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Studie zu Landwirtschaft und Umwelt in den Kantonen

23. Mai 2021

.Es wird gemunkelt …

Taktik!

Taktik

Vision Landwirtschaft hat am 16.5.21 eine Publikation Landwirtschaft und Umwelt in den Kantonen veröffentlicht. Hier ein kleiner Auszug aus der 24-seitigen Studie:

Gut ein Drittel der Schweizer Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Ohne das  Sömmerungsgebiet (Alpweiden) entspricht die Fläche ziemlich genau ein Viertel der Landesfläche – 1 Million Hektaren. Wie diese Flächen genutzt werden, hat grosse Auswirkungen auf die Umwelt – die Luft, die Oberflächengewässer, das Grundwasser, die Landschaft und die Biodiversität – auch weit über die Landwirtschaftsflächen hinaus.

Dadurch bestimmt die Landwirtschaft die Umwelt von uns allen. Wir können im Laden zwar zwischen Bio- oder anderen Produkt-Segmenten wählen, aber die von der Landwirtschaft geprägte Umwelt konsumieren wir gemeinsam. Niemand kann sich ihr entziehen, und sie ist für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wichtig.

Bestehende Publikationen des Bundes befassen sich vor allem mit Umweltauswirkungen der Landwirtschaft auf nationaler Ebene. Wie aber sehen die Auswirkungen auf regionaler Ebene aus? – Der vorliegende Bericht wirft einen Blick auf den Zustand der durch die Landwirtschaft geprägten Umwelt in den Kantonen.

Wie die Kantone bei den Umweltkennzahlen abschneiden, liegt aber nicht nur an Produktionsweisen, sondern auch an den natürlichen Voraussetzungen, welche die Ausrichtung der Landwirtschaft auf Ackerbau, Milchwirtschaft, Rebbau, usw. bestimmen. Zudem entscheiden nicht – oder nicht hauptsächlich – die Kantone, welche Produktionsweisen wie unterstützt werden, sondern der Bund. Der Spielraum der Kantone ist begrenzt. Dies ist bei der Interpretation der Zahlen zu berücksichtigen.

Diese Zusammenstellung von Umweltdaten hat nicht die Absicht, den Ursachen der Umweltauswirkungen nachzugehen. Für weitere Informationen dazu verweisen wir auf bereichsspezifische Studien. Einige sind im Kapitel „Erläuterungen zu den Daten“ aufgeführt.

Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über die Landwirtschaft in den Kantonen und es werden Kennzahlen zu den Umweltauswirkungen der Landwirtschaft – von den Umweltbelastungen durch Nährstoffe und Pestizide in Gewässern, naturnahen Flächen und im Grundwasser bis hin zu Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Landschaft aufgezeigt.

5 Stickstoffeintrag aus der Luft

Der übermässige Eintrag von Stickstoffverbindungen (Nitrit, Nitrat, Ammoniak, Ammonium) führt zur Eutrophierung (Überdüngung) von sensitiven Ökosystemen, trägt zur Bodenversauerung bei und kann zu einer erhöhten Nitratauswaschung und einer damit einhergehenden Auswaschung von Nährstoffen im Boden führen. Zusätzlich wird in den Böden die Produktion von Lachgas (Klimagas) erhöht.

Rund 70 Prozent der stickstoffhaltigen Luftschadstoffe stammen aus der Landwirtschaft (BAFU & BLW 2016). Zwei Drittel der stickstoffhaltigen Luftschadstoffe sind Ammoniakemissionen, zu denen die Landwirtschaft über 90 Prozent beiträgt. Davon wiederum werden 78 Prozent von Rindvieh, 15 Prozent von Schweinen und 4 Prozent von Geflügel verursacht. Die Ammoniak-Emissionen entstehen vorwiegend beim Ausbringen von Gülle und Mist (43%), in Stall und Laufhof (37%) und beim Lagern von Dünger (17%). Die weit über den Grenzwerten liegenden Immissionen (Stickstoff-Eintrag) sind zu einem grossen Teil auf die importierten Futtermittel zurückzuführen (s. Anhang B).

5.2 Naturnahe Lebensräume mit zu hohen Stickstoffeinträgen

Anteil der naturnahen Lebensräume (wie Moore, Wälder, Trockenwiesen), in denen die Grenzwerte (Critical Loads of
Nitrogen) überschritten werden (in Prozent).
In den meisten Kantonen ist der Stickstoffeintrag aus der Luft fast flächendeckend zu hoch.

Seite 13. Copyright: Vision Landwirtschaft

Seite 13. Copyright: Vision Landwirtschaft

6 Pestizide

Pestizide oder Pflanzenschutzmittel, die auf Landwirtschaftsflächen ausgebracht werden, töten aber nicht nur Tiere und Pflanzen ab, die der Landwirtschaft schaden, sondern auch zahlreiche andere wildlebende Organismen. Betroffen sind ganze Nahrungsketten (Pflanzen > Pflanzenfresser und Bestäuber; Insekten > Vögel > Greifvögel; Wasserinsekten > Fische > Raubfische). Darüber hinaus belasten Pestizide Grundwasser, das als Trinkwasser genutzt wird. Werden problematische Wirkstoffe aus dem Verkehr gezogen, so belasten die Stoffe und ihre Abbauprodukte das Grundwasser teilweise noch über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinaus.

Anzahl Applikationen, Wirkstoffmengen und Einzelstoff-Konzentrationen im Grundwasser sind nur begrenzt aussagekräftig. Bewertungen der Toxizität sind anhand der verfügbaren Daten nur sehr begrenzt möglich.

6.4 Pestizide im Grundwasser

Pestizid-Metaboliten: Anteil der Messstellen mit maximalen Einzelstoff-Konzentrationen > 0.1 Mikrogramm (µg) pro Liter (in Prozent)
Pestizid-Metabolen sind (organische) Abbauprodukte von Pestizid-Wirkstoffen.

Seite 15. Copyright: Vision Landwirtschaft

Seite 15. Copyright: Vision Landwirtschaft

Lesen Sie den ganzen Bericht, den Sie hier finden: Landwirtschaft und Umwelt in den Kantonen. Vision Landwirtschaft 2021

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Rohan-Schanze neu entdeckt

1. Juni 2010

 

Stein_Rohan010610

Gedenkstein Rohan-Schanze

Der Gedenkstein bei der Rohan-Schanze erinnert an die Bündner Wirren. Henri Duc de Rohan wurde „der gute Herzog“ genannt. Er brachte auch die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft. Im Moment dient die Rohan-Schanze als Langzeitlager für Mist. Am 29. April 2010 sah der Haufen schon recht ausgewaschen aus, in der Zwischenzeit haben Gras und Blacken darauf einen guten Standort gefunden.

 

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Mist in der Rohan-Schanze am 29. April 2010

Die Rohan-Schanze ist in der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung aufgeführt. Sie ist auch Teil des Vernetzungs-Projekts Bündner Herrschaft Fläsch, Maienfeld, Jenins, Malans. Der (kleine) geschützte Teil liegt ausserhalb der eigentlichen Rohan-Schanze im Osten und Süden; im Bericht heisst es bezüglich der von den Mauern (heute Hecke) umfassten Fläche: „Eine kurze Begehung am 16.07.2004 erbrachte hier trotz gutem Wetter und reichem Blütenangebot keine einzige Tagfalterbeobachtung, und auch bei den Heuschrecken wurden nur triviale Arten (überwiegend Gemeiner Grashüpfer, Chorthippus parallelus) in geringer Anzahl gefunden. Die Gründe dafür sind unklar, hängen aber eventuell mit der Bewirtschaftung der Fläche zusammen.“ Das ist schon möglich. Vielleicht könnte ein Augenschein heute zu entsprechenden Empfehlungen führen. Sicher ist der Misthaufen für das Grundwasser nicht vorteilhaft, denn er liegt im Gewässerschutzbereich.

 

Mist_Rohan010610

Mist in der Rohan-Schanze am 1. Juni 2010

Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden

Vernetzungsprojekt Bündner Herrschaft

Weidekonzept Rohanschanze, Malans

Objetblatt Rohan-Schanze Inventar Trockenwiesen und -weiden

Rohan-Schanze, Wikipedia

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