Posts Tagged ‘Schmetterlinge’

Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht

8. April 2023
Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock , New Scientist, Videos

Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock, New Scientist, Videos. Klick auf das Bild führt zum Video.

Eine faszinierende Ausstellung im American Museum of Natural History ist den Insekten gewidmet, den ausgestorbenen und vom Aussterben bedrohten. Ob Bienen oder Schmetterlinge – Insekten tragen dazu bei, dass die natürlichen Ökosysteme gesund bleiben. Doch es gibt eindeutige Beweise: Viele Insektenarten sind im Rückgang begriffen.

Entomologen und Feldbiologen haben es eilig, den rapiden Rückgang der Insektenpopulationen und der biologischen Vielfalt zu verstehen und zu quantifizieren. Aber wir können nicht warten, um die Ökosysteme zu schützen.

Die Ausstellung Extinct and Endangered (Ausgestorben und vom Aussterben bedroht) soll die Öffentlichkeit über die aktuelle Krise des Insektenrückgangs und den Verlust der biologischen Vielfalt informieren und ein neues Verständnis für die Schönheit und Bedeutung der winzigen Tiere wecken, mit denen wir den Planeten teilen.

Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock , New Scientist, Videos.

Quelle: Fotograf Levon Biss in Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock, New Scientist, Videos.

Der Fotograf Levon Biss hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Museums 40 Exemplare aus den Forschungssammlungen ausgewählt. Bienen, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten stehen stellvertretend für den Rückgang der Insekten. Jedes Foto in Extinct and Endangered wird aus bis zu 10’000 Einzelbildern mit Spezialobjektiven erstellt, die mikroskopische Details einfangen.

Natürlich macht es keinen Sinn, wenn wir jetzt nach New York reisen, denn das würde die Klimakrise und somit die Biodiversitätskrise weiter belasten, aber wir können ein Video mit dem Fotografen anschauen (New Scientist) und ein Video mit mehreren Fachleuten, um nicht nur einen Eindruck von der Schönheit dieser Bilder zu bekommen, sondern auch Informationen über die Ursachen des Insektensterbens zu erhalten.

Extinct & Endangered. Ausstellung im American Museum of Natural History, New York

Extinct & Endangered. Ausstellung im American Museum of Natural History, New York

Ausstellung: Extinct and Endangered. American Museum of Natural History, seit 22.6.22

Video: Extinct & Endangered: Insects in Peril. American Museum of Natural History.

Video: Endangered insects photographed in unprecedented detail. New Scientist

Endangered insects captured in vivid photographs. New Scientist 11.1.23

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Es gibt Bauern, die steigen vom Traktor und schauen den Schmetterlingen zu

7. August 2022
Die Blüten des Origanos bieten Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen ... Nahrung.

Die Blüten des Origanos bieten Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen … Nahrung.

Robert ist ein gut informierter und erfolgreicher Bauer. Ich weiss nicht mehr, ob er biologisch oder konventionell wirtschaftet, aber er bestellt seine Felder sorgfältig und freut sich über all die Pflanzen und Tieren, welche im und um den Tümpel leben, den er vor vielen Jahren ausgehoben hatte. Er kennt zahlreiche Vögel und Insekten, die in seinen Hecken, Pufferstreifen und sonstigen extensiven Flächen Unterkunft und Futter finden. Zahlreich sind die Insekten, welche seine Kulturen bestäuben und ihm einen hohen Ertrag sichern.

Stolz zeigte er mir einmal sein Heft mit all den Naturschönheiten, auch den Pflanzen, denen er Raum bietet. Besonders wertvoll sind ihm jene Kräuter, welche die Gesundheit seiner Tiere fördern. Auch wenn an einem schönen Tag viel Arbeit ansteht, kommt es vor, dass Robert vom Traktor steigt, um dem Geschwirr von Insekten zuzuschauen, ihr Summen und den Gesang der Vögel zu hören. Wenn er dann noch einer Raupe die sichere Querung des Wegs ermöglichen kann, dann sind das für ihn glückliche Momente, die er nicht missen möchte.

Es ist wohl höchste Zeit, Robert wieder einmal zu besuchen.

Die Stimme eines „anderen“ Bauern: Was lassen wir uns noch alles bieten? Gastautor Sepp Sennhauser, Co-Präsident Bio Ostschweiz und St. Galler CVP-Kantonsrat, Bauernzeitung 4.8.22

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Eine gute Nachricht: Alp bekämpft neu Unkraut mit Sense!

2. Juli 2022
Kreuzkräuter müssen nur auf mageren Standorten nicht beämpft werden.

Kreuzkräuter müssen nur auf mageren Standorten nicht bekämpft werden, sollten aber trotzdem vor der Blüte geschnitten werden.

Auf der Alp Buchen/Holzegg im Kanton Schwyz sah ein Wanderer Unkräuter, die mit der Sense geschnitten worden waren. Heidi weiss, dass dort früher Herbizid gespritzt wurde. Es spricht sich offenbar herum, dass die mechanische Bekämpfung funktioniert und nicht nur naturschonend ist, sondern auch eine angenehmere Arbeit. Der Anblick eines Gift spritzenden Älplers hat schon manchen Wanderer entsetzt.

Kreuzkräuter sollten immer vor dem Blühen bekämpft werden. Auch bei abgeschnittenen blühenden Kreuzkräutern reifen die Samen nach und können sich mit dem Wind verbreiten. Deshalb sollten sie, unabhängig vom Standort, vor der Blütenbildung geschnitten werden.

Die Brennnessel ist eine Futterpflanze für viele Insekten, besonders Schmetterlinge. Sie ist auch eine Heil-und Futterpflanze. Angewelkt werden die Brennnesseln vom Vieh gefressen. Sie müssen aber auf ertragsreichen Alpen gemäss Leitfaden für Kontrollierende „Verbuschung und Problempflanzen im Sömmerungsgebiet“ von Agridea ab 5% bekämpft werden, sonst gibt es Beitragskürzungen. Häufig werden jedoch „zur Sicherheit“ lieber alle Brennnesseln niedergemäht oder gespritzt.

Geschnittene Brennnessel voller Schmetterlingsraupen.

Geschnittene Brennnessel voller Schmetterlingsraupen.


Auch am Wegrand wurde mit der Sense gesäubert. Hier besteht sowieso ein Herbizidverbot.

Auch am Wegrand wurde mit der Sense gesäubert. Hier besteht sowieso ein Herbizidverbot.

Agridea: Leitfaden für Kontrollierende. Verbuschung und Problempflanzen im Sömmerungsgebiet

Jakobs- und Alpenkreuzkraut sind Futterpflanzen für viele Insekten – Wieso also bekämpfen? Heidis Mist 19.6.22

Heidis weitere Artikel über Herbizide auf Alpen

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Jakobs- und Alpenkreuzkraut sind Futterpflanzen für viele Insekten – Wieso also bekämpfen?

29. Juni 2022
Insekten lieben das Jakobskreuzkraut. Für sie ist es nicht giftig.

Insekten lieben das Jakobskreuzkraut. Für sie ist es nicht giftig.

Walti hat Heidi darauf aufmerksam gemacht, dass die Insekten auf ihren Ringelblumen (siehe Die Ringelblume hat viele Liebhaber) keine Käfer ist, sondern Grüne Distelwanzen. Bei dieser Gelegenheit hat er Heidi ein Foto von einem Jakobskreuzkraut mit Biene und Schmetterling geschickt sowie von einer Weide mit vielen Kreuzkräutern und dem Hinweis: „Alle Jahre wieder, müsste bekämpft werden, die Samen werden mit dem Wind überall hin vertragen!!“

Diese Jakobskreuzkräuter müssten bekämpft werden.

Das Jakobs- und Alpenkreuzkraut sind in ungepflegten Wiesen und Weiden ein Problem, denn sie sind für die Nutztiere giftig. Zwar meiden die Tiere die Pflanzen weil sie bitter sind, aber im Heu und Silo sind sie immer noch giftig und die Tiere können an Leberkrebs erkranken.

Wenn Bienen fleissig giftige Kreuzkräuter besuchen, gelangen Pyrrolizidinalkaloiden in den Honig. Der Übergang von Pyrrolizidinalkaloiden in den Nektar und mit diesem in Honig wurde nachgewiesen. Untersuchungen ergaben eine geringere Belastung bei deutschen Honigen. In 50% der untersuchten Fälle lag die Belastung jedoch bei 250 µg/kg Honig. Noch kritischer ist dies bei Honigen aus Übersee. Nicht alles Natürliche ist also gesund!

So bekämpfen Sie die Kreuzkräuter nachhaltig

PaturaALPINA ist ein Verbundprojekt zum Thema „Problempflanzen auf Alpen“ zwischen Agridea, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Agroscope und dem Büro Alpe. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) wird das praktische und theoretische Wissen im Umgang mit Problempflanzen im Sömmerungsgebiet aufgearbeitet und digitalisiert. Die Inhalte werden auf der Website, in Kurzfilmen auf youtube und dem Agridea-App verbreitet und aktualisiert.

Was sagt PaturaALPINA über das Alpenkreuzkraut?

Das Alpenkreuzkraut kommt häufig auf nährstoffreichen Viehlägerplätzen oder an feuchten Standorten auf Alpweiden vor. Dort gilt es vor allem wegen seiner „Giftigkeit“ als Problempflanze. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Alpenkreuzkraut auf Alpweiden zu regulieren. Im Video wird anschaulich erklärt wie man das macht.

Video zur Regulierung des Alpenkreuzkrauts

Das sagt Fritz Fässler, Bewirtschafter Alp Hessisbohl Oberloch im Hoch-Ybrig SZ.

Das sagt Fritz Fässler, Bewirtschafter der Alp Hessisbohl Oberloch im Hoch-Ybrig SZ. Bild aus dem Video.

Jakobskreuzkraut, Wikipedia

Heidis weitere Artikel über Herbizide auf Alpen

Jakobskreuzkraut oder Arnika?

Die Blüten des Jakobskreuzkrautes und der Arnika sind ähnlich, so dass man sie verwechseln könnte. Hingegen sind die Blätter der beiden Pflanzen sehr verschieden und der Wuchs auch. Der drüsenhaarige Stängel der Arnika ist einfach oder höchstens wenigästig verzweigt und besitzt meist ein bis zwei, selten drei gegenständige Paare Laubblätter. Beim Jakobskreuzkraut entwickelt sich im zweiten Jahr eine oft dunkelrot überlaufene, aufrechte Sprossachse (Stängel) mit Blütenständen. Bei den leierförmig fiederteiligen Laubblättern sind die unregelmässigen und stumpf gezähnten Abschnitte zum Ende hin verbreitert; an ihrer Basis weisen sie Öhrchen auf.

Das erste Foto in diesem Beitrag stammt von der gleichen Pflanze wie das folgende Foto von der ganzen Pflanze. Hier sieht man klar, dass es keine Arnika ist. Auf beiden Fotos ist das Jakobskreuzkraut zu sehen.

Alpenkreuzkraut.

Alpenkreuzkraut.

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Frühlingstraum …

22. Januar 2022
Frühlingstraum: Die Sonne wärmt, die Raupen kriechen aus den Verstecken hervor und bald zeigen sich Schmetterlinge in ihrer Pracht - wenn wir ihnen Sorge tragen.

Frühlingstraum: Die Sonne wärmt, die Raupen kriechen aus den Verstecken hervor und bald zeigen sich Schmetterlinge in ihrer Pracht – wenn wir ihnen Sorge tragen.

Heute fällt noch etwas Schnee. Ab 23.1.22 wird die Sonne scheinen, aber es ist kalt, doch normal für Januar. Leider im Flachland oft Nebel.

Daher träumen wir doch etwas vom Frühling, von den Schmetterlingen, den Vögeln und der Blumenpracht. Und – nicht vergessen – überlegen wir uns, was wir gegen das Sterben der Insekten, Futter für die Vögel, tun können. Es ist nicht einfach, aber gemeinsam schaffen wir es!

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Gipfelkonferenz der Tiere zur Preis-Anstiegs-Angstmacherei der Bauern

5. Juni 2021
Diese Tiere haben an der Preis-Gipfel-Konferenz teilgenommen.

Diese Tiere haben an der Preis-Gipfel-Konferenz teilgenommen.

Die Grundwasserschnecke Paladilhiopsis tschapecki hat auf Anregung des Vertreters der Bachflohkrebse, Walter der Kühne, eine Gipfelkonferenz einberufen, denn Walter findet das Gerede rund um angeblich drastisch steigende Preise im Falle der Annahme der beiden Volkswohlinitiativen (Pestizidinitiative und Trinkwasserinitiative) als reine Angstmacherei. Er kann das nicht nachvollziehen.

Am 4.6.21 eröffnete die Grundwasserschnecke Pala die Grosse die Gipfelkonferenz mit ein paar Entschuldigungen:

  • Walter der Kühne ist leider verhindert teilzunehmen, da der Termin mit einem Massenbegräbnis zusammenfällt.
  • Biene Maja die Fleissige muss bei der Pflege ihrer kranken StockbewohnerInnen helfen, lässt aber Folgendes ausrichten: Sie findet ein 2x NEIN zu den Agrarinitiativen gar nicht so schlecht, dann würde langfristig der Homus sapiens aussterben, wo doch jetzt schon die Spermienqualität schlecht ist und Krankheiten wie Parkinson ein pandemisches Ausmass erreicht haben. Die Wildbienen würden überleben und dann auch das jetzt industriell bewirtschaftete Landwirtschaftsland wieder besiedeln. Wieso eigentlich solle sie, die Biene Maja, Zuchtprodukt der Menschen, derart schuften? Den Honig stehlen dann die Menschen und setzen ihr Zuckerwasser vor. Auch die Zuckerrübenproduktion mit ihrem höchst tödlichen Pestizid Movento SC, das in „Notzulassung vorübergehend“ bewilligt wurde, hätte dann ein Ende. Allgemein könnte sich die Natur rasch vom Menschen erholen.
  • Storch Adebar kommt aus Rücksicht auf den Froschkönig nicht, denn dieser hat Angst, gefressen zu werden, wenn ihm Adebar zu nahe kommt.
  • Regenwurm Guy Bodenlüfter ist, wie ihr alle wisst, gerade in Bern am Demonstrieren. Er hat seinem Namensvetter gesagt, dass es allen Bodenlebewesen total verschissen geht. Einige Arten, die seine Forschungsanstalt noch nicht einmal kennt, sind ausgestorben. Das Bodenleben ist eben komplexer als sich das ein Mensch, besonders ein Politiker, vorstellen kann.
  • Der Distelfink zum Birnbaum ist stark beansprucht mit der Futtersuche für seine Jungen, wurden doch die Wiesen erst gerade grossflächig für Siloballen gemäht und sein Futter luftdicht verpackt und somit unter dem Plastik nicht für ihn zugänglich.“

Pala die Grosse kann immerhin acht Teilnehmende begrüssen: „Herzlich willkommen an der ersten Gipfel-Konferenz. Ich finde es wichtig, dass ihr alle zu dieser Teil-Kampagnen-Lügerei Stellung nehmen könnt. Nun, was meint ihr zum Thema Preis-Anstiegs-Angstmacherei?

Als erste meldete sich die Vertreterin der Spinnen, Agathe Silberfaden, zu Wort: „Ich verstehe nicht, dass dauernd von einem drohenden Preisanstieg geredet wird. Die Schweiz nimmt weltweit den 2. Platz beim Bruttoinlandprodukt ein, kaufkraftbereinigt den 6. Platz. Da ist doch genug Geld vorhanden, selbst wenn sich die Preise verdoppeln würden – wie das die Bauern behaupten!“

„Ja, und die SchweizerInnen müssen nur knapp 7 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, verdienen aber das 1,3-fache der Deutschen, die mit 11 Prozent Lebensmittelkosten rechnen müssen. In der Schweiz sind nicht die Lebensmittelpreise ein Problem,“ fügte der Vertreter der Amphibien, Udo Grünzaun, hinzu.

Schwebfliege Aschi Gelb-Fan: „Ich habe vor einigen Jahren einen französischen Forscher des Nationalen Forschungsinstituts INRA getroffen, der sich fragte, ob uns Pestizide mehr kosten als sie nützen.

Erst kürzlich habe ich von einem Wissenschaftler der Uni Augsburg gelesen, dass die externen Kosten für Bio-Produkte viel kleiner sind als jene für konventionelle und dass die externen Kosten für tierische Produkte besonders hoch sind, wobei die Pestizide, die uns Fröschen so schaden, nicht berücksichtigt sind,“ sagte der Froschkönig, „wenn man alles berücksichtigen würde, wären Bio-Produkte sogar wesentlich billiger.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse:Dass die Konsumentenpreise bei Trinkwasserinitiative-gerechter Produktion zumindest nicht steigen dürften, zeigt Grossbäcker Fredy Hiestand, bekannt als Gipfelikönig der Schweiz. Er verwendet für seine Backwaren seit 2019 ausschliesslich pestizidfreies Getreide.“

Die Schlange Ada Ringel:Generell hängen die Lebensmittelpreise nur in beschränktem Mass von den Produzentenpreisen ab. So klagt die Bauernschaft immer wieder, selbst wenn sie ihre Produkte gratis abgeben würden, würden die KonsumentInnen davon gar nicht profitieren. Also ich verstehe das Geschrei der Bauern und Bäuerinnen nicht. Zudem klagen sie selber ja dauernd über die zu tiefen Preise. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass die Grossverteiler hohe Margen auf Label-Produkten wie Bio rechnen und damit Billigware quersubventionieren. Das finde ich bedenklich. Und wie sie die KonsumentInnen beim Tierwohl hintergehen, hat erst gerade der Kassensturz SRF für Poulet aufgedeckt. Die KonsumentInnen zahlen Steuern für Besonders tierfreundliche Ställe (BTS), aber die Mastviecher können sich kaum mehr bewegen wegen der schweren Brust, Einzelne verdursten sogar, da sie nicht einmal den Weg zur Tränke zurücklegen können. Und – wer ist schuld? die KonsumentInnen, die angeblich solches Qualfleisch wollen!“

„Ich meine,“ meldet sich Kurt Schön-Flimmer, der Vertreter der Schmetterlinge, zu Wort „die Preise werden sogar sinken, wenn konsequent biologische Produkte gefördert und auch Forschung, Bildung und Beratung auf Bio-Landbau oder ähnliche Produktionsformen ausgerichtet werden.“

Fritz Frisch, der Fischvertreter: „Selbst wenn die Preise etwas steigen würden, dann könnten sich fast alle in der Schweiz Lebenden diese Nahrungsmittel leisten. Die Armen unterstützen wir sowieso mit Sozialhilfe. Teuer sind v.a. die Mieten und Versicherungen, auch das Autofahren … Ich habe gelesen, dass Arme oft gesünder essen, da sie sich keine verarbeiteten Nahrungsmittel leisten können.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse:Lavendelsaugerin Emmy Flatter, du hast noch nichts gesagt. Was meinst du, werden die Preise im Laufe der Umsetzung der Agrarinitiativen in den nächsten acht bis zehn Jahren steigen?“

Emmy Flatter: „Ich sehe viele Tote, Kranke, Verkrüppelte. Ich finde es echt beschämend, dass die Menschen über Leichen gehen. Die Bauern und die Industrie wollen das Gift nicht lassen und sie werden von der Politik erst noch unterstützt. Es fehlt an Weitsicht und Einsicht, dass sie, die Menschen, ohne lebendige Umwelt auch einmal jämmerlich krepieren werden.“

Fritz Frisch: „Sie reden immer nur vom Preis. Viele Kosten fallen nur wegen der Pestizide und der hohen Tierbestände an: All die Untersuchungen, die Forschung, die Zulassung, die BeamtInnen usw. Und niemand redet vom prophylaktischen Antibiotikaeinsatz bei Tieren. Die resistenten Keime kommen mit Gülle und Mist auf die Wiesen und Felder sowie ins Wasser und schädigen das Boden- und Wasserleben. Dass diese Keime auch Menschen töten können, das ist mir eigentlich Wurst, denn sie sind ja an diesem Drama schuld. Überhaupt, wegen dieser vielen Scheisse sind schon viele Fische gestorben.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse: „Auch bei uns im Grundwasser sieht es nicht gut aus. Tierchen aller Art sterben. Dass die Menschen Trinkwasser mit Nitrat und Pestiziden drin saufen müssen, das ist mir eigentlich auch egal, aber dass viele von uns sterben, das berührt mich.

Ihr könnt mir auch später noch wichtige Infos melden und, je nach Entwicklung der Lage, werde ich eine 2. Konferenz einberufen.

Ich wünsche euch eine gute Heimreise, meidet bitte Obstgärten, Weinberge und Äcker – so gut es halt geht! Auf Widersehn, liebe Leidensgenossinnen und -genossen.“

Chlorothalonil: Leserbrief von Paladilhiopsis tschapecki. Heidis Mist vom 5.11.19

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Balkon und Garten: Träumen und planen

18. April 2021
Wer selber Gemüse anbaut, kann ganz auf Pestizide verzichten.

Wer selber Gemüse anbaut, kann ganz auf Pestizide verzichten.

Auch wenn es immer noch kalt ist, so gilt es, selbstgezogenes Essen für sich, Insekten, Vögel usw. zu planen. Zwar sind mehrjährige Pflanzen wie Spargeln und Himbeeren pflegeleicht, aber viele müssen spätestens jetzt aus Samen in Töpfen gezogen werden. Wo der Platz dazu fehlt, da findet man in einer Gärtnerei oder einem Gartenzentrum Setzlinge. Die Saat weniger kälteempfindlicher Arten ist jetzt im Garten vielerorts möglich.

Wer nur einen Balkon hat und mehr produzieren möchte als etwa Kräuter, kann sich einer regionalen Vertragslandwirtschaft anschliessen oder selbst einen Bauernhof finden, der diese Produktionsform wählen möchte oder einen Teil des Lands dafür zur Verfügung stellt, und einen neuen Verein gegründen. Beim Verband regionale Vertragslandwirtschaft (RVL) finden Sie Adressen und Informationen.

Vergessen Sie beim Planen nicht die Nützlinge und andere „Mitbewohner“, welche immer weniger Lebensraum haben. Wenn Sie mehrjährige Wicken anpflanzen, dann haben Sie mit wenig Arbeit (jäten und aufbinden) über lange Zeit bezaubernde Blüten; und Sie können sicher sein, dass Sie Zitronenfalter beim Nektartrinken auf den Wicken beobachten können. Zwar sind diese zarten Wesen nicht gefährdet, aber Heidi mag ihr frisches Gelb. Futterpflanzen für gefährdete Arten finden Sie viele auf dem Internet, z.B. bei Pro Natura „Schmetterlinge fördern im Garten und auf dem Balkon“.

Verband regionale Vertragslandwirtschaft (RVL)

Solidarische Landwirtschaft (Solawi)

18.3949 Motion: Vertragslandwirtschaft. Eine Landwirtschaft fördern, die auf Verträgen zwischen den Landwirtschaftsbetrieben und den Konsumentinnen und Konsumenten basiert. Carlo Sommaruga/Beat Jans, 27.9.18

Jetzt ans Pflanzen denken! Kein Balkon zu klein … (mit zahlreichen Links). Heidis Mist vom 7.1.19

Diese mehrjährige Wicke benötigt fast keine Arbeit, blüht aber monatelang; und ihr Nektar lockt Zitronenfalter an.

Diese mehrjährige Wicke benötigt fast keine Arbeit, blüht aber monatelang; und ihr Nektar lockt Zitronenfalter an.

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Auch Nicht-Bauern könn(t)en Biodiversität fördern!

6. August 2020

Schmetterlinge und Bienen lieben Origano.

Schmetterlinge und Bienen lieben Origano.

Im kleinsten Garten, auf dem kleinesten Balkon haben solche Insektenparadiese Platz. Origano ist auch ein feines Gewürz.

Im kleinsten Garten, auf dem kleinesten Balkon haben solche Insektenparadiese Platz. Origano ist auch ein feines Gewürz.

Heidi liebt Steine, etwa Geröllhalden, aber pflegeleichte Steingarten-Einöden sind ihr ein Gräuel.

Heidi liebt Steine, etwa Geröllhalden, aber pflegeleichte Steingarten-Einöden sind ihr ein Gräuel.

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Der Traum von einer pestizidfreien Schweiz – ein Schmetterlingstraum?

27. Oktober 2017

Fast täglich treffen bei Future 3.0 solche Kisten mit ausgefüllten Unterschriftenbogen ein.

Fast täglich treffen bei Future 3.0 solche Kisten mit ausgefüllten Unterschriftenbogen ein.

Derweil sterben Schmetterlinge, Bienen ... Boden- und Wasserlebewesen. Wir schauen zu und lesen die traurigen Statistiken.

Derweil sterben Schmetterlinge, Bienen … Boden- und Wasserlebewesen. Wir schauen zu und lesen die traurigen Statistiken.

Einst schwärmten viele von der Integrierten Produktion, d.h. Pestizide als letztes Mittel, wenn alle anderen Massnahmen versagen. Davon ist heute wenig zu spüren, denn die Pflanzenschutzmittel sind billig und bequem.

Einst schwärmten viele von der Integrierten Produktion, d.h. Pestizide als letztes Mittel, wenn alle anderen Massnahmen versagen. Davon ist heute wenig zu spüren, denn die Pflanzenschutzmittel sind billig und bequem.

In Bundesbern sinieren Parlementarierinnen und Beamte lieber über Geld- und Goldzuwachs, denn über Biodiversität und sauberes Wasser. Eine nicht zukunftsfähige Strategie!

In Bundesbern sinieren Parlementarierinnen und Beamte lieber über Geld- und Goldzuwachs, denn über Biodiversität und sauberes Wasser. Eine nicht zukunftsfähige Strategie!

In Frankreich sind synthetische Pestizide seit Anfang 2017 in Gärten und Grünflächen, die dem Staat gehören, verboten. Ab 1.1.19 gilt das Verbot auch für Privatgärten. Zudem sind in der Landwirtschaft Bestrebungen im Gange, den Einsatz von Pestiziden massiv einzuschränken, z.B. durch ein Verbot von Glyphosat innerhalb der kommenden fünf Jahre. Zwei Forscher des INRA (Institut national de la recherche agronomique) wiesen bereits 2016 darauf hin, dass die Kosten des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln höher sein könnten als ihr Nutzen. Und vor fünf Jahren haben die französischen Bauern erwirkt, dass Parkinson-Erkrankungen durch Pflanzenschutzmittel als Berufskrankheit anerkannt werden.

Die Initianten der Volksinitiative Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide (Future 3.0) wollen nicht nur den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft einschränken, sondern auch jenen im öffentlichen Raum und in den Privatgärten. Das Ziel soll durch klare Verbote erreicht werden und Vorgaben für den Import von Nahrungsmitteln. Eine Übergangsfrist von maximal zehn Jahren ist vorgesehen.

Diese Initiative ergänzt somit ideal die Trinkwasser-Initiative, welche auf Freiwilligkeit und Entzug von Direktzahlungen beruht, aber dafür weitere Ziele anstrebt (Antibiotikareduktion, Biodiversitätserhaltung, betriebseigene Futterbasis).

Kollaps der Insektenbiomasse

Der Zusammenbruch der Insektenpopulationen in Europa während der letzten drei Jahrzehnte wurde nun wissenschaftlich nachgewiesen. George Monbiot schrieb am 20.10.17 im Guardian, dass die Auswirkungen der Landwirtschaft schlimmer seien als die Klimaveränderung, ohne aber letztere herunterspielen zu wollen.

Caspar Bijleveld, Direktor des Papiliorama in Kerzers FR, ist sehr beunruhigt über diesen Rückgang der Insektenbiomasse, welchen er seit zwei Jahrzehnten anprangert: „Wird die heutige Entwicklung nicht eingedämmt, werden wir in den nächsten Jahrzehnten noch einmal 75 Prozent der verbliebenen 25 Prozent verlieren. Ein Phänomen, welches sich sogar noch beschleunigen könnte, da durch die immer geringere Populationsdichte die Fortpflanzungsfähigkeit der Insekten zusätzlich vermindert werden könnte.“

Papiliorama unterstützt Future 3.0

Der Verlust der Insekten ist ein point of no return, welchen man sich besser nicht vorstellt. Deshalb engagiert sich Caspar Bijleveld mit der Stiftung Papiliorama für das Zusammentragen von Unterschriften für die Initiative Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide. Nicht alleine aus Liebe zu den Insekten, sondern vor allem aus Verantwortungsgefühl gegenüber den kommenden Generationen.

Unterschreiben auch Sie!

Während die Trinkwasser-Initiative daran ist, die eingegangenen 100’000 Unterschriften durch zusätzliche 10’000 bis 15’000 zu sichern, hat die Initiative der französisch sprechenden Initianten die Hälfte der Unterschriften beisammen. Es braucht also noch mehr. Heidi ruft Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu auf, Future 3.0 zu unterstützen, am besten durch Ihre Unterschrift und eine Spende. Vielleicht sammeln Sie auch weitere Unterschriften bei Verwandten und Bekannten? Zahlreiche Umweltorganisationen und die Fischer haben bereits dazu aufgerufen, die beiden Volksinitiativen zu unterstützen, wo doch Bern schläft!

Die Schweiz – einst Vorbild in der Umweltschutzgesetzgebung – droht zur eisernen Hüterin der Industrie zu werden. Faule Kompromisse zulasten der Umwelt mehren sich.

Unterschreiben: Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide

Spenden: Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide

Manifest der Schweizerinnen und Schweizer, welche die Initiative
«Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide » unterstützen

Unterschreiben: Trinkwasser-Initiative

Spenden: Trinkwasser-Initiative

Jardin: les pesticides «chimiques» interdits dans 2 ans, Le Figaro vom 5.2.17

Frankreich: Parkinson als Berufskrankheit anerkannt, agrarheute vom 16.5.12

Frankreich will Pflanzengift Glyphosat verbieten, Zeit online vom 25.9.17

Kollaps der Insektenbiomasse, Papiliorama

Insectageddon: farming is more catastrophic than climate breakdown, George Monbiot, The Guardian.

Pflanzenschutzmittel: Kosten sie uns mehr als sie nützen? Heidis Mist 23.3.16

Herbizide auf Alpen: Wenn Blacken die Brennnessel-Lücken füllen …

9. August 2017

Brennnesseln tod gespritzt - jetzt wachsen Blacken! Copyright: Sophie T.

Brennnesseln tod gespritzt – jetzt wachsen Blacken! Copyright: Sophie T.

Sophie war überrascht, als sie kürzlich bei der Alp zum Blumentod vorbei kam: Nun wachsen Blacken auf den Flächen, wo vor der Herbizidanwendung Brennnesseln standen! Die Rinder hatten die verwelkten Pflanzen gefressen, der Boden war offen für Neues, rasch keimten in der nährstoffreichen Erde Blackensamen. Die Pflanzen werden wohl schon bald die Lücken füllen.

Ist Brennnesselnvergiften eine nachhaltige Beikrautbekämpfung? Heidi meint NEIN!

Herbizid-News: Alp zum Schmetterlingstod, Alp zum Blumentod und Alp Pardenn, Heidis Mist 16.6.17

Aufregung auf der Alp zum Blumentod, Heidis Mist 5.6.17

9.8.17 HOME

 


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