Die Kakao-Opec erhöht den Druck auf die Schokoladenindustrie, um die Einkommen der Bauern zu verteidigen. Aber hat sie die Mittel, um die Giganten der Branche in die Knie zu zwingen?
Es ist ein zusätzlicher Druckstoss von der Elfenbeinküste und Ghana. Die beiden Länder, die weltweit der grösste bzw. zweitgrösste Produzent von Kakaobohnen sind, haben beschlossen, das Jahrestreffen der Schokoladenindustrie zu boykottieren, das am 26. und 27. Oktober in Brüssel von der World Cocoa Foundation organisiert wird, in der die wichtigsten Akteure der globalisierten Kette des braunen Goldes zusammenkommen.
Die Politik des leeren Stuhls, die auf eine bessere Bezahlung der Kakaobauern durch eine Prämie von 400 US-Dollar pro Tonne für den Kauf von Kakaobohnen abzielt, wird von den Chefs der beiden Regulierungsbehörden des Sektors, dem Ivorer Yves Ibrahima Koné, der den Kaffee- und Kakaorat (CCC) leitet, und dem Ghanaer Joseph Boahen Aidoo, der das Ghana Cocoa Board (Cocobod) leitet, betrieben. Alex Assanvo, der Exekutivsekretär der Côte d’Ivoire-Ghana-Initiative, einem Gremium, das die Arbeit der beiden Länder koordiniert, folgte dem Beispiel. Auch die angekündigten Minister, darunter die ivorischen Inhaber der Ressorts für Wasser und Wälder, Laurent Tchagba, und für Beschäftigung und Sozialschutz, Adama Kamara, sind nicht erschienen.
Der Kampf um das Einkommen der Pflanzer, der 2018 mit der Gründung einer Allianz mit dem Spitznamen „Kakao-Opec“ durch Abidjan und Accra begann, nährt regelmässig Spannungen innerhalb der Kakaobranche, sind doch die Interessen der Akteure unterschiedlich (Schokoladenhersteller, Mühlen, Händler, Erzeuger etc.). Die Schokoladenindustrie setzt sich seit einigen Jahren für einen nachhaltigeren Kakao ein und finanziert Programme zur Rückverfolgbarkeit der Bohnen, zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Schulung der Bauern.
Heidi meint: „In Anbetracht der riesigen Mengen von Schokolade, die in der Schweiz gegessen und getrunken werden, könnte ein wesentlich höherer Preis gesundheitsfördernd sein. Oder schauen die KonsumentInnen nur bei Bio und Tierwohl auf den Preis?“
Cacao : l’alliance Côte d’Ivoire-Ghana durcit le ton face aux multinationales. Jeune Afrique 27.10.22
Faire Schoggi: Nestlé und «Fair Trade» fordern mehr Kontrolle. Infosperber 23.10.22

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28.10.22 HOME