Posts Tagged ‘Sikkation’

Von Donau Soja und Glyphosat

12. Mai 2016
Immer noch beliebt bei vielen Strassenunterhaltsdiensten: Herbizide! Dies obwohl ihr Einsatz klar verboten ist. Diese Woche hat Heidi eine entsprechende Meldung aus dem Kanton Schwyz erhalten. Symbolbild

Immer noch beliebt bei vielen Strassenunterhaltsdiensten: Herbizide! Dies obwohl ihr Einsatz klar verboten ist. Diese Woche hat Heidi eine entsprechende Meldung aus dem Kanton Schwyz erhalten. Symbolbild.

Man glaubt es kaum, aber bei der Produktion der viel gepriesenen Donau Soja wurde noch letztes Jahr Glyphosat als Sikkationsmittel eingesetzt, d.h. Glyphosat wird kurz vor der Ernte als Abreifehilfe auf die Pflanzen gesprüht, Donau Soja verbietet Glyphosat in der Abreife, Topagrar vom 23.3.16.

Wird Glyphosat in der EU wieder zugelassen?

„39 Organisationen aus 28 EU-Mitgliedstaaten fordern mit einem offenem Brief EU Minister und Behörden auf, am 18. und 19. Mai gegen eine europäische Wiedergenehmigung des Pestizidwirkstoffs Glyphosat zu stimmen.

Die Unterzeichner machen deutlich, dass eine Wiederzulassung von Glyphosat erhebliche schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und auf die biologische Vielfalt haben würde. Die Krebsforschungsagentur der WHO (IARC) stufte Glyphosat als „wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen“ ein. Dies wird auch von führenden Wissenschaftlern bestätigt. Eine Wiedergenehmigung des Wirkstoffs Glyphosat würde somit gegen geltendes Recht verstoßen.“ PAN Germany, 12.5.16.

Die Glyphosat-Wiedergenehmigung verstößt gegen EU-Pestizidverordnung 1107/2009, offener Brief an die Ministerien für Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und an die Mitglieder des Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel der Europäischen Kommission

Der Lobbyist trinkt angeblich „trinkbares“ Glyphosat nicht!

Lobbyist Patrick Moore behauptet im Interview, Monsantos Roundup ist trinkbar, rastet aber aus, als er ein Glas trinken soll! Glyphosat ist trinkbar, youtube, uncutnews.ch.

Nachtrag: Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks verkündigt in einem Videostatement auf Twitter und Facebook: Alle SPD-geführten Ministerien werden der Wiederzulassung von Glyphosat nicht zustimmen. Sie stützt sich auf das Vorsorgeprinzip, wie es die Agenda 21 fordert: Agenda 21, Kapitel 35 Absatz 3.

„Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss dafür sorgen, dass die EU-Kommission das Pflanzengift endlich verbietet. Deutschland muss am 18./19. Mai mit „Nein“ stimmen! Schreiben Sie ihm jetzt! Mehr Informationen…“, Bund, Deutschland.

Weitere Zulassung von Glyphosat wackelt, Süddeutsche Zeitung vom 12.5.16

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Glyphosat: 75 Prozent der Deutschen deutlich belastet

5. März 2016

An der Heinrich Böll Stiftung in Berlin wurden gestern, 4.3.16, die Ergebnisse der bisher umfassendsten Studie zu Glyphosat im Urin vorgestellt. Die Urinale 2015 ist eine Aktion der Kampagne Ackergifte? Nein danke! der Bürgerinitiative Landwende.

Bei 75 Prozent der untersuchten 2009 Urinprobe von Deutschen betrug die Belastung mindestens 0,5 µg/l, d.h. das Fünffache des Grenzwerts für Trinkwasser (0,1 µg/l). Ein Drittel der Bevölkerung hat sogar eine 10- bis zu 42-fache Menge der für Trinkwasser zulässigen Menge im Urin.

Am stärksten belastet sind Kinder und Jugendliche. Landwirte sind stärker belastet als andere Berufsgruppen und Mischköstler mehr als Vegetarier und Veganer. Die Belastung der Männer ist höher als jene der Frauen. Es erstaunt nicht, dass bei Bio-Essern die Glyphosat-Konzentration im Urin geringer ist als bei Menschen, die sich konventionell ernähren.

Die von der emeritierten Veterinärmedizinerin Monika Krüger betreute und vom akkreditierten Labor BioCheck-Holzhausen durchgeführte Untersuchung ist die weltweit grösste bisher durchgeführte Felduntersuchung zum Nachweis von Glyphosat im Urin. „Sie bestätigt die Ergebnisse des Umweltbundesamtes, dass Glyphosat im Urin bei einem Grossteil der deutschen Probanden nachweisbar ist“, stellte Monika Krüger fest.

In der Schweiz wurde bisher keine ähnliche Studie durchgeführt. Mag sein, dass der Schweizer Urin etwas weniger belastet ist, da Glyphosat als „Erntehelfer“ nicht zugelassen war (Sikkation). Heidi vermutet, dass z.B. importierte Backwaren wesentlich stärker mit Glyphosat belastet sind als einheimische. In Deutschland wurde die Sikkation erst vor Kurzem verboten, Glyphosat zur Sikkation nur noch in Ausnahmen zugelassen, Proplante, 26.5.14

Glyphosat im Urin: Werte liegen auch bei Kindern im erwartbaren Bereich und sind gesundheitlich unbedenklich, das meldet das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und übt ausführlich Kritik an der Studie, 4.3.16. Woher nimmt das BfR diese Sicherheit? Heidi ist gespannt auf weitere Reaktionen. Viel Geld steht auf dem Spiel und auch der Ruf des BfR. Wem darf man noch glauben? Heidi meint: „Es ist ungesund, dauernd solchen Stoffen ausgesetzt zu sein, denn es sind ja deren viele.“

Glyphosat im Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen. 70 Prozent aller Proben in Deutschland belastet, Bund, 13.6.13.

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Mais, das Bundesblümchen

25. Juli 2012
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Unsere Irrweg-Agrarpolitik fördert den Maisanbau, Milch- und Fleischüberschüsse, den Klimawandel, das Vogelsterben …

Immer wieder schreibt Heidi, dass in Bern mit unseren Steuergeldern grösstenteils die Milch- und Fleischproduktion unterstützt wird. Wer den Agrarbericht des Bundesamts für Landwirtschaft liest, der/die weiss, dass wegen der verfehlten Politik immer mehr Viehfutter auf den Fruchtfolgeflächen angebaut wird. Mais braucht viel Dünger und Unkrautvertilgungsmittel, gefährdet Boden und Gewässer. Die Viehwirtschaft fördert den Klimawandel; und viel Fleisch und viele Milchprodukte auf dem Speisezettel ist ungesund. Viel wird darüber geschrieben, nützen tut’s wenig. Am Montag titelte die NZZ Vom Wert des Strohs. Nun also haben wir noch den Strohmangel für die tierfreundliche Tierhaltung! Wird Nationalrat und Bergbauer Erich von Siebenthal demnächst Strohsubventionen für die Bergbauern fordern und/oder Lockerung des Tierschutzes? Eingekauft wird vorwiegend in Deutschland und Frankreich, wo Vorernte-Spritzungen mit Glyphosat zur Abreifebeschleunigung und Unkrautbekämpfung eingesetzt wird. Ein paar Links zum Thema, eingeflüstert z.T. von Osmerus und Grünwolf:

Glyphosat: Spritzen schmerzt Bäcker; Experten warnen vor einem Pflanzenschutzmittel, das in Mehlen auftaucht; Allgemeine BäckerZeitung online

Monsanto: Studien widerlegen Unbedenklichkeit von Roundup, Video, Kontraste

Monsanto in deutschen Behörden, Bayerisches Fernsehen. Auch in der Schweiz ist die Gentech-Industrie-Lobby stark.

Monsanto – Mit Giften und Genen, Image & Compagnie – Arte France

Gesundheitliche Vor- und Nachteile einer vegetarischen Ernähung, Expertenbericht der Eidg. Ernährungskommission für das Bundesamt für Gesundheit vom 31.5.7; Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus

Die Zahl der Feldvögel hat sich halbiert, Spiegel online Wissenschaft

Soja und Mais knistern in der Hitze, Zeit online Umwelt

Reform der Agrarpolitik: Das Lobbying des Bauernverbandes bringt die Bauern um Einkommen und Wertschöpfung, Vision Landwirtschaft

Bio-Fachhandel in Deutschland wächst seit Jahren: 2011 erstmals ein Jahresvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro, organic news community

25.7.12 HOME


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