Am Sonntag sind Fotos von einem illegal gelagerten Misthaufen im Naturschutzgebiet Ibergeregg SZ eingetroffen und am Tag darauf ein Blog-Beitrag von Martin Sager, Direktor des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW), mit dem Titel Heiliger Mist.
Auch wenn die Zahl der illegal gelagerten Misthaufen stark rückläufig ist, so ist es die Menge der umweltschädlichen Dünger nicht. Ammoniak-Emissionen belasten nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch den Wald, Naturschutzgebiete, naturnahe Flächen … und Stickstoff und Phosphor verschmutzen Gewässer und Grundwasser. So ist es denn an der Zeit, dieses leide Thema in den Vordergrund zu stellen. Hinzu kommen die Pestiziden und deren Metaboliten im Wasser.
Über Misthaufen hat Heidi schon viel geschrieben, sie sind selbstredend. Das Verschmutzungsproblem Dünger ist weiterhin ungelöst.
Hier sei nur der Lead von Sagers Blog-Beitrag veröffentlicht, den vollständigen Kurzbeitrag lesen Sie am besten bei Aqua & Gas:
„Obwohl seit 1998 mit Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes substanzielle Mittel in Massnahmen der Landwirtschaft zur Senkung von übermässigen Gewässerbelastungen durch Nitrat, Phosphor und Pflanzenschutzmittel fliessen, ist die Verunreinigung des Grundwassers mit Nährstoffen kaum zurückgegangen. Gleichzeitig werden alle konkreten Massnahmen, die den Einsatz von Gülle und Dünger reduzieren wollen, im Parlament torpediert.“
Schreiben ist nicht immer einfach. Heute schon! NaNa schickte einen Cartoon und den Link auf einen Artikel im SonntagsBlick mit der Bemerkung: „Haben wir so was nicht irgendwie erwartet?“
Wie die FDP von ihrem Öko-Kurs abkommt
Grün war gestern
Die FDP vollzieht beim Umweltschutz eine Kehrtwende: Auf einmal lehnt sie es ab, das Trinkwasser besser vor Pestiziden zu schützen.
Blog-Mitteilung von Martin Sager, Direktor des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW):
Der Bundesrat hat am 15. Juni entschieden, die Trinkwasserinitiative ohne indirekten Gegenvorschlag abzulehnen. Aus Sicht der Trinkwasserversorger eine verpasste Chance. Martin Sager, Direktor des SVGW. Copyright: SVGW.
„Der Bundesrat schiebt die Pestizidproblematik auf die lange Bank und missachtet das Anliegen der Bevölkerung und der Wasserversorgungsbranche, unser Trinkwasser vor Fremdstoffen aus der Landwirtschaft zu schützen. Die Probleme im Trinkwasser- und Gewässerschutz sind offenkundig und erfordern gezielte und pragmatische Massnahmen. Als SVGW erwarten wir keinen Komplettumbau der Landwirtschaft, aber verbindliche Massnahmen, welche die Trinkwasserressourcen auch für die nächsten Generationen schützen.
Aber was bedeutet der Entscheid des Bundesrates? Waren all unsere Bemühungen für die Katz? Interessenvertretung erfordert einen langen Atem und Hartnäckigkeit. Der Bundesrat verspricht in seiner Mitteilung, verschiedene Missstände im Rahmen der Agrarpolitik AP22 zu lösen und verweist auch auf den bestehenden Aktionsplan Pflanzenschutzmittel. Dass dieser Aktionsplan aber nur schwache Ziel- und Zeitvorgaben für den Trinkwasserschutz enthält und das Massnahmepaket AP22 erst nach der Trinkwasser-Initiative im Parlament diskutiert werden soll, zeigt deutlich die Unverbindlichkeit im Bekenntnis des Bundesrates.
Die Sicherung unserer Trinkwasserressourcen müssen wir weiterhin und mit aller Überzeugung selber an die Hand nehmen. Wir werden in den kommenden Monaten alles daransetzen, zusammen mit Partnern einen indirekten Gegenvorschlag über eidgenössische Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu erwirken. Der Gegenvorschlag soll die in der Trinkwasser-Initiative adressierten Probleme des Trinkwasserschutzes pragmatisch lösen. Ich bin überzeugt, dass konstruktive und zukunftsgerichtete Lösungen kommunizierbar und letztlich über Parteigrenzen hinweg mehrheitsfähig sind.
Martin Sager“
Das glaubt Heidi auch! Wir müssen unsere Lebensgrundlagen schützen – für uns, für künftige Generationen und für Flora und Fauna.
Damit in Zukunft aus jedem Brunnen sauberes Wasser fliesst, braucht es neue Regelungen.
Eine Delegation des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat das Gespräch mit der Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Bundesrätin Doris Leuthard gesucht und am Dienstag, 20.3.18, die SVGW-Position und -Stossrichtung zum nachhaltigen Trinkwasserschutz vorgelegt.
Kernpunkte waren eine Stärkung des planerischen Trinkwasserschutzes und eine Reduktion von Fremdstoffen in Trinkwasserressourcen, v.a. von Nitrat und Pflanzenschutzmitteln. Der SVGW hat sich als verlässlicher Partner empfohlen, bei einem indirekten Gegenvorschlag zur Trinkwasserinitiative mitzuarbeiten, der auch die Interessen des Trinkwasserschutzes umsetzen soll.
Seit Anfang März ist es definitiv. Das Volksbegehren gegen Pestizid- und Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft («Trinkwasserinitiative») ist zustande gekommen. Von den 114’322 eingereichten Unterschriften sind 113’979 gültig, wie die Bundeskanzlei kürzlich mitteilte. Eine weitere Pestizidinitiative steht kurz vor Sammelende. Der Handlungsdruck zugunsten des Trinkwasserschutzes ist dadurch stark gestiegen.
SVGW-Vorschläge für Doris Leuthard
Der SVGW hat bereits im letzten Jahr die «Trinkwasserinitiative» intensiv diskutiert. Die Ziele der Initianten geniessen Sympathien, doch will der SVGW als Fachorganisation die Ziele des Trinkwasserschutzes auf pragmatischen und zielgerichteten Wegen erreichen. Auch will er den Landwirten nicht vorschreiben, wie sie zu produzieren haben.
Konkret präsentierte die SVGW-Delegation mit Markus Küng (Vorstandsmitglied, IWB), Martin Sager (Direktor SVGW), André Olschewski (Bereichsleiter Wasser) und Kurt Seiler (Amtsleiter Interkantonales Labor Schaffhausen) Bundesrätin Leuthard Vorschläge, wie der Trinkwasserschutz als Teil eines indirekten Gegenvorschlags künftig sichergestellt werden soll. Die vorgeschlagene Stossrichtung ist in einem Positionspapier zusammengefasst und basieren auf der SVGW-Position «Keine Fremdstoffe im Trinkwasser» und der Stellungnahme zur Revision der Gewässerschutzgesetzgebung.
Griffige Massnahmen gefordert
André Olschewski: «Ein substantieller indirekter Gegenvorschlag kann den Trinkwasserschutz zielgenauer und effektiver umsetzen, als ein Verfassungsartikel». Für den SVGW ist auch klar, dass ein indirekter Gegenvorschlag ein Gesamtpaket umfassen muss, da bestehende Ansätze wie der Nationale Aktionsplan Pflanzenschutzmittel (NAP) zu wenig weit greifen. Jetzt ist der Zeitpunkt eine pragmatische, zielführende Alternative zu entwerfen. «Ohne griffigen indirekten Gegenvorschlag mit konkreten Massnahmen müsste sich der SVGW ernsthaft überlegen, die Trinkwasserinitiative im Abstimmungskampf zu unterstützen, obwohl sie weit über die Trinkwasserthematik herausgeht», sagt denn auch Vizepräsident Markus Küng.
Doch der SVGW will sich als verlässlicher Partner in Position bringen und bietet Hand für die Erarbeitung eines substantiellen indirekten Gegenvorschlags. Dass er von Bundesrätin Doris Leuthard persönlich angehört wurde, darf als positives Zeichen gewertet werden.
Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022
Als einen weiteren nächsten Schritt zur Stärkung des Trinkwasserschutzes in der Debatte führt der SVGW am 7.6.18 in Solothurn einen nationalen Fachaustausch zum Thema «Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022» durch.
Die Schweizer Behörden tun sich schwer mit Prävention, sei es Gesundheit, Tabak, Alkohol, Ernährung, Littering usw. oder sauberes Wasser. Man wolle die Leute nicht bevormunden – heisst es jeweils – sie seien eigenverantwortlich und die Medien würden ausreichend über allfällige Probleme informieren. Vorbeugen liegt ihnen irgendwie nicht. Hingegen Wachstum in allen Branchen schon, auch im Gesundheitswesen. Sind wir schliesslich die Geprellten?
Ein ideales Geschenk für Gross und Klein aus dem Gorilla Shop!
Doch es gibt immer wieder Hoffnungsschimmer ausserhalb der mit unseren Steuern bezahlten Strukturen, z.B. die jungen Leute von Gorilla. Wie Michelle Obama engagieren sie sich gegen Übergewicht und für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, für Bewegung und gesunde Ernährung mit den Zielen Lebensfreude und Wohlbefinden. Angefangen hatte alles mit einer kleinen Erbschaft … lesen Sie hier die Geschichte der Stiftung. Entstanden ist eine respektable Organisation, welche über 195’000 Kinder und Jugendliche jährlich erreicht, siehe Programm. Zehn junge Leute bilden das Schtifti-Team: „Wir sorgen für eine gesunde Zukunft.“
Motto von Gorilla
Gib deinem Leben mehr Uga-Uga!
Mit vielen Tipps rund um Freestylesport und Ernährung verleiht dir GORILLA mehr Power. Hier kriegst du Uga-Uga ins Leben!
Viele Informationen und Rezepte
Mit dem Raumschiff geht’s zu den drei Planeten Basis, Bewegung und Ernährung. Die Informationen und Empfehlungen sind auch interessant für Erwachsene. Besonders gefreut hat Heidi das Kapitel über Wasser. Zum Beispiel ist der Wasserkreislauf anschaulich in einem Film erklärt. Oder möchten Sie Ihr Wasser-Wissen testen? Heidi hat’s getan – und ist durchgefallen!
Ein Poster für jede Schulstube und jedes Sitzungszimmer! Im Gorilla Shop erhältlich.
Gorilla-Schulprogramm
Die Schtifti Stiftung macht es den Lehrern einfach. Sie bietet fixfertige Unterrichtsmaterialien und Lektionsplanungen zu Ernährung, nachhaltigem Konsumverhalten und Bewegung für die Oberstufe an. Unter Einkauf und Budget lautet die Getränke-Empfehlung Hahnenwasser, da eine Flasche in der Schweiz überall nachgefüllt werden kann.
Zitat aus dem SVGW Newsletter Juli 2016 des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches: „… Damit tue man etwas für die Umwelt und könne 70 Franken pro Monat sparen. Die Schtifti Foundation wird ihr Schulprogramm noch weiter ausbauen und dabei weiter die Bedeutung von Trinkwasser als gesundem, nachhaltigen und günstigem Lebensmittel thematisieren.“ Der SVGW ist ein Fachpartner von Gorilla.
FREESTYLER MACHENS VOR, «Die sind cool drauf!»,Workshops: Viel Bewebung und gesundes Essen – diese Botschaft ist Teenagern schwer zu vermitteln. Es sei denn, man lässt dies coole Typen tun. Thomas Compagno, Coopzeitung Nr. 8 vom 17.2.15.
In der Schweiz werden deutlich mehr Pestizide verwendet als nötig. Der Pestizideinsatz liesse sich bis 2020 um über 50% reduzieren. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Pestizid-Reduktionsplan von Vision Landwirtschaft hervor, dessen Forderungen von einem breiten Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen mitgetragen werden.
Der Pestizid-Reduktionsplan zeigt machbare Alternativen zur heutigen Verwendung von Pestiziden auf und ergänzt damit den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, den der Bundesrat in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung senden wird. Der Pestizid-Reduktionsplan basiert auf einer systematischen Situationsanalyse in der Schweiz und auf Erfahrungen aus anderen Ländern, die bereits einen Aktionsplan zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erarbeitet haben.
Bei der Analyse zeigte sich, dass die Schweiz zu den Ländern mit einem besonders hohen Pestizideinsatz gehört. Überschreitungen gesetzlicher Vorgaben sind alltäglich. Weit über 100 unerwünschte Stoffe werden regelmässig in Gewässern festgestellt. Die Schweiz zählt, was die Transparenz und Datenlage beim Pestizideinsatz anbelangt, zu den europäischen Schlusslichtern. Die Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf die Biodiversität, die menschliche Gesundheit und den Boden sind nur sehr bruchstückhaft bekannt; die eingegangenen Risiken dementsprechend hoch. Die Untersuchung ergab auch, dass ein hoher Pestizideinsatz oft nicht wirtschaftlich ist.
Alternativen zum Pestizideinsatz bisher zu wenig genutzt
Die entscheidenden Massnahmen, die bei den landwirtschaftlichen Kulturen eine nachhaltige und sichere Produktion von Nahrungsmitteln gewährleisten können, beruhen nicht auf Pestizidanwendungen, sondern auf einem standortgerechten Anbau und einer guten fachlichen Praxis. Im Privat- und Siedlungsbereich kann, wie beispielsweise Frankreich zeigt, sogar ganz auf problematische Pestizide verzichtet werden. Der Pestizideinsatz kann ohne Versorgungsengpässe und ohne Mehrkosten für den Steuerzahler – aber mit positiver Wirkung auf Gewässer, Boden und Biodiversität – mit gut realisierbaren Massnahmen um 40-50% in der Landwirtschaft und gar um 80% im Siedlungsbereich reduziert werden.
Zahlreiche Organisationen aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen unterstützen die Forderungen des Pestizid- Reduktionsplans explizit und fordern den Bund auf, die Alternativen zum Pestizideinsatz auszuschöpfen und die damit verbundenen sozio-ökonomischen und ökologischen Vorteile konsequent zu nutzen. Der „Nationale Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ des Bundes wird demnächst in die Vernehmlassung geschickt und wird sich am nun vorliegenden Pestizid-Reduktionsplan zu messen haben.
Auch Mais wird in der Grundwasserschutzzone S2 angebaut, obwohl der Boden lange unbedeckt ist und die Gefahr, dass Pflanzenschutzmittel und Dünger ausgewaschen werden, gross ist.
Heidi ist bei weitem nicht allein mit Ihrer Forderung keine Pflanzenschutzmittel in der Grundwasserschutzzone S2. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) fordert dies immer wieder, aktuell in seinem neuesten Newsletter:
„… Der SVGW fordert ein vollständiges Verbot von Pflanzenschutzmitteln in der Grundwasserschutzzone S2. Mit ein Grund für diese Forderung ist, dass die Überprüfungen der Pflanzenschutzmittel im Nachhinein immer wieder neue Risiken aufzeigen…“ Nur Teilrückzug aus Schutzzone S2, SVGW vom 3.2.15.
Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat einen Internet-Auftritt www.trinkwasser.ch realisiert. Ziel der Website ist es, einerseits die Wasserversorger bei ihrer Informationspflicht zu unterstützen. Andererseits sollen die KonsumentInnen aus einer Quelle mehr über ihr eigenes Trinkwasser erfahren, wie auch allgemein über das wichtigste Lebensmittel.
Im allgemeinen Teil informiert die Site breit über Themen rund ums Trinkwasser, sei es Ressourcenschutz, Gesundheit oder Gewinnungsverfahren. Die Informationsmaterialien, zu denen auch leicht verständliche Kurzfilme zählen, sollen insbesondere Schulen unterstützen.
Es sind grafische Karten über den Nitratgehalt im Schweizer Trinkwasser oder über die Wasserhärte abrufbar. Martin Sager, Direktor des SVGW, sagt zum Zweck der neuen Website: „Wir informieren die Öffentlichkeit umfassend zum Trinkwasser und zeigen, dass die Wasserversorger nichts zu verstecken haben.“
Unterstützt wurde das Projekt durch den Bund, Kantone und Interessenverbände.