Posts Tagged ‘Sickersaft’

Zu kleine und unzulängliche Mistlager

19. Juni 2012
DSC03847MistlagerKueblisK

Häufig anzutreffen sind Ställe, wo Gülle und Mistsickerwasser ungehindert versickern und abgeschwemmt werden, was besonders in schneereichen Wintern zu Problemen führt. Oft ist die Hofdünger-Lagerkapazität zu klein, und zwar nicht nur jene von kleinen alten Ställen wie hier im Bild, sondern auch jene von neuen. Der Mist liegt dann einfach neben dem Mistlager oder auf dem Feld und die Gülle wird auf schneebedeckten, gefrorenen oder wassergesättigten Boden ausgebracht; die Gefahr der Gewässerverschmutzung ist gross. 19.6.12 HOME

Illegale Misthaufen in Graubünden

29. Februar 2012
DSC03373MalansSchmal070312K

Einer von vielen ungeordnet hingeworfenen Misthaufen über dem Grundwasser.

Das leidige alte Thema: Misthaufen im Feld! Heidi hat bereits darüber berichtet, dass die Zahl der unordentlich hin gekippten, ungedeckten Misthaufen im Feld auch im Winter 2012 wächst, und zwar in verschiedenen Regionen des Tourismuskantons Graubünden, siehe Diaschau Misthaufen im Feld 2011/12. Heidis LeserInnen wissen, dass diese Art der Mistlagerung nicht den eidgenössischen Empfehlungen zum Schutze der Gewässer, besonders des Grundwassers entspricht. Das Grundwasser ist in der Schweiz die wichtigste Trinkwasserquelle. Die meisten Misthaufen liegen monatelang im Feld und sind selbst gemäss der laschen Bündner Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft illegal, heisst es doch darin, dass Zwischenlagerung auf dem Feld zulässig ist, wenn:

„…. • Der Miststock vor Niederschlägen geschützt ist (Vlies). Ausnahme: Wenn keine Mistsickersäfte abfliessen, muss der Mist nicht abgedeckt sein. Ist bei sehr trockenem Mist (Ziegen, Schafe, Pferde) ev. auch ohne Abdeckung möglich (Eigenverantwortung Landwirt).
….
• Der Mist geordnet gelagert wird.
…“

Die meisten Misthaufen bestehen aus Mist von Kühen und Rindern, und fast alle Misthaufen sind nicht „geordnet gelagert“, die einzelnen gedeckten Haufen sind unzulänglich gedeckt, so dass Regenwasser über dem Vlies nicht wie von einem Dach ablaufen kann, siehe Mist-Zwischenlager auf dem Feld. Zum Teil liegt der Mist auf abgeernteten Feldern, auf nacktem, zur Zeit wassergesättigtem Boden also; d.h. das Sickerwasser kann ungehindert in den Untergrund, ins Grundwasser gelangen.

Am 26.2.12 ist Hazy Osterwald gestorben. Was hat dies mit den Misthaufen im Feld zu tun? Erstens würde Heidi lieber von den schönen Stunden im Hazyland träumen, in welchen sie zur Musik des Hazy Osterwald Sextetts den Kriminaltango getanzt hatte, als sich mit Gülle und Mist zu befassen. Zweitens war es zu jener Zeit mit den traditionellen Bündner Misthaufen im Feld ähnlich wie mit dem Geld in Hazys Konjunktur Cha-Cha: Das Ausmass des Problems war kleiner, die Misthaufen waren kleiner. Zum Nachdenken hier der Ausklang des legendären Konjunktur Cha-Cha: „… Geld, das ist auf dieser Welt der einz’ge Kitt der hält, wenn man davon genügend hat.“ Kriminaltango und Kultur Cha-Cha hören? NZZ Der charismatische Lebemann, Zum Tod von Hazy Osterwald.

29.2.12  HOME

Neue Fotos 27. Februar 2010

28. Februar 2011
DSC01470_Malans1

Ein "Malanser" ziert den Wanderweg

Acht Misthaufen hat Heidi heute in Malans für die Diaschau neue Misthaufen im Feld fotografiert; wenigstens wieder ein paar! Schon lange hat sie die braunen Umweltverschmutzer gesehen. Ein langer strohiger liegt dort wo die Strohballen lagen, siehe Stroh für die neue Miststock-Saison, und der Guinness-verdächtige „Miststock“ im Frühling 2010 war. Ein Haufen grenzt an ein frisch gepflügtes Feld, wird also vermutlich bei nächster Gelegenheit verteilt und untergepflügt. Unter den Misthaufen fliesst das Grundwasser, die Gefahr von Sickerwasser ist gross, was zu „Nitrat-reichem“ Trinkwasser führt. Erfahrungsgemäss werden die meisten Misthaufen noch drei Monate im Feld liegen.

HOME

Korrektes Kurzzeit-Mistlager

23. Februar 2011

Ein Leser hat Heidi einmal den Vorwurf gemacht, dass sie nur schlechte Beispiele von Misthaufen im Feld zeige. Damit hat er natürlich Recht, aber sie hat bisher keinen korrekt aufgesetzten Haufen gesehen. Der einzige, der von der Form her in Frage käme, wurde nicht der Heissrotte unterworfen und liegt zulange im Feld, d.h. es gibt bei diesem nigelnagelneuen Stall keine Mistplatte (Gewässerschutzgesetz, Art. 14)! Nach ergebnisloser Suche in der Schweiz hat Heidi im nördlichen Nachbarland fachlich fundierte Informationen gefunden, eine Anleitung geschrieben und unter „Dies und Das“ platziert, jederzeit abrufbereit, Korrektes Kurzzeit-Mistlager.

Nachtrag 10.1.13: Heidi hat die neue Bundes-Vorschriften für die Lagerung von Mist auf dem Feld kopiert, die Anleitung entsprechend ergänzt und mit neuem Titel unter Mist-Zwischenlager auf dem Feld abgelegt.

23.2.11  HOME

Orientierungshilfe für Touristen

23. Dezember 2010
DSC01351_Mist_Maienfeld1_klein

Misthaufen bei Maienfeld für die Touristen?

Der Höhepunkt der Winter-Tourismus-Saison 2010/11 steht in Graubünden, der Schweizer Ferienregion Nr. 1, bevor. Jetzt sagen Eingeweihte den Touristen: „Wenn Sie Misthaufen im Feld sehen, dann sind Sie in Graubünden angelangt.“ Die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Tourismus im Bereich Hofdünger klappt bestens, was nicht selbstverständlich ist. Die Bauern errichten jeweils für Touristen, die mit der SBB oder RhB anreisen, Orientierungshilfen. Im Moment sind die Misthaufen noch relativ klein, werden erfahrungsgemäss und saisonbedingt aber im Laufe des Winters wachsen; Heidi hat sie daher erst teilweise dokumentiert. Auch für die Reisenden nach Davos und ins Engadin wird gesorgt: Spaziergänger erzählen, dass ein Bauer am 20. Dezember 2010 den neuen Misthaufen nach Malans Richtung Chlus verlängert hat. Touristen, die regelmässig gen Prättigau fahren, haben den alten, mehr oder weniger gedeckten Haufen im letzten Winter schon gesehen.

DSC01367_Malans_unged_ged
neuer Misthaufen nach Malans Richtung Chlus

Ob die Aktion der Bündner Bauern ganz selbstlos ist, weiss Heidi nicht. Vielleicht haben sie zu kleine oder gar keine Mistlager? Ein Bündner Bergbauer hat Heidi erzählt, dass er das Mistlager seines neuen Stalls nach dem ersten Winter verlängert habe, da es zu klein geplant worden sei. Und ein Düngeberater aus einem Westschweizer Kanton meint, dass die Mistgruben oft schon immer zu klein waren und das Problem mit zunehmender Tierzahl steige. Zudem würde die Grösse der Mistgruben bei der Stallplanung im Rahmen von Investitionskrediten immer wieder zu klein bemessen. In seinem Kanton gibt es auch Verstösse, aber sie werden regelmässig angezeigt und geahndet. „Le non-respect de la réglementation par les agriculteurs est d’autre part encore plus scandaleux si l’on pense qu’ils touchent des paiements directs.“ Statt das Problem zu lösen, gefährden die Bauern und die „toleranten“ Ämter im Kanton Graubünden das Grundwasser, das „weiter unten“, als Trinkwasser genutzt wird. Hut ab vor dem Bergbauer, der sein Problem gelöst hat!

Zur Erinnerung: Zum Schutze der Gewässer und des Grundwassers sollte Mist im Feld nur kurze Zeit vor dem Verteilen lagern oder maximal sechs Wochen gedeckt. Mist ist ein stickstoffhaltiger Dünger, der nur auf Wiesen und Felder verteilt werden darf, wenn die Pflanzen ihn aufnehmen können, also nicht im Winter. Mist muss auf einer dichten, mit einem Randabschluss versehenen Betonplatte gelagert werden, von der das Mistwasser in die Vor- oder Güllengrube abfliessen kann.

Der Tourismus in den Alpen zerstört sich selbst, lesenswertes Referat auf http://www.schulnote.de für bessere Hausaufgaben und Referate

23.12.10    HOME

Die heiligen Kühe und die vergötterten Pferde

19. Oktober 2010

 

Grüsch_Pferd2_klein

Seit Jahren Pferdemist auf der Wiese

Der Mist von zahlreichen Pferden wird hier im Gewässerschutzbereich laufend vom Laufhof in die Wiese geschoben. Wenn der Haufen gross ist, verschwindet er … und schon ist neuer Mist da, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. So liegt hier in Grüsch der Mist unter freiem Himmel, wird verregnet und verschneit, darunter fliesst das Grundwasser … und der Mistsickersaft? Nicht weit davon liegt ein Misthaufen von drei Pferden ebenfalls das ganze Jahr auf freiem Feld. Dafür erhalten die Bauern bzw. die Leute mit dem Hobby „Reiten“ finanzielle Unterstützung von den Steuerzahlenden: Direktzahlungen. Ein Weg-zerstörendes, energieintensives Hobby. Heidi erhält für die Förderung der Artenvielfalt (mehr als 300 verschiedenen Wild- und Nutzpflanzen im Garten) und Selbstversorgung mit Früchten und Gemüsen keinen Rappen, obwohl sie vier der fünf Hauptziele des Direktzahlungssystems energiesparend unterstützt und das fünfte indirekt unterstützt, indem sie das wenige Fleisch aus Betrieben bezieht, die auch ohne Voranmeldung kontrolliert werden. Bei den Milchprodukten wird es schon schwieriger!

 

Grüsch_Pferd4_klein

Ein kleiner Teil des Pferde-Auslaufs in Grüsch

Gemäss der Bündner Weisung Gewässerschutz darf trockener Mist von Pferden in Eigenverantwortung der Bauern ungedeckt im Feld gelagert werden. Heidi ist überzeugt, dass auch Pferdemist nass wird. Mit dieser Meinung ist sie nicht allein, denn die Wegleitung des Bundes sieht keine Langzeit-Mistlagerung auf dem Felde vor.

19.10.10   HOME

Saftender Misthaufen neben dem Furner Bach

12. September 2010

Mist_Furna1_klein

Misthaufen neben dem Furner Bach bei der Station Furna der Rhätischen Bahn

Wie lange liegt dieser Misthaufen schon hier unterhalb der Geleise der Rhätischen Bahn bei der Station Furna neben dem Furner Bach? Heidi weiss es nicht, jedenfalls wachsen bereits Pflanzen auf dem Mist. Wie lange wird er noch hier bleiben? An der Mauer sind links dunkle Spuren zu sehen, die vom Mistsickerwasser stammen dürften, denn im dritten Foto sieht man dort eine vernässte Stelle und „verbranntes Gras“.

Mist_Furna3_klein

Am Rande des Misthaufens sind mehrere dunkle Lachen zu sehen.

Der Abstand zu einem Gewässer sollte mindestens 10 Meter betragen. Ein Misthaufen dürfte im Feld höchstens kurze Zeit vor dem Verteilen ungedeckt lagern und höchstens sechs Wochen gedeckt, damit die Gefahr einer Gewässerverschmutzung klein ist.

Mist_Furna5_klein

Auch am Rand zum Furner Bach hat es eine vernässte Stelle und vom Mistsaft verbranntes Gras.

Heidi rät den Bauern, sich an die eidgenössischen Wegleitungen zu halten. Diese bieten grosse Sicherheit vor Übertretungen von Gesetzen. Eine neue Wegleitung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist in der Vernehmlassung. Sobald sie veröffentlicht ist, wird Heidi darüber berichten.

DSC01220_Bachablauf_Furna_klein

Mistsaft läuft direkt in den Furner Bach

12.9.10   HOME

Noch mehr „Miststöcke“ – 7.3.2010

17. Mai 2010

Ich habe am 7. März 2010 noch mehr der gut 20 „Miststöcke“ im Gewässerschutzbereich in der Rheinebene zwischen Landquart und Maienfeld fotografiert. Sie liegen zum Teil seit 2009 dort, Mitte Mai 2010 waren sie immer noch da. 17.5.10

 

Maienfeld östlich der SBB

Maienfeld östlich der SBB

Maienfeld_SBB_Ost3

Maienfeld_West48_40Meter

Maienfeld_West61

Maienfeld_West8

Maienfeld_West11

Malans_SBB_Ost122


Bleibt „trockener“ Mist im Regen trocken?

16. Mai 2010

Ich erwachte in der letzten Nacht und hörte Regentropfen. Tagelang hat es nun immer wieder geregnet. Unwillkürlich denke ich an all die ungedeckten Miststöcke im Gewässerschutz-Bereich des Rheintals auf Bünder Schotterböden. Der April war trocken, nach dem ersten Regen Anfang Mai habe ich dieses Foto gemacht.

Gemäss der Bündner Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist Zwischenlagerung auf dem Feld zulässig wenn, …

„Der Miststock vor Niederschlägen geschützt ist (Vlies).
Ausnahme: Wenn keine Mistsickersäfte abfliessen, muss der Mist nicht abgedeckt sein. Ist bei sehr trockenem Mist (Ziegen, Schafe, Pferde) evtl. auch ohne Abdeckung möglich (Eigenverantwortung Landwirt)…“.

Tatsächlich gibt es neben Kuhmist auch Pferdemist auf freiem Feld wie hier neben der Industriezone Maienfeld. Ich bin überzeugt, dass die „trockenen“ Miststöcke jetzt nach dieser Regenperiode auch nass sind und Sickersäfte unter dem Mist ungesehen ins Grundwasser tropfen. Aus den Augen aus dem Sinn.

Weisung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft, Kanton Graubünden, PDF

16.5.10   HOME


%d Bloggern gefällt das: