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Auch Misthaufen von Bio-Bauern saften!

21. Februar 2016
Ein Bio-Bauer in Malans GR baute vor einigen Jahren einen Stall auf freiem Feld, ohne Mistlager. Er ist nicht der Einzige! Jahr für Jahr liegt daher Mist mehrere Monate lang lausig gedeckt im Feld, der Witterung ausgesetzt, das Grundwasser gefährdend. Seit 2010 fotografiert Heidi seine Misthaufen. Diesen Mist hat der Bauer Mitte Dezember 2015 hierher transportiert. Er liegt also bereits seit gut zwei Monaten da, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Ao, d.h. im Uferbereich der Landquart, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Au.

Ein Bio-Bauer in Malans GR baute vor einigen Jahren einen Stall auf freiem Feld, ohne Mistlager. Er ist nicht der Einzige! Jahr für Jahr liegt daher Mist mehrere Monate lang lausig gedeckt im Feld, der Witterung ausgesetzt, das Grundwasser gefährdend. Seit 2010 fotografiert Heidi seine Misthaufen. Diesen Mist hat der Bauer Mitte Dezember 2015 hierher transportiert. Er liegt also bereits seit gut zwei Monaten da, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Ao, d.h. im Uferbereich der Landquart, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Au.

Seit 2009 fotografiert Heidi Jahr für Jahr illegal gelagerte Misthaufen, v.a. im Kanton Graubünden. Demnächst wird sie eine Diaschau Misthaufen im Feld 2015/16 veröffentlichen. Mist muss auf einer dichten Betonplatte mit Randabschluss gelagert werden; das Sickerwasser ist in eine Güllegrube zu leiten. Es ist grundsätzlich verboten, Mist einfach so auf dem Feld zu lagern, siehe Mist-Zwischenlager auf dem Feld.

Für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist im Kanton Graubünden das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation zuständig. Es kennt all diese Missstände sehr wohl, aber handeln? Nein, das scheint nicht seine Stärke zu sein.

200 Bündner Bauern erhalten seit 2014 jedes Jahr mehr als 150’000 Schweizer Franken an Direktzahlungen, gesamtschweizerisch sind es 1’300 Bauern. Heidi erwartet nicht nur deshalb, dass die Gewässerschutzgesetzgebung eingehalten wird: Dies ist nämlich Voraussetzung für den Bezug von Direktzahlungen. Bislang warten wir Steuerzahlenden aber vergeblich darauf, dass die Gesetze befolgt werden.

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Ein etwa 70 m langer Misthaufen zwischen dem Fluss Landquart und der Rhätischen Bahn!

Ein etwa 70 m langer Misthaufen zwischen dem Fluss Landquart und der Rhätischen Bahn!

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Gewässerschutzkarte Amt für Umwelt Graubünden, "Landquart, Ganda  (Postautohaltestelle)" in Suchmaske eingeben.  http://map.geo.gr.ch/gr_webmaps/wsgi/theme/Gewaesserschutzkarte

Gewässerschutzkarte Amt für Umwelt Graubünden, „Landquart, Ganda (Postautohaltestelle)“ in Suchmaske eingeben. http://map.geo.gr.ch/gr_webmaps/wsgi/theme/Gewaesserschutzkarte

Traktorspuren

Traktorspuren

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Nachtrag 22.2.16: Jemand wollte genau wissen, wo der Misthaufen liegt: Hier die Karte!

Nachtrag 22.2.16: Jemand wollte genau wissen, wo der Misthaufen liegt: Hier die Karte!

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Orientierungshilfe für Touristen

23. Dezember 2010
DSC01351_Mist_Maienfeld1_klein

Misthaufen bei Maienfeld für die Touristen?

Der Höhepunkt der Winter-Tourismus-Saison 2010/11 steht in Graubünden, der Schweizer Ferienregion Nr. 1, bevor. Jetzt sagen Eingeweihte den Touristen: „Wenn Sie Misthaufen im Feld sehen, dann sind Sie in Graubünden angelangt.“ Die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Tourismus im Bereich Hofdünger klappt bestens, was nicht selbstverständlich ist. Die Bauern errichten jeweils für Touristen, die mit der SBB oder RhB anreisen, Orientierungshilfen. Im Moment sind die Misthaufen noch relativ klein, werden erfahrungsgemäss und saisonbedingt aber im Laufe des Winters wachsen; Heidi hat sie daher erst teilweise dokumentiert. Auch für die Reisenden nach Davos und ins Engadin wird gesorgt: Spaziergänger erzählen, dass ein Bauer am 20. Dezember 2010 den neuen Misthaufen nach Malans Richtung Chlus verlängert hat. Touristen, die regelmässig gen Prättigau fahren, haben den alten, mehr oder weniger gedeckten Haufen im letzten Winter schon gesehen.

DSC01367_Malans_unged_ged
neuer Misthaufen nach Malans Richtung Chlus

Ob die Aktion der Bündner Bauern ganz selbstlos ist, weiss Heidi nicht. Vielleicht haben sie zu kleine oder gar keine Mistlager? Ein Bündner Bergbauer hat Heidi erzählt, dass er das Mistlager seines neuen Stalls nach dem ersten Winter verlängert habe, da es zu klein geplant worden sei. Und ein Düngeberater aus einem Westschweizer Kanton meint, dass die Mistgruben oft schon immer zu klein waren und das Problem mit zunehmender Tierzahl steige. Zudem würde die Grösse der Mistgruben bei der Stallplanung im Rahmen von Investitionskrediten immer wieder zu klein bemessen. In seinem Kanton gibt es auch Verstösse, aber sie werden regelmässig angezeigt und geahndet. „Le non-respect de la réglementation par les agriculteurs est d’autre part encore plus scandaleux si l’on pense qu’ils touchent des paiements directs.“ Statt das Problem zu lösen, gefährden die Bauern und die „toleranten“ Ämter im Kanton Graubünden das Grundwasser, das „weiter unten“, als Trinkwasser genutzt wird. Hut ab vor dem Bergbauer, der sein Problem gelöst hat!

Zur Erinnerung: Zum Schutze der Gewässer und des Grundwassers sollte Mist im Feld nur kurze Zeit vor dem Verteilen lagern oder maximal sechs Wochen gedeckt. Mist ist ein stickstoffhaltiger Dünger, der nur auf Wiesen und Felder verteilt werden darf, wenn die Pflanzen ihn aufnehmen können, also nicht im Winter. Mist muss auf einer dichten, mit einem Randabschluss versehenen Betonplatte gelagert werden, von der das Mistwasser in die Vor- oder Güllengrube abfliessen kann.

Der Tourismus in den Alpen zerstört sich selbst, lesenswertes Referat auf http://www.schulnote.de für bessere Hausaufgaben und Referate

23.12.10    HOME


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