Heidi hat einen Hinweis auf den folgenden Artikel der Süddeutschen Zeitung im Postfach gefunden. Danke, liebe Leserin! Er beginnt wie folgt:
- Auf freiwilligen Verzicht zu setzen, ist naiv und fahrlässig.
- Die Bereitschaft zu Veränderungen ist da, doch es fehlen Regeln.
- Die Politik muss stärker eingreifen, nicht nur mit Verboten, sondern als Planer, Vermittler und Entscheider.
Wir wissen längst, dass wir über unseren Verhältnissen leben, aber die Politik, unsere BundesrätInnen und unsere Behörden tun so, als ob es ewig weitergehen könnte wie bisher. Und sie sind ausgesprochen gut im Grünwaschen. E-Autorennen mit Batterien, welche mittels Diesel aufgeladen werden, scheint sie mehr zu begeistern als der Schutz der Umwelt und unserer Gesundheit.
Zitat aus Setzt! Endlich! Grenzen: „… Für einen tief greifenden Wandel sind deutliche Signale aus Politik nötig. Doch die scheut sich, zu ordnen und zu regulieren. Sie schiebt Bürgern eine Verantwortung zu, der jeder für sich genommen nicht gerecht werden kann …
… Allzu oft drücken sich die Regierenden, allen voran die in Berlin, um diese Verantwortung. Vor allem dort, wo es weh tut, wie sich im Fall der deutschen Autoindustrie zeigt …
… Nicht wachsen, sondern Grenzen setzen und masshalten, muss daher das Motto der Zukunft lauten …
… Grundsätzlich zu niedrig kalkuliert sind auch die Preise für Lebensmittel und andere Agrarerzeugnisse. Kosten für überdüngte Böden, verschmutztes Wasser und der Verlust der Artenvielfalt bleiben unberücksichtigt … Mit den gerade vorgestellten Vorschlägen für die nächste Agrarreform verspielt die EU die grosse Chance, hier neue Anreize zu setzen. Anstatt Landwirte dafür zu belohnen, dass sie möglichst wenig Pestizide einsetzen, massvoll düngen und die Artenvielfalt fördern, soll das Geld weiterhin vor allem nach dem Giesskannenprinzip verteilt werden – von Ökoroutine kaum eine Spur.
Dabei wäre genau das dringend notwendig. Der regenerative Umgang mit Umwelt und Ressourcen muss in allen Bereichen der Wirtschaft zum Standard werden. Auch die Wissenschaft muss hier endlich ihren Beitrag leisten. Viele Ökonomen sind in alten Denkmustern gefangen. Wachstum gilt nach wie vor als Erfolgskriterium schlechthin, Umweltschutz wird dagegen als Störfaktor empfunden – geradeso, als könnten Volkswirtschaften und Firmen über unbegrenzte Ressourcen verfügen …
… Viel Zeit bleibt für diese Wende nicht mehr. „Wir steuern im Irrsinnstempo auf eine unbeherrschbare globale Situation zu“, warnt der bekannte deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber. „Wenn wir nicht radikal umsteuern, fahren wir die Zivilisation an die Wand.“ …
… All dies sind triftige Gründe, um endlich ein Wirtschaftsmodell zu etablieren, das den Planeten nicht zerstört. Nur wenn möglichst viele Menschen dieses Ziel verfolgen, kann aus gutem Willen auch eine gute Tat werden. Dafür braucht es Politiker, die rasch und beherzt entscheiden.“
Setzt! Endlich! Grenzen! Silvia Liebrich, Süddeutsche Zeitung vom 17.6.18.
18.6.18 HOME