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Fossils, Fertilizers, and False Solutions

7. Oktober 2022
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Wie die fossile Düngemittelindustrie auf Scheinlösungen setzt und damit Klima und Menschenrechte in Gefahr bringt.

Die Zusammenfassung des am 6.10.22 veröffentlichten Berichts des Center for International Environmental Law (CIEL) endet wie folgt:

„… Angesichts der starken Abhängigkeit des globalen Nahrungsmittelsystems von chemischen Inputs, der weit verbreiteten Übernutzung und ungerechten Verteilung dieser Inputs sowie der Unterbrechung der Getreide- und Düngemittelausfuhren durch die russische Invasion in der Ukraine besteht Grund zur Sorge, dass eine weitere Verschlechterung des Zugangs zu Düngemitteln die durch die Invasion selbst verursachten kurzfristigen Bedrohungen der Ernährungssicherheit noch verstärken wird. Die Wurzeln des Problems liegen jedoch in den systemischen Fehlern der industriellen Nahrungsmittelproduktion und nicht in der Verknappung eines Produkts, das in Wirklichkeit nicht die Ernährungssicherheit fördert, sondern die Ernährungssouveränität untergräbt. Wie dieser Bericht im Einzelnen darlegt, gab es noch nie einen besseren Zeitpunkt und eine dringendere Notwendigkeit, das derzeitige System zu überdenken, insbesondere die Rolle von fossilem Dünger.

Da die Welt dringend von der fossilen Wirtschaft wegkommen muss, muss sie auch das derzeitige, auf fossilen Brennstoffen basierende Modell der intensiven, industriellen Landwirtschaft angehen und aufgeben, mit dem Ziel, widerstandsfähige, regenerative Modelle zu entwickeln, die die Nahrungsmittel- und Energiesouveränität verbessern, im Interesse der Ökosysteme und Menschen, die von ihnen abhängen. Ein solcher Übergang kann nur erreicht werden, wenn wir das mit fossilen Brennstoffen betriebene System, das die Erde und ihre Bewohner:innen über kritische planetarische Grenzen hinaus treibt, in den Blick nehmen. Vor dem aktuellen Hintergrund der multiplen Krisen war die Notwendigkeit für ein Umsteuern noch nie so klar wie heute.

Weil der Bericht so wichtig ist, kopiert Heidi die auch in Deutsch verfügbare Zusammenfassung vollständig:

In den letzten sechs Jahrzehnten hat sich die weltweite Produktion und Verwendung von Stickstoffdüngern verneunfacht: von 12,9 Millionen Tonnen im Jahr 1961 auf über 123 Millionen Tonnen im Jahr 2020. Länder mit hohem Einkommen wie Japan, die Vereinigten Staaten und Teile Westeuropas verbrauchen 85-135 Kilogramm (kg) Stickstoffdünger pro Kopf, während sich die Industrie darauf konzentriert, den Düngemitteleinsatz im globalen Süden drastisch zu erhöhen. Die Produktion und der Einsatz von Pestiziden haben sich ähnlich entwickelt, wobei sich der anfänglich dramatische Anstieg des Pestizideinsatzes in Nordamerika und Europa in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Konzentration auf den Export von Pestiziden in den globalen Süden verschoben hat, da Verbraucher:innen und Regulierungsbehörden im globalen Norden sicherere Alternativen fordern. Seit 1960 ist der Wert der weltweiten Pestizidexporte um 15.000 Prozent gestiegen und wird im Jahr 2020 41 Milliarden US-Dollar erreichen.

Überwältigende wissenschaftliche Beweise zeigen, dass der jahrzehntelange übermäßige Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden – zusammenfassend als Agrochemikalien bezeichnet – und die allgegenwärtige Ausbreitung einer industriellen Landwirtschaft, die auf diesen Agrochemikalien basiert, zu einem katastrophalen Zusammenbruch der biologischen Vielfalt und einer Verschmutzung mit toxischen Chemikalien beiträgt, die Erde über kritische planetarische Grenzen hinaus belastet und zu weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen führt, insbesondere im globalen Süden. Diese übermäßige Nutzung hat auch Auswirkungen auf die Menschen, die direkt neben den Produktionsstandorten der Petrochemie leben – sowohl im globalen Norden als auch im Süden. Diese negativen Auswirkungen werden durch die bedeutende, aber oft übersehene, Rolle von Düngemitteln und Pestiziden bei der sich beschleunigenden Klimakrise noch verstärkt.

Die Landwirtschaft ist für etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, und fossiler Dünger – also chemische Düngemittel, die aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden – tragen maßgeblich, jedoch unbeachteterweise, zu dieser Zahl bei. Eine im August 2022 veröffentlichte wissenschaftliche Studie ergab, dass allein die globalen Klimaauswirkungen von Stickstoffdünger die des kommerziellen Luftverkehrs übersteigen und etwa 2 Prozent aller globalen Treibhausgasemissionen ausmachen. Diese Emissionen entstehen sowohl durch die emissionsintensive Düngemittelproduktion als auch durch die anhaltenden und vielfältigen Klimaauswirkungen, wenn Stickstoffdünger auf landwirtschaftliche Böden ausgebracht wird.

So werden beispielsweise bei der Herstellung des Ammoniaks (NH₃), auf dem Stickstoffdünger basiert, schätzungsweise 450 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr freigesetzt – das entspricht den gesamten Emissionen des Energiesystems Südafrikas. Ebenso ist die Landwirtschaft für etwa zwei Drittel der weltweiten Lachgasemissionen (N2O) verantwortlich, ein Treibhausgas, das 265 Mal stärker wirkt als Kohlendioxid.

Landwirtschaftliche Böden, die mit Stickstoffdünger behandelt werden, sind eine der Hauptquellen dieser Emissionen. Jüngste Studien belegen, dass die beobachteten Lachgaskonzentrationen in der Atmosphäre selbst die pessimistischsten Klimamodelle des Weltklimarats (IPCC) der Vereinten Nationen zu übertreffen
beginnen.

Darüber hinaus könnte der anhaltende übermäßige Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln die Fähigkeit des Bodens, Kohlenstoff zu absorbieren und zu binden, beeinträchtigen. Trotz dieser Risiken geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) alarmierenderweise davon aus, dass der Einsatz von Stickstoffdüngern bis 2050 um weitere 50 Prozent steigen könnte.

Sowohl die agrochemische Industrie als auch die fossile Industrie werden davon profitieren. Schon jetzt verbraucht die Synthese von Ammoniak für Stickstoffdünger schätzungsweise 3 bis 5 Prozent des weltweiten fossilen Gases.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass die Petrochemie bis 2026 für mehr als zwei Drittel des weltweiten Ölnachfrageanstiegs und bis 2050 für mehr als die Hälfte (55 Prozent) des gesamten Erdölverbrauchs verantwortlich sein wird. Plastik und Düngemittel, die zusammen fast drei Viertel (74 Prozent) aller produzierten Petrochemikalien ausmachen, sind die Haupttreiber dieses Wachstums. Der IEA zufolge stellen Düngemittel den größten kurzfristigen Wachstumssektor für den Einsatz von Erdölrohstoffen dar, wobei für die Düngemittelproduktion im Jahr 2025 ein Bedarf von mehr als 100 Milliarden Kubikmetern (bcm) Erdgas prognostiziert wird und für die weltweite Ammoniakproduktion ein Anstieg bis 2050 um bis zu 30 Prozent.

Diese Interessenkonvergenz der fossilen und Agrarindustrie spiegelt sich in den tiefgreifenden und weitreichenden Verflechtungen zwischen den Konzernen selbst wider. Während die weitreichende Rolle der Öl- und Gasunternehmen beim Ausbau der Petrochemie und der anhaltenden Plastikkrise gut dokumentiert ist, haben die Verbindungen zwischen der fossilen Brennstoff- und der Agrochemieindustrie weit weniger Aufmerksamkeit erhalten. Von acht führenden Düngemittelunternehmen, die für diesen Bericht untersucht wurden, wiesen sieben in der Vergangenheit oder gegenwärtig weitreichende Verbindungen zur fossilen Industrie auf, und zwar durch Verflechtungen in den Aufsichtsräten, durch die Eigentumsstruktur des Unternehmens oder durch direkte Beteiligung an der Produktion fossiler Brennstoffe. Dies gilt zusätzlich zu den bekannten historischen Verbindungen zu fossilen Brennstoffen bei langjährigen Marktführern der Agrochemie wie DuPont und Dow.

Es überrascht daher vielleicht nicht, dass agrochemische Unternehmen immer stärker die Lobbystrategien der fossilen Industrie nachahmen und argumentieren, dass sie die massiven Auswirkungen der Düngemittelproduktion auf das Klima durch den weit verbreiteten Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und –speicherung (CCS) und andere Scheinlösungen zum Verschwinden bringen können.

Noch beunruhigender – und von den Medien und der Zivilgesellschaft weitgehend unbemerkt – ist die Tatsache, dass Öl-, Gas- und Agrochemieunternehmen Partnerschaften für eine Vielzahl an neuen Projekte eingehen, bei denen CCS und verwandte Technologien eingesetzt werden, um sogenannten „blauen“ Ammoniak (und seinen Vorläufer „blauen“ Wasserstoff) auf der Basis von fossilem Gas nicht nur als wichtigen Düngemittelbestandteil, sondern auch als Energieträger und als brennbaren Kraftstoff für Transport und Energie zu produzieren.

Unternehmen aus dem Bereich Düngemittel und fossile Brennstoffe betreiben, entwickeln oder erforschen aktiv Dutzende solcher Projekte in mindestens neun Ländern weltweit. Dieser Bericht hebt insbesondere die Ausbaupläne in den USA hervor, wo Projekte in acht Bundesstaaten geplant oder unterwegs sind. Es überrascht nicht, dass dieselben Staaten und Gemeinden, die bereits mit den negativen Auswirkungen der petrochemischen und CCS-Produktion konfrontiert sind, auch die Hauptziele für die Expansion der fossilen Düngemittelindustrie in Richtung blauer Wasserstoff und blaues Ammoniak sind.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindeutig, dass solche Kraftstoffe nicht nur technisch und wirtschaftlich für die meisten Verwendungszwecke unbrauchbar sind, sondern dass sie für das Klima genauso schlecht oder noch schlechter sind als die direkte Verbrennung von fossilem Gas. Indem sie dieses fossile Gas mit CCS-abgeleitetem Ammoniak als saubere Energiequelle positionieren, nutzen beide Industrien nicht nur das Vermarktungspotenzial vermeintlich „sauberer“ und nachhaltiger Kraftstoffe, sondern auch massive staatliche Subventionen für Infrastrukturinvestitionen im Namen des Klimaschutzes. Vereinfacht ausgedrückt, arbeiten die Düngemittelindustrie und die Industrie für fossile Brennstoffe zunehmend zusammen, um fossile Brennstoffe – insbesondere Erdgas – als eine ständig wachsende Quelle sowohl für „saubere“ Energie als auch für „saubere“ Agrochemikalien zu vermarkten. Doch wirklich sauber, grün oder nachhaltig ist keines von beidem. Die Beschleunigung dieser Vorschläge und die ihnen zugrundeliegenden Narrative drohen jedoch, die globale Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und industrieller Landwirtschaft auszuweiten und zu vertiefen, während weltweit die Erkenntnis wächst, dass beides dringend reduziert werden muss. Abgesehen von den Gefahren für die biologische Vielfalt, die menschliche Gesundheit und das globale Klima stellt die tiefe Verflechtung von fossilen Brennstoffen und industriellen Agrochemikalien eine tiefgreifende Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit dar – wie die Marktschocks von 2022 bei den Lebensmittel-, Kraftstoff- und Düngemittelpreisen eindrucksvoll zeigen. Bei Redaktionsschluss dieses Berichts Mitte September 2022 haben akute Benzinknappheit und massive kurzfristige Preisspitzen führende Düngemittelhersteller dazu veranlasst, kurzfristige Produktionskürzungen anzukündigen, während gleichzeitig langfristige Investitionspläne ausgeweitet werden

Der letzte Absatz steht am Anfang!

Lesen Sie den Bericht report.

Schauen Sie das kurze Video an: explanatory video.

Fossils, Fertilizers, and False Solutions: How Laundering Fossil Fuels in Agrochemicals Puts the Climate and the Planet at Risk (October 2022). Center for International Environmental Law (CIEL) 6.10.22

Laute Lobby für einen stillen Frühling

15. Mai 2022
Copyright: CORPORATE EUROPE OBSERVATORY

Copyright: CORPORATE EUROPE OBSERVATORY

CORPORATE EUROPE OBSERVATORY hat die giftigen Lobbying-Taktiken der Pestizidindustrie gegen Farm to Fork aufgedeckt.

Achtung, die Lobby ist auch in der Schweiz aktiv, z.B. mit breit gestreuten Falsch-Informationen in den Medien am vergangenen Wochenende durch den Syngenta-CEO Erik Fyrwald oder schon länger mit den regelmässigen News von Swiss-Food.ch, einer Plattform von Syngenta und Bayer, welche von der gleichen Kommunikationsfirma betrieben wird wie die Homepage der Science for CRISPR (Grüne Biotechnologie), der Kommunikationsplan AG in Zürich. Es stellt sich die Frage: Wer finanziert Science for CRISPR? Von einem beteiligten Kollegen hat Heidi keine Antwort erhalten. Ein Agroscope-Forscher hat sich mit „Universität Bern“ präsentiert, obwohl er dort nur eine einzige Vorlesung bestreitet. Eine eigenartige Interessengemeinschaft, meint Heidi.

Pestizide sind eine der Hauptursachen für den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt, eine ökologische Katastrophe, die sich in einem fortgeschritteneren Stadium befindet als die Klimakrise und die „Integrität lebender Systeme“ gefährdet, von denen auch der Mensch abhängt, wie das Stockholmer Resilienz-Zentrum anhand von neun planetarischen Grenzen feststellt.

Bauern und Gesellschaft sind die Verlierer

Eine aktuelle Studie von Le Basic zeigt, dass die Kosten für die Auswirkungen des Pestizideinsatzes in Europa auf die menschliche Gesundheit, die Wasserqualität, die Böden und schliesslich die Nahrungsmittelproduktion – Kosten, die von der Gesellschaft durch öffentliche Ausgaben getragen werden müssen – viel höher sind als die Nettogewinne der Pestizidbranche selbst. Die Autoren des Berichts kommen zum Schluss, dass das derzeitige Agrarmodell vor allem der Agrarindustrie und den Lebensmittelkonzernen zugute gekommen ist, während die Landwirte aufgrund der instabilen Weltmarktpreise für ihre Erzeugnisse die Verlierer sind.

Um der ernsten Bedrohung durch die Krise der biologischen Vielfalt zu begegnen, will die EU ihre Abhängigkeit von Pestiziden bis 2030 um mindestens 50 Prozent reduzieren. Ein weiteres Ziel ist, den Anteil des ökologischen Landbaus bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen, was ein wichtiger Weg zur Reduzierung von Pestiziden ist. Dies hat die Pestizidindustrie in einen Überlebensmodus versetzt. Ein durchgesickertes Dokument der Pestizid-Lobbygruppe CropLife Europe zeigt, dass sie zwar grosse Töne spuckt, wenn es darum geht, den Green Deal zu unterstützen, in Wirklichkeit aber eine Vielzahl von Lobbytaktiken einsetzt, um ehrgeizige, verbindliche Ziele zu untergraben.

Synthetische Pestizide nur als letztes Mittel

Seit 2009 setzt die EU die Richtlinie über die nachhaltige Verwendung von Pestiziden um, die den Einsatz von Pestiziden „nachhaltig“ machen soll: Synthetische Pestizide sollten grundsätzlich nur „als letztes Mittel“ eingesetzt werden. In der Praxis haben die EU-Länder und -Institutionen jedoch kläglich versagt, diese Politik umzusetzen. Dasselbe gilt für die Schweiz gemäss Ökologischem Leistungsausweis.

Zwei Drittel des Pestizidmarktes halten vier Pestizidriesen: Bayer-Monsanto, BASF, Syngenta (in chinesischem Staatsbesitz) und Corteva (Dow-Dupont). Der weltweite Umsatz mit Pestiziden hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt.

Freiwilligkeit, Scheinlösungen und Deregulierung

Die Lobbying-Taktiken der Pestizidindustrie reichen von der Panikmache mit „Auswirkungsstudien“ über die Mobilisierung von Drittländern (vor allem der USA), um Druck auf die EU auszuüben, bis hin zur Ablenkung der Entscheidungsträger mit freiwilligen Verpflichtungen oder anderen Scheinlösungen. Während sie die Reduktionsziele mit allen Mitteln bekämpfen, setzen sich Konzerne wie Bayer auch für die Deregulierung von gentechnisch verändertem Saatgut und neuen Techniken wie CRISPR-Cas ein und drängen auf digitale Hilfsmittel für Landwirte. Dies ist Teil ihres neuen Geschäftsmodells, um den Umsatz mit Pestiziden auszugleichen oder zu ergänzen.

Sogar die russische Invasion in der Ukraine wird für die Ziele der Pestizideindustrie instrumentalisiert. In Wirklichkeit hat der Krieg gegen die Ukraine die Abhängigkeit der Landwirtschaft von fossilen Brennstoffen und Düngemitteln (beides wichtige russische Exporte) gezeigt. Die grossen Bedrohungen sind die Klima- und Biodiversitätskrisen, die dringend angegangen werden müssen, auch in der Ernährungs- und Landwirtschaft.

Viele Millionen Euros für Lobbying

Die Lobbykampagne der Industrie ist gut ausgestattet. Laut dem Eintrag von Bayer im EU-Transparenzregister für Lobbyarbeit aus dem Jahr 2021 gab der Konzern 6,5 bis 7 Millionen Euro für Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen aus. In diesem Jahr beauftragte Bayer nicht weniger als acht Lobbyfirmen. Die Einträge von BASF, Syngenta, Corteva und CropLife Europe wurden zuletzt für das Jahr 2020 aktualisiert und die selbst angegebenen Zahlen reichen von 600’000 € bis 3,2 Millionen €. Aber wie Corporate Europe Observatory in der Vergangenheit berichtet hat, könnten die tatsächlichen Zahlen viel höher sein.

Die Lobby-Kampagne wird auf europäischer und internationaler Ebene von den Industrie-Lobbygruppen CropLife Europe und CropLife International sorgfältig orchestriert. Eine durchgesickerte Präsentation der Social-Media-Strategie 2020-2021 von CropLife Europe, die Corporate Europe Observatory zugespielt wurde, gewährt Einblicke in die wahren Ziele und Prioritäten der Industrie und liefert zusätzliche Beweise für ihre Lobbying-Taktiken. Dieser Bericht basiert ausserdem auf Hunderten von Dokumenten, die CORPORATE EUROPE OBSERVATORY erhalten hat von der Europäischen Kommission durch Anfragen im Rahmen der Informationsfreiheit, persönliche Kommunikation mit beteiligten Akteuren, EU-Konsultationseinreichungen und die Teilnahme an Lobbyveranstaltungen und von der Europäischen Kommission organisierten „Stakeholder-Treffen“.

Was macht die Industrie?

Der Bericht zeigt, dass die Pestizidindustrie zwar behauptet, den EU Green Deal zu unterstützen, aber:

  • für partielle Auswirkungsstudien bezahlt hat, um Angst vor wirtschaftlichen Verlusten zu schüren und ein ungerechtes Bild zu zeichnen;
  • zahlreiche Medienveranstaltungen und Artikel inszeniert hat, um eine Echokammer rund um die „Auswirkungs“-Studien zu schaffen;
  • von einer von den USA angeführten Industrie-Regierungs-Koalition gegen „Farm to Fork“ profitieren;
  • Druck von Drittländern auf die EU ausüben, um die internationalen Aspekte der Farm-to-Fork-Ziele zu untergraben;
  • die Durchsetzung zu untergraben;
  • sich zwar gegen verbindliche, ehrgeizige Zielvorgaben aussprechen, aber gleichzeitig die Diskussion über die Zielvorgaben als Vorwand nutzen, um unerprobte neue Technologien zu fördern und zu deregulieren (z. B. digitale Technologien, Drohnen, neue GVO), einschliesslich Scheinlösungen.

Dieser Bericht zeigt, dass die EU-Ziele für die Lieferung vom Erzeuger zum Verbraucher (Farm to Fork), ein wesentliches Element des EU Green Deal, von der Industrie stark angegriffen wird. Auf der anderen Seite haben über 70 Organisationen die Europäische Kommission gewarnt, dass die Optionen, die derzeit auf dem Tisch liegen, bei weitem nicht ausreichend sind und zu viele Schlupflöcher offen lassen. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Reduzierung von Pestiziden die Forderungen der EU citizens’ initiative, ‘Save Bees and Farmers’, unterstützt von 250 Organisationen, widerspiegelt und ein Höchstmass an Ehrgeiz aufweist, das über eine 50 Prozent Reduktion hinausgeht.

Syngenta und Bayer bearbeiten in der Schweiz intensiv ihre LeserInnen von Swiss-Food. Schreiben „Die Zukunft ist regenerativ“. Sie reden von Schutz der natürlichen Ressourcen und hoher Produktivität, attackieren den Biolandbau, schreiben von Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft … werfen mit Schlagwörtern um sich und meinen eigentlich: Profit für die Industrie. Scheinheilige wehren sich für ihre Produkte.

Heidi rät: „Seid wachsam und löst euch von der chemischen Illusion!“

Hier der Link zur vollständigen Studie: A loud lobby for a silent spring. CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, März 2022

Rachel Carson, Wikipedia

Farm to Fork strategy. EU

Dear Scientist and Friend in Kyiv

Tannenhäher bettelt Futter von PassantInnen.

Nutcracker begs food from passers-by.

I am outraged that companies and organisations are using the terrible war in your country to promote their interests and increase profits.

I am busy in the garden, so I have not written to you every day. Moreover, there is a lot of misinformation that I am also fighting against.

I wish you peace.

Heidi

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Bertha von Suttner, Holodomor, Schostakowitsch, Putin …

13. März 2022
Putin: Spiegelein, Spiegelein in meiner Hand ...

Putin: Spiegelein, Spiegelein in meiner Hand …

Quellen: Wikipedia

Bertha von Suttner

Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet:

„Darum ist es nothwendig, daß überall dort, wo Friedensanhänger existieren, dieselben auch öffentlich als solche sich bekennen und nach Maßstab ihrer Kräfte an dem Werke mitwirken.“

In Ihrem Buch Die Waffen nieder! schildert sie aus der Ich-Perspektive das Leben der aus Wien stammenden Gräfin Martha Althaus im Kontext von vier Kriegen.

Holodomor

Holodomor bezeichnet den Teil der Hungersnot in der Sowjetunion in den 1930er Jahren in der Ukraine. In dieser Sowjetrepublik fielen dem Hunger schätzungsweise drei bis sieben Millionen Menschen zum Opfer. In der Kornkammer Europas!

Am X. Parteitag der Kommunistischen Partei Russlands (später KPdSU) im Jahr 1921 hatte Lenin das Ziel vorgegeben:

„Der Bauer muss ein wenig Hunger leiden, um dadurch die Fabriken und die Städte vor dem Verhungern zu bewahren. Im gesamtstaatlichen Maßstab ist das eine durchaus verständliche Sache; dass sie aber der zersplittert lebende verarmte Landwirt begreift – darauf rechnen wir nicht. Und wir wissen, dass man hier ohne Zwang nicht auskommen wird – ohne Zwang, auf den die verelendete Bauernschaft sehr heftig reagiert.“

Josef Stalin verfolgte das politische Ziel, den ukrainischen Freiheitswillen zu unterdrücken und die sowjetische Herrschaft in der Ukraine zu festigen. Die Bolschewiki waren bereits zuvor radikal gegen die ukrainische Intelligenzija und den ukrainischen Klerus vorgegangen.

Schostakowitsch

Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch, russischer Komponist, Pianist und Pädagoge der Sowjetzeit:

„Ich empfinde unstillbaren Schmerz um alle, die Hitler umgebracht hat. Aber nicht weniger Schmerz bereitet mir der Gedanke an die auf Befehl Stalins Ermordeten …“

Nach dem Ende des gewonnenen Zweiten Weltkriegs erwartete die Musikwelt eine Triumphsinfonie – etwa im Stile Beethovens Neunter. Doch Schostakowitsch fiel mit seiner 9. Sinfonie in Es-Dur bei der sowjetischen Kritik erneut durch, denn es handelt sich stattdessen um ein Werk von fast haydnscher Schlichtheit, welches mit grotesker „Zirkusmusik“ endet – weit entfernt von einem grandiosen Finale.

Shostakovich Against Stalin, youtube, Dokumentarfilm darüber, wie der Komponist Dmitri Schostakowitsch seine vierte bis neunte Symphonie als stillen Protest gegen die Verbrechen Stalins einsetzte. Der Film ist auch ein Lernfilm über Menschen.

Putin und seine Schriften

Wladimir Wladimirowitsch Putin. Zum 75. Jahrestages des Sieges über Nazideutschland erschien ein von Wladimir Putin verfasster Aufsatz. Hauptinhalt war die Rechtfertigung des Hitler-Stalin-Pakts und seines geheimen Zusatzprotokolls vom August und September 1939, sowie die Aussage, Großbritannien und Frankreich und noch viel mehr Polen seien für den Kriegsausbruch verantwortlich gewesen. Putin wollte einem, aus seiner Sicht im Westen zu beobachtenden, gefährlichen Revisionismus begegnen. Am 22. Juni 2020, einem weiteren Jahrestag, erhielten deutsche Historiker den Text mit der Empfehlung, „den Artikel von Wladimir Putin künftig bei der Vorbereitung von historischen Beiträgen zu nutzen“.

Zur historischen Einheit von Russen und Ukrainern ist ein Essay von Wladimir Putin, der am 12. Juli 2021 auf der Website der russischen Regierung veröffentlicht wurde, kurz nach dem Ende einer Eskalationsphase der russisch-ukrainischen Krise 2021 und ein halbes Jahr vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022. Er wurde in russischer, ukrainischer und englischer Sprache veröffentlicht:

Putin stellt die Existenz der Ukraine als eigene Nation infrage und vertritt die Auffassung, dass die gegenwärtige Regierung des Landes von westlichen Verschwörungen gesteuert sei. Der Essay bestreitet die Existenz der Ukraine als einer unabhängigen Nation. Angesichts der hohen Zahl ethnischer Russen in der Ukraine vergleicht Putin die „Bildung eines ethnisch reinen ukrainischen Staates, der gegenüber Russland aggressiv“ sei, mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Russen, den er als „Brudermord“ bezeichnet.

Der Aufsatz erwähnt auch einen Passus der sowjetischen Verfassung von 1924 (Kap. II, Art. 4), worin es um das freie Recht der Republiken auf Austritt aus der Sowjetunion ging, was Putin als Zeitbombe für das Fundament der Staatlichkeit der Sowjetunion bezeichnete.

Er thematisiert auch den Krieg im Donbass und behauptet, dass Kiew den Donbass „einfach nicht braucht“.

Putin macht ausländische Intrigen und anti-russische Verschwörungen für die Krise verantwortlich. Die Entscheidungen der ukrainischen Regierung seien getrieben von westlichen Verschwörungen und von „Anhängern von Bandera“. Stepan Andrijowytsch Bandera war ein nationalistischer ukrainischer Politiker (OUN) und Partisanenführer (UPA). Er wurde in München von einem KGB-Agenten ermordet.

Menschheit – wie weiter?

Putins Krieg ist also nicht wirklich eine Überraschung, mit langer Hand vorbereitet und kommuniziert.

Die Zeiten haben sich geändert. Fortschritt bringt aktuell effizienteres Töten von Männern, Frauen und Kindern, effizienteres Zerstören von Wohnhäusern, Krankenhäusern, Dörfern, Städten, Infrastrukturen usw., effizientere Kommunikation von wahren Nachrichten, aber auch von Propaganda.

13.3.22 HOME

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Der Klimawandel betrifft uns alle und alles hängt zusammen

5. März 2022
Bild von Barbara Dombrowski, fotografiert von Gertrud im Museum Würth in Rorschach

Bild von Barbara Dombrowski, fotografiert von Gertrud K. im Museum Würth in Rorschach

Unsere Probleme sind vielfältig, während die Vielfalt der Natur rasant schwindet. Ein neues erschreckendes Problem ist vor zehn Tagen dazugekommen: Krieg, Krieg um Macht und Ressourcen. Drei heute eingegangene Meldungen möchte Heidi hier aufgreifen.

Ausstellung im Würth Museum

Barbara Dombrowski: Tropic Ice_Dialog between Places Affected by Climate Change

Der menschengemachte Klimawandel bedroht nicht nur massiv die Natur, Ökosysteme und Artenvielfalt, sondern vor allem auch die Menschen selbst. Seit über zehn Jahren widmet sich die Hamburger Künstlerin und Fotografin Barbara Dombrowski dem Thema, indem sie in einem weltweiten Foto-Kunstprojekt Begegnungen indigener Völker aller fünf Kontinente und gegensätzlicher Klimazonen in Form von Installationen erzeugt.

Im ersten Schritt brachte sie ihre Bilder nach Ost-Grönland und in den Amazonas-Regenwald in Ecuador und dadurch in einen Diskurs. Die beiden Regionen stehen stellvertretend für die Kontinente Amerika und Europa und wurden nach dem ersten Zyklus durch Besuche bei den Maasai in Tansania, mongolischen Nomaden und Nomadinnen in der Wüste Gobi und der mikronesischen Bevölkerung auf dem Inselatoll Kiribati ergänzt, die stellvertretend für die drei verbliebenen bewohnten Kontinente und die entsprechenden Klimazonen stehen.

Mit ihrer Ausstellung im Forum Würth Rorschach möchte sie zu Dialogen einladen und auf empathische Art veranschaulichen, dass der Klimawandel uns alle betrifft und dass alles zusammenhängt.

Mehr Information zur Ausstellung finden Sie im Flyer hier.

Barbara Dombrowski: Tropic Ice_Dialog between Places Affected by Climate Change. Würth Museum Rorsachach, 30. Juli 2021 bis 24. April 2022

Bevölkerungswachstum

Nach Mitternacht erreichte Heidi ein Mail mit dem knappen Inhalt „Beim Aufräumen im Handy gefunden“. Vieles wächst – die Bevölkerung in der Schweiz und weltweit, die Wirtschaft … nur die Erde wächst nicht und die Ressourcen sind beschränkt. Weil die Politik nur bis zur nächsten Wahl vorausdenkt, werden die damit verbundenen Probleme stets grösser statt kleiner.

Für 2022 wird erwartet, dass die Schweizer Bevölkerung um 102’453 Menschen zunimmt und Anfang 2023 8’927’007 Einwohner erreicht.

Weltbevölkerungsuhr. Aktuelle Weltbevölkerung heute um 14 Uhr: 7’965’338’300

50 Jahre «Club of Rome»-Bericht

Die Grenzen des Wachstums, Titelbild Buch

Die Grenzen des Wachstums, Titelbild Buch

Heidi hat den Bericht in der NZZ zum Jubiläum des „Club of Rome“-Berichts nicht gelesen, da es ihr schien, dass er ziemlich schief in der Landschaft steht. Nun hat sich Lukas Fierz, Arzt in Bern und ehemaliger Nationalrat der Grünen, dem Thema angenommen. Offenbar hat auch der Tages-Anzeiger der Realität nicht ins Auge geschaut.

Lukas Fierz: „… Da klar war, dass in Zukunft weitere Rohstofflager dazukommen würden, wurde die Berechnung mit verfünffachten Ressourcen wiederholt.

Mit dieser hohen Sicherheitsmarge verschob sich die Ressourcenverknappung bei weiterem exponentiellem Wachstum lediglich um einige Jahrzehnte, grob gesagt von der ersten in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts.

Was sich trotz einer Verfünffachung der Ressourcen oder einer Verdoppelung der bekannten Agrarfläche nicht wesentlich bewegte war der Ökokollaps durch die Umweltverschmutzung, der inzwischen schon unübersehbar begonnen hat: Kritisch sind nicht nur die steigenden Treibhausgase (im Bericht schon erwähnt!), sondern auch die Pestizide, die zusammen mit der Klimaerwärmung nicht nur zu einem weltweiten Insekten- und Vogelsterben geführt haben, sondern auch bis zu einer Halbierung der menschlichen Spermienzahl in den sog. «entwickelten» Ländern. Dazu kommt die Dezimierung der Meerestiere durch Plastikvermüllung und Ozeanversauerung, die Beispiele liessen sich beliebig mehren.

Derweil tobt in der Ukraine schon ein Ressourcenkrieg, der nicht der erste ist und nicht der letzte sein wird. Dort geht es um die Kornkammer Europas in Zeiten sich abzeichnender Dünger- und Nahrungsknappheit; um die Hälfte der Weltproduktion an Neon, welches für die Chipproduktion unerlässlich ist; und um die Kontrolle über Gasexportleitungen.“

Lesen Sie den vollständigen kurzen Artikel hier: Lukas Fierz, NZZ und Tages-Anzeiger verdrehen den «Club of Rome»-Bericht. Infosperber 5.3.22

Die Grenzen des Wachstums, Wikipedia

The Club of Rome

Publikationen Club of Rome

Weiterträumen oder Handeln?

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World Scientist against the war in Ukraine

2. März 2022

Scientists from the world’s leading universities condemn Russia’s criminal war against Ukraine.

The NRFU has collected links to the official position expressed by our colleagues around the world.

World scientists against the war in Ukraine. National Research Foundation of Ukraine (NRFU) 1.3.22

«Es handelt sich um einen historischen Bruch.». Eidgenössische Technische Hochschule Zürich 25.2.22

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Leiterin der ukrainischen Forschungsagentur ruft zu internationaler Hilfe auf

2. März 2022

Science Business berichtete am 28.2.22: The view from Kyiv: Head of Ukraine’s research agency calls for international help:

Nur wenige Forscher in der Ukraine können ihre Arbeit fortsetzen, und die meisten haben ihre Posten verlassen, um der Armee beizutreten, sich in Bunkern zu verstecken oder aus dem Land zu fliehen.

Die Wissenschaft in der Ukraine ist zum Stillstand gekommen. Der Einmarsch Russlands hat die neu gegründete Forschungsagentur des Landes lahmgelegt und ihre Leiterin in einen Luftschutzkeller in Kiew gezwungen.

Tagsüber hilft Olga Polotska, die Geschäftsführerin der Nationalen Forschungsstiftung der Ukraine (NRFU), bei der Verteilung von Lebensmitteln und Vorräten in Kiew. Nachts muss sie in einen unterirdischen Bunker zurückkehren, von wo aus sie versucht, sich und ihre Agentur am Leben zu erhalten, indem sie in den sozialen Medien die neuesten Nachrichten von Forschern aus dem ganzen Land verfolgt.

In einem Telefoninterview mit SciencełBusiness aus Kiew am 28. Februar appelliert sie an die Unterstützung ukrainischer Wissenschaftler. Jede Art von internationalen Gemeinschaftsprogrammen, an denen ukrainische Forscher beteiligt sind, würde dazu beitragen, die wissenschaftliche Basis des Landes am Leben zu erhalten. „Die ukrainischen Wissenschaftler werden viel Unterstützung brauchen“, sagte Polotska.

… In einer Erklärung, die kurz nach Kriegsbeginn auf der Website der Agentur veröffentlicht wurde, forderte Polotska die Forscher in Westeuropa auf, ihre Verbindungen zu den russischen Kollegen abzubrechen. „Wir sind auch davon überzeugt, dass es dringend notwendig ist, alle Verbindungen zu russischen wissenschaftlichen Strukturen, die im Dienste des totalitären faschistischen Regimes stehen, abzubrechen“, hiess es in der Erklärung.

Am Freitag kündigte Deutschland als erstes EU-Land an, seine langjährige Zusammenarbeit mit Russland in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Berufsbildung vollständig einzustellen, aber andere Länder diskutieren noch darüber, ob sie ähnliche Entscheidungen treffen sollen.

„Einige Menschen in der westlichen Welt haben vielleicht nur sehr wenig über die Ukraine gehört. Ich möchte Europa sagen, dass wir Teil der zivilisierten Welt sind und dass wir uns frei gefühlt haben, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, politisch und strategisch. Jetzt ist alles in Gefahr“, sagte Polotska.

Kurz nach dem Ende dieses Telefongesprächs berichteten ukrainische Medien, dass in Kiew Sirenen zu heulen begannen und die Einwohner gewarnt wurden, sich in den nächstgelegenen Luftschutzkeller zu begeben. Eine neue Ausgangssperre hat um 20 Uhr Ortszeit begonnen.“

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: The view from Kyiv: Head of Ukraine’s research agency calls for international help. Science Business 28.2.21

National Research Foundation of Ukraine

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