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Kongo will Land an Ölfirmen versteigern: „Unsere Priorität ist nicht die Rettung des Planeten

27. Juli 2022

Quelle: New York Times 25.7.22 Congo to Auction Land to Oil Companies: ‘Our Priority Is Not to Save the Planet’. Übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.

Torfgebiete und Regenwälder im Kongobecken schützen den Planeten, indem sie Kohlenstoff speichern. Jetzt werden sie in einem gewaltigen Rückschritt für das Klima für Bohrungen versteigert.

Doppelmoral der westlichen Länder

Die Auktion wirft ein Schlaglicht auf eine Doppelmoral, die von vielen politischen Führern des afrikanischen Kontinents angeprangert wird: Wie können westliche Länder, die ihren Wohlstand auf fossilen Brennstoffen aufgebaut haben, die giftige, den Planeten erwärmende Abgase ausstossen, verlangen, dass Afrika auf seine Kohle-, Öl- und Gasreserven verzichtet, um alle anderen zu schützen?

Viele kongolesische Beamte sind der Meinung, dass nach Jahrzehnten des Kolonialismus und der politischen Misswirtschaft die Bedürfnisse ihres Landes Vorrang vor denen der Welt haben sollten.

Tosi Mpanu-Mpanu, der führende Vertreter des Landes in Klimafragen und Berater des Ministers für Kohlenwasserstoffe verwies auf den Amazonas als Beispiel dafür, wie Nationen mit natürlichen Ressourcen handeln müssen, wenn reichere Nationen sie nicht entschädigen wollen.

Mpanu sagte, dass der Kongo bereits seine Klimagebühren bezahlt hat. Das Land erlaubt den Abbau von Mineralien und Metallen wie Kobalt und Lithium, die für die Industrie der erneuerbaren Energien wichtig sind, und plant den Ausbau der Wasserkraft.

„Wir sind Teil der Lösung, aber die Lösung beinhaltet auch, dass wir unsere Ölressourcen nutzen“, sagte er.

Bewohner werden protestieren

Ein Greenpeace-Team hat vor kurzem die Bewohner der vorgeschlagenen Ölblöcke befragt und festgestellt, dass die Einwohner gegen die Bohrungen sind und Proteste starten werden, so Irene Wabiwa, die für Greenpeace in Kinshasa die Waldkampagne im Kongobecken leitet. Anstatt die Armut zu lindern, so Wabiwa, würde der Verkauf der Ölblöcke einigen wenigen Menschen viel Geld einbringen.

„Wenn in diesen Gebieten Öl gefördert wird, müssen wir mit einer globalen Klimakatastrophe rechnen, und wir alle werden hilflos zusehen müssen“, sagte Wabiwa.

Abkehr von Zusagen am Klimagipfel

Die Kehrtwende des Kongo, neue Ölbohrungen in ökologisch sensiblen Gebieten zuzulassen, kommt acht Monate, nachdem sein Präsident Félix Tshisekedi auf dem Weltklimagipfel in Glasgow an der Seite der Staats- und Regierungschefs stand und ein 10-Jahres-Abkommen zum Schutz des Regenwaldes im riesigen Kongobecken, das nach dem Amazonasgebiet das zweitgrösste ist, befürwortete.

Das Abkommen beinhaltete internationale Zusagen über 500 Millionen Dollar für den Kongo, eines der ärmsten Länder der Welt, in den ersten fünf Jahren. Doch seitdem haben sich die unmittelbaren Prioritäten der Weltöffentlichkeit verschoben.

Priorität: Armutsbekämpfung und Wirtschaftswachstum

Krieg in der Ukraine: Norwegen, ein führender Befürworter des Schutzes der Wälder, steigert die Ölförderung mit Plänen für weitere Offshore-Bohrungen. Und Präsident Biden, der zu Beginn seiner Amtszeit versprochen hatte, die Welt von fossilen Brennstoffen zu entwöhnen, reiste kürzlich nach Saudi-Arabien, wo er auf die Notwendigkeit einer höheren Ölförderung hinwies. Zu Hause ist Bidens ehrgeiziges Klimaprogramm im eigenen Land weitgehend zum Scheitern verurteilt.

Der Kongo habe jedes dieser globalen Ereignisse zur Kenntnis genommen, sagte Mpanu.

Kongos einziges Ziel bei der Versteigerung sei es, genügend Einnahmen zu erzielen, um dem angeschlagenen Land bei der Finanzierung von Programmen zur Armutsbekämpfung und zur Förderung des dringend benötigten Wirtschaftswachstums zu helfen.

„Das ist unsere Priorität“, sagte Herr Mpanu letzte Woche in einem Interview. „Unsere Priorität ist nicht die Rettung des Planeten.“

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: Congo to Auction Land to Oil Companies: ‘Our Priority Is Not to Save the Planet’. New York Times 25.7.22

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Der verzweifelte Kampf für den Absatz von Pestiziden

22. Juli 2022
Das Fungizid Valbon ist auch zugelassen für nichtberufliche Verwendung in Chicorée, Endivien, Kopfsalat, Lattich, Knoblauch, Schalotten, Zwiegeln und Kartoffeln.

Das Fungizid Valbon ist auch zugelassen für nichtberufliche Verwendung in Chicorée, Endivien, Kopfsalat (Anzucht von Jungpflanzen), Lattich, Knoblauch, Schalotten, Zwiebeln und Kartoffeln (Wartefrist 3 Wochen, Frühkartoffeln 2 Wochen/Frage: Ist in der kühleren Jahreszeit die Abbauzeit kürzer????!!!).

Onkel Kurt hatte eine Lehre als Wagner (auch Stellmacherei genannt) absolviert. Doch immer weniger war sein Handwerk gefragt: er musste sich eine andere Stelle suchen. Frohen Mutes machte er sich in Genf auf die Suche. Tüchtige Leute waren gefragt, so fand er einen Job als Ausläufer und Mann für Alles bei einer Bank. Die Arbeit gefiel ihm, und er blieb bis zur Pensionierung der Firma treu, inzwischen ist er gestorben.

Schwieriger ist es wohl für die Giftmischer. Sie vergoldeten die Chemikalienlager, die nach dem 2. Weltkrieg übrig blieben, forschten unentwegt weiter und fanden viele neuen Herbizide, Insektizide, Fungizide … mit zum Teil verheerender Wirkung auf die Umwelt, auf die Insekten, Vögel, Gesundheit usw. Ein Teil der Bauern liegt ihnen treu zu Füssen und sorgt weiterhin für Absatz und Gewinn, ein anderer Teil versucht es, mit Blick in die Zukunft, ohne diese synthetischen Pestizide. Auch Regierungen, Politiker und einfache Leute haben gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Was tun?

Die grossen Giftmischer versuchen mit allen Mitteln weiterhin Wachstum zu generieren. Sie probieren alle möglichen Mittel aus, um die Leute bei der Stange zu halten, mit mässigem Erfolg. Besondere Anstrengungen machen sie in armen Ländern, wo noch zu wenig Wissen über die Wirkung ihrer Gifte vorhanden ist. Doch nicht überall sind sie willkommen. Dies zeigen viele Berichte. Heidi verlinkt hier drei, welche in der letzten Woche erschienen sind:

Diese Liste liesse sich beliebig weiterführen!

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22.7.22 HOME

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Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören

13. Juni 2022
ARTE: Insektenkiller - Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören

Aus dem ARTE-Film „Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören“. Klicken Sie auf das Bild!

Heute vor einem Jahr haben Initianten aus der Westschweiz und der Deutschschweiz je einen Achtungserfolg mit Volksinitiativen erzielt: 40 Prozent JA-Stimmen. Die Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide und die Trinkwasserinitiative wurden zwar abgelehnt, aber haben immerhin das Thema auf den Tisch gebracht und einiges bewirkt. Es waren gewöhnliche Leute aus dem Volk. Unterstützung fanden sie aber von zahlreichen Fachleuten und Gleichgesinnten, welche sauberes Trinkwasser und pestizidfreie Lebensmittel wollen. Gegen sich hatten diese tapferen KämpferInnen nicht nur den Bundesrat und die Parlamentsmehrheit, sondern auch einen Grossteil der Bauern und die ganze Agrar- und Industrielobby mit der Taktik „Angst machen“.

Das ist Vergangenheit, aber das Artensterben geht weiter, die bekannten und unbekannten Schäden auch, und wir zahlen die hohen externen Kosten für dieses Wirtschaften. So freut sich Heidi über jede Bäuerin, jeden Bauern, die/der ohne die schädlichen Pestizide Lebensmittel für uns produziert.

Das Pestizidproblem ist gross, der Wille für umfassende Lösungen klein. Einem Teil der Bauern ist es egal, wenn Schmetterlinge, Vögel usw. sterben, einem Teil der Bevölkerung auch, wenn nur der Preis tief ist. Und die Grossverteiler sind in erster Linie auf Umsatz und Profit aus, legen aber Wert darauf, als „nachhaltig“ wahrgenommen zu werden.

Der Ukrainekrieg hat das Angstschüren belebt, besonders in der Pestizidindustrie. Die PolitikerInnen reden viel, machen etwas, aber entfaltet dies die für den Schutz unserer Lebensgrundlagen nötige Wirkung?

Zum Abstimmungs-Jubiläum macht Heidi auf einen ARTE-Film aufmerksam, der viele Aspekte des Pestizidproblems behandelt und die Entstehungsgeschichte erzählt, die mit dem Ende des 2. Weltkriegs und den überflüssig gewordenen Chemikalien beginnt und ähnlich verläuft wie die Geschichte des Tabaks. Eigentlich müsste diese Dokumentation Pflichtlektion in landwirtschaftlichen Schulen sein.

Klicken Sie hier: Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören. ARTE, 1:32. Es gäbe auch unzählige wissenschaftliche Publikationen zu verlinken, die aufschrecken, oder Recherchen, die aufzeigen mit welchen Mitteln die grossen Pestizidhersteller zu „wissenschaftlichen“ Ergebnissen von Hochschulen kommen. Der ARTE-Film ist lang, aber wichtig. Mehr solls heute nicht sein!

13.6.22 HOME

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