Posts Tagged ‘Roundup’

Eine Fallstudie über die wissenschaftliche Leugnung von Glyphosat durch die Pestizidindustrie

30. Dezember 2022
U.S. Right to Know

U.S. Right to Know

Quelle: Merchants of Poison: A case study in pesticide industry science denial on glyphosate (an excerpt). U.S. Right to Know – Pursuing truth and transparency for public health 5.12.22

„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass der Ermittler beim Modell der Produktverteidigung mit einer Antwort beginnt und dann den besten Weg findet, diese zu untermauern.“

David Michaels, Der Triumph des Zweifels: Dunkles Geld und die Wissenschaft der Täuschung.

Der verlinkte Text ist ein Auszug aus Merchants of Poison: How Monsanto Sold the World on a Toxic Pesticide von Stacy Malkan, mit Kendra Klein, PhD und Anna Lappé, siehe Medienmitteilung. Die Analyse stützt sich auf Tausende von Seiten interner Unternehmensdokumente, die im Zuge von Klagen von Landwirten, Hausmeistern und Hobbygärtnern gegen Monsanto veröffentlicht wurden, die behaupteten, dass die Exposition gegenüber Roundup bei ihnen Krebs verursacht habe, sowie auf Dokumente, die im Rahmen einer jahrelangen Untersuchung von U.S. Right to Know auf Anfrage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Sie berichten über fünf Taktiken, die die von Monsanto geführte Produktverteidigungskampagne zur Verteidigung von Glyphosat anwendet, und warum dies für die öffentliche Gesundheit von Bedeutung ist. In dieser ersten Taktik erörtert U.S. Right to Know, was die Dokumente über wissenschaftliches Fehlverhalten enthüllen, das über Jahrzehnte hinweg stattfand.

Taktik 1: Korrumpierte Wissenschaft

Heidi führt nachfolgend nur die von ihr übersetzten Zwischentitel auf. Sie sind schon ziemlich aussagekräftig!

  • Eine „beispiellose“ Strategie zur Rettung von Glyphosat
  • Seit langem bestehende Bedenken gegen Glyphosat
  • Kultivierung freundlicher Wissenschaftler
  • Ghostwriting wissenschaftlicher Arbeiten
  • Verschweigen von Monsantos Beteiligung an Meta-Analysen
  • Die U.S. Environmental Protection Agency gefangen nehmen
  • Versuch, ein „heimisches International Agency for Research on Cancer (IARC)“ zu verhindern
  • Beeinflussung von EU-Sicherheitsbewertungen
  • Erstellung eines PR-Narrativs für GMO-Lebensmittel
  • Verlassen auf unzureichende Wissenschaft

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Merchants of Poison: A case study in pesticide industry science denial on glyphosate (an excerpt). U.S. Right to Know – Pursuing truth and transparency for public health 5.12.22

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Ein US-Gericht erklärt Glyphosat-Zulassung als rechtswidrig

20. Juni 2022
Das Original, seit 1974

Das Original, seit 1974

Die US-Umweltschutzbehörde EPA wurde am Freitag von einem Bundesberufungsgericht angewiesen, erneut zu prüfen, ob Glyphosat, der Wirkstoff im Unkrautvernichter Roundup der Bayer AG (BAYGn.DE), unzumutbare Risiken für Mensch und Umwelt birgt.

In einer 3:0-Entscheidung stimmte das Berufungsgericht des 9. US-Bundesbezirks mit mehreren Umweltschutz-, Landarbeiter- und Lebensmittelsicherheitsgruppen darin überein, dass die EPA nicht ausreichend geprüft hat, ob Glyphosat Krebs verursacht und gefährdete Arten bedroht.

Erklärung von Amy van Saun, leitende Anwältin beim Center for Food Safety (CFS) und Hauptanwältin in diesem Fall:

„Der heutige Tag ist ein monumentaler Sieg für Landarbeiter, Wildtiere und die Öffentlichkeit. Das Gericht hat die Zulassung von Monsantos Glyphosat durch die EPA für rechtswidrig erklärt und die EPA dafür gerügt, dass sie reale Beweise für Krebsrisiken bei der Verwendung von Glyphosat ignoriert und die Auswirkungen auf gefährdete Arten nicht einmal in Betracht gezogen hat.“

U.S. EPA ordered to reassess glyphosate’s impact on health, environment. Reuters 17.6.22

Federal Court Holds Glyphosate Registration Unlawful, Cites Cancer Risks, Endangered Species Risks. Center for Food Safety 17.6.22

UNITED STATES COURT OF APPEALS, FOR THE NINTH CIRCUIT. No. 20-70787, EPA No. EPA-HQ-OPP-2009-0361 17.6.22

Glyphosat, Wikipedia

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Paraquat und Glyphosat auch im Dorf

28. November 2020
Herbizideinsatz im Friedhof.

Herbizideinsatz im Friedhof.

Die Unkrautbekämpfungsmittel Paraquat und Glyphosat werden nicht nur in Plantagen, sondern auch in den Siedlungen um Häuser, Schulen und im folgenden Video u.a. im Friedhof gespritzt. Sie werden nicht als schädlich für Mensch und Umwelt wahrgenommen.

Der Indonesier zeigt wie man Gramaxone von Syngenta (Paraquat) und Roundup (Glyphosat) mischt und anwendet. Er macht das in Sandalen und ohne Handschuhe. Bitte nicht nachahmen, denn das gefährdet die Gesundheit.

Grammaxone und Roundup werden im Metallbehälter gemischt für das Spritzen in der Siedlung.

Grammaxone und Roundup werden im Metallbehälter gemischt für das Spritzen in der Siedlung.

Zuerst wird Grammaxone abgemessen und in den Kanister gefüllt, dann Roundup.

Zuerst dosiert der Mann Grammaxone und schüttet das Herbizid in den Kanister, dann dasselbe mit Roundup.

Der Mann mischt und spritzt ohne Handschuhe und in Sandalen, auch das für Menschen sehr giftige Gramaxone und das möglicherweise krebserregende umstrittene Roundup.

Der Mann mischt und spritzt ohne Handschuhe und in Sandalen, auch das für Menschen sehr giftige Gramaxone und das möglicherweise krebserregende umstrittene Roundup.

Nun kann gespritzt werden!

Nun kann gespritzt werden!

Cara Membunuh Rumput Supaya Tidak Tumbuh Lagi Dalam Hitungan Jam. Petani Muda Milenial (44’400 Abonnenten auf youtube), 25.3.20

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Unter Palmen: Fröhliches Roundup-Spritzen mit Verra

27. November 2020
Kanister mit Wasser aus dem "blauen Plastikteich" füllen und Roundup dazugeben ... ohne Handschuhe.

Kanister mit Wasser aus dem „blauen Plastikteich“ füllen und Roundup dazugeben … ohne Handschuhe.

Brille und "Maske" aufsetzen ...

Brille und „Maske“ aufsetzen …

... und ohne Handschuhe das Unkraut unter den Ölpalmen mit Roundup abspritzen.

… und ohne Handschuhe das Unkraut unter den Ölpalmen mit Roundup abspritzen.

In Wikipedia finden Sie ausführliche Informationen über Roundup und Glyphosat.

Kebun kelapa sawit Kalimantan tengah || wanita ambyar semprot rumput sendirian dikebun sawit. verra life, youtube vom 23.9.20

27.11.20 HOME

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Von Donau Soja und Glyphosat

12. Mai 2016
Immer noch beliebt bei vielen Strassenunterhaltsdiensten: Herbizide! Dies obwohl ihr Einsatz klar verboten ist. Diese Woche hat Heidi eine entsprechende Meldung aus dem Kanton Schwyz erhalten. Symbolbild

Immer noch beliebt bei vielen Strassenunterhaltsdiensten: Herbizide! Dies obwohl ihr Einsatz klar verboten ist. Diese Woche hat Heidi eine entsprechende Meldung aus dem Kanton Schwyz erhalten. Symbolbild.

Man glaubt es kaum, aber bei der Produktion der viel gepriesenen Donau Soja wurde noch letztes Jahr Glyphosat als Sikkationsmittel eingesetzt, d.h. Glyphosat wird kurz vor der Ernte als Abreifehilfe auf die Pflanzen gesprüht, Donau Soja verbietet Glyphosat in der Abreife, Topagrar vom 23.3.16.

Wird Glyphosat in der EU wieder zugelassen?

„39 Organisationen aus 28 EU-Mitgliedstaaten fordern mit einem offenem Brief EU Minister und Behörden auf, am 18. und 19. Mai gegen eine europäische Wiedergenehmigung des Pestizidwirkstoffs Glyphosat zu stimmen.

Die Unterzeichner machen deutlich, dass eine Wiederzulassung von Glyphosat erhebliche schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und auf die biologische Vielfalt haben würde. Die Krebsforschungsagentur der WHO (IARC) stufte Glyphosat als „wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen“ ein. Dies wird auch von führenden Wissenschaftlern bestätigt. Eine Wiedergenehmigung des Wirkstoffs Glyphosat würde somit gegen geltendes Recht verstoßen.“ PAN Germany, 12.5.16.

Die Glyphosat-Wiedergenehmigung verstößt gegen EU-Pestizidverordnung 1107/2009, offener Brief an die Ministerien für Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und an die Mitglieder des Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel der Europäischen Kommission

Der Lobbyist trinkt angeblich „trinkbares“ Glyphosat nicht!

Lobbyist Patrick Moore behauptet im Interview, Monsantos Roundup ist trinkbar, rastet aber aus, als er ein Glas trinken soll! Glyphosat ist trinkbar, youtube, uncutnews.ch.

Nachtrag: Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks verkündigt in einem Videostatement auf Twitter und Facebook: Alle SPD-geführten Ministerien werden der Wiederzulassung von Glyphosat nicht zustimmen. Sie stützt sich auf das Vorsorgeprinzip, wie es die Agenda 21 fordert: Agenda 21, Kapitel 35 Absatz 3.

„Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss dafür sorgen, dass die EU-Kommission das Pflanzengift endlich verbietet. Deutschland muss am 18./19. Mai mit „Nein“ stimmen! Schreiben Sie ihm jetzt! Mehr Informationen…“, Bund, Deutschland.

Weitere Zulassung von Glyphosat wackelt, Süddeutsche Zeitung vom 12.5.16

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So funktioniert Strassenunterhalt (fast) ohne Herbizide (2) Alternativen und Herbizide

7. Februar 2016
Gemeindeangestellte haben an dieser entwässerten Strasse illegal Herbizid eingesetzt, und zwar nicht nur gegen Problemunkräuter, sondern gegen alles. Dies ist umso verwerflicher, als die Gemeinde für den Vollzug verantwortlich ist bzw. wäre!

Gemeindeangestellte haben an dieser entwässerten Strasse illegal Herbizid eingesetzt, und zwar nicht nur gegen Problemunkräuter, sondern gegen alles. Dies ist umso verwerflicher, als die Gemeinde für den Vollzug verantwortlich ist bzw. wäre!

Ist der Einsatz von Hochdruck und heissem Wasser für die Unkrautbekämpfung an Strassen geeignet? Die Gemeinde Seewis testet diese Alternative. Auch ein Kollege von Werner H. Müller, Strassenkreisinspektor des Kreises Schmerikon SG, probiert die neue Methode aus. Müller zeigte Heidi im November 2015 Bilder vom Einsatz des dampfenden Gefährtes, das gross mit „ökologisch…“ angeschrieben ist.

Doch das „ökologische“ Verfahren ist nicht nur teuer, sondern verbraucht auch viel Wasser und Energie. Müller zweifelt daran, dass die Wirkung ausreichend ist: zu oberflächlich. Besser sind Geräte, welche zusätzlich Schaum erzeugen, da die Hitze länger auf der Bodenoberfläche wirken kann. Als Schaumbildner eingesetzt werden z.B. Ameisensäure und Zuckertenside aus pflanzlichen Rohstoffen. Ein schäumendes Gerät im Einsatz: siehe Reklame-Video auf youtube.

Nun hat das Strassenkreisinspektorat Schmerikon eine Maschine mit Schaumbildung angeschafft. Müller ist überzeugt, dass dieses Gerät die Erwartungen erfüllt. Seine Leute können es aber erst im Frühling einsetzen. Heidi wird über die Erfahrungen mit der neuen Methode berichten.

Gesetz und Vollzug

Die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) verbietet den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) an und auf Strassen, Wegen, Plätzen usw. … mit Ausnahmen. Längst nicht alle Behörden, Hausbesitzer und Privatpersonen halten sich daran, sei es aus Unwissen oder mangelndem Wille. Für den Vollzug sind die Kantone verantwortlich, doch oft wird die Verantwortung den Gemeinden delegiert.

Wer verschmutzt die Gewässer?

In der Schweiz gibt es keine Statistik, welche Auskunft über den Einsatz von PSM gibt. So lässt sich der Schwarze Peter beliebig umher schieben, etwa bei der Verschmutzung der Bäche mit Glyphosat … und – solange es geht – bezeichnet die Zulassungsbehörde beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Glyphosat als harmlos. Der vorgeschriebene Abstand für den Einsatz von PSM und Düngern zu Strassen beträgt lediglich 0,5 m. Der Verkauf an Privatpersonen floriert weiter bei der Landi und zahlreichen Hobby- und Gartenzentren. Wozu brauchen Private Herbizide?

Die Arbeitsgruppe Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln hatte gut 60 Organisationen zu einer Tagung eingeladen, von „… Agridea … Bauernverband … Pro Natura … bis ZHAW. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, auch den Schweizerischen Gemeindeverband einzuladen? Heidi fragte den Organisator beim BLW: „Die Kantone sind verantwortlich!“, antwortete er, doch er werde sich dies vormerken. Hier sind übrigens die Präsentationen der Tagung vom 8.9.15 zu finden.

Auszug aus der ChemRRV

ChemRRV, Anhang 2.5, Art. 3 Pflanzenschutzmittel:

1.1: Verbote und Einschränkungen

2 Pflanzenschutzmittel, die dazu bestimmt sind, unerwünschte Pflanzen oder Pflanzenteile zu vernichten oder auf ein unerwünschtes Pflanzenwachstum Einfluss zu nehmen, dürfen zudem nicht verwendet werden:

a.  auf Dächern und Terrassen;
b.  auf Lagerplätzen;
c.  auf und an Strassen, Wegen und Plätzen;
d.  auf Böschungen und Grünstreifen entlang
      von Strassen und Gleisanlagen.

1.2 Ausnahmen

4 Vom Verbot nach Ziffer 1.1 Absatz 2 Buchstabe c ausgenommen sind Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen bei National- und Kantonsstrassen, sofern diese mit anderen Massnahmen, wie regelmässiges Mähen, nicht erfolgreich bekämpft werden können.

5 Vom Verbot nach Ziffer 1.1 Absatz 2 Buchstabe d ausgenommen sind Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen, sofern diese mit anderen Massnahmen, wie regelmässiges Mähen, nicht erfolgreich bekämpft werden können.

So funktioniert Strassenunterhalt (fast) ohne Herbizide (1) Mechanische Unkrautbekämpfung, Heidis Mist, 12.11.15

Die Schweiz – ein Land der Einlaufschächte, Heidis Mist, 24.9.12

Wildkrautbeseitigung im öffentlichen Raum – ohne Herbizid zum Erfolg, sanu

Gewässeranschlusskarte, der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz bis zur Bergzone 2 im 2m-Raster (GAK2)

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