Posts Tagged ‘Verpackung’

Migros-Greenwashing: Dem Alpöhi stehen die Haare zu Berge

5. November 2022
Migros: Bio-Trauben aus Südafrika

Migros: Bio-Trauben aus Südafrika

Es hat zum ersten Mal geschneit. Der Alpöhi stapft durch den Schnee, klopft seine Schuhe sauber und tritt in die Küche, wo Heidi gerade Äpfel für das Mus rüstet, denn es gibt endlich wieder einmal Knöpfli mit Emmentaler. Der Teig ist längst gerührt, eigentlich einfach: 300 g Knöpflimehl, 3 dl Wasser, 2 Eier und etwas Salz. Die Hälfte der im Salzwasser gekochten Knöpfli geht dann in den Tiefgefrierer für eine rasche Mahlzeit.

Heidi: „Schade, dass du weg warst, der Geissenpeter war da. Er hat mir auf dem Handy etwas Unglaubliches gezeigt:

Die Migros verkauft aktuell Bio-Trauben aus Südafrika, CHF 6.20 pro kg. Dazu steht: ‚Idealerweise sollten Weintrauben noch am gleichen Tag verzehrt werden. Allerdings halten sie sich sehr gut über 4 Tage in einer Plastiktüte im Gemüsefach des Kühlschranks.‘ Da platzte ich heraus ‚und wir essen seit Wochen Gratistrauben aus dem Garten, die auch geerntet lange haltbar sind. Und wir spritzen ja nie Pestizide. Es sind einfach resistente Sorten. Den anfälligen Riesling Silvaner habe ich schon lange gerodet. Und jetzt kommt noch der Clou: Dieses Signet ist drauf:

Wenn man mit der Maus zum Signet fährt, dann erscheint der folgende Text, von dem man aber keine Bildschirmfoto machen kann, also habe ich (etwas lausig) fotografiert.

Wenn man mit der Maus zum Signet fährt, dann erscheint der folgende Text, von dem man aber keine Bildschirmfoto machen kann, also hat Heidi dies (etwas lausig) mit dem Fotoapparat festgehalten. Aber wenn man auf das Bild klickt, dann wird es grösser und lesbar.

Die Migros will uns weis machen, dass diese Trauben keine Klimawirkung verursachen!!!!!

Die Migros will uns weis machen, dass diese Trauben Null Klimawirkung verursachen!!!!!

Bei den Bio-Heidelbeeren aus Argentinien sieht es ähnlich aus:

Bio-Heidelbeeren aus Argentinien, Verfügbarkeit zur Zeit nicht bekannt.

Bio-Heidelbeeren aus Argentinien, Verfügbarkeit zur Zeit nicht bekannt.

Ein Kommentar von vielen zu den Heidelbeeren:

.Vielen finden sie gut, einzelne matschig. jemand musste sie wegwerfen ...

Viele finden sie gut, einzelne matschig. jemand musste sie wegwerfen …

Alpöhi: „Die spinnen ja total. Da reden sie von Energie-, Ernährungs- und Klimakrise … tun so als ob sie nachhaltig wirtschafteten. Gut kaufst du nicht bei der Migros ein und selten bei COOP.“

Heidi: „Es gibt noch viele weiteren Beispiele. Die Migros macht jetzt offenbar auf Bio. Wahrscheinlich eher wegen der saftigen Margen als der Umwelt wegen. Der Geissenpeter war ziemlich sauer. Er meinte, dass man besser bei uns mehr Tafeltrauben anbauen sollte statt so viel Wein. Überhaupt, wenn man die Tierproduktion reduzieren müsse, dann gäbe es doch viel Platz für mehr Früchte. Trauben wachsen auch in höheren Lagen.

Alpöhi: „Bio war doch früher für ’saisonal regional‘. Haben sie das fallengelassen? Du kannst ja für meinen Geburtstag eine Flasche Heida kaufen. Zwar nicht regional, aber wird in unserer Höhenlage produziert.“

Bio · Trauben · kernlos. Süd-Afrika, Migros Online, abgerufen am 4.11.22

Bio Heidelbeer, Argentinien, Migros Online, abgerufen am 4.11.22

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Panibois: Unsinnige Lebensmittelverpackung

11. März 2022
Unsinniger Holzverbrauch für "Verpackung".

Holzverbrauch für „Verpackung“.

Leserbrief von Karin

Liebe Heidi

Ich habe ahnungslos ein feines Vollkornbrot gekauft. Und nicht beachtet, dass es in einer Backform aus Holz ist. Solches bäckt man nun offenbar jedes einzelne in einer Holzform. Das Holz kommt aus „nachhaltiger“ Produktion und ist „biologisch abbaubar“.

Ich werde die Verpackung in den Müll geben, da wird es nicht biologisch abgebaut, sondern verbrannt. Vielleicht gibt es noch Nano-Kalorie Wärme.

Aber die Bäume werden für solchen Unsinn gefällt. Beeren werden ja auch in robusten Holzkistchen verkauft.

Das ist ja nur ein winziges Beispiel von tausenden ….

Viele Grüsse

Karin

Das Unternehmen Panibois, L‘ Innovation au service de la Tradition, wurde 1993 gegründet. Auf der Homepage gelesen: „Die Produkte werden aus hochwertigstem geschältem Pappelholz angefertigt. Dank einer stetigen Entwicklung beschäftigt das Unternehmen derzeit 40 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in 30 Ländern, wobei der Absatz in Frankreich 50% ausmacht.

Die Panibois-Produktpalette umfasst 25 verschiedene Modelle für unterschiedliche MarktsektorenBäcker/Konditoren, Chocolatiers, Metzger, Caterer, Gastronomen, Käsehändler, Feinkosthändler etc.“ Und es braucht immer zusätzlich ein Papier in der Schale.

Leider ist vieles, was als „innovativ*, „nachhaltig“, biologisch abbaubar“, „klimafreundich“, „recyclierbar“, „Kreislaufwirtschaft“ usw. angepriesen wird, bei genauerem Hinschauen schlicht und einfach ressourcenverbrauchend, Ackerland-brauchend, mit Abholzung verbunden, kurz „nicht nachhaltig“. Werbemaschinerien laufen auf Hochtouren für das Greenwashing.

Konkurrenz im Wald

Die Wälder sind von verschiedenen Seiten unter Druck: Der Run auf CO2-Zertifikatsverkauf für gewöhnliche Schweizer Wälder ist gross, weltweit erst recht, wo die Indogenen darunter leiden. Oft sind es die gleichen Leute, die für das Nutzen der Wälder eintreten, etwa den Bau von mit Holz beschickten Fernwärmeanlagen, wo die CO2-Senke zur Schleuder wird. Aber dann kann man ja noch Anlagen zum CO2-Speichern bauen! Das generiert wieder CO2-Zertifikate. All das braucht auch Energie.

Aus einem bewirtschafteten Wald wird etwa so viel Holz herausgenommen wie nachwächst. Er ist also keine eigentliche CO2-Senke, allenfalls wenig über Bildung von Humus. Das Holz wird z.B. für Möbel, zum Bauen oder als Brennholz gebraucht. Möbel und Bauholz werden irgendwann, mit Verzögerung, auch verbrannt. Sie sind also nur vorübergehend klimawirksam.

Und dann müssen noch neue Naturschutzgebiete und -pärke ausgeschieden werden. Die Konkurrenz im Wald ist gross. Wer gewinnt?

Panibois

100% biologisch abbaubar!!!!

100% biologisch abbaubar!!!!

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