Posts Tagged ‘Trimmis’

Trimmis GR: Illegaler Pestizideinsatz in Rebberg

2. Juli 2019

Ganzflächiger Herbizideinsatz in Rebberg oberhalb Trimmis GR. Copyright Leonie

Hallo Heidi

Ich habe oberhalb Trimmis diesen Rebberg gesehen. Echt krass! Der Boden ist überall kahl. Die Kräuter und Gräser wurden offensichtlich mit einem Herbizid todgespritzt. Bis direkt an die Mauer, wo es doch Eidechsen hat. Und wo finden die Insekten und Vögel Nahrung? Und siehst du – neben der Strasse? Auch hier! Du schreibst doch immer, dass dies verboten sei.

Mein Onkel hat auch einen Rebberg, aber er spritzte jeweils nur in den Reihen und im Moment stellt er auf Bio um. Ich finde das megacool!

Was soll ich tun? Mein Foto dem Landwirtschaftsamt schicken?

Liebe Grüsse

Leonie

Ungefähre Lage des Rebbergs oberhalb Trimmis GR.

Ungefähre Lage des Rebbergs oberhalb Trimmis GR.

Liebe Leonie

Du sagst es! Das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln an Strassen ist verboten gemäss Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, Anhang 2.5, 1.1 Verbote und Einschränkungen, Ziff. 2, Buchstabe c.

Die meisten Bauern beziehen Direktzahlungen. Als Pflanzenschutzmittel dürfen nur Blattherbizide im Unterstockbereich und für Einzelstockbehandlungen bei Problemunkräutern eingesetzt werden. So steht es in der Direktzahlungsverordnung Anhang 4, 14.1.4. Ich weiss natürlich nicht, ob dieser Rebbergbesitzer Direktzahlungen bezieht.

Markus Ritter und sein Bauernverband sagen doch immer, dass die Bauern nur so viel spritzen würden wie nötig. Aber eben, wenn man genauer hinschaut! Diese Spritzerei ist so absolut nicht nötig, schadet nur der Umwelt und ist zudem, mindestens teilweise, illegal.

Bitte sende dein Foto mit Plan dem Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Chur. Ich bin gespannt, was sie dir antworten. Leider weiss man meist nicht, ob sie Sanktionen verhängen oder nichts unternehmen. Aber versuchen sollte man es immer.

Beste Grüsse

Heidi

3.7.19 HOME

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Heidis Frühlingsspaziergang mit Klara

30. April 2018
Beim Schloss Marschlins suhlen sich Schweine in der nassen Erdgrube, andere fressen frisches Gras.

Beim Schloss Marschlins suhlen sich Schweine in der nassen Erdgrube, andere fressen frisches Gras.

Klara sehnte sich nach den Bergen. Sie wollte die blühenden Bäume und Wiesen sehen und natürlich die Geissen. Jetzt, wo noch Schnee auf den Gipfeln liegt, ist es besonders schön im Heidiland. Kurzerhand packte sie den Koffer. Fräulein Rottenmeier, noch immer von der Grippe geschwächt, musste zuhause bleiben. Sie legte aber persönlich eine Tüte mit frischen weissen Brötchen für die Grossmutter in Klaras Koffer. Und schon ging’s los. Sebastian brachte Klara zum Bahnhof Frankfurt.

Am ersten Tag nach der Ankunft fuhren Heidi und Klara mit dem Postauto nach Malans, wanderten zum Schloss Marschins und von dort über den Fürstenwald nach Chur. Hoch oben auf der Fürstenalp forschten einst Pioniere der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Zürich-Reckenholz. Reorganisationen, die immer kopfloser wurden, haben die Institution geschwächt. Jetzt droht dem renommierten Forschungplatz das Ende: Abbau und Umzug in die Forschungswüste Posieux, weitab von den Zürcher Partnern.

In den Gärten blühte bereits der Flieder. Der Wind nahm Pollen von dunklen Tannen weg und trug sie in die Höhe, wo sie kurze Zeit wie Nebelschwaden vor dem Wald dahinzogen.

In einem Feld lagen Plastikteile, doch wächst bereits Gras drüber. Heidi schrieb am 18.3.18 ausführlich über das Problem: <a href="https://heidismist.wordpress.com/2018/03/18/plastik-im-salat-in-den-erdbeeren/" target="_blank" rel="noopener">Plastik im Salat, in den Erdbeeren ...?</a> Die NZZ stellte am 27.4.18 eine Studie der Universität Bern vor: <a href="https://www.nzz.ch/schweiz/alarmierender-befund-schweizer-naturschutzgebiete-sind-voll-mikroplastik-ld.1381444" target="_blank" rel="noopener">«Alarmierender Befund»: Schweizer Naturschutzböden sind voll Mikroplastik.</a>

In einem Feld lagen Plastikteile, doch wächst bereits Gras drüber. Heidi schrieb am 18.3.18 ausführlich über das Problem: Plastik im Salat, in den Erdbeeren …? Die NZZ stellte am 27.4.18 eine Studie der Universität Bern vor: «Alarmierender Befund»: Schweizer Naturschutzböden sind voll Mikroplastik.

Nicht weit entfernt vom Acker mit den Plastikteilchen liegt ein grosser Misthaufen.

Nicht weit entfernt vom Acker mit den Plastikteilchen liegt unübersehbar ein langer Misthaufen.

Er sieht ziemlich ausgewaschen aus. Klara: "Da wächst ja schon Gras auf dem Mist."

Er sieht ziemlich ausgewaschen aus. Klara: „Da wächst ja schon Gras auf dem Mist.

Üppig wachsen die Pflanzen rundherum.

Üppig wachsen die Pflanzen rundherum.

Der Hahnenfuss liebt nähr- und stickstoffreiche Böden, die feucht sind. Frisch ist er giftig für das Vieh, als Heu ist er es jedoch nicht. Und in Siloballen?

Der Hahnenfuss liebt nähr- und stickstoffreiche Böden, die feucht sind. Frisch ist er giftig für das Vieh, als Heu ist er es jedoch nicht. Und in Siloballen?

Selten sehen Klara und Heidi blühenden Wiesenkerbel, einen "Güllezeiger" ...

Selten sehen Klara und Heidi blühenden Wiesenkerbel, einen „Güllezeiger“ …

... auch der Löwenzahn mag ein reiches Angebot an Nährstoffen. Er hat die Wiesen bis in hohe Lagen erobert und so viele andere Blütenpflanzen und Gräser verdrängt.

… auch der Löwenzahn mag ein reiches Angebot an Nährstoffen. Er hat die Wiesen bis in hohe Lagen erobert und so viele andere Blütenpflanzen und Gräser verdrängt.

Heidi: "Schau Klara! Seit Jahren liegt das grüne Ding hier im Wald." Klara: "Ob das als Unterkunft für Wildschweine gedacht ist?"

Heidi: „Schau Klara! Seit Jahren liegt das grüne Ding hier im Wald.“ Klara: „Ob das als Unterkunft für Wildschweine gedacht ist?“

Auch im Rebberg: Wie gesät Löwenzahn.

Auch im Rebberg: Wie gesät wächst der Löwenzahn.

Heidi: "Die Unkräuter in den meisten Rebanlagen werden mit Herbiziden bekämpft." Klara: "Bei uns gibt es immer mehr Biobetriebe." Heidi: "Bei uns auch, aber der Bund fördert sie zuwenig, nicht einmal im Aktionsplan Pflanzenschutzmittel-Risikoreduktion! Das ist eine flaue Angelegenheit. Zum Glück gibt es zwei Volksinitiativen gegen Pestizide, die Druck machen. Gegen den Willen der meisten Bauern erarbeitet das Bundesamt für Landwirtschaft jetzt einen Gegenvorschlag zur Trinkwasser-Initiative. Ich bin gespannt!"

Heidi: „Die Unkräuter in den meisten Rebanlagen werden mit Herbiziden bekämpft.“ Klara: „Bei uns gibt es immer mehr Biobetriebe.“ Heidi: „Bei uns auch, aber der Bund fördert sie zuwenig, nicht einmal im Aktionsplan Pflanzenschutzmittel-Risikoreduktion! Das ist eine flaue Angelegenheit. Zum Glück gibt es zwei Volksinitiativen gegen Pestizide, die Druck machen. Gegen den Willen der meisten Bauern erarbeitet das Bundesamt für Landwirtschaft jetzt einen Gegenvorschlag zur Trinkwasser-Initiative. Ich bin gespannt!“

Klara: "Wie lange liegt der Mist schon auf der Erde?" Heidi: "Keine Ahnung! Im Hintergrund, hinter den Löwenzahnwiesen, siehst du das Windrad von Haldenstein."

Klara: „Wie lange liegt der Mist schon auf der Erde?“ Heidi: „Keine Ahnung! Im Hintergrund, hinter den Löwenzahnwiesen, siehst du das Windrad von Haldenstein.“

Ein kurzer Weg führt vom gelbumrahmten Bauernhof zum Misthaufen.

Ein kurzer Weg führt vom gelbumrahmten Bauernhof zum Misthaufen.

Nicht weit vom Misthaufen entfernt wird gebaut. Im Hintergrund der Steinbruch der <a href="https://www.holcim.ch/de" target="_blank" rel="noopener">Holcim</a> in Untervaz. Klara: "Wenn das so weitergeht, dann gibt es bald keinen Platz mehr für Mist." Heidi: "Schon möglich!"

Nicht weit vom Misthaufen entfernt wird gebaut. Im Hintergrund der Steinbruch der Holcim in Untervaz. Zement, Kies und Beton sind das Kerngeschäft. Klara: „Wenn das so weitergeht, dann gibt es bald keinen Platz mehr für Mist.“ Heidi: „Schon möglich!“

Ein schöner Weg führt ins nächste Dorf. Auch hier dominiert der Löwenzahn.

Ein schöner Weg führt ins nächste Dorf. Auch hier dominiert der Löwenzahn.

Neben dem Dorfbach ein Abfallkübel mit der Aufschrift: "für eine saubere Gemeinde Trimmis". Klara: <em>"Da müssten sie aber bei den Bauern genauer hinschauen!"</em> Heidi: <em>"Ja, die Gemeinden nehmen die Neubauten ab, mit geschlossenen Augen. Es gibt welche, die merken nicht einmal, wenn die Mistplatte fehlt oder Abwasser in einen Bach fliesst. Subventionen werden deswegen kaum gekürzt, wenigstens im Kanton Graubünden nicht."</em>

Neben dem Dorfbach ein Abfallkübel mit der Aufschrift: „für eine saubere Gemeinde Trimmis“. Klara: „Da müssten sie aber bei den Bauern genauer hinschauen!“ Heidi: „Ja, die Gemeinden nehmen die Neubauten ab, mit geschlossenen Augen. Es gibt welche, die merken nicht einmal, wenn die Mistplatte fehlt oder Abwasser in einen Bach fliesst. Subventionen werden deswegen kaum gekürzt, wenigstens im Kanton Graubünden nicht.“

An schönster Aussichtslage mit Blick auf Chur lagen Geissen im Gras und blickten neugierig auf, als Klara und Heidi am Zaun stehen blieben.

An schönster Aussichtslage mit Blick auf Chur lagen Geissen im Gras und blickten neugierig auf, als Klara und Heidi am Zaun stehen blieben.

Die beiden Spaziergängerinnen hatten die Stadt Chur erreicht, als Heidi plötzlich rief: <em>"Schau, Klara, hier gibt's viele Wiesenblumen. Das Wiesenschaumkraut ist schon in voller Blüte. Peter weiss, wo es noch artenreiche Wiesen gibt, er wird dir welche zeigen. Sie werden immer seltener."</em>

Die beiden Spaziergängerinnen hatten die Stadt Chur erreicht, als Heidi plötzlich rief: „Schau, Klara, hier gibt’s viele Wiesenblumen. Das Wiesenschaumkraut ist schon in voller Blüte. Peter weiss, wo es noch artenreiche Wiesen gibt, er wird dir welche zeigen. Sie werden immer seltener.“

Marlene Dietrich – Sag mir, wo die Blumen sind

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30.4.18 HOME

Keine Siloballen auf Pufferstreifen an Hecken!

19. Oktober 2014
Alle Jahre wieder: Illegales Lagern von Siloballen auf dem Pufferstreifen neben einer Hecke oberhalb Trimmis GR, Foto 18.10.14...

Alle Jahre wieder: Illegales Lagern von Siloballen auf dem Pufferstreifen neben einer Hecke oberhalb Trimmis GR, Foto 18.10.14…

Immer wieder dasselbe Bild: Siloballen auf Pufferstreifen. Heidi geht davon aus, dass die Bauern sehr wohl wissen, dass dies verboten ist. Pufferstreifen sind für einen Teil der Bauern lästige Randstücke mit Auflagen, in diesem Fall gemäss Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung Anhang 2.5 und 2.6. Drei Meter breite Streifen entlang von Hecken dürfen weder gedüngt, noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, damit diese Stoffe nicht aus dem Kulturland (oder defekten Siloballen) in die Hecken gelangen. Diese Vorschrift ist auch wichtig für die Artenvielfalt, dienen doch solche extensiv bewirtschafteten Flächen Wildpflanzen und -tieren sowie Nützlingen als Lebensraum.

Bauern, welche Direktzahlungen beziehen, müssen den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erfüllen. Das heisst konkret: Der Pufferstreifen muss mit Gras oder Kräutern bewachsen sein. Pufferstreifen-Vergehen sieht Heidi häufig, denn allfällige Bussen sind klein. Offensichtlich sind die Behörden blind. Der Vollzug funktioniert nicht; die Kantone wären dafür verantwortlich. Die Direktzahlungen fliessen trotzdem grosszügig.

Ein guter Kenner der Bündner Landwirtschaft sagte Heidi kürzlich: „In Graubünden bewegt sich nichts!“ Das stimmt nicht ganz, denn wenn es um mehr Direktzahlungen geht, etwa die neuen Landschaftsqualitätsbeiträge, dann handeln die Behörden sehr schnell.

... Siloballen auf dem Pufferstreifen neben einer Hecke oberhalb Trimmis am 16.1.11.

… Siloballen auf dem Pufferstreifen neben einer Hecke oberhalb Trimmis am 16.1.11.

19.10.14 HOME

Illegales Abfallverbrennen

11. November 2013
Es wird kälter, Kamine rauchen. Aus manchen entweichen Giftstoffe in grossen Mengen.

Es wird kälter, Kamine rauchen. Aus manchen entweichen Giftstoffe in grossen Mengen.

Angehäuftes Wissen, angehäufter Abfall. Geizhalsiges Handeln verstreut Giftstoffe in die Umwelt.

„Je nach Art des Abfalls und der Verbrennungsbedingungen sind im Abgas neben Kohlenmonoxid, Stickoxid, Schwefeldioxid so gefährliche Substanzen wie Salzsäuregas, Formaldehyd, Schwermetalle sowie Dioxine und Furane zu finden.“ heisst es im Merkblatt der Polizeischule Ostschweiz, Verbrennen von Abfällen in dafür nicht geeigneten Anlagen.

Dioxine lagern sich an Oberflächen wie Staubpartikel, Pflanzen und Böden an und gelangen so in die Nahrungskette. Mehr als 80 Prozent der Dioxinbelastung des Menschen stammen aus tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukten. Dioxine reichern sich im Fettgewebe an und werden nur sehr langsam abgebaut. Unter der Umweltverschmutzung durch illegales Abfallverbrennen leiden nicht zuletzt die Bauern, falls ihre Produkte hohe Giftstoffwerte aufweisen.

Die Weltgesundheits­organisation (WHO) hat das Dioxin 2,3,7,8 TCDD im Februar 1997 als krebserzeugend für den Menschen eingestuft. Das Sevesounglück war zwar ein Chemieunfall, aber es zeigt drastisch die Wirkung dieses Gifts, Sevesounglück 1976, Wikipedia.

Vorbildliche Gemeinde Trimmis:

13.11.13 HOME


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