Posts Tagged ‘Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfachs’

Grundwasserschutz: Wiedereinführung des Pestizidverbots in der Grundwasserschutzzone S2 überfällig

10. Oktober 2022
Quelle: Bundesamt für Umwelt, abgerufen am 9.10.22

Quelle: Bundesamt für Umwelt, abgerufen am 9.10.22

Der Bundesrat hatte anno 1999 in der Grundwasserschutzzone S2 ein allgemeines Verbot für Pestizide erlassen. Und wie es im „Normalfall“ so geht, die Bauern haben das Verbot postwendend gekippt. So dürfen auch heute Pestizide bis fast an die Trinkwasserfassungen gespritzt werden. Ausgenommen sind etwa zwei Dutzend Wirkstoffe, welche als problematisch eingeschätzt werden.

Wir wissen inzwischen, dass bei Pestiziden Überraschungen häufig auftreten, denn die Daten beruhen fast ausschliesslich auf Angaben der entsprechenden Herstellern. «Ein zugelassenes Pflanzenschutzmittel ist daher ein Wirkstoff dessen negative Wirkstoffe lediglich NOCH nicht verstanden wurden», so Walter Haefeker, von 2008 bis 2020 Präsident, von 2005 bis 2008 Vizepräsident der European Professional Beekepers Association. Quelle: Das Wunder von Mals, Film und Buch von Alexander Schiebel. Hinzu kommt, dass in Karstgebieten ein Pestizidverbot zwingend wäre, da dort das Wasser rasch versickert und mit ihm Verunreinigungen leicht in Quellfassung gelangen können.

Die Geschichte über die Einführung des Pestizidverbots in der S2 durch den Bundesrat und den darauf folgenden Bauernwiderstand hat Heidi am 6.2.13 aufgeschrieben: Bundesrat gewichtet Freiheit der Bauern höher als Trinkwasserqualität.

Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) forderte bereits 2014 die Wiedereinführung des Pestizidverbots in der Grundwasserschutzzone S2. Heidi berichtete am 29.5.14 darüber: SVGW fordert Verbot von Pestiziden in der Grundwasserschutzzone S2, In diesem Beitrag ist zu lesen „SBV-Präsident, Markus Ritter, glaubt, dass das geforderte PSM-Verbot in der S2 bereits grösstenteils umgesetzt sei. Der SVGW solle diesbezüglich mit den Kantonen Kontakt aufnehmen, um allfälligen Handlungsbedarf abzuklären. Heidis Frage: Wieso will der SBV kein Verbot, wenn doch das PSM-Verbot grösstenteils umgesetzt ist? Oder vielleicht doch nicht?“

Geradezu ein Wunder ist es, dass keine Gülle in der S2 ausgebracht werden darf, wenigstens theoretisch, denn auch hier hapert es beim Vollzug.

Nicht nur die Landwirtschaft!

Für Risiken aller Art gilt in der Grundwasserschutzzone S2 die Null-Toleranz. Wenigstens theoretisch! So gibt es unzählige Schutzzonen, in denen diese missachtet wird: Strassen, Eisenbahnen, Häuser, Abwasserleitungen, Trafo-Stationen usw. Es sind dies nicht nur „Altlasten“, sondern solche Bauten werden erneuert oder gar neue werden gebaut. Die Kantone nehmen ihre Vollzugsverantwortung nicht ernst und der Bundesrat schaut weg!

Heidi meint: „Ein Pestizidverbot in der Grundwasserschutzzone S2 und im Karstgebiet ist dringend nötig sowie Vollzug, Vollzug, Vollzug!“

Bauern verhindern Trinkwasserschutz: 20-Jahr-Jubiläum (2). Heidis Mist 22.7.21: „Der Bundesrat muss dringend handeln und das bereits 1999 verhängte Pestizidverbot in der Grundwasserschutzzone S2 aus der Bauern-Versenkung hervorholen und erneut erlassen. Dieses Mal darf er aber nicht mehr allein auf die Bauern hören und schwach werden!“

Bauern verhindern Trinkwasserschutz: 20-Jahr-Jubiläum. Heidis Mist vom 28.11.19: „Heidi meint: 20 Jahre Missachtung des Vorsorgeprinzips sind genug! Ein allgemeines Pestizidverbot für die Grundwasserschutzzone S2 ist überfällig, und zwar sofort, denn die Pestizidinitiativen sehen eine lange Übergangsfrist vor.“

SVGW fordert allgemeines PSM-Verbot in der Grundwasserschutzzone S2. Heidis Mist 10.2.16: „… Der SVGW fordert ein vollständiges Verbot von Pflanzenschutzmitteln in der Grundwasserschutzzone S2. Mit ein Grund für diese Forderung ist, dass die Überprüfungen der Pflanzenschutzmittel im Nachhinein immer wieder neue Risiken aufzeigen…“ Nur Teilrückzug aus Schutzzone S2, SVGW vom 3.2.15.

Keine Pestizide in der Grundwasserschutzzone S2. Heidis Mist 7.4.15: „Beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) innerhalb der Zone S2 ist die Gefahr gross, dass diese, besonders bei Starkniederschlängen, auf direktem Weg in die Trinkwasserfassung gelangen. Wie schon früher fordert der SVGW daher eine Erweiterung des Verbots für den Einsatz von PSM in der S2 und gezielte Einschränkungen in der S3.“

Bauern verhindern Trinkwasserschutz: 20-Jahr-Jubiläum (2)

22. Juli 2021

Vor 22 Jahren hatte der Bundesrat ein allgemeines Pestizidverbot in der Grundwasserschutzzone S2 erlassen. Die Bauern hoben dieses postwendend auf. Die Bundesämter für Umwelt und Landwirtschaft wurden beauftragt, das Problem zu studieren. Vor 20 Jahren wurde das Verbot dann definitiv gekippt. Noch heute darf man Pestizide bis fast an die Trinkwasserfassung ausbringen, denn die Schutzzone S1, wo keine Pestizide und kein Dünger ausgebracht werden dürfen, beträgt nur 10 m.

Aktuell sind 27 Wirkstoffen in der S2 verboten, siehe Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel in der Grundwasserschutzzonen S2 bzw. S2 und Sh, Stand 1.12.20. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs hatte ausführlich über diese Trauergeschichte berichtet: Keine Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser, gwa 12/2001, Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW).

Zwei Jahrzehnte sind seither vergangen. Der Klimawandel bringt immer mehr Extremniederschläge, so dass viel Wasser innert kurzer Zeit versickert und mit dem Wasser versickern auch Schadstoffe wie Pestizide und schädliche Keime. Einmal mehr waren kürzlich Trinkwasserfassungen wegen der heftigen Niederschläge verschmutzt worden. Das Wasser musste abgekocht werden. Gegen Pestizide nützt dies aber nichts!

Der SVGW forderte bereits 2014 ein Verbot von Pestiziden in der Grundwasserzone S2 und er will auch tiefere Pestizidgrenzwerte im Grundwasser, 40 Prozent der Bevölkerung wollen (Abstimmung vom 13.6.21) ein allgemeines Pestizidverbot in der Schweiz und mit den zunehmenden Starkniederschlägen ist die Gefahr der Trinkwasserverschmutzung mit Pestiziden und anderen Schadstoffen weiter gestiegen.

Der Bundesrat muss dringend handeln und das bereits 1999 verhängte Pestizidverbot in der Grundwasserschutzzone S2 aus der Bauern-Versenkung hervorholen und erneut erlassen. Dieses Mal darf er aber nicht mehr allein auf die Bauern hören und schwach werden!

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«Starkregen kann zur Verschmutzung des Trinkwassers führen». 20 minuten vom 9.7.21

Trinkwasser in Affoltern im Emmental verschmutzt. Blick vom 13.7.21

Trinkwasser im Raum Hettiswil (BE) verschmutzt. SRF vom 1.7.21

Trinkwasser verschmutzt: Gisikoner sollen trotz Notleitung das Wasser auch in den nächsten Tagen weiterhin abkochen. Luzerner Zeitung vom 27.6.21

Bundesrat gewichtet Freiheit der Bauern höher als Trinkwasserqualität. Heidis Mist vom 6.2.13

Bauern verhindern Trinkwasserschutz: 20-Jahr-Jubiläum. Heidis Mist vom 28.11.19

SVGW fordert Verbot von Pestiziden in der Grundwasserschutzzone S2, Heidis Mist 29.5.14

Keine Pestizide in der Grundwasserschutzzone S2, Heidis Mist 7.4.15

„Abkochgebot für Trinkwasser!“ Ein Rat- und Tatgeber für Verbraucher. Lebensraum Wasser – der Wasserblog vom 17.7.21

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BAFU-Maulkorb: Lange Arme!

28. Oktober 2020

BAFU-Maulkorb für Wasserschützer. Heidis Mist vom 27.10.20

Petition: Keine Zensur der Eawag durch den Bundesrat. Heidis Mist vom 14.11.19

Von Forschungsfreiheit und Forschungszwängen. Heidis Mist vom 12.11.19

Roman Wiget: Fristlose Kündigung, weil er sich für sauberes Wasser einsetzte. Heidis Mist vom 12.10.20

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BAFU-Maulkorb für Wasserschützer

27. Oktober 2020

Wir brauchen Wasserschützer!

Wir brauchen Wasserschützer!

Eigenartig, was sich alles tut rund um die Pestizidinitiativen. Das Bundesamt für Umwelt, genauer die Abteilung Wasser, hat es nicht geschafft, das Wasser ausreichend zu schützen. Das Grundwasser wird zwar untersucht, aber man weiss seit Jahrzehnten, dass die Qualität im Mittelland schlecht ist: zu viel Nitrat, Pestizide und ihre Abbauprodukte sowie allerlei weitere Chemikalien. Es wird gemessen, debattiert, aber allfällige Massnahmen der Ämter und der Politik reichen bei Weitem nicht aus, um die Lage wesentlich zu verbessern. Deshalb müssen sich Privatpersonen und Organisationen dafür einsetzen, damit das Grundwasser, die Flüsse und Bäche sowie das Trinkwasser sauberer werden und ein Blick in die Zukunft nicht hoffnungslos ist.

Viele von uns AktivistInnen arbeiten gratis, aber zahlen über die Steuern auch u.a. den Lohn des Leiters der BAFU-Abteilung Wasser, Stephan Müller. Ihm gefällt es gar nicht, dass Organisationen, welche Geld vom Bund erhalten, sich für ein JA zu den Pestizidinitiativen einsetzen. Bereits im Frühling ordnete er in einer Sitzung an, dass der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW), der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und das ETH-Wasserforschungsinstitut Eawag sich nicht mehr für die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative stark machen dürfen. Es gehe nicht an, dass der Bundesrat die Nein-Parole beschliesse und gleichzeitig Verbände finanziere, die eine gegenteilige Parole vertreten. Damit nicht genug! Er drohte, den Verbänden den Geldhahn zuzudrehen. Der Eawag hatte bereits Bundesrat Parmelin einen Maulkorb verpasst.

Diese unglaubliche Geschichte können Sie ausführlich im K-Tipp Nr. 18 vom 28.10.20 lesen.

Heidis Frage: Wie steht es mit den subventionierten Bauern? Dreht man ihnen jetzt auch den Geldhahn zu, wenn sie nicht ab sofort schweigen? Zwar gibt es in diesem Lager JA- und NEIN-Stimmen, aber politisch agieren sie allemal, besonders die Branchenverbände!

 

Petition: Keine Zensur der Eawag durch den Bundesrat. Heidis Mist vom 14.11.19

Von Forschungsfreiheit und Forschungszwängen. Heidis Mist vom 12.11.19

Roman Wiget: Fristlose Kündigung, weil er sich für sauberes Wasser einsetzte. Heidis Mist vom 12.10.20

12.10.20

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Pestizide: Worauf also wartet Bern?

20. Juni 2019

Es braucht verbindliche Massnahmen, damit aus den Wasserhähnen sauberes Wasser fliesst!

Es braucht verbindliche Massnahmen, damit aus den Wasserhähnen sauberes Wasser fliesst!

Lesen Sie mindestens heute die Neue Zürcher Zeitung! Wenn nicht abonniert, dann eben online:

Das Pestizid-Problem kann nur Bern lösen

Die Schweiz hat ein Problem mit Pestiziden, das gibt sogar der Bauernpräsident zu. Zugeständnisse macht er trotzdem nicht – nur Versprechen für die Zukunft. Dass die Bauern diese einlösen werden, ist eine schöne Vorstellung. Leider auch eine naive.

Angelika Hardegger hat gestern abend die Fakten einmal mehr auf den Tisch gelegt.

Das Pestizid-Problem kann nur Bern lösen, NZZ vom 19.6.19

Weitere Empfehlungen:

«Es wird zunehmend schwieriger, sauberes Trinkwasser zu gewinnen»

Ohne Gegenvorschlag bleibe die Trinkwasserinitiative die einzige politische Option zur Stärkung des Trinkwasserschutzes, sagt André Olschewski, Vizedirektor des Verbands der Gas- und Wasserversorger. Zu den Mitgliedern des Verbands gehören die Wasserversorger der Gemeinden. Christof Forster, NZZ vom 19.6.19
„Es wird zunehmend scwieriger, sauberes Trinkwasser zu gewinnen“, NZZ vom 19.6.19

Krebserregendes Pestizid im Schweizer Trinkwasser

Chlorothalonil wird hierzulande nach wie vor eingesetzt, obwohl dem Pestizid in der EU die Zulassung entzogen wurde.

In vielen Trinkwasserproben werden immer wieder Rückstände von Pestiziden festgestellt. Besonders umstritten ist derzeit das Pilzbekämpfungsmittel Chlorothalonil, das als Mittel gegen Fäulnis im Getreideanbau verwendet wird. Auf Schweizer Feldern werden jährlich 30 Tonnen dieses Pestizids versprüht.

Krebserregendes Pestizid im Schweizer Trinkwasser, Angelique Beldner, 10vor10, SRF vom 20.6.19

Mediensprecher des Trinkwasserverbands zum Aktionsplan Pflanzenschutzmittel: «Wir vermissen konkretere Ziele»

Paul Sicher vom Trinkwasserverband SVGW äussert sich im Interview zur Trinkwasser-Initiative und erklärt, wie gut es um das hiesige Wasser steht.
Wir vermissen konkretere Ziele, Maja Briner, Tagblatt vom 20.6.19

Worauf also wartet Bern? Der Nicht-Vollzug Gewässerschutz Landwirtschaft ist längst kein Geheimnis mehr, die Zukunftsversprechen larifari, es muss doch ENDLICH etwas geschehen!!! Oder überlassen wir unser Zukunft dem Bauernverband?

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Wasserglas auf einem Rednerpult im Ständerat.

Neue Lektion im Gorilla-Schulprogramm: Hahnenwasser

15. März 2019

Mit einem Klick auf das Bild geht's zur Video-Einführung über die neue Lektion des SVGW und der Stifti Foundation "Hahnenwasser".

Mit einem Klick auf das Bild geht’s zur Video-Einführung über die neue Lektion des SVGW und der Stifti Foundation „Hahnenwasser“.

Zwei junge Leute, Ernesto Silvani und Roger Grolimund, gründeten 2003 mit dem Geld, das sie geerbt hatten, die Schtifti Foundation. Sie setzt sich für die Gesundheitsförderungen von Jungen durch Junge ein. Was mit einem Skatebus begann, ist heute ein national sowie international ausgezeichnetes Programm. Zahlreiche Auszeichnungen und die unabhängige Evaluation zeigen, dass die Arbeit nachhaltig wirkt und grosse Wellen schlägt.

Die Stifti Foundation wird von vielen Partnern unterstützt, so auch vom Schweizerischen Verein des Gas-und Wasserfachs (SVGW). Anfang 2019 hat der SVGW zusammen mit der Schtifti-Foundation im Rahmen des Gorilla-Schulprogramms eine neue Doppel-Lektion zum Thema Hahnenwasser erarbeitet. Die Lektion wurde für die Sekundarstufe I und nach Lehrplan 21 konzipiert; sie ist für SVGW-Mitglieder im Intranet kostenlos erhältlich: www.svgw.ch/Lehrplan21. Eine Übersetzung ins Italienische und Französische ist in Arbeit.

Eine Degustationsrunde soll die Schülerinnen und Schüler als Erstes für das Thema Wasser sensibilisieren. Anhand von Filmen und einer Präsentation sollen auch Massnahmen diskutiert werden, wie die Wasserqualität in der Schweiz weiterhin garantiert werden kann. Ein 5-minütiger Videobeitrag mit Laurin Buser führt in das Thema ein.

Videobeitrag mit Laurin Buser.

Das Gorilla-Schulprogramm

Die Schtifti Foundation: Gesundheitsförderung von Jungen für Junge.

Gorilla: mehr Uga-Uga im Leben!

Neue Lektion zum Thema Hahnenwasser, SVGW vom 4.2.19

www.gorilla.ch: Trink Wasser! Heidis Mist vom 8.10.14

15.3.19 HOME

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Sauberes Trinkwasser oder Öko-Freiheit für die Bauern?

8. März 2019

Kleinbäuerin in Burkina Faso. Copyright: FIAN, Mit Menschenrechten gegen den Hunger, Deutschland

Kleinbäuerin in Burkina Faso. Copyright: FIAN, Mit Menschenrechten gegen den Hunger, Deutschland

Kaum ein Tag vergeht ohne Nachricht über verschmutztes Wasser, knappes Wasser, Wassermigration, Wasserkrieg, Wasserklau, illegale Brunnen … Heidi könnte nonstopp über solche Meldungen aus aller Welt berichten. Heute sind ihr zwei besonders aufgefallen, eine betrifft den Klimawandel und die Agrarindustrie und somit auch uns, die zweite unser (noch gutes) Trinkwasser.

Klimawandel und Agrarkonzerne bedrohen Rechte von Frauen im ländlichen Raum

Insbesondere in Ländern um den Äquator führt die Erderhitzung bereits jetzt dazu, dass Trocken- und Regenzeiten sich nicht mehr verlässlich abwechseln. Dies führt oft zu Ernteverlusten sowie mangelndem Zugang zu Trink- und Nutzwasser. „Frauen in ländlichen Gegenden sind überdurchschnittlich von Hunger betroffen. Gleichzeitig sind Frauen in der Regel zuständig für die Ernährung der Familien“ … Die Agrarindustrie nutzt Klimawandel und Klimapolitik, um sich immer mehr Rechte an natürlichen Ressourcen anzueignen …

André Olschewski, Leiter Bereich Wasser, SVGW. Copyright: SVGW.

André Olschewski, Leiter Bereich Wasser, SVGW. Copyright: SVGW.

Bauernverband tritt auf der Stelle

Blog SVGW: In seiner Stellungnahme positioniert sich der Schweizerische Bauernverband SBV zur Agrarpolitik ab 2022. Dabei äussert er sich auch zum bundesrätlichen Massnahmenpaket zur Trinkwasserinitiative, das aus Sicht des Trinkwasserschutzes sehr bescheiden ausfiel.

Von den vorgeschlagenen Massnahmen lehnt der Bauernverband praktisch alle kategorisch ab. So will er nichts wissen von der griffigeren Verankerung des Gewässerschutzes im ökologischen Leistungsnachweis. Auch die regionalisiert abgestimmten Massnahmen zur Lösung von Pflanzenschutz- und Nitratproblemen schiesst er ab und von einer massvollen Reduktion von Düngergrossvieheinheiten will er schon gar nichts wissen.

Diese Stellungnahme und die Blockade selbst kleinster Fortschritte im vorsorglichen Gewässerschutz irritieren uns als Trinkwasserverband sehr. Diese Stellungnahme ist nicht nur für die Trinkwasserversorger und -Konsumenten eine schallende Ohrfeige, sondern auch für den Bundesrat, dessen Massnahmepaket zur Trinkwasserinitiative ohne Alternative bachab geschickt wird.

Der Bauernverband hat es verpasst, eine nachhaltige Vision für die Schweizer Landwirtschaft im Einklang mit der Natur und die Gesellschaft aufzuzeigen und sich als verlässlicher und glaubwürdiger Partner zu positionieren. Die pragmatischen Vorschläge des SVGW zum Schutz der Trinkwasserressourcen wurden vom SBV abgelehnt. Der Schutz der Trinkwasserressourcen hat beim Bauernverband offensichtlich eine sehr tiefe Priorität. Das ist unverständlich und bedauerlich.

Als Trinkwasserverband und Hüter der Trinkwasserqualität werden wir uns weiterhin und noch konsequenter für den Schutz unserer einmaligen und bedrohten Wasservorkommen einsetzen. Als nächsten Schritt werden wir nun die Unterstützung der Trinkwasserinitiative konkret prüfen.

André Olschewski
Leiter Bereich Wasser

Heidi meint: „Freuen wir uns darüber, dass sich immer mehr Leute für unser Trinkwasser (in Gefahr) einsetzen! Und kaufen wir nicht alle Nahrungsmittel, die uns angeboten werden!“

Klimawandel und Agrarkonzerne bedrohen Rechte von Frauen im ländlichen Raum, FIAN Deutschland vom 7.3.19

Bauernverband tritt auf der Stelle, Blog SVGW vom 7.3.19

8.3.19 HOME

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Beatrice Raas: „Nein, ich geb‘ nicht auf!“

12. Juni 2018

Die Geschichte des pestizidfreien Dorfes Mals im Südtirol begann im Coiffeur-Salon von Beatrice Raas. Copyright: Ralph Weihermann, Alexander Schiebel

Die Geschichte des pestizidfreien Dorfes Mals im Südtirol begann im Coiffeur-Salon von Beatrice Raas. Copyright: Ralph Weihermann, Alexander Schiebel

Im alten Südtiroler Dorf Mals hat Beatrice Raas zusammen mit Freundinnen den Stein für eine pestizidfreie Landwirtschaft ins Rollen gebracht. Viele unterstützen sie, u.a. auch der Apotheker Johannes Fragner-Unterpertinger. In einer Volksabstimmung stimmten 76% der Bevölkerung diesem Ziele zu.

Was bewegte die Malser, sich gegen Pestizide zu wehren? Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit, dies im folgenden Film zu erfahren: Leben ohne Ackergift – Das unbeugsame Dorf im Vinschgau. Ralph Weihermann, Alexander Schiebel, WDR 3.4.18

Es scheint, dass das Problem der Verschmutzung von Luft, Boden, Wasser und Lebensmitteln mit Pestiziden und Düngern immer häufiger diskutiert wird. Nachdenken und nach Lösungen suchen ist für unsere Zukunft wichtig. Geschrieben und geredet wird viel. Werden die Behörden und PolitikerInnen auch handeln?

SVGW fordert konkrete Massnahmen für Trinkwasserschutz

Franziska Herren hat mit der Trinkwasser-Initiative viel Bewegung in den Gewässerschutz gebracht. Sehr salopp ist man bisher mit der Ressource Wasser umgegangen, höchste Zeit, dass sich dies ändert. Copyright: SVGW.

Franziska Herren hat mit der Trinkwasser-Initiative viel Bewegung in den Gewässerschutz gebracht. Sehr salopp ist man bisher mit der Ressource Wasser umgegangen, höchste Zeit, dass sich dies ändert. Copyright: SVGW.

Analysen zum Thema «Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022» standen im Mittelpunkt der Vortrags- und Podiumsveranstaltung des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs (SVGW) vom 7.6.18 in Solothurn. Teilnehmende waren VertreterInnen von Bundesämtern und kantonalen Institutionen, Gemeinden, Wasserversorger, Verbänden sowie Vertreter von Forschung und Wirtschaft. Im Zentrum des politischen Interesses stand der politische Umgang mit der Trinkwasser-Initiative, über die derzeit in Bundesbern beraten wird.

Lesen Sie weiter!

SVGW fordert konkrete Massnahmen für Trinkwasserschutz, Aqua & Gas, 8.6.18.

SVGW am Infoanlass zur «Trinkwasserinitiative» in Bern. Landwirtschaftlicher Klub der Bundesversammlung. Aqua & Gas, 31.5.18.

«Es braucht einen intelligenten indirekten Gegenvorschlag». Markus Küng (IWB) und Andreas Hirt (ESB), beide Mitglieder des SVGW-Vorstands, erläutern im Interview die Haltung des SVGW zur Trinkwasser-Initiative. Obwohl der SVGW die Ziele der Initiative gutheisst, schlägt er eine andere Vorgehensweise vor. Dabei wird er von den Kantonen unterstützt, wie Kurt Seiler, Amtsleiter des Interkantonalen Labors, im Interview ausführt.

Pflanzen schlauer schützen

«Rückstandfreies» Obst und Gemüse (zéro résidu de pesticides) aus Frankreich: Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird immer mehr zum Marketingargument.

«Rückstandfreies» Obst und Gemüse (zéro résidu de pesticides) aus Frankreich: Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird immer mehr zum Marketingargument.

„Wir müssen die Umwelt- und Gesundheitsrisiken von Pflanzenschutzmitteln senken. Totalverbote sind aber das falsche Mittel“, meint Robert Finger. Er plädiert für intelligenten Pflanzenschutz.

„Glyphosat, Neonikotinoide und Trinkwasserinitiative – über den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird derzeit intensiv diskutiert. Obwohl: Ohne Pflanzenschutz kommt unser Ernährungssystem nicht aus. Andererseits bergen gerade Pflanzenschutzmittel unbestrittene Risiken für Mensch und Umwelt.“

Diesen lesenswerten Artikel finden Sie hier: Pflanzen schlauer schützen, Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik, ETH Zürich, Agrarökonomische Kommentare zur Schweizerischen Agrarpolitik.

12.6.18 HOME

7. Juni 2018: SVGW lädt ein zum Fachaustausch „Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022“

29. Mai 2018

Unser Trinkwasser muss besser geschützt werden. Copyright: SVGW

Unser Trinkwasser muss besser geschützt werden. Copyright: SVGW

Früher hatten viele Häuser und Dörfer eine eigene Quelle. Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen wurde intensiviert und die Bauern hielten immer mehr Tiere, weshalb Quellfassungen in tiefere Bodenschichten verlagert oder aufgegeben werden mussten. Heute beziehen wir das meiste Trinkwasser über riesige teure Infrastrukturen aus dem Grundwasser, einen Teil aus Oberflächengewässern. Doch auch hier wächst der Verschmutzungsdruck durch die Landwirtschaft und Gesellschaft, so dass Trinkwasserversorger bereits Grundwasserfassungen aufgeben oder mit Steuergeldern sanieren mussten. Zudem besteht die Gefahr der Übernutzung unserer Ressource Wasser.

Trinkwasser-Initiative: SVGW fordert Gegenvorschlag

Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat Sympathien für die Ziele der Trinkwasser-Initiative. Er fordert einen pragmatischen und zielführenden indirekten Gegenvorschlag. Aus diesem Grund hat er Forderungen formuliert und einen Fachaustausch im Alten Spital Solothurn organisiert, der am Donnerstag, 7. Juni 2018 stattfindet.

Heidi meint: „Dies wird wohl ein interessanter Anlass werden, nehmen doch Referenten und Podiumsteilnehmer aus folgenden Institutionen teil: Bundesamt für Umwelt, Bundesamt für Landwirtschaft, Schweizer Bauernverband, Bio Suisse … ).“

Zusammenfassung der Forderungen des SVGW:

Die Trinkwasserressourcen müssen planerisch besser geschützt werden (RPG, GSchG, DZV)

  • Planungspflicht: Kantone und Gemeinden werden zu einer verbindlichen Planung in der Trinkwasserversorgung verpflichtet (regional/kantonal/lokal). Die bundesrechtlichen Vorgaben inkl. Schutzzonen sind innert 5 Jahren zu vollziehen.
  • Sicherung des Vollzugs und der Finanzierung: Werden geltende Anforderungswerte für das Grundwasser nicht eingehalten, müssen innert 5 Jahren rechtskräftige Zuströmbereiche ausgeschieden und geeignete Massnahmen festgelegt werden.
    Die Direktzahlungen an die Landwirte werden so angepasst, dass die Einhaltung der gewässerschutzrechtlichen Vorgaben dauerhaft gesichert ist. Zum heutigen Zeitpunkt betrifft dies insbesondere Nitrat sowie Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukte.

Fremdstoffeinträge sind zu reduzieren, insbesondere sind die Vorgaben an den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verschärfen (GSchG, GSchV, PSMV)

  • Keine Pflanzenschutzmittel in Schutzzonen: Im Sinne der Vorsorge wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den Schutzzonen verboten. Davon ausgenommen sind die für „Bio“ zugelassenen Pflanzenschutzmittel.
  • Keine Fremdstoff im Zuströmbereich: Werden kritische Fremdstoffe in Fassungen in einem Gehalt von mehr als 0,1 µg/l pro Einzelstoff bzw. mehr als 0,5 µg/l pro Stoffgemisch festgestellt, ist deren Einsatz im Zuströmbereich zu verbieten.
  • Saubere Gewässer: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird im Einzugsgebiet verboten, wenn deren Konzentration in Oberflächengewässern über den SVGW-Forderungen liegt (0,1 µg/l für Einzelsubstanzen resp. 0,5 µg/l für Summe der Pflanzenschutzmittel und Abbauprodukte).

Indirekter Gegenvorschlag Trinkwasser-Initiative

Der SVGW betont die Notwendigkeit von Massnahmen für die Stärkung des Trinkwasserschutzes und steht als Partner zur Ausarbeitung und Unterstützung eines substantiellen indirekten Gegenvorschlages zur Verfügung.

Hier finden Sie das Programm des SVGW-Fachaustausches „Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022“

„Trinkwasserinitiative“: SVGW fordert pragmatischen und zielführenden indirekten Gegenvorschlag, Positionspapier vom 20.3.18

29.5.18 HOME

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Grenzwerte erhöhen – beliebtes Spiel der Mächtigen

8. März 2018

Drei Geschäfte, zufällig alle aus dem Zuständigkeitsbereich des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Vorsteherin: Bundesrätin Doris Leuthard.

Wo der Einzelne nur an sich denkt, wird die Gesamtheit nimmer vorwärtskommen.
Jakob Bosshart, 1862 – 1924

8.3.18 HOME


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