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Aktiv unsere Zukunft gestalten – durch eine vielfältige Agrikultur

20. August 2016
Wie und wo sollen unsere Lebensmittel produziert werden?

Wie und wo sollen unsere Lebensmittel produziert werden?

Ein politisch und konfessionell neutraler gemeinnütziger Verein, der keiner Interessengruppe verpflichtet ist, lädt ein zu einem Vortrag, einer Podiumsdiskussion und informellen Gesprächen. Es ist agrarinfo. Der Verein stützt sich auf ein breites Netz von grossen und kleinen Organisationen, die sich für Menschen, Umwelt, Boden, Luft und Wald einsetzen. Die Vision von agrarinfo:

  • Gesunde Böden geben gesunde Lebensmittel und gesundes Wasser.
  • Lokale Verarbeitung und Versorgung erlauben die Kontrolle der Wertschöpfungskette.

Die Veranstaltung trägt den Titel Aktiv unsere Zukunft gestalten – durch eine vielfältige Agrikultur. Sie findet statt am Samstag, 27.8.16, auf dem Biohof im Fondli, Spreitenbacherstrasse 35 in 8953 Dietikon ZH.

Programm

Lokale Kreisläufe fördern die Wirtschaft, die soziale Vernetzung und das Gemeinwohl. Das zeigen Geschäftsmodelle wie die Regionalwert AG, der Bachsermärt, Vertragslandwirtschaftsprojekte, Gemeinschaftsgärten. Sie bieten bewussten Konsumenten interessante Alternativen.

Wie wollen und können wir unsere Zukunft mitgestalten?

10.30 Begrüssung durch Samuel Spahn uniterre und Christine Hürlimann agrarinfo
10.45 Vortrag von Christian Hiss, Initiant und CEO der Regionalwert AG, Deutschland.
Regionale und ökologische Entwicklung in der Region. Mit dem Kauf der Aktien übernehmen BürgerInnen Mitverantwortung für ihre Region, entlang der Wertschöpfungskette vom Feld bis auf den Tisch. Die Zielmarke ist die wirtschaftlich profitable Ernährungssouveränität der Bevölkerung in überschaubaren regionalen Wirtschaftsräumen.
11.50 Podiumsdiskussion zur Frage „Wie könnte eine zukunftsfähige Gestaltung einer regionalen Land- und Ernährungswirtschaft aussehen?“
Moderation: Adrian Krebs, Chefredaktor Bauern Zeitung
Teilnehmer:
Martin Brugger, Stv. Leiter Dept. Wirtschaft Bildung und Internationales beim Schweizer Bauernverband
Reto Cadotsch, Agronom und Landwirt, Pionier der Vertragslandwirtschaft
Patrick Honauer, u.a. Gründer BachserMärt und greenabout (no waste let’s taste)
13.00 Einfaches Mittagessen (regional-biologisch), Unkostenbeitrag 12 Franken
14.00 Hofführung

Eintritt: frei. Anmeldung erwünscht und Rückfragen willkommen an zukunft@agrarinfo.ch

Anreise: bitte wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel benützen. Ab Bahnhof Dietikon mit Bus Nr. 303 Richtung Spreitenbach bis Haltestelle ASP. Von dort ein paar hundert Meter zurück und beim Wegweiser rechts einbiegen, siehe Infos Hof im Fondli.

Interessierte Privatpersonen und in diesem Bereich tätige Organisationen sind herzlich willkommen. agrarinfo freut sich auf einen regen Austausch und Inspiration.

Flyer der Veranstaltung

Verpackungen reduzieren

Die Schweiz gehört zu den Ländern, welche am meisten Abfälle verursachen. Viele Lebensmittel sind in den Läden von Patrick Honauer (BachserMärt) im Offenverkauf erhältlich. Dies reduziert die Umweltbelastung. Solche Läden gibt es auch in Berlin, Wien, Barcelona… Nun ist der Trend in den USA angekommen.

Meist ist es umgekehrt. So verursachen die Kaffeebecher von Starbucks, Caffe Nero und Costa in Grossbritannien grosse Abfallberge, denn das versprochene Recycling funktioniert nicht. Es sind alles leere Versprechungen. Handfeste Tatsache ist aber, dass täglich sieben Millionen Becher als Abfall anfallen.

A Whole New Kind Of Grocery Store Is Coming To The U.S., Zero-waste retailers imagine a world with much less garbage. The Huffington Post 7.5.16

Viewpoint: The waste mountain of coffee cups, BBC 27.7.16

Verpackungen: Lassen wir uns verführen? Heidis Mist 24.4.15

The Majestic Plastic Bag, Heidis Mist 14.2.15

20.8.16 HOME

 

Verpackungen: Lassen wir uns verführen?

24. April 2015
15 verschiedene Reissorten bietet die traditionelle Kolonialwarenhandlung Schwarzenbach in Zürich auf kleinstem Raum an. Copyright Schwarzenbach.

15 verschiedene Reissorten bietet die traditionelle Kolonialwarenhandlung Schwarzenbach in Zürich auf kleinstem Raum an. Copyright Schwarzenbach.

Eine Papiertüte mit köstlichen Lebensmittel füllen lassen, das kann man seit 1864 bei H. Schwarzenbach im Zürcher Niederdorf an der Münstergasse 19. Ein einst „normales“ Verkaufskonzept wurde im Rahmen des Massenverkaufs bei Grossverteilern aufgegeben; meist lässt man die KundInnen nur noch bei verderblichen Produkten, wie Gemüse und Früchten, im Offenverkauf „selber nehmen“, was Verkaufspersonal spart und den unterschiedlichen Mengenbedürfnissen der Kunden Rechnung trägt. Der Offenverkauf wird von umweltbewussten ZeitgenossInnen wieder aufgenommen, etwa von Patrick Honauer, Bachser Märt, Kalkbreite Zürich, Verpackung? Nein Danke! Schweizer Familie, März 2015.

Der Offenverkauf schafft eine Beziehung zum Lebensmittel. Heute zahlen wir viel Geld für immer mehr Verpackung und Marketing. Man verkauft uns „Marken“, wo wir doch eigentlich tadellose Lebensmittel nachfragen. Doch diese Verführung ist nicht harmlos, denn aus den Verpackungen gelangen oft Schadstoffe in die Lebensmittel, verunreinigen sie. Eigentlich hat man keine Ahnung, welche Zusatzstoffe langfristig gesundheitsschädigend sind. Nicht umsonst bemüht sich die Bio-Branche um möglichst schadstofffreie und umweltschonende Verpackungen, siehe Best Practice, Verpackungsbeispiele für Bio Suisse Produkte, eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).

Wissenschaftler haben zum Studium des Problems der gesundheitsschädigenden Verpackungen das Food Packaging Forum (FPF) mit Sitz in Zürich gegründet. Dem Newsletter vom 23.4.15 hat Heidi einen Link zu einem Film von France 5 entnommen: Emballages: le grand déballage, vom 25.3.15. Das Verpackungsproblem wird aus den verschiedensten Perspektiven gezeigt.

Der Film zeigt auch Lösungen für den lebensmittel- und umweltverschmutzenden Verpackungswahn auf. Jane Muncke, wissenschaftliche Direktorin des FPF, fordert strengere Vorschriften sowie eine Einschränkung auf etwa fünf Plastikmaterialien, die gut untersucht sind und als unbedenklich befunden wurden. Auf die Vielfalt der Stoffe, denen wir über die Verpackungen ausgesetzt sind, macht der Toxikologe Thomas Backhaus, Universität Göteborg, aufmerksam. Wie sagt doch Heidi immer Die Mischung macht das Gift: Pestizide, Verpackungsgifte, Luftschadstoffe … Im Film hat auch Konrad Grob, Kantonales Labor Zürich, einen Auftritt: Migration von Schadstoffen aus Recycling-Karton. Ein aufschlussreicher Film, leider durch zahlreiche Werbeblöcke unterbrochen.

Frankreich scheint das Problem ernsthafter anzupacken als die Schweiz, z.B. Bisphenol A ist ab Juli 2015 verboten, siehe Lebensmittelverpackungen: Wir müssen handeln!, Heidis Mist vom 11.10.14. Die französische Bio-Branche kämpft aktiv gegen Überverpackung: Biocoop und Satoriz (eine 20-jährige Kette mit 28 Läden).

Zufall oder nicht? Titel einer Sendung von RTS, A bon entendeur vom 27.3.12 Poubelles: le grand déballage! Thema dieses Films ist in erster Linie das Abfall-Mengenproblem.

Was wollen wir essen? Marken oder tadellose Lebensmittel?

Nachtrag 27.4.15: Patrick Honauer meldete heute, dass der Bachser Märt, daran ist, das Konzept weiter zu verfeinern und per Sommer in allen Läden umzusetzen. Und eine Leserin aus der Westschweiz schrieb: „Ahhh ce magasin de la Kalkbreite je le connais:-) Il y avait d’ailleurs des superbes fromages!!!“

24.4.15 HOME


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