Johann G. Zaller, Universtität für Bodenkultur. Video 1:12:29. Bio-Stiftung Schweiz

Unser täglich Gift. Johann G. Zaller

Daily Poison- Pesticides an Underestimated Danger, erweiterte Ausgabe von „Unser täglich Gift“. Johann G. Zaller

Johann G. Zaller auf Twitter: Laufend interessante Meldungen aus der Wissenschaft.

Weitere Webseiten der Bio-Stiftung Schweiz:

Bodenfruchtbarkeitsfonds 

Pestizidmythen 

Das Gift und wir

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Fräulein Brehms Tierleben: Lumbricus terrestris – der Regenwurm (2)

21. März 2020

Fräulein Brehm erklärt den Regenwurm im Detail, Vielfalt, Leben, Anatomie usw. Sie verschweigt auch nicht die Gefahren, denen heute unsere Böden ausgesetzt sind: Verdichtung durch schwere Maschinen, Pestizide ... Copyright: Fräulein Brehms Tierleben.

Fräulein Brehm erklärt den Regenwurm im Detail, Vielfalt, Leben, Anatomie usw. Sie verschweigt auch nicht die Gefahren, denen heute unsere Böden ausgesetzt sind: Verdichtung durch schwere Maschinen, Pestizide … Copyright: Fräulein Brehms Tierleben.

Am 14.1.16 stellte Heidi ihren LeserInnen Fräulein Brehms Tierleben vor, das einzige Theater der Welt für heimische gefährdete Tierarten. Artgerechte Unterhaltung, nicht nur für Erwachsene …

Barbara Geiger bereitet Wissen aus dem Elfenbeinturm auf und bringt es auf die Bühne. Mit der Bühne ist aber im Moment Schluss, nicht aber mit den Fräuleins. Gestern Abend spät traf ein Brief ein … und heute konnte Heidi endlich den Lumbricus terrestris anschauen, bequem in der Alphütte sitzend. Der Regenwurm – der König von Edaphon! Heidi ist gespannt welche weiteren Stücke aus dem interessanten Repertoir die Fräuleins in TV-Form vorstellen werden. Hier das Repertoir:

Fräulein Brehms Tierleben Clupea harengus – Der Hering
Fräulein Brehms Tierleben Bos primigenius taurus – Die Kuh
Fräulein Brehms Tierleben Lynx lynx – Der Luchs
Fräulein Brehms Tierleben Ursus arctos – Der Bär
Fräulein Brehms Tierleben Canis lupus – Der Wolf
Fräulein Brehms Tierleben Lumbricus terrestris – Der Regenwurm
Fräulein Brehms Tierleben Felis silvestris – Die Wildkatze
Fräulein Brehms Tierleben Hymenotpera – Die wilden Bienen
Fräulein Brehms Tierleben Phocoena phocoena – Der Schweinswal
Fräulein Brehms Tierleben Hirundo rustica – Die Rauchschwalbe
Fräulein Brehms Tierleben Luscinia – Die Nachtigall, der Sprosser

Barbara Geiger stellt den Regenwurm vor. Copyright: Fräulein Brehms Tierleben.

Barbara Geiger stellt den Regenwurm vor. Copyright: Fräulein Brehms Tierleben.

Liebe schöne Fräuleinwelt,

so viel spannende Gespräche, Erlebnisse in der Welt, die in vollen Zügen gelebt wurden, Vorstellungen die beklatscht wurden, von dem klügsten Zuschauern, die man sich nur wünschen kann.

Wir haben es genossen, alles war genauso, wie wir uns das erträumt und ja, erarbeitet haben. Die leidenschaftlichen Veranstalter, die unseren Weg ebnen in die Köpfe und Seelen der Menschen, die Wissenschaften mit offenen Ohren, Neugierde und Begeisterung dem Fräulein-Format gegenüber. Jeden Moment zu leben als würde man träumen, und ups, hoffentlich kommt keiner und weckt uns auf…

Neue aufregende Projekte, welche Stücke sollen in den nächsten Jahren entstehen, die Diskussionen, was ist überraschend, ungewöhnlich, versteckter und darob umso fräuleiniger, ein wunderbares Karussell das sich da drehte, oder noch immer dreht?

Da kommt auf einmal so ein Virus daher und dann sind alle wieder wach. Wie fragil wie zart unsere Welt sein kann, das ist der Spiegel dieser Zeit. Alles ist plötzlich über den Haufen geworfen, oder doch nicht?

Erster Eindruck: Endlich haben die öffentlich rechtlichen Medienanstalten wieder eine Berechtigung und die Plattform wirklich zu informieren, das ist gar nicht verkehrt, oder?

Zweiter Eindruck: Die Natur scheint aufzuatmen, uns nicht ständig um sich zu haben. Spitzen wir die Ohren, seien wir sensibel, was sich tut bei Fauna und Flora, wenn die Menschheit zurückfahren, sich in Zurückhaltung üben muss.

Dritter Eindruck: Ich kriege hoch besorgte Nachrichten aus Afrika von den Freunden aus Ebbaken – bitte schaut euch einfach mal das Video an auf der Webseite, wem das noch immer nichts sagt …

http://brehms-tierleben.com/frollein-goes-nigeria/

Wenn ich daran denke, wie wenig Infrastruktur es dort gibt, wird mir schummerig, bei dem Gedanken, was in Ländern wie Nigeria oder gar in Krisengebieten wie der Zentral Afrikanischen Republik – immer noch ein Fräuleinziel, wegen der Rauchschwalbe…– geschieht, wenn so eine Epidemie dort zusätzlich die gebeutelte Bevölkerung heimsucht. Bitte dringend die Ausbeute von Rohstoffen zur Herstellung von Batterien aller Couleur überdenken, ein fragwürdiger Umweltschutz, auf E-bikes und E-autos umzusteigen. Und wieder stehe ich bescheiden vor der grossen Kraft der jungen afrikanischen Generationen.

Vierter Eindruck: Für die Raubzügen der Menschheit an Natur und Fauna, bekommen wir in den nächsten Monaten eine Quittung präsentiert, die dem widerborstigsten Verleugnern der Zerstörung unser aller Lebensgrundlage jegliche Argumente entzieht.

Soviel zu meinen Eindrücken. Nun zu praktischen Fräulein Angelegenheiten …

„Was tun?“ spruch’s Frollein und machte sich auf, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ab morgen, Samstag 21. März gibt es auf YouTube: Fräulein TV!

Michele Milanesi schneidet das Ding, und dann wird es live – naja fast – ausgestrahlt. Wir fangen am Samstag um 14 Uhr an – so denn alles klappt!

Das hier ist der Fräulein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCIPh5OH4S6krW5I8N8cTPFA

Geplant sind derlei Sendungen viele, die wunderbare Marilotte Sofie, die beinahe alle Stücke spielt, wird das Gro der Aufgaben übernehmen, sie ist die einzige, die das Hirn dazu hat … alle dreizehn Tierarten sind dann endlich für alle zu sehen. Ich freu mich sehr!

Und eine weitere Überraschung, es wird erstmals ein italienisches Fräulein geben: Signorina Greta Brehm alias Camilla Antoniotti, die schon 2018 im MUSE in Trento mit Canis lupus – Il Lupo debütierte, ist in town und feilt derzeit an den poetischen Feinheiten von Lumbricus terrestris – Il Lombrico…

Auch die englischen Versionen von Rauchschwalbe, Schweinswal, Regenwurm, Luchs und Wolf werden gelüftet, hurra!

Und wenn noch Zeit bleibt in den Tagen der Pandemie, wer weiss, vielleicht wird endlich Nightingale und Wild Bee den Weg in die anglosächsische Welt finden. Brexit und anderen Torheiten zum Trotz.

Oh, wie ich höre, ist auch die Kuh und das Schwein erpicht auf etwas Anglistik… Gemach, gemach! Noch ruft auch der balzende Tetrao urogallus nach dem Fräuleinstift und auch Gallus gallus will geschrieben sein.

Liebe Fräuleinwelt, das ist der Zeitvertreib in Zeiten der Pandemie, es wird nicht langweilig.

Die grosse Bitte an Euch alle muss sein: Bleibt gesund, bleibt uns gewogen, schaut euch das Fräulein an, es wird sich noch mausern müssen, eine neue virtuelle Welt, die hier erobert werden will. Es macht Spass, dies zu tun, und doch freuen wir uns schon wie verrückt auf die Zeit, wenn es wieder Aug in Aug und Angesicht zu Angesicht von Statten geht, das steht fest!

Und vor allen Dingen, sagt es weiter, lasst was springen, wenn es euch gefallen hat, teilt es auf facebook und instaweessickwat und seid behütet in dieser neuen Welt,

Barbara und Ihre Fräuleins

Hier kommt die Fräulein GEZ, für alle, die es vermögen:

Stiftung Fräulein Brehms Tierleben gGmbH

IBAN: DE74 4306 0967 1126 9515 00

Natürlich bei der GLS Bank

Fräulein Brehms Tierleben: Lumbricus terrestris – der Regenwurm, Heidis Mist vom 14.1.16

Fräulein Brehms Tierleben

21.3.20 HOME

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Fräulein Brehms Tierleben: Lumbricus terrestris – der Regenwurm

14. Januar 2017

Fräulein Editha Filmine Brehm alias Barbara Geiger ist neugierig. Sie erforscht grosse Tiere und stellt auch kleine, wie den Regenwurm, ins Rampenlicht. Copyright: Karsten Bartel.

Fräulein Editha Filmine Brehm alias Barbara Geiger ist neugierig. Sie erforscht grosse Tiere und stellt auch kleine, wie den Regenwurm, ins Rampenlicht. Copyright: Karsten Bartel.

Fräulein Brehm über Regenwurmkot: „Hat eine leicht mineralische Note mit einem würzigen Abgang. Also wirklich, das ist das Beste, was man kriegen kann. – A-Klasse! Und es ist doch so eine wunderbare Überraschung, dass man Erde zelebriert wie Wein. Bodenkundler machen das tatsächlich, um etwas über die Qualität des Bodens zu erfahren. Das greife ich in meinem Stück über Regenwürmer natürlich auf.“ Nicht nur mit Kuriositäten überrascht Fräulein Brehm ihr Theater-Publikum, nein, auch mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Fräulein Brehms Tierleben ist das einzige Theater der Welt für heimische gefährdete Tierarten. Artgerechte Unterhaltung, nicht nur für Erwachsene… Und sie möchte etwas verändern.

Wissen aus dem Elfenbeinturm zum Publikum bringen

Dank Erfolg wächst das Fräulein Brehm Ensemble. Copyright: Karsten Bartel.

Dank Erfolg wächst das Fräulein Brehm Ensemble. Copyright: Karsten Bartel.

An einem Theaterstück arbeitet Barbara Geiger sechs bis neun Monate. Sie besucht Museen, geht mit Forschenden auf Feldexkursion, holt die neuesten Ergebnisse direkt bei Wissenschaftlern und beschafft sich Originalpublikationen. Ein Theaterstück von Barbara Geiger ist nur zur Hälfte „fertig“, d.h. als Spieltext niedergeschrieben, hinzu kommen Hintergrundinformationen, damit die Schauspielerinnen Fragen beantworten können, denn sie legt grossen Wert auf das Gespräch mit den Zuschauern.

Wenn Wissenschaftler einen Vortrag halten, dann richten sie sich meist an eine kleine Gruppe von SpezialistInnen. So verstaubt viel Wertvolles in den Archiven. Gerber bringt es in verständlicher Form an die Öffentlichkeit. Sie ist für alle da. Darüber freuen sich auch die Forschenden.

Von Shakespeare zum Tierforscher Alfred Brehm

Gerber studierte in London Schauspiel und wirkte in Stücken von Shakespeare mit. Darauf folgten Konzept-, Regie- und Schauspielarbeiten in Deutschland, und sie inszenierte Piccassos Frauen. Dann verliebte sie sich in den deutschen Zoologen Alfred Brehm (19. Jahrhundert). Wann immer es passt, zitiere sie ihn, denn ihr gefällt seine Sprache.

Lumbricus terrestris – Der Regenwurm – König von Edaphon

Der König von Edaphon. Copyright: Karsten Bartel.

Der König von Edaphon. Copyright: Karsten Bartel.

Der Regenwurm gehört zum Repertoire von Fräulein Brehms Tierleben. So präsentiert Barbara Geiger ihr Stück über den Regenwurm:

„Ein altes Sprichwort lautet: Der liebe Gott weiss, wie man fruchtbare Erde macht und hat das Geheimnis den Regenwürmern anvertraut. Was König Regenwurm und sein Hofstaat alles anstellen, das wissen Eingeweihte recht gut. In einer Handvoll fruchtbarer Erde stecken mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Welt gibt. Fräulein Brehm macht den Bewohnern des Edaphons den Hof, weiss das unsichtbare Leben unter der Erdoberfläche sichtbar zu machen, wie es Homo sapiens so noch nicht kennt!“

Thema Nummer eins ist die Landwirtschaft

Fräulein Brehm alias Ina Gercke. Copyright: Karsten Bartel.

Fräulein Brehm alias Ina Gercke. Copyright: Karsten Bartel.

Gerber spielte in Indien vor 300 Bio-Bauern: „Und es war ein Sich-Erkennen und Respektieren. Die haben erkannt, dass ich ihre Sorgen wegen Monsanto ernst nehme. Es geht mir darum, deren Seelen zu pflegen und zu stärken. Im Publikum waren auch zwei konventionelle Bauern. Die sind danach zu mir gekommen. Anscheinend konnte ich ihnen den letzten Schubser geben, damit sie sich vom Monsanto-Mistzeug abwenden. Das macht mich unfassbar stolz. Nun plane ich mit Navdanya, dem Verband indischer Öko-Bauern, eine Tournee durch Indien von Dorf zu Dorf.

Die Landwirtschaft ist Thema Nummer eins bei allen Tierarten. Monokulturen, Zerschneidung der Landschaft, Überdüngung der Meere. Das ist alles miteinander verbunden. Und deswegen ist es die Landwirtschaft, die was rocken kann, die die Verhältnisse verbessert oder nicht. Und deshalb muss die Lösung die ökologische Landwirtschaft sein. Da kann der konventionelle Bauernverband noch so schimpfen. Es ist so. Punkt.“*

Fräulein Brehm erklärt den Regenwurm an einer Konferenz in Indien, Video 8:41

Fräulein Brehms Tierleben

Fräulein Brehm alias Deborah Klein. Copyright: Karsten Bartel.

Fräulein Brehm alias Deborah Klein. Copyright: Karsten Bartel.

2008 entstand die Idee, das unerschöpfliche zehnbändige Werk Alfred E. Brehms ins 21. Jahrhundert zu transportieren, mitsamt der Brehmschen Passion für Tiere egal welcher Gestalt und Form. Barbara Geiger kreierte Fräulein Brehms Tierleben und ist verantwortlich für Recherche und Umsetzung der Reihe als Autorin und Regisseurin. 2011 gründete sie zusammen mit Stephan Lux die Stiftung Fräulein Brehms Tierleben gGmbH.

Barbara Geiger: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse müssen hinaus in die Welt.“ Zunächst nahm sie sich die in Deutschland vorkommenden oder möglicherweise irgendwann wieder vorkommenden Beutegreifer Wolf, Luchs, Bär und Wildkatze vor. Ab 2015 wurde das Leben, Werden und Sein migrierender Tierarten erforscht: Rauchschwalbe, Nachtigall und Star. Nach den Zugvögeln und einem Intermezzo mit den Ameisen geht es weiter mit vom Aussterben bedrohten Haustierrassen.

Für 2017 sind bisher Veranstaltungen geplant in Berlin, Freiburg, Nürnberg, Miesbach, Holzkirchen, Essen, Kainsdorf/Österreich, siehe Spielplan. Manchmal gastiert Fräulein Brehm auf internationalen Kongressen. In Freiburg ist das Fräulein Brehm einmal im Monat, das ist nicht weit von der Schweiz entfernt und in St. Gallen ist sie jedes Jahr, siehe Museumsnacht Naturmuseum.

Fräulein Editha Filmine Brehm stellt sich vor

Fräulein Brehms Tierleben, Barbara Geiger und Dr. Michael Apel, Leiter Museum Mensch und Natur, München, vimeo.

Fräulein Brehms Tierleben, SWR Fernsehen, Natürlich! 26.4.16.

Weil Fräulein Brehm Erfolg hat, arbeiten bereits weitere Fräuleins für Barbara Geiger. Sie selbst hat somit mehr Zeit für Neues.

Auszeichnungen Boden und Biodiversität

Fräulein Brehm alias Daniela Zaehl. Copyright: Karsten Bartel.

Fräulein Brehm alias Daniela Zaehl. Copyright: Karsten Bartel.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verlieh Gerber für das Regenwurm-Theaterstück im Dezember 2015 einen Sonderpreis im bundesweiten Wettbewerb BodenWertSchätzen: „Wir brauchen intakte Böden für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und eine gute Ernährung dringender denn je.“ Professor Günther Bachmann, Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE). Den ausgezeichneten Projekten gelinge es, mit Kreativität und Engagement die oft unterschätzte Ressource Boden aufzuwerten und interessant zu machen.

Unter anderem hat Gerber auch einen Preis von den Vereinten Nationen erhalten für ihren Einsatz zugunsten der biologischen Vielfalt, dies im Rahmen der UN-Dekade Biodiversität 2011 bis 2020.

Links

Frollein Brehm in search for the barn swallow – Hirundo rustica, youtube

Fräulein Brehms Tierleben Canis lupus – Der Wolf in Forst, Stadtfernsehen Forst

Lumbricus terrestris – Der Regenwurm – König der Tiere, Fräulein Brehms Tierleben

* Alfred inspiriert mich, Interview mit Barbara Geiger in Schrot und Korn, 9/2016.

Brehms Tierleben online, Projekt Gutenberg-DE, Spiegel online.

Brehms Tierleben, Wikipedia

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Nach der Maisernte Gülle für die Stoppeln!

28. Oktober 2012

Mais ist beliebt bei den Bauern. Immer mehr Wiesen werden umgegraben, verschwinden zugunsten von Maisäckern, siehe auch Mais, das Bundesblümchen. Gülle fällt trotzdem an. Wohin damit? Auf die abgeernteten Maisfelder natürlich. Dort wachsen einsam ein paar Unkräuter, weit und breit keine Kulturpflanzen, welche die Nährstoffe aufnehmen und über den Winter speichern könnten. Ob mit oder ohne Schleppschlauch ausgebracht, ändert nichts an der Tatsache, dass die Gülle-Felder ein halbes Jahr lang brach liegen bis zur nächsten Maissaat im Frühsommer. Erst wenn die wärmeliebenden Pflänzchen richtig zu wachsen beginnen nehmen sie grössere Mengen Dünger auf, bis dann sind viele Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen. Aktuelle Fotos aus dem Prättigau.

Nachtrag 13.11.12: Heidi hat heute im Agridea-Merkblatt Hofdünger – gezielt eingesetzt! nachgeschaut wie Gülle nach Mais von der Beratung beurteilt wird: „Umweltgefährdung! (Nitrat-Auswaschung) Keine Gülle einsetzen!“ Mit der grössten Selbstverständlichkeit transportieren Bündner Bauern Rindviehmist auf abgeernteten Maisfeldern, wo die Haufen monatelang ungedeckt liegen bleiben. An Nährstoffen mangelt es hierzulande nicht. Wie sagte doch ein Düngerverkäufter einst zu Heidi: „Ins Bündnerland gehe ich nur zum Kaffeetrinken, dort könnte man Phosphat abbauen.

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28.10.12 HOME


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