Posts Tagged ‘Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide’

Was sollen wir dem Parlament noch glauben? Heidi kann die Sicherheitsgurten schon vor Weihnachten brauchen!

14. Dezember 2022

 

Diese Botschaft ist noch nicht bei den Bauern und ihren Hörigen angelangt: Die Tierbestände MÜSSEN gesenkt werden.

Diese Botschaft ist noch nicht bei den Bauern und ihren Hörigen angelangt: Die Tierbestände MÜSSEN gesenkt werden und zwar rasant.

Quelle: Keystone-SDA

Das Parlament will mit Rücksicht auf Viehhalter das Ziel bei den Nährstoffverlusten aus der Landwirtschaft tiefer setzen, als es der Bundesrat in einer Verordnung vorsieht. Der Nationalrat hat als Zweitrat eine Motion von Johanna Gapany (FDP/FR) angenommen.

Der Entscheid am Mittwoch fiel mit 93 zu 90 Stimmen bei 7 Enthaltungen. Im Ständerat war der Vorstoss mit 25 zu 18 Stimmen erfolgreich. Mit dem Ja beider Räte ist nun der Bundesrat am Zug.

Die noch nicht in Kraft getretene Verordnung sieht vor, dass die Stickstoff- und Phosphor-Verluste in der Landwirtschaft bis 2030 um je mindestens 20 Prozent zurückgehen. Ausgangsbasis sind gemäss der für Anfang 2023 geplanten Verordnungsänderung die Mittelwerte der Jahre 2014 bis 2016. Dies Ziele muss der Bundesrat nun noch einmal überdenken.

Stickstoffziel „nicht umsetzbar“

Das Reduktionsziel beim Stickstoff würde eine Reduktion des Tierbestandes in der Landwirtschaft erfordern, sagte Marcel Dettling (SVP/SZ) im Namen der Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N). In der Vernehmlassung habe eine Mehrheit für eine Reduktion um 10 Prozent bevorzugt. Mehr sei „nicht umsetzbar“.

Der Bundesrat habe mit der Verordnung überstürzt gehandelt, so der Tenor im landwirtschaftsaffinen Kreis im Parlament. In der Branche gebe es Unsicherheiten. Viele Bauern hätten sich in den arbeitsintensiven Sommermonaten noch nicht richtig informiert können über die geplanten Neuerungen.

Die Ratslinke setzte sich zusammen mit der GLP und dem Bundesrat für ein Nein ein. Sie argumentierten mit der Glaubwürdigkeit des Parlaments. Die Räte dürften ihre Zusagen im Zusammenhang mit den zwei Pestizid-Initiativen nach dem Nein an der Urne nun nicht wieder infrage stellen.

Heidi meint: „Unsere PolitikerInnen haben die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt – nur auf die Bauern hören, das löst die grossen Probleme nicht!“

Parlament will Ziel für Stickstoffverlust tiefer setzen. Swissinfo.ch 14.12.22

Ein Weihnachtsgeschenk für Heidi. Heidis Mist 14.12.22

Heidi ist soeben fast vom Stuhl gefallen ob so viel Unverstand im Schweizer Parlament. Heidis Mist 21.11.22

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Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören

13. Juni 2022

ARTE: Insektenkiller - Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören

Aus dem ARTE-Film „Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören“. Klicken Sie auf das Bild!

Heute vor einem Jahr haben Initianten aus der Westschweiz und der Deutschschweiz je einen Achtungserfolg mit Volksinitiativen erzielt: 40 Prozent JA-Stimmen. Die Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide und die Trinkwasserinitiative wurden zwar abgelehnt, aber haben immerhin das Thema auf den Tisch gebracht und einiges bewirkt. Es waren gewöhnliche Leute aus dem Volk. Unterstützung fanden sie aber von zahlreichen Fachleuten und Gleichgesinnten, welche sauberes Trinkwasser und pestizidfreie Lebensmittel wollen. Gegen sich hatten diese tapferen KämpferInnen nicht nur den Bundesrat und die Parlamentsmehrheit, sondern auch einen Grossteil der Bauern und die ganze Agrar- und Industrielobby mit der Taktik „Angst machen“.

Das ist Vergangenheit, aber das Artensterben geht weiter, die bekannten und unbekannten Schäden auch, und wir zahlen die hohen externen Kosten für dieses Wirtschaften. So freut sich Heidi über jede Bäuerin, jeden Bauern, die/der ohne die schädlichen Pestizide Lebensmittel für uns produziert.

Das Pestizidproblem ist gross, der Wille für umfassende Lösungen klein. Einem Teil der Bauern ist es egal, wenn Schmetterlinge, Vögel usw. sterben, einem Teil der Bevölkerung auch, wenn nur der Preis tief ist. Und die Grossverteiler sind in erster Linie auf Umsatz und Profit aus, legen aber Wert darauf, als „nachhaltig“ wahrgenommen zu werden.

Der Ukrainekrieg hat das Angstschüren belebt, besonders in der Pestizidindustrie. Die PolitikerInnen reden viel, machen etwas, aber entfaltet dies die für den Schutz unserer Lebensgrundlagen nötige Wirkung?

Zum Abstimmungs-Jubiläum macht Heidi auf einen ARTE-Film aufmerksam, der viele Aspekte des Pestizidproblems behandelt und die Entstehungsgeschichte erzählt, die mit dem Ende des 2. Weltkriegs und den überflüssig gewordenen Chemikalien beginnt und ähnlich verläuft wie die Geschichte des Tabaks. Eigentlich müsste diese Dokumentation Pflichtlektion in landwirtschaftlichen Schulen sein.

Klicken Sie hier: Insektenkiller – Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören. ARTE, 1:32. Es gäbe auch unzählige wissenschaftliche Publikationen zu verlinken, die aufschrecken, oder Recherchen, die aufzeigen mit welchen Mitteln die grossen Pestizidhersteller zu „wissenschaftlichen“ Ergebnissen von Hochschulen kommen. Der ARTE-Film ist lang, aber wichtig. Mehr solls heute nicht sein!

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Fragen aus Deutschland zu CO2-Gesetz und Agrarinitiativen

16. Juni 2021
Schnee und Eis schmelzen weiter rasch, rasch ...

Schnee und Eis schmelzen weiter rasch, rasch …

Liebe Heidi

Entgeistert war hier in Zeitung, Funk und Fernsehen zu erfahren, dass sich CH vom Klimaschutz verabschiedet bzw. „es anders“ will? Sind dabei auch die Wasser-Initiativen „über den Jordan“ gegangen?

Herzlich grüßt Wolfgang

Heidi verweist auf Schweizer Fernsehen SRF: Abstimmungsresultate vom 13.6.21.

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Heidis Kommentar zum Abstimmungssonntag

13. Juni 2021
An die UnterstützerInnen der Trinkwasserinitiative und der Pestizidverbotsinitiative: DANKE!

An die Aktiven und UnterstützerInnen der Trinkwasserinitiative und der Pestizidverbotsinitiative: DANKE!

Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide

Trinkwasserinitiative

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Tabak und Pestizide: Politik im Einklang mit der Industrie

7. Juni 2021
Mancozeb: Auszug aus dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamts für Landwirtschaft.

Mancozeb: Auszug aus dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamts für Landwirtschaft.

Wer Augen und Ohren offen hat, kann es nicht übersehen, dass unsere Politik den Pfaden der Industrie folgt. Besonders offensichtlich ist das beim Tabak und den Pestiziden. 27 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz rauchen. Der Bundesrat lehnt trotzdem die Initiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» ab, obwohl die WHO-Rahmenkonvention dies vorsieht.

Tabakindustrie und Landwirtschaft sind verbandelt. Wir subventionieren den Anbau von Tabak, angeblich um diese Tradition weiterzuführen. Nicht weniger als 188 Pestizide sind für Tabak zugelassen, darunter auch 34 Produkte mit dem Wirkstoff Mancozeb, der vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen kann. Auch für die Luftapplikation bewilligte Produkte! 2019 wurden total 66 000 kg versprüht. In der EU ist Mancozeb verboten, wahrscheinlich wird auch die Schweiz gelegentlich ein Verbot aussprechen. Cypermethrin ist „Bienengefährlich“ und kann die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition; vier Produkte sind zugelassen. 9 Produkte mit dem Wirkstoff Fluazifop-P-butyl sind zugelassen. Auch diese können vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen. Und so weiter!

Nicht in der Grundwasserschutzzone S2 eingesetzt werden darf z.B. das für Tabak zugelassene Pestizid „Devrinol Plus“ mit den Wirkstoffen Napropamide und Metazachlor; das bedeutet, dass sie gut wasserlöslich sind und die Gefahr der Trinkwasserverschmutzung besteht. Zudem kann Devrinol Plus vermutlich Krebs erzeugen.

Von allen zugelassenen Wirkstoffen sind 26 in der S2 verboten. Heidi vermutet, dass solche Wirkstoffe und ihre Metaboliten irgendwann auch im Grundwasser nachgewiesen werden, sofern man den Kantonschemikern das „Geheimnis der Chemischen Industrie“ mitteilt, wonach sie suchen müssen. Das dürften ziemlich viele Stoffe sein! Ein allgemeines Verbot von Pestiziden in der Grundwasserzone S2 wurde von den Bauern Anfang dieses Jahrtausends gekippt. Es ist höchste Zeit, dass ein solches wiedereingeführt wird!

Praktisch alle Pestizie sind sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

Heidi meint: „Unser Bundesrat folgt den Empfehlungen von Landwirtschaft und Industrie. Der Schutz unserer Gesundheit und der Umwelt ist für ihn nebensächlich. Nur wenn massiver Druck aus dem Volk kommt, macht er kleine Schritte. Diese reichen aber bei Weitem nicht!

Schweizer Tabak-Politik bleibt zahnlos. Rainer M Kaelin, Infosperber vom 6.6.21

EU: Mancozeb – Erstes Pestizid wegen Hormonschädlichkeit verboten! Heidis Mist vom 26.10.20

Fungizid Mancozeb in der EU endlich vom Markt – und die Schweiz? Fausta Borsani, Verein Ohne Gift vom 5.2.21

Pestizid wird verboten. Daniel Mennig, Saldo vom 17.3.21

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Beschönigende Worte des Bundesrates

6. Juni 2021

Auch Biovision übt harsche Kritik am Bundesrat. Das Problem ist, dass der Bundesrat auf den Bauernverband und die Industrie hört, nicht auf unabhängige Fachleute.

Zitate aus dem Bericht von Biovision:

Am 27.5.21 nahm Viola Amherd namens des Bundesrates auf Radio SRF1 Stellung zu den beiden Pestizid-Initiativen, über die am 13.6.21 abgestimmt wird. Dabei versicherte sie der Schweizer Stimmbevölkerung, dass der Bund bereits genug für die Sicherheit und Gesundheit von Mensch und Umwelt tue, und dass es die zwei Initiativen daher nicht brauche. Biovision sieht das mit Blick auf die Faktenlage anders …

Unser Fazit

In der Abstimmungsempfehlung des Bundesrates in den SRF News wurden die problematischen Aspekte des anhaltenden Pestizideinsatzes beschönigt. Nachdem das nationale Parlament die Bestrebungen für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft blockiert hat, braucht es jetzt die beiden Pestizid-Initiativen, um den Kurswechsel hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft einzuleiten.

Biovision empfiehlt daher eine Annahme der beiden Initiativen am 13. Juni 2021

Lesen Sie den detaillierten Bericht hier: Beschönigende Worte des Bundesrates. Biovision

«Für die billigen Lebensmittel werden wir teuer bezahlen». Biovision vom 29.7.19

Pestizide in Gewässern und auf Feldern. Biovision vom 9.4.19

Die Welt ernähren ohne Gifte? Dossier: Unsere Berichte zum Thema synthetische Pestizide. Biovision

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Petri Heil: Mobilisieren… jede Stimme zählt!

6. Juni 2021

Pestizidinitiative und Trinkwasserinitiative: 2xJA. Schweizerischer Fischerei-Verband

Petri Heil, die Schweizerische Fischerei-Zeitung, rief am 5.6.21 zum Mobilisieren für die Volkswohlinitiativen auf … offensichtlich mit Erfolg wie ein Leser mit einem Foto dokumentiert.

Liebe Fischerinnen und Fischer
Liebe Kantonalverbände und Vereine
 
Die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative gehören zu den wichtigsten Umweltabstimmungen der letzten Jahre. Für Gewässer, Fische und Fischer steht viel auf dem Spiel.

Abgerechnet wird am Sonntag, 13. Juni 2021, um 12.00 Uhr. Bis dahin geht es um mobilisieren… mobilisieren… und nochmals mobilisieren. Jede einzelne Stimme zählt!!!

Gelangt bitte an alle Eure Mitglieder mit dem dringenden Appell: Gewinnen kann, wer besser mobilisiert. Wir als Organisationen der Fischer legen uns mit voller Kraft ins Zeug. Gemeinsam können wir viel bewegen.

Angehängt unser Faktencheck in der SFZ und der Flyer zum Weiterverteilen. Leitet diese E-Mail bitte umgehend an Eure Vereine und Mitglieder weiter.

Petri Heil

Die Ausgabe Juni 2021 der Schweizerischen Fischerei-Zeitung: Download PDF
Download Flyer PDF

Aus dem Flyer des SFV.

Aus dem Flyer des SFV.

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Gipfelkonferenz der Tiere zur Preis-Anstiegs-Angstmacherei der Bauern

5. Juni 2021

Diese Tiere haben an der Preis-Gipfel-Konferenz teilgenommen.

Diese Tiere haben an der Preis-Gipfel-Konferenz teilgenommen.

Die Grundwasserschnecke Paladilhiopsis tschapecki hat auf Anregung des Vertreters der Bachflohkrebse, Walter der Kühne, eine Gipfelkonferenz einberufen, denn Walter findet das Gerede rund um angeblich drastisch steigende Preise im Falle der Annahme der beiden Volkswohlinitiativen (Pestizidinitiative und Trinkwasserinitiative) als reine Angstmacherei. Er kann das nicht nachvollziehen.

Am 4.6.21 eröffnete die Grundwasserschnecke Pala die Grosse die Gipfelkonferenz mit ein paar Entschuldigungen:

  • Walter der Kühne ist leider verhindert teilzunehmen, da der Termin mit einem Massenbegräbnis zusammenfällt.
  • Biene Maja die Fleissige muss bei der Pflege ihrer kranken StockbewohnerInnen helfen, lässt aber Folgendes ausrichten: Sie findet ein 2x NEIN zu den Agrarinitiativen gar nicht so schlecht, dann würde langfristig der Homus sapiens aussterben, wo doch jetzt schon die Spermienqualität schlecht ist und Krankheiten wie Parkinson ein pandemisches Ausmass erreicht haben. Die Wildbienen würden überleben und dann auch das jetzt industriell bewirtschaftete Landwirtschaftsland wieder besiedeln. Wieso eigentlich solle sie, die Biene Maja, Zuchtprodukt der Menschen, derart schuften? Den Honig stehlen dann die Menschen und setzen ihr Zuckerwasser vor. Auch die Zuckerrübenproduktion mit ihrem höchst tödlichen Pestizid Movento SC, das in „Notzulassung vorübergehend“ bewilligt wurde, hätte dann ein Ende. Allgemein könnte sich die Natur rasch vom Menschen erholen.
  • Storch Adebar kommt aus Rücksicht auf den Froschkönig nicht, denn dieser hat Angst, gefressen zu werden, wenn ihm Adebar zu nahe kommt.
  • Regenwurm Guy Bodenlüfter ist, wie ihr alle wisst, gerade in Bern am Demonstrieren. Er hat seinem Namensvetter gesagt, dass es allen Bodenlebewesen total verschissen geht. Einige Arten, die seine Forschungsanstalt noch nicht einmal kennt, sind ausgestorben. Das Bodenleben ist eben komplexer als sich das ein Mensch, besonders ein Politiker, vorstellen kann.
  • Der Distelfink zum Birnbaum ist stark beansprucht mit der Futtersuche für seine Jungen, wurden doch die Wiesen erst gerade grossflächig für Siloballen gemäht und sein Futter luftdicht verpackt und somit unter dem Plastik nicht für ihn zugänglich.“

Pala die Grosse kann immerhin acht Teilnehmende begrüssen: „Herzlich willkommen an der ersten Gipfel-Konferenz. Ich finde es wichtig, dass ihr alle zu dieser Teil-Kampagnen-Lügerei Stellung nehmen könnt. Nun, was meint ihr zum Thema Preis-Anstiegs-Angstmacherei?

Als erste meldete sich die Vertreterin der Spinnen, Agathe Silberfaden, zu Wort: „Ich verstehe nicht, dass dauernd von einem drohenden Preisanstieg geredet wird. Die Schweiz nimmt weltweit den 2. Platz beim Bruttoinlandprodukt ein, kaufkraftbereinigt den 6. Platz. Da ist doch genug Geld vorhanden, selbst wenn sich die Preise verdoppeln würden – wie das die Bauern behaupten!“

„Ja, und die SchweizerInnen müssen nur knapp 7 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, verdienen aber das 1,3-fache der Deutschen, die mit 11 Prozent Lebensmittelkosten rechnen müssen. In der Schweiz sind nicht die Lebensmittelpreise ein Problem,“ fügte der Vertreter der Amphibien, Udo Grünzaun, hinzu.

Schwebfliege Aschi Gelb-Fan: „Ich habe vor einigen Jahren einen französischen Forscher des Nationalen Forschungsinstituts INRA getroffen, der sich fragte, ob uns Pestizide mehr kosten als sie nützen.

Erst kürzlich habe ich von einem Wissenschaftler der Uni Augsburg gelesen, dass die externen Kosten für Bio-Produkte viel kleiner sind als jene für konventionelle und dass die externen Kosten für tierische Produkte besonders hoch sind, wobei die Pestizide, die uns Fröschen so schaden, nicht berücksichtigt sind,“ sagte der Froschkönig, „wenn man alles berücksichtigen würde, wären Bio-Produkte sogar wesentlich billiger.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse:Dass die Konsumentenpreise bei Trinkwasserinitiative-gerechter Produktion zumindest nicht steigen dürften, zeigt Grossbäcker Fredy Hiestand, bekannt als Gipfelikönig der Schweiz. Er verwendet für seine Backwaren seit 2019 ausschliesslich pestizidfreies Getreide.“

Die Schlange Ada Ringel:Generell hängen die Lebensmittelpreise nur in beschränktem Mass von den Produzentenpreisen ab. So klagt die Bauernschaft immer wieder, selbst wenn sie ihre Produkte gratis abgeben würden, würden die KonsumentInnen davon gar nicht profitieren. Also ich verstehe das Geschrei der Bauern und Bäuerinnen nicht. Zudem klagen sie selber ja dauernd über die zu tiefen Preise. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass die Grossverteiler hohe Margen auf Label-Produkten wie Bio rechnen und damit Billigware quersubventionieren. Das finde ich bedenklich. Und wie sie die KonsumentInnen beim Tierwohl hintergehen, hat erst gerade der Kassensturz SRF für Poulet aufgedeckt. Die KonsumentInnen zahlen Steuern für Besonders tierfreundliche Ställe (BTS), aber die Mastviecher können sich kaum mehr bewegen wegen der schweren Brust, Einzelne verdursten sogar, da sie nicht einmal den Weg zur Tränke zurücklegen können. Und – wer ist schuld? die KonsumentInnen, die angeblich solches Qualfleisch wollen!“

„Ich meine,“ meldet sich Kurt Schön-Flimmer, der Vertreter der Schmetterlinge, zu Wort „die Preise werden sogar sinken, wenn konsequent biologische Produkte gefördert und auch Forschung, Bildung und Beratung auf Bio-Landbau oder ähnliche Produktionsformen ausgerichtet werden.“

Fritz Frisch, der Fischvertreter: „Selbst wenn die Preise etwas steigen würden, dann könnten sich fast alle in der Schweiz Lebenden diese Nahrungsmittel leisten. Die Armen unterstützen wir sowieso mit Sozialhilfe. Teuer sind v.a. die Mieten und Versicherungen, auch das Autofahren … Ich habe gelesen, dass Arme oft gesünder essen, da sie sich keine verarbeiteten Nahrungsmittel leisten können.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse:Lavendelsaugerin Emmy Flatter, du hast noch nichts gesagt. Was meinst du, werden die Preise im Laufe der Umsetzung der Agrarinitiativen in den nächsten acht bis zehn Jahren steigen?“

Emmy Flatter: „Ich sehe viele Tote, Kranke, Verkrüppelte. Ich finde es echt beschämend, dass die Menschen über Leichen gehen. Die Bauern und die Industrie wollen das Gift nicht lassen und sie werden von der Politik erst noch unterstützt. Es fehlt an Weitsicht und Einsicht, dass sie, die Menschen, ohne lebendige Umwelt auch einmal jämmerlich krepieren werden.“

Fritz Frisch: „Sie reden immer nur vom Preis. Viele Kosten fallen nur wegen der Pestizide und der hohen Tierbestände an: All die Untersuchungen, die Forschung, die Zulassung, die BeamtInnen usw. Und niemand redet vom prophylaktischen Antibiotikaeinsatz bei Tieren. Die resistenten Keime kommen mit Gülle und Mist auf die Wiesen und Felder sowie ins Wasser und schädigen das Boden- und Wasserleben. Dass diese Keime auch Menschen töten können, das ist mir eigentlich Wurst, denn sie sind ja an diesem Drama schuld. Überhaupt, wegen dieser vielen Scheisse sind schon viele Fische gestorben.“

Grundwasserschnecke Pala die Grosse: „Auch bei uns im Grundwasser sieht es nicht gut aus. Tierchen aller Art sterben. Dass die Menschen Trinkwasser mit Nitrat und Pestiziden drin saufen müssen, das ist mir eigentlich auch egal, aber dass viele von uns sterben, das berührt mich.

Ihr könnt mir auch später noch wichtige Infos melden und, je nach Entwicklung der Lage, werde ich eine 2. Konferenz einberufen.

Ich wünsche euch eine gute Heimreise, meidet bitte Obstgärten, Weinberge und Äcker – so gut es halt geht! Auf Widersehn, liebe Leidensgenossinnen und -genossen.“

Chlorothalonil: Leserbrief von Paladilhiopsis tschapecki. Heidis Mist vom 5.11.19

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Wenn die Bienen gestorben sind …

27. Mai 2021
Menschliche Bienen in China. Copyright: Vecker

Menschliche Bienen in China. Wann bei uns? Copyright: Vecker

Es war im November 2016 als Vecker diesen Cartoon zeichnete, aber offensichtlich hat Heidi den passenden Artikel dazu nicht geschrieben! Seither hat sich nur wenig geändert in der Ernährungs- und Agrarpolitik der Schweiz.

Die Sendung GALILEO hatte schon am 21.6.15 über die menschlichen Bienen in China berichtet. Soeben ist der Link zur Sendung aus Deutschland bei Heidi eingetroffen. Weil das Problem immer noch aktuell ist, hier der Hinweis:

Menschliche Bienen in China. Galileo, ProSieben vom 21.6.15

More than Honey, Dokumentation und Trailer zum Film von Markus Imhoof, 2012. Mit vielen Information und Links über Bienen:

Mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel ist abhängig von der Bestäubung durch Bienen. Der Physiker Albert Einstein soll gesagt haben: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.“ Der renommierte Regisseur Markus Imhoof war früh mit der einzigartigen Welt der emsigen Insekten vertraut und ist auch heute noch familiär mit ihnen verbunden: Schon das Bienenhaus seines Grossvaters war für ihn ein magischer Ort. Heute sind es seine Tochter und der Schwiegersohn, die in Australien ein Forschungsprojekt mit Bienen leiten. Markus Imhoof reiste für seinen Film um die Welt. Er besucht Imker in den Schweizer Bergen, interviewt Wissenschaftler, erzählt von der phänomenalen Intelligenz der Bienen und ihrem sozialen Zusammenleben. Dank modernster Kameratechnik sehen wir beeindruckende und einzigartige Bilder von Bienen, das Leben im Inneren eines Bienenstocks oder die Begattung einer Königin in vollem Flug.

27.5.21 HOME

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«Wir lagern viele Probleme unseres Ernährungssystems aus»

27. Mai 2021
«Es ist wichtig, nicht nur über die landwirtschaftliche Produktion zu sprechen»: Theresa Tribaldos. Foto: CDE

«Es ist wichtig, nicht nur über die landwirtschaftliche Produktion zu sprechen»: Theresa Tribaldos. Foto: CDE

Interview von Gaby Allheilig mit der Wissenschaftlerin Theresa Tribaldos vom Centre for Development and Environment (CDE):

„Aktuell debattiert die Schweiz darüber, wie ihre Landwirtschaft produzieren soll. Finnland geht einen anderen Weg und ist daran, sein ganzes Ernährungssystem – samt internationalen Auswirkungen – klimatauglich zu machen. Lässt sich dieser Ansatz auf die Schweiz übertragen? Was bräuchte es dafür? CDE-Wissenschaftlerin Theresa Tribaldos über die Notwendigkeit, über den eigenen Tellerrand zu blicken und auch die Frage der Gerechtigkeit zu stellen.

Theresa Tribaldos, Sie forschen zusammen mit finnischen und brasilianischen WissenschaftlerInnen zur Frage, wie wir zu gerechten Ernährungssystemen kommen. Was fällt Ihnen aus dieser Sicht bei der Debatte um die Schweizer Agrarpolitik und den beiden anstehenden Volksinitiativen auf?

In erster Linie fällt mir in der jetzigen Debatte auf, dass die Landwirtschaft losgelöst von Verarbeitung, Handel, Vertrieb und Konsum diskutiert wird. Dabei hängt das alles eng zusammen bzw. voneinander ab. Die Frage, ob wir den Einsatz von synthetischen Pestiziden herunterfahren wollen, stellt sich meines Erachtens so gar nicht – wir müssen. Aber zu glauben, dass die Probleme gelöst sind, wenn die Bauern ohne synthetische Pestizide produzieren, und sonst alles weiter so läuft wie bisher, ist fern der Realität.“

Heidi empfiehlt Ihnen, das ganze Interview zu lesen. Hier die wichtigen Punkte:

«Die Initiativen bringen ein sehr wichtiges Thema aufs Tapet»

«Im Agro-Food-Bereich hat eine enorme Machtkonzentration stattgefunden»

«Die Probleme, die mit der Agrarindustrie verbunden sind, betreffen nicht nur den Konsum von tierischen Produkten»

«Nur schon wegen der Klimaerwärmung müssen wir die Ernährungssysteme stark umgestalten»

«Wir müssen uns fragen, wie wir vom Futtermittel-Soja wegkommen»

… Die Finnen haben ein grosses Interesse daran, etwas gegen die Klimaerwärmung zu unternehmen. Ein wichtiger Baustein davon ist die Veränderung des Ernährungssystems. Finnland will dabei auch Gerechtigkeitsfragen berücksichtigen.

«Finnland schaut nicht nur die eigene Produktion an, sondern blickt vermehrt auch auf globale Wertschöpfungsketten»

«In der Schweiz herrscht oft noch ein sektorielles Denken vor»

Link zum vollständigen Interview: «Wir lagern viele Probleme unseres Ernährungssystems aus». Interview Gaby Allheilig, Centre for Development and Environment (CDE), Universität Bern, 25.5.21

27.5.21 HOME

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