
Der geschützte historische Wanderweg beim Zwüschet Mythen SZ wurde massiv verbreitert, Bäume wurden gefällt … alles illegal! Copyright: Tobeltoni
Die Tür geht auf, ein kalter Wind zieht durch die Hütte und ein paar Schneeflocken fliegen durch die Luft.
Heidi: „Hoi Peter, mach rasch zu! Mich frierts.“
Mit einem Knall fällt die Tür ins Schloss und schon steht Peter am Ofen und wärmt die Hände.
Geissenpeter: „Heidi, hast du dem Schmutzli die Liste schon geschickt? Der Tobeltoni hat noch etwas.“
Heidi: „Natürlich ist sie schon weg, denn sie ist lang. Unter ‚R‘ habe ich sogar drei Namen drauf. Du kannst leicht erraten, wer sie sind.“
Geissenpeter: „ReRiRö?“
Heidi: „Klar!“
Geissenpeter: „Der Tobeltoni sagt, dass sie beim Zwüschet Mythen den historischen Wanderweg zerstört hätten. Wir waren mit Klara, Herrn Sesemann und Fräulein Rottenmeier dort und kehrten im Bergrestaurant ein. Vermutlich war es der Älpler.
Wanderer aus dem Unterland hatten dem Tobeltoni erzählt, dass jetzt aus dem schönen Wanderweg ein „Dreckweg“ geworden sei. Im Wiesenteil müsse man sogar neben dem Weg, respektive der Strasse, in der noch intakten Wiese gehen. Der Tobeltoni war einige Wochen nicht mehr im Mythengebiet auf Wanderung und hat deshalb die enormen Erd-Stein-Bewegungen mit dem grossen Bagger nicht gesehen. Er wundert sich nun sehr über die breite Strasse und die Beeinträchtigung der historischen Substanz. Und, was er nicht versteht, das ist, dass niemand realisiert hatte, dass da beim Bau der Strasse auch noch Bäume gefällt wurden, und das im ältesten Wildbanngebiet der Schweiz.
Stell dir vor, alles ohne Baubewilligung! Das ist besonders schlimm, da der Weg unter Denkmalschutz steht. Der Tobeltoni meint, man müsse die Strasse rückbauen. Und er bittet dich, das dem Schmutzli zu melden. Er soll sich dafür einsetzen.“
Heidi: „So eine Schweinerei! Ich weiss, das ist ein beliebter Weg. Wie haben wir doch die schöne Aussicht genossen! An jenem Tag waren viele Leute unterwegs. Ich werde das grad dem Schmutzli noch melden. Setz dich hin, bald kommt der Öhi aus dem Stall, dann können wir Nüssli knabbern und Lebkuchen essen. Der Samichlaus hat es gut gemeint mit uns. Auch gibt es noch Grittibänz-Resten vom Morgen. Mandarinen habe ich auch dieses Jahr wieder keine echten Satsuma aus Italien gefunden, Also habe ich nur Äpfel, aber unsere sind einfach gut.“
Geissenpeter: „Haha! Der Tobeltoni hat extra deine Mandarinen gesucht … und gefunden. Er lässt dich herzlich grüssen.“
Peter kramt in seinem Rucksack und legt ein paar schöne reife Mandarinen auf den von Heidi vorbereiteten Samichlaus-Tisch.
Heidi: „So lieb! Grüsse den Toni. Der Öhi wird sich gewaltig freuen. Er vermisst sie Jahr für Jahr.“
P.S.: Wenn nur der Schmutzli auch Heidis Schreibfehler korrigieren würde! Hat sie doch tatsächlich Grittibänz mit „tz“ geschrieben. Nun ja, man braucht das Wort nur einmal im Jahr.
Aus Bergwanderweg beim Zwüschet Mythen wird eine «Autobahn». March Anzeiger vom 22.11.20
So wird aus einer mageren Alpweide eine Unkrautweide. Heidis Mist vom 17.8.17
6.12.20 HOME