Posts Tagged ‘Viehschau’

Das Parlament liebt die Bauern, die Bauern lieben die Tiere

14. Juni 2019

NaNa. Das Verkleben von Zitzen an Viehschauen ist weiterhin erlaubt, denn der Nationalrat hat am 5.6.19 die Motion Kälin mit 91 zu 76 Stimmen bei 11 Enthaltungen abgelehnt. Irène Kälin wollte mit ihrem Vorstoss dieser für die Kühe qualvollen Unsitte ein Ende bereiten. Eine MitteRechts-Mehrheit stimmte dagegen.

Lesen Sie doch die Debatte! In den Gegenvoten (alles SVP-Herren) herrschen die Wörter „ich“ und „wir“ (Bauern) vor, nicht etwa das Wort „Kuh“ oder „Tierwohl“ oder „Tierschutz“. Und Kälin wurde mehrmals persönlich angegriffen und gemassregelt. Sehr sachlich, meine Herren!!! Aber es meldete sich auch keine Frau, hatten wohl alle nie gestillt??

Es verschliessen die Augen:
Die ZüchterInnen
Die KuhhalterInnen
Die VeterinärInnen
Die KonsumentInnen

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsberatung empfiehlt:
Täglich 3 Portionen Milch bzw. Milchprodukte.
Von der Qualität kein Wort. Prost!

STS-Report zu Viehausstellungen

Kein Kommentar nötig! Copyright: Schweizer Tierschutz STS

Kein Kommentar nötig! Copyright: Schweizer Tierschutz STS

Heidi ergänzt: Der Schweizer Tierschutz STS hat am 4.6.19 einmal mehr auf die miserablen Zustände an Viehschauen hingewiesen:

Die Veranstalter der Expo Bulle, Holstein Switzerland und swissherdbook, schreiben (Zitat Pressedossier): «Alle Augen werden wiederum auf den nationalen Holstein- und Red Holsteinwettbewerb gerichtet sein. Mit einer Priorität: dem Tierwohl.» Fachleute des Schweizer Tierschutz (STS) hatten Gelegenheit, sich am Ort ein Bild zu machen – und wurden mehrheitlich enttäuscht. Das Leid der vorgeführten und prämierten Kühe scheint im Hinblick auf die öffentliche Auslobung der «erfolgreichen» Züchter und Aussteller unverändert unbedeutend.

Wieder wurden an der Expo Bulle 2019 Kuhzitzen mit Collodium tropfdicht verklebt. Ebenso wenig haben sich die Praktiken beim Fitting (Zurechtmachen) geändert. Während die Tiere für das Styling im Fixierstand angebunden sind, werden durchblutungsfördende Salben und Emulsionen auf die glattrasierten Euter aufgetragen.

Euter-Ödeme

Die Anstrengungen zur Überprüfung möglicher Euterödeme (Ultraschalluntersuchungen) reichen aus Tierschutzsicht nicht aus. Wurde «nur» ein leichtes Ödem diagnostiziert, erhielten die Tiere in Bulle, trotz nachweislicher Belastung durch die überladenen Euter, keine sofortige Entlastung und wurden weiter in den Wettkampf gezogen. Erst bei weit fortgeschrittener Belastung wurden die vorgesehenen Massnahmen für die betroffenen Tiere (komplettes Ausmelken) wie auch die Sanktionierung der Aussteller (Wettbewerbsausschluss) umgesetzt. Ein solches Vorgehen macht den Tierschutz zur Farce und stellt den grenzenlosen Ehrgeiz der Züchter und Aussteller über das Tierwohl.

Der Schweizer Tierschutz STS unterstützt die Forderung nach einem expliziten Zitzenverklebeverbot an Ausstellungen (Motion 18.3990 «Zitzenverschliessverbot an Viehschauen»). Zudem sind Zwischenmelkzeiten von maximal 12 Stunden festzulegen, innerhalb derer die Kühe zwingend zum Melken gebracht werden müssen.

Stress, Schmerz, Lärm, Medikamente, Klebstoffe, Sprays, Gels und Lacke gehören definitiv nicht ins natürliche Umfeld von Milchkühen – auch nicht ausnahmsweise an Ausstellungen.

Motion 18.3990, Kälin Irène. Zitzenverschliessverbot an Viehschauen

Nationalrat widerspricht Bundesrat – Zitzen dürfen weiter verklebt werden, Blick vom 5.6.19

Viehausstellungen: Nichts Neues in Bulle, Schweizer Tierschutz STS, Medienmitteilung vom 4.6.19

STS-Forderungen zu Viehausstellungen

4 Milchviehausstellungen: 23% der untersuchten Schaukühe mit Euterödem, Heidis Mist vom 24.10.17

Viehschau: Tiere im Dauerstress, Heidis Mist vom 8.10.17

Wahl Schöneuter-Champion an der Swiss Red Night 2017, Heidis Mist vom

14.6.19 HOME

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Wahl Schöneuter-Champion an der Swiss Red Night 2017

18. September 2017

Am 9.9.17 fand die Swiss Red Night 2017 statt. Aus der ganzen Schweiz wurden 97 Tiere für diesen Anlass nach Bern transportiert. Richter Fabrice Menoud aus Môtier war von den Tiere mehr als begeistert und ist überzeugt, dass man mit dieser Qualität auf der ganzen Welt mithalten kann.

Zitat aus der STS-Recherche «Viehausstellungen 2016»: „Die vom Schweizer Tierschutz STS in den vergangenen Monaten besuchten Viehausstellungen – Swiss Expo Lausanne, Tier & Technik St. Gallen und Expo Bulle – hinterliessen bezüglich Organisation, Durchführung, Sauberkeit und Versorgung der Tiere einen guten Eindruck.

Dennoch überwiegt ein negatives Gesamtbild. Grund dafür sind die häufig gesehenen, offensichtlich schmerzhaften Rieseneuter, welche nur mehr einen staksigen Gang der Tiere zulassen. Das ist ein klares Indiz für deutlich verlängerte Zwischenmelkzeiten bei vielen der präsentierten Kühe, was in der Tierschutzverordnung explizit verboten ist. Bei einem Grossteil der Kühe fanden sich denn auch verklebte Zitzen, um Milchfluss infolge der überdehnten Euter zu unterbinden.“

Kontrolliert wird nicht. Heidi vermutet, dass die Euter dieser Kühe mit einem Griff in die Trickkiste „grandioser“ gemacht wurden. Zucht auf Höchstleistungen ist logisch aus der Sicht von Veterinären (nicht alle sind so!), Futtermittel- und Futterzusatz-Produzenten sowie der chemischen Industrie. Diese verdienen gut an den „Wegwerfkühen“. Nicht umsonst hängen UFA-Werbetafeln gut sichtbar im Ring.

Erst kürzlich wurde von der Forschung „bewiesen“, dass die intensive Haltung besser rentiert als massvolle Weidehaltung! Gibt es keine anderen Kriterien als das Geld? Solche Tiere sind kaum mehr weidetauglich. Es ist erschreckend wie gefühlslos gewisse Leute sind. Vorbilder für Hochleistungszucht gibt es leider auch an Ausbildungsstätten, mehr davon demnächst.

Wahl zur Schöneuter-Champion, Swiss Red Night 2017. Ausschnitt aus dem Video des Schweizer Bauern.

Wahl zur Schöneuter-Champion, Swiss Red Night 2017. Ausschnitt aus dem Video des Schweizer Bauern.

Wahl zur Schöneuter-Champion, Swiss Red Night 2017, Video Schweizer Bauer.

STS-Recherche «Viehausstellungen 2016»: Von der Viehschau zur Cow-Show

Noch immer werden Kuhzitzen mit Sekundenleim verklebt, Martina Schnyder, Espresso vom 30.3.17

Macy in Love ist Grand-Champion, Schweizer Bauer vom 9.9.17

18.9.17 HOME


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