Die Kolostrum-Produkte werden von der SwissBioColostrum AG in Cham produziert und sind Bio Knospe zertifiziert. Im Jahre 2014 erhielt die Firma den Grand Prix Bio Suisse 2014, Preisgeld 10‘000 Franken, „als Anerkennung für die Förderung eines vergessenen Naturheilmittels“. Kolostrum wird gerne als gesunde Nahrungsergänzung für Menschen angepriesen, jedoch sind aus gutem Grund Werbeaussagen zur besonderen Wirkung von Kolostrum in der Europäischen Union nicht statthaft (Wikipedia).
Verkauf in China boomt dank Corona-Virus
Die Alpine Cabin Trading AG schreibt auf linkedin: „Unerwartet für Alpine Cabin hat die Epidemie zu einem starken Anstieg der Nachfrage nach unseren Quradea-Colostrum-Produkten geführt. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres stieg der Umsatz um das Vierfache! Und es wären noch mehr Einheiten verkauft worden, aber leider hat die enorme Nachfrage unser Lager geleert … Lieferungen aus der Schweiz sind derzeit nicht möglich.“
Kolostrum gehört dem Kalb!
Die SwissBioColostrum AG schrieb 2018 auf der Homepage: „… Trinkt ein Kalb nach der Geburt 2-3 Liter Colostrum, so können noch immer 5-8 Liter der ersten zwei Melkungen mit bestem Gewissen für weiteren Gebrauch abgezweigt werden.“ Diese Aussage bestätigte die SwissBioColostrum AG in ihrem Mail vom 8.1.18 und sie ist auch in der Dokumentation Colostrum – Einsatz und Wirkung der SwissBioColostrum AG zu finden (heruntergeladen am 30.3.20)
Der Tierarzt Christoph Notz vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL schrieb im Artikel Kälberdurchfall: Früh erkennen und sofort handeln, Bioaktuell 9/2015: «Je mehr (Kolostrum), desto besser.» Genauso lauten alle übrigen Empfehlungen, die Heidi im In- und Ausland gefunden hat. Als untere Grenze wird meist 4,5 Liter angegeben. Die UFA-Beratung schreibt: „Empfohlen werden mindestens 10% des Körpergewichtes innert der ersten zwölf Lebensstunden. Bei 45 kg Lebendgewicht sind dies schon 4,5 l. Mit einem Kolostrometer kann die Biestmilch auf den Abwehrstoffgehalt überprüft werden. Stimmt die Qualität bei einem Tier nicht, sollte das betroffene Kalb mit eingefrorenem Kolostrum von einer anderen Kuh mit genügend Abwehrstoffen getränkt werden.“
Vorbeugen ist besser als heilen!

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG), Factsheet Antibiotikaresistenzen
Wenn ein Kalb zu wenig Kolostrum erhält, besteht die Gefahr, dass es krank wird und Antibiotika eingesetzt werden müssen, was Resistenzen fördert. Die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) des Bundes hat zum Ziel, die Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu erhalten. Ein zentraler Ansatz dazu ist, Vorkehrungen zu treffen, um Krankheiten zu verhindern.
Der Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin ist zwar rückläufig, aber es werden immer noch Reserveantibiotika eingesetzt, die gemäss Experten der Humanmedizin vorbehalten werden sollten – als letzte Hoffnung zum Retten von Menschenleben. Und Antibiotika dürfen immer noch prophylaktisch eingesetzt werden, ausser im Biolandbau; es braucht lediglich die Unterschrift des Tierarztes!
Antibiotikaresistenzen entstehen in der Veterinär- und Humanmedizin. Sie verlängern die Behandlung von bakteriellen Infektionen oder verunmöglichen sie sogar. 2015 erkrankten in der Schweiz über 7’000 Personen an resistenten Keimen, 276 Person starben und die mit der Krankheit gelebte und durch vorzeitigen Tod verlorene Lebenszeit (disability-adjusted life years/DALY) betrug über 7’000 Jahre.
Für den Menschen besteht kein wissenschaftlich nachgewiesener Nutzen von Kolostrum. Glauben macht seelig, kann tödlich sein und wirkt manchmal durch den Placebo-Effekt!
Onlineshop „Alpine Cabin“ mit weiteren Schweizer Markenprodukten
Strategie Antibiotikaresistenzen im Veterinärbereich (StAR)
ZOBA – Zentrum für Zoonosen, bakterielle Tierkrankheiten und Antibiotikaresistenz
Schweizerische Zentrum für Antibiotikaresistenzen (Anresis)
Attributable deaths and disability-adjusted life-years caused by infections with antibiotic-resistant bacteria in Switzerland. The Lancet, Januar 2019
Federal Office of Public Health and Federal Food Safety and Veterinary Office. Swiss Antibiotic Resistance Report 2018. Usage of Antibiotics and Occurrence of Antibiotic Resistance in Bacteria from Humans and Animals in Switzerland. November 2018. FOPH publication number: 2018-OEG-87.
Heidis Kabinett der Absurditäten – Welthandel tötet Palmen an der Côte d’Azur. Heidis Mist vom 27.1.18
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