Posts Tagged ‘Rohan-Schanze’

Das BLW verteilt jedes Jahr 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern (2)

8. März 2020
Am 15.1.20 fotografierte Heidi den "traditionellen" Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies; welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Am 15.1.20 fotografierte Heidi den „traditionellen“ Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies, welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Theoretisch gibt es jetzt Kontrollpunkte für den Gewässerschutz. Heidi schrieb am 26.11.18 den Artikel: Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Das „Aber“ bezieht sich auf eine Auskunft des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW): „Die Kontrollrubrik 20.01 Gewässerschutz wurde für die Datenerfassung ab 2019 neu in Acontrol eingeführt. Die darin enthaltenen Kontrollpunkte sind im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen und den veterinärrechtlichen Kontrollpunkten unverbindlich.“ Voilà!

Werfen wir trotzdem einen Blick in die Liste! Punkt „03 Mist wird zwischengelagert“:

  • Mist ist abgedeckt;
  • Der Abstand von 10 m zum Gewässer ist eingehalten;
  • Kein Mistwasser sichtbar;
  • Kein Geflügelmist gelagert.
  • Mist wird auf düngbarer Fläche gelagert;
  • Mist wird auf nicht drainierten Flächen gelagert;
  • Mist wird bei der Zwischenlagerung nicht kompostiert.

Es müsste noch einen Punkt geben über die Lagerdauer. Natürlich kann der Kontrolleur nicht kontrollieren wie lange der Mist schon auf dem Feld liegt, aber er könnte wenigstens fragen, auf eine ehrliche Antwort hoffen und auf die Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft aufmerksam machen, in welcher steht: „Die maximale Lagerdauer beträgt in der Regel 6 Wochen.“ Je nach Jahreszeit der Kontrolle sind sowieso keine oder nur wenige illegal gelagerten Misthaufen zu erwarten, nämlich von Frühsommer bis Spätherbst.

Die Mistlagervorschrift ist keineswegs eine strenge Schweizer Regelung. So hat Heidi in top agrar gelesen: „Wollen Sie beim Aussenlager auf der sicheren Seite sein, lagern Sie den Mist am besten gar nicht und wenn, dann nicht länger als vier bis sechs Wochen auf dem Feld zwischen. Decken Sie die Miete am besten mit einem Vlies ab. Das leitet einen grossen Teil des Regenwassers ab und bremst den Austritt von Jauche deutlich.“

Und wie häufig werden landwirtschaftliche Betriebe kontrolliert? Bio jährlich, die übrigen Betriebe gemäss Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL). Sie schreibt vor, dass die Anforderungen der Gewässerschutzverordnung auf Ganzjahresbetrieben mindestens innerhalb von vier und auf Sömmerungsbetrieben innerhalb von acht Jahren kontrolliert werden müssen.

Es kann also noch ein paar Jahre dauern bis alle kontrollwilligen Kantone alle Betriebe anhand der neuen Kontrollpunkte geprüft haben. Und es ist fraglich, ob sie auf weitläufigen Betrieben mit vielen entlegenen Pachtflächen alle Misthaufen entdecken, besonders wenn diese etwas versteckt angelegt werden. Das Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat per 2020 eine Anleitung für die neuen Kontrollpunkte verfasst. Sie ist im Zürcher Bauer am 29.11.19 erschienen: Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Es besteht also Hoffnung, dass die „ewigen illegalen“ Misthaufen im Feld wenigstens in einem Teil der Kantone gelegentlich verschwinden.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

"Ewig illegal gelagerten Mist" sieht Marco immer wieder. Er hat einen "alten Bekannten" auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln.

„Ewig illegal gelagerten Mist“ sieht Marco immer wieder. Er hat einen „alten Bekannten“ auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln. Auf diesem Bild sieht man immer noch die Spuren des Gefährts. Unnötiges Befahren verdichtet den Boden.

Das BLW verteilt jedes Jahr fast 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern. Heidis Mist vom 14.6.11

Alle Jahre wieder… gut sichtbarer Gesetzesverstoss! Heidis Mist 8.12.19

Schwyzer Mist-Gruss zum Appenzeller Jahresanfang. Heidis Mist vom 13.1.20

Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Heidis Mist vom 26.11.18

Hier finden Sie die Tabelle der Gewässerschutz-Kontrollpunkte.

Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Der Zürcher Bauer vom 29.11.19

Mist-Zwischenlager auf dem Feld. Heidis Mist

Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL)

Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft

Ratgeber: Mist richtig lagern. top agrar 11.7.17

8.3.20 HOME

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Rohan-Schanzen-Mist 2020

10. Februar 2020
Mist in der Rohan-Schanze, Gemeinde Malans bei Landquart im Kanton Graubünden. Foto 15.1.20.

Mist in der Rohan-Schanze, Gemeinde Malans bei Landquart im Kanton Graubünden. Foto 15.1.20.

Misthaufen in der Rohan-Schanze bei Landquart, im Hintergrund Malans.

Misthaufen in der Rohan-Schanze bei Landquart, im Hintergrund Malans.

Nicht jedes Jahr, nicht immer fotografiert, aber immer wieder: Misthaufen in der berühmten Rohan-Schanze bei Landquart. Sie liegen jeweils illegal wochen- oder monatelang ungedeckt im Feld über dem Grundwasser der Rheinebene. Heidi hat den Rohan-Schanze-Misthaufen 2020 am 15.1.20 fotografiert, er lag auch 25 Tage später noch ungedeckt da.

Heidi verweist wieder einmal auf die Anleitung zur korrekten Mistlagerung auf dem Feld, wo es nicht anders geht – was meist nicht der Fall ist: Mist-Zwischenlager auf dem Feld

Rohan-Schanze neu entdeckt, Heidis Mist 1.6.10

Endlich ein paar neue Misthaufen-Fotos!, Heidis Mist 4.5.14

Jubiläum: 5 Jahre Heidis Mist, Heidis Mist 15.5.15

Rohan-Schanzen-Misthaufen 2016, Heidis Mist 19.3.16

Rohanschanze, Wikipedia

10.2.20 HOME

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Rohan-Schanzen-Misthaufen 2016

19. März 2016
Jahr für Jahr dasselbe Bild ....

Jahr für Jahr dasselbe Bild ….

Henri Duc de Rohan brachte die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft. Ein Bauer „schenkt“ ihm Jahr für Jahr Mist, lagert ihn monatelang unordentlich hingeworfen, nicht gedeckt gesetzeswidrig in der Rohan-Schanze über dem Grundwasser. Einem Wikipedia-Geschichtsschreiber hat Heidis erster Artikel über den Misthaufen 2010 so gut gefallen, dass er ihn auf Wikipedia unter Rohan-Schanze verlinkt hat (Rohan-Schanze neu entdeckt).

Die Vollzugsbehörden (Kanton Graubünden, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation) wissen das seit Jahren, unternehmen aber nichts gegen diese grundwassergefährdende „Lagermethode“. Den Mist deponierte der Bauer Anfang Februar, er liegt also schon sieben Wochen in der Rohan-Schanze. Fotografiert hat ihn Heidi am 21.2.16.

Erfahrungsgemäss bleibt der Mist noch lange dort. Pilze und Gräser werden darauf wachsen. Die Wiese rund um den Haufen wird üppig spriessen und ihn saftig grün umranden. Heidis Frage: „Werden die Bündner Behörden demnächst einen Antrag an das Bundesamt für Landwirtschaft für Landschaftsqualitätsbeiträge stellen: Misthaufen im Feld, eine Bündner Spezialität?“ Jedenfalls gibt es keine Direktzahlungskürzungen, obwohl die Einhaltung der Gewässerschutzgesetzgebung Voraussetzung ist für den Bezug von Direktzahlungen.

Der Rohan-Schanzen-Mist saftet ...

Der Rohan-Schanzen-Mist saftet …

Der Weinwanderweg von Landquart über Malans nach Fläsch führt durch die Rohan-Schanze.

Der Weinwanderweg von Landquart über Malans nach Fläsch führt durch die Rohan-Schanze.

19.3.16 HOME

Mistlagerung: Bündner Weisung verleitet zu gewässergefährdendem Handeln

29. November 2015
Gut "gewaschener" Mist: Er lag monatelang in der Rohan-Schanze bei Landquart. Schon wächst Gras drüber und Pilze gedeihen. Foto 3.5.15

Gut „gewaschener“ Mist: Er lag monatelang in der Rohan-Schanze bei Landquart. Schon wächst Gras drüber und Pilze gedeihen. Foto 3.5.15

Gestern war der Kauf-Nix-Tag. Es scheint so, dass einige Leute tatsächlich nicht einkaufen gingen und stattdessen Heidis Mist lasen, denn normalerweise ist der Samstag ein flauer Internet-Tag. Nicht so gestern! Gefragt waren auffallend viele Artikel über Mistlagerung.

Im Kanton Graubünden ist das Landwirtschaftsamt (ALG) für den Vollzug des Gewässerschutzes in der Landwirtschaft zuständig. Im März 2011 schrieb das ALG: „… Wir sind intensiv daran, die Weisungen zu überarbeiten…“ Doch bis heute keine Spur von Veränderung. Auf der Homepage des ALG ist immer noch die alte, nicht gesetzeskonforme Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft, welche 2003 zusammen mit dem Amt für Natur und Umwelt ausgearbeitet worden war. Man sagt: „Die Berner sind so langsam, damit die Bündner auch nachkommen.“

Heidi empfiehlt weiterhin den Bündner Bauern, den Mist legal zu lagern, d.h. auf einer dichten Mistplatte mit Rand und Abfluss des Mistsickersafts in eine dichte Güllegrube. Vielleicht könnte ja einmal jemand auf die Idee kommen, einen Bauern wegen illegaler Mistlagerung anzuzeigen, etwa die Polizei, welche das eigentlich von Gesetzes wegen tun müsste. Mistlagerung auf dem Feld gefährdet das Grundwasser (Versickern) und Bäche (Abschwemmen).

Mist-Lektüre am 1. Adventssonntag? Heidi hat einen Alternativvorschlag, denn heute früh um zwei Uhr eingetroffen ist der Artikel von St. Moonlight Mooni klärt auf: Rotes Gewand, das Coca-Cola NICHT erfand! Sie erzählt die Geschichte vom Nikolaus bzw. wie daraus der Weihnachtsmann entstanden ist. Besonders gefallen hat Heidi der Schluss: „… Und die Moral von der Geschichte: Nicht alles glauben, sondern mal selbst denken/nachforschen!…“

Übrigens NZZ vom 27.11.15: Schweizer Aludosen für Red Bull, Der britische Konzern Rexam eröffnet trotz der Frankenstärke sein erstes Produktionswerk in der Schweiz; Rexam stellt auch Coca– und Pepsi-Cola-Dosen her; demnächst wahrscheinlich Fusion mit dem Amerikanischen Konkurrenten Ball. Heidi meint: „Einmal mehr bauen auf billigem Land im St. Galler Rheintal nahe der Grenze, (Fruchtfolgefläche?), günstige Lage für Steuern und billige Arbeitskräfte (Grenzgänger).“

Wittnauer Steichüzli-Moscht

Wittnauer Steichüzli-Moscht

Auch hier hat Heidi eine Alternative bereit. Nein, nicht Shorley! Schweizer Hochstamm Süssmost heiss mit Zimt.

29.11.15 HOME

Jubiläum: 5 Jahre Heidis Mist

15. Mai 2015
Jahr für Jahr liegt Mist monatelang ungedeckt am Wanderweg, welcher von Landquart durch die Rohan-Schanze nach Malans führt. Was würde wohl Henri Duc de Rohan dazu sagen, “der gute Herzog”, der die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft gebracht hatte? https://heidismist.wordpress.com/2010/06/01/rohan-schanze-neu-entdeckt/

Jahr für Jahr liegt Mist monatelang ungedeckt am Wanderweg, welcher von Landquart durch die Rohan-Schanze nach Malans führt. Was würde wohl Henri Duc de Rohan dazu sagen, “der gute Herzog”, der die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft gebracht hatte? https://heidismist.wordpress.com/2010/06/01/rohan-schanze-neu-entdeckt/

Im Frühling 2010 informierte Heidi den zuständigen Beamten des Amts für Natur und Umwelt in Chur über die mehr als 20 riesigen Misthaufen, welche auf nur 2 km2 Fläche im Gewässerschutzbereich rund um Maienfeld im Feld lagen. Die Bauern hatten den Mist zum Teil schon vor Monaten dorthin gebracht, vom Stall direkt aufs Feld. Ungedeckt lag er da, der Witterung ausgesetzt, und die Haufen wurden immer länger. Doch der Beamte sah keinen Handlungsbedarf, verwies stattdessen auf die (nicht gesetzeskonforme) Bündner Wegleitung. Am 7.3.10 – es blies ein eisiger Wind, die Kamera verweigerte immer wieder ihren Dienst – fotografierte Heidi die Misthaufen und schickte die Fotos nach Chur. Erfolglos!

Nach einer langen Trockenperiode begann es wie aus Kübeln zu regnen. Tropfen hämmerten auf Blech … und Heidi „hörte“ quasi Nitrat ins Grundwasser tropfen. Kurz entschlossen setzte sie sich an den Computer, richtete innert eines Tages einen WordPress-Blog ein, nannte ihn Heidis Mist und schrieb den ersten Artikel Miststöcke im Heidiland. Das war am 15.5.10. Was sie damals noch nicht wusste, das ist: Das Lagern von Mist im Feld hat im Churer Rheintal (usw.) Tradition, und nicht alle Bauern bauen einen Stall UND eine Mistplatte.

Was als kurzzeitiges Engagement gedacht war, ist zu einer regelrechten Daueraufgabe geworden: Der Schutz des Wassers vor Verschmutzungen. Heidi ist nicht die Einzige, die sich dafür einsetzt, aber es braucht viele MitstreiterInnen.

Wer näher hinschaut, merkt schnell, dass der Gewässerschutz in der Landwirtschaft keine einfache Aufgabe ist. Verantwortung wird wie eine heisse Kartoffel herumgereicht bzw. auf Hierarchie-Stufen hinunter geschoben, welche oft weder gewillt, noch kompetent sind, die Aufgaben anzupacken, und auch nicht über die nötigen Ressourcen verfügen. Da und dort werden handlungswillige Beamte zurückgepfiffen, entlassen oder so schikaniert, dass sie das Handtuch werfen. Da und dort helfen Beamte den Bauern beim Gewässerverschmutzen. Es wird viel geredet, geforscht und geschrieben, doch es mangelt am Willen vieler EntscheidungsträgerInnen, den Vollzug der (gar nicht so schlechten) Gesetze einzufordern bzw. neue Gesetze zu schaffen, wenn die Umstände dies erfordern.

SSieben Wochen nach dem ersten Foto sah der Mist in der Rohan-Schanze ziemlich verwaschen aus. Pilze haben einen guten Nährboden gefunden.

Sieben Wochen nach dem ersten Foto sah der Mist in der Rohan-Schanze ziemlich verwaschen aus. Pilze haben einen guten Nährboden gefunden.

Es ist eben schon so, dass diejenigen, die wir dafür bezahlen (Steuergelder), damit sie uns schützen, im Lobbying-Sumpf stecken, „Nettigkeiten“ austauschen, bestenfalls zanken, Gewinnträchtigeres anpacken, sich auf die nächste Wahl vorbereiten, statt Probleme wahrzunehmen und zu lösen. Erst wenn der Druck von unten zu stark wird, organisieren sie mit grossem Brimborium endlose Debatten und versprechen das Blaue vom Himmel, obwohl sie oft genug nicht gewillt sind, dem Blauen auch zum Durchbruch zu verhelfen.

Wenn es um das Wasser geht, meint Heidi, dann muss das Ziel sein: So sauber wie nur möglich. Vorbeugender Gewässerschutz ist zentral. Grenzwerte sind ein verführerischer Zauberstab für Nicht-Handlungs-Willige. Sie pochen auf den Grenzwerten, die (noch) nicht erreicht sind, obwohl Grenzwerte mehr auf Annahmen basieren, denn auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie werden immer wieder gerade dann erhöht, wenn sie oft überschritten werden. Unter den Tisch gewischt wird, dass über die Wirkung von Giftmischungen überhaupt keine verlässlichen Daten vorhanden sind; entsprechende Forschung würde Unsummen kosten.

Das Grundwasser ist ein träges System, falls es einmal grossräumig arg verschmutzt sein sollte, dann wird die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser schwierig. Und die Flüsse im Wasserschloss Europas? Man stelle sich vor: Die Konzentration vieler Stoffe im Wasser knapp unter dem Grenzwert. Was würden unsere Nachbarn sagen, welche das Wasser „übernehmen“ müssen?

Weil es viele Leute braucht, die sich um den Gewässerschutz kümmern, wird Heidi auch nach dem heutigen Jubiläumstag weitermachen, damit auch in Zukunft 40% des Schweizer Trinkwassers ohne jede Aufbereitung direkt aus dem Grundwasser ins Leitungsnetz eingespeist werden können und es den Lebewesen in den Bächen wohl ist.

Heidi dankt ihren Leserinnen und Lesern für die Treue und Motivation und WordPress für die Unterstützung und Gratulation. Übrigens, die Abo-Zahl ist im vergangenen Jahr um 39,5% gestiegen: Prost (mit sauberem Hahnenwasser)!

Der Mist liegt heute noch in der Rohan-Schanze, d.h. seit mindestens neun Wochen. Wie lange noch?

Der Mist liegt heute noch in der Rohan-Schanze, d.h. seit mindestens neun Wochen. Wie lange noch?

15.5.15 HOME

Endlich ein paar neue Misthaufen-Fotos!

2. Mai 2014
Seit etwa drei Monaten schon liegt dieser Mist ungedeckt in der Rohan-Schanze und sieht entsprechend ausgewaschen aus. Darunter fliesst das Grundwasser, unsere wichtigste Trinkwasserquelle; es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser verschmutzt wird.

Seit etwa drei Monaten schon liegt dieser Mist ungedeckt in der Rohan-Schanze und sieht entsprechend ausgewaschen aus. Darunter fliesst das Grundwasser, unsere wichtigste Trinkwasserquelle; es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser verschmutzt wird.

Man kennt sie langsam, Heidis Misthaufen! Deshalb rennt sie nicht Jahr für Jahr allen mit dem Fotoapparat nach. Doch ab und zu ein paar neue Fotos, wieso nicht? Unterwegs waren an diesem trüben Morgen nur wenige Leute mit Hund. Heidi sah von weitem wie ein Mann mittleren Alters vor einem Misthaufen in der Rohan-Schanze stehen blieb, lange stehen blieb. Was er wohl dachte? … Die Wiesen im Oberengadin leuchten im Moment weiss; es ist die Zeit der Krokus-Blüte. Da und dort ein brauner Fleck: die legendären Bündner Misthaufen im Feld. Man entdeckt sie an vielen Orten im Kanton Graubünden, manchmal versteckt hinter einer Hecke oder einem Schober (Heustadel).

Zur Erinnerung: Das Lagern von Mist im Feld ist grundsätzlich verboten. Es gibt aber ein paar Ausnahmen. Dazu ist zu sagen: Die Bündner Misthaufen im Feld fallen sehr selten unter diese Ausnahmen! Vor allem nicht, wenn ein neuer Stall ohne Mistplatte gebaut wurde. Diese Art der Mistlagerung widerspricht klar den Weisungen des Bundes. Doch die zuständigen Bündner Ämter sind untätig. Für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft „trägt die Verantwortung“  das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG), wo doch in anderen Kantonen das Amt für Umwelt zuständig ist. Wenn Heidi jemandem im Unterland von diesem Kuriosum erzählt, dann ist die Reaktion: Ungläubigkeit, Lachen, „alles klar!“ usw…

Sechs neue Fotos in der Diaschau Misthaufen im Feld 2014.

Rohan-Schanze neu entdeckt, Heidis Mist, 1.6.10

4.5.15 HOME

Rohan-Schanze neu entdeckt

1. Juni 2010

 

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Gedenkstein Rohan-Schanze

Der Gedenkstein bei der Rohan-Schanze erinnert an die Bündner Wirren. Henri Duc de Rohan wurde „der gute Herzog“ genannt. Er brachte auch die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft. Im Moment dient die Rohan-Schanze als Langzeitlager für Mist. Am 29. April 2010 sah der Haufen schon recht ausgewaschen aus, in der Zwischenzeit haben Gras und Blacken darauf einen guten Standort gefunden.

 

Mist_Rohan_290410

Mist in der Rohan-Schanze am 29. April 2010

Die Rohan-Schanze ist in der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung aufgeführt. Sie ist auch Teil des Vernetzungs-Projekts Bündner Herrschaft Fläsch, Maienfeld, Jenins, Malans. Der (kleine) geschützte Teil liegt ausserhalb der eigentlichen Rohan-Schanze im Osten und Süden; im Bericht heisst es bezüglich der von den Mauern (heute Hecke) umfassten Fläche: „Eine kurze Begehung am 16.07.2004 erbrachte hier trotz gutem Wetter und reichem Blütenangebot keine einzige Tagfalterbeobachtung, und auch bei den Heuschrecken wurden nur triviale Arten (überwiegend Gemeiner Grashüpfer, Chorthippus parallelus) in geringer Anzahl gefunden. Die Gründe dafür sind unklar, hängen aber eventuell mit der Bewirtschaftung der Fläche zusammen.“ Das ist schon möglich. Vielleicht könnte ein Augenschein heute zu entsprechenden Empfehlungen führen. Sicher ist der Misthaufen für das Grundwasser nicht vorteilhaft, denn er liegt im Gewässerschutzbereich.

 

Mist_Rohan010610

Mist in der Rohan-Schanze am 1. Juni 2010

Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden

Vernetzungsprojekt Bündner Herrschaft

Weidekonzept Rohanschanze, Malans

Objetblatt Rohan-Schanze Inventar Trockenwiesen und -weiden

Rohan-Schanze, Wikipedia

1.6.10   HOME


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