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Grüngewaschene Energie und Mobilität auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

26. April 2023
drei Indigene im Gefängnis Opfer von Landraub werden kriminalisiert (© WALHI Sulsel)

Drei Indigene im Gefängnis: Opfer von Landraub werden kriminalisiert (© WALHI Sulsel)

Gemeinsame Medienmitteilung von Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, Stiftung AsienhausInternational People’s Tribunal (IPT) 1965:
Hannover Messe: Keine Investitionen auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

  • Indonesien ist 2023 Partnerland der Hannover Messe. Mehr als 470 indonesische Unternehmen und Verbände präsentieren sich auf der Messe und suchen Investoren.
  • Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen warnen Investoren vor der Ausbeutung der Natur unter Missachtung der Rechte der zumeist indigenen Bevölkerung.
  • Potentielle Geschäftspartner tragen Mitverantwortung.

Auf der Hannover Messe 2023 (17.-21.4.23) ist Indonesien Partnerland. Mehr als 470 Unternehmen und Aussteller aus dem Land von insgesamt über 7’000 aus aller Welt präsentieren sich auf der Industriemesse und suchen Investoren. Zahlreiche Unternehmen erwirtschaften ihren Profit mit der Ausbeutung der Natur, der Schädigung der Biodiversität und damit längerfristig des Klimas. Gross angelegte Bergbau- und Infrastrukturprojekte, auch für grüne Infrastruktur, erfolgen häufig unter Missachtung der Rechte von indigenen, lokalen und armen Bevölkerungen.

Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland weisen potentielle Investoren auf ihre Verantwortung hin und appellieren an Unternehmen, Banken und Regierungen, nicht in Projekte zu investieren, die die Umwelt und die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören. Es gibt keine umweltfreundlichen Technologien und nachhaltigen Investitionen, wenn diese auf der Ausbeutung der Menschen und Naturressourcen basieren.

Laut Homepage des Partnerlandes der Hannover Messe liegt der alleinige Fokus auf Profit und Wachstum. Der Hinweis, dass Wachstum für den „gesamten Archipel“ angestrebt wird, heisst im Klartext, dass die Ausbeutung von Natur und Menschen auch im Osten Indonesiens anvisiert wird. Das bedeutet noch mehr Landraub, noch mehr Zerstörung von indigenen und lokalen Kulturen und Verlust von Regenwald auf Sulawesi, den Molukken, Papua und zahlreichen kleineren Inseln.

Zerstörung und Verschmutzung für Elektromobilität und Biodiesel

Mit „Nachhaltigkeit“ sind Elektroautos und Agrotreibstoffe gemeint. Für das Palmöl, aus dem „Biodiesel“ hergestellt wird, wurden in der letzten Dekade bereits mehr als zwölf Millionen Hektar Wald vernichtet. Zwanzig Millionen Menschen haben damit ihre Lebensgrundlage verloren. Elektromobilität ist aktuell das Zugpferd für Indonesiens Wirtschaft. Für die Batterien wird viel Nickel benötigt. Dafür zerstört das Land Schutzgebiete und verschmutzt Flüsse und Meere auf Sulawesi und in den Molukken.

Mit „Stärkung der Industriestruktur“ und „Wert der natürlichen Ressourcen“ sind der Verbleib der Wertschöpfungskette im Land gemeint. Indonesien möchte nicht länger als Rohstofflieferant fungieren, sondern die Wertschöpfung im Land behalten. Dies bedeutet die Schaffung von Sonderindustriezonen, in denen BürgerInnen- und Arbeitsrechte eingeschränkt sind, sowie den massiven Ausbau von Produktionsstätten und Lieferketten. Angesichts der zunehmenden Einschränkung von Bürgerrechten und der wirtschaftlichen Dominanz von Sicherheitskräften bedeutet dies auch einen noch rücksichtsloseren Angriff auf Menschen, ihre Lebensgrundlagen und die Natur. 

Neue Gesetze wie das so genannte Omnibus-Law zur Schaffung von Arbeitsplätzen sollen ein Investor-freundliches Umfeld schaffen, hebeln aber Umweltstandards und Menschenrechte in grossem Masse aus. Die Bedingungen für die von Deutschland erstrebte Sicherung der Rohstoffe haben daher einen makabren Beigeschmack.

Die Kriminalisierung von Umwelt- und MenschenrechtsverteidigerInnen nehmen ebenso zu wie gewaltsame Übergriffe durch Sicherheitskräfte. Die Täter können meist mit Straffreiheit rechnen.

Appell von Umweltschützern und Menschenrechtlern an Investoren

Die Organisationen Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, die Stiftung Asienhaus und das International People´s Tribunal 1965 appellieren an Unternehmen und Regierungen:

  • Beteiligen Sie sich nicht am Ausverkauf unserer Erde! Indonesien hat den drittgrössten Regenwald unseres Planeten mit hoher Bedeutung für Biodiversität und Klima.
  • Wirtschaftswachstum auf Kosten von Natur und Menschen ist ein fataler Irrweg! Auch deutsche Investitionen zerstören die Lebensgrundlagen eines grossen Teils der Bevölkerung.
  • Investitionen in zerstörerische Projekte bergen hohe Risiken nicht nur für Menschen, Klima, Biodiversität, sondern auch für die „Nachhaltigkeit” von Unternehmen.

Marianne Klute von Rettet den Regenwald sagt: „Investitionen, die auf Ausbeutung von Natur und Menschen fussen, sind nicht nachhaltig. Sie zerstören nicht nur die Lebensgrundlagen der Betroffenen, sondern die der gesamten Menschheit. Grundlage von Verträgen und Handelsabkommen müssen die Respektierung der Menschenrechte und der Schutz der Biodiversität und der Natur sein.“

„Der ungezügelte Landraub in Indonesien muss gestoppt werden. Für Profite und im scheinbaren Einsatz für den Klimaschutz, wie im Falle des Nickelabbaus für die Batterien von E-Autos, wird weiter Wald abgeholzt und Menschen unter dem Deckmantel des Fortschritts vertrieben. Deutsche Investoren tragen hierbei eine Mitverantwortung und müssen ihren Sorgfaltspflichten nachkommen“, so Raphael Göpel von der Stiftung Asienhaus.

„„Digitale Transformation“ und „Nachhaltige Energie-Transition“ sind die Schlüsselbegriffe, mit denen Indonesien für Investitionen, Finanzhilfen und Technologietransfers wirbt. Dahinter stehen massive Infrastrukturprojekte. Deren Auswirkungen sind für die Bevölkerung vielerorts bereits jetzt spürbar: Wasserquellen versiegen, Trinkwasser und Luft sind verschmutzt, Ackerland zerstört und Fischgründe vergiftet. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer voranschreitenden Remilitarisierung und einer zunehmenden Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit. InvestorInnen und die Bundesregierung müssen sich klar machen und handeln – auch entlang internationaler Übereinkünfte wie der Konvention zum Schutz der Rechte indigener Völker. Der internationale Klimaschutz und die Wahrung und Achtung von Menschenrechten für alle gehören zusammen“, sagt Christine Holike von Watch Indonesia!

Gemeinsame Medienmitteilung von Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, Stiftung Asienhaus,  International People’s Tribunal (IPT) 1965: Hannover Messe: Keine Investitionen auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

Heidis zahlreiche Artikel über Palmöl & Co.

Finanzsektor: Von Brunderschaft und permanenter Krise

21. März 2023
Bruderschaft. Cartoon von NaNa

Bruderschaft. Cartoon von NaNa

Erst kürzlich hat Heidi das spannende und zugleich ernüchternde Buch Die permanente Krise von Marc Chesney gelesen, Professor für Quantitative Finance an der Universität Zürich. Es handelt vom Aufstieg der Finanzoligarchie und dem Versagen der Demokratie. In Kapitel 6 zeigt Chesney Abhilfen und Lösungsansätze auf.

Gestern hat NaNa einen Cartoon zum Niedergang der Credit Suisse gezeichnet. Die NZZ titelte, ebenfalls gestern, 20.3.23, „Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht. Es wird viel geschrieben, doch die Probleme werden nicht gelöst. „Die Krise wird bleiben“, so Heidis Alp-Orakel.

Die permanente Krise

Buchbeschreibung: Die Finanzkrise ist nicht ausgestanden sie hat sich auf Dauer als Krise der Werte eingerichtet. Der Titel dieses Buches überrascht vielleicht. Von einer ständigen Krise zu sprechen, während in den Medien sehr häufig vom Wiederaufleben des Wirtschaftswachstums die Rede ist, scheint paradox. Dass dieses Wirtschaftswachstum vor allem auf einer Explosion der weltweiten Schulden basiert und deswegen künstlich ist, wird nicht erwähnt. Kursanstiege an den Börsen werden durch die Zentralbanken erzeugt, die ­astronomische Summen in den Finanzsektor einschiessen, sowie durch die riesigen Aktienrückkäufe von grossen Unternehmen.

Der Finanzsektor koppelt sich zunehmend nicht nur von der Realwirtschaft ab, sondern dominiert auch die Volkswirtschaft und die Gesellschaft. Eine zentrale Rolle spielen in diesem Prozess die Grossbanken und spekulativen Fonds. Marc Chesney zeigt Auswege, die weder auf deregulierten Märkten noch auf einem Staat, der die Wirtschaft kon­trolliert und lenkt und die Individuen überwacht, basieren.

Chesneys Lösungen setzen auf ­aktive Bürgerinnen und Bürger, die ihr Schicksal selber in die Hand nehmen.

Die permanente Krise. Der Aufstieg der Finanzoligarchie und das Versagen der Demokratie. Marc Chesney, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Versus 2019. ISBN 978-3-03909-261-1

Die Krise der UBS und ihre Rettung – eine Chronologie in Bildern

Vor fünf Jahren in der NZZ: „Vor zehn Jahren wurde die UBS von Bund und Nationalbank in einer beispiellosen Hilfsaktion gerettet. Nach dem Konkurs von Lehman Brothers wollte man verhindern, dass mit der Schweizer Grossbank dasselbe geschieht.“

Die Krise der UBS und ihre Rettung – eine Chronologie in Bildern. NZZ 13.10.18

Lesen Sie auch den Beitrag von Chesney im Infosperber, der so beginnt: Heuchlerische Welt-Leader reisten per Privatjet an Klima-Konferenz. Das Wirtschaften im Raubtier-Modus geht weiter.

Von Sharm El Sheikh bis Doha: Das Mass ist voll! Marc Chesney, Infosperber 26.11.22

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Heidis Beitrag zum 1. August 2022

1. August 2022
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Wachstum, Konsum, Verkehr, Abfall, Klimaerwärmung …

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Klima-Problem lösen? Jetzt oder nie!

18. April 2022
Städte wachsen, Fruchtfolgeflächen werden überbaut, asphaltiert ...

Städte wachsen, Fruchtfolgeflächen werden überbaut, asphaltiert …

Es wird laufend über die prekäre Klimasituation informiert, aber von Action sieht man wenig: Osterverkehr wie üblich, Mobilität wie üblich, Ausbau der Autobahnen, zunehmender Transport von Gütern, Wachstumsträume, Steigerung Energieproduktion …

So seien denn wieder einmal ein paar Zitate übernommen, die sagen, wie die Lage ist.

Quelle: Dire Climate Warning Issued in New IPCC Report: ‘Now or Never’, Undark 11.4.22, übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.

Die von Paul Maidowski aufgezeigten Widersprüche zwischen wissenschaftlicher Realität und hoffnungsvollen politischen Annahmen werden in dem neuen Bericht deutlich. Einerseits heisst es darin, dass die Treibhausgasemissionen in den nächsten drei Jahren ihren Höhepunkt erreichen müssen, andererseits wird festgestellt, dass die durchschnittlichen jährlichen Treibhausgasemissionen von 2010 bis 2019 höher waren als in jedem Jahrzehnt zuvor.

Zu glauben, dass die Emissionen auf diesem Weg bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen können, erfordert einen enormen und unrealistischen Vertrauensvorschuss, und viele Klimawissenschaftler, darunter der NASA-Forscher Peter Kalmus, glauben das nicht.

„Dieser IPCC-Bericht ist absolut erschütternd. Wacht alle auf“, schrieb Kalmus auf Twitter. „Kurze Zusammenfassung des neuen IPCC-Berichts: Wir wissen, was zu tun ist, wir wissen, wie es zu tun ist, es erfordert, den Reichen ihr Spielzeug wegzunehmen, und die Führer der Welt tun es nicht“, fuhr er fort.

Der optimistischste Weg, der in dem neuen Bericht aufgezeigt wird, zeigt, dass es möglich ist, die globale Erwärmung zu begrenzen, aber nur mit tiefgreifenden Emissionssenkungen in allen Wirtschaftssektoren und in allen Teilen der Welt, sagte der Klimawissenschaftler Bill Hare, der jahrzehntelang an den IPCC-Berichten mitgearbeitet hat und jetzt Geschäftsführer von Climate Analytics ist, einer gemeinnützigen internationalen Denkfabrik für Klimafragen.

Lesen Sie den vollständigen Bericht hier: Dire Climate Warning Issued in New IPCC Report: ‘Now or Never’, Undark 11.4.22

Undark ist ein gemeinnütziges, redaktionell unabhängiges digitales Magazin, das die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft erforscht. Es wird mit Unterstützung der John S. and James L. Knight Foundation über ihr Knight Science Journalism Fellowship Program am Massachusetts Institute of Technology (MIT) herausgegeben.

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Der Klimawandel betrifft uns alle und alles hängt zusammen

5. März 2022
Bild von Barbara Dombrowski, fotografiert von Gertrud im Museum Würth in Rorschach

Bild von Barbara Dombrowski, fotografiert von Gertrud K. im Museum Würth in Rorschach

Unsere Probleme sind vielfältig, während die Vielfalt der Natur rasant schwindet. Ein neues erschreckendes Problem ist vor zehn Tagen dazugekommen: Krieg, Krieg um Macht und Ressourcen. Drei heute eingegangene Meldungen möchte Heidi hier aufgreifen.

Ausstellung im Würth Museum

Barbara Dombrowski: Tropic Ice_Dialog between Places Affected by Climate Change

Der menschengemachte Klimawandel bedroht nicht nur massiv die Natur, Ökosysteme und Artenvielfalt, sondern vor allem auch die Menschen selbst. Seit über zehn Jahren widmet sich die Hamburger Künstlerin und Fotografin Barbara Dombrowski dem Thema, indem sie in einem weltweiten Foto-Kunstprojekt Begegnungen indigener Völker aller fünf Kontinente und gegensätzlicher Klimazonen in Form von Installationen erzeugt.

Im ersten Schritt brachte sie ihre Bilder nach Ost-Grönland und in den Amazonas-Regenwald in Ecuador und dadurch in einen Diskurs. Die beiden Regionen stehen stellvertretend für die Kontinente Amerika und Europa und wurden nach dem ersten Zyklus durch Besuche bei den Maasai in Tansania, mongolischen Nomaden und Nomadinnen in der Wüste Gobi und der mikronesischen Bevölkerung auf dem Inselatoll Kiribati ergänzt, die stellvertretend für die drei verbliebenen bewohnten Kontinente und die entsprechenden Klimazonen stehen.

Mit ihrer Ausstellung im Forum Würth Rorschach möchte sie zu Dialogen einladen und auf empathische Art veranschaulichen, dass der Klimawandel uns alle betrifft und dass alles zusammenhängt.

Mehr Information zur Ausstellung finden Sie im Flyer hier.

Barbara Dombrowski: Tropic Ice_Dialog between Places Affected by Climate Change. Würth Museum Rorsachach, 30. Juli 2021 bis 24. April 2022

Bevölkerungswachstum

Nach Mitternacht erreichte Heidi ein Mail mit dem knappen Inhalt „Beim Aufräumen im Handy gefunden“. Vieles wächst – die Bevölkerung in der Schweiz und weltweit, die Wirtschaft … nur die Erde wächst nicht und die Ressourcen sind beschränkt. Weil die Politik nur bis zur nächsten Wahl vorausdenkt, werden die damit verbundenen Probleme stets grösser statt kleiner.

Für 2022 wird erwartet, dass die Schweizer Bevölkerung um 102’453 Menschen zunimmt und Anfang 2023 8’927’007 Einwohner erreicht.

Weltbevölkerungsuhr. Aktuelle Weltbevölkerung heute um 14 Uhr: 7’965’338’300

50 Jahre «Club of Rome»-Bericht

Die Grenzen des Wachstums, Titelbild Buch

Die Grenzen des Wachstums, Titelbild Buch

Heidi hat den Bericht in der NZZ zum Jubiläum des „Club of Rome“-Berichts nicht gelesen, da es ihr schien, dass er ziemlich schief in der Landschaft steht. Nun hat sich Lukas Fierz, Arzt in Bern und ehemaliger Nationalrat der Grünen, dem Thema angenommen. Offenbar hat auch der Tages-Anzeiger der Realität nicht ins Auge geschaut.

Lukas Fierz: „… Da klar war, dass in Zukunft weitere Rohstofflager dazukommen würden, wurde die Berechnung mit verfünffachten Ressourcen wiederholt.

Mit dieser hohen Sicherheitsmarge verschob sich die Ressourcenverknappung bei weiterem exponentiellem Wachstum lediglich um einige Jahrzehnte, grob gesagt von der ersten in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts.

Was sich trotz einer Verfünffachung der Ressourcen oder einer Verdoppelung der bekannten Agrarfläche nicht wesentlich bewegte war der Ökokollaps durch die Umweltverschmutzung, der inzwischen schon unübersehbar begonnen hat: Kritisch sind nicht nur die steigenden Treibhausgase (im Bericht schon erwähnt!), sondern auch die Pestizide, die zusammen mit der Klimaerwärmung nicht nur zu einem weltweiten Insekten- und Vogelsterben geführt haben, sondern auch bis zu einer Halbierung der menschlichen Spermienzahl in den sog. «entwickelten» Ländern. Dazu kommt die Dezimierung der Meerestiere durch Plastikvermüllung und Ozeanversauerung, die Beispiele liessen sich beliebig mehren.

Derweil tobt in der Ukraine schon ein Ressourcenkrieg, der nicht der erste ist und nicht der letzte sein wird. Dort geht es um die Kornkammer Europas in Zeiten sich abzeichnender Dünger- und Nahrungsknappheit; um die Hälfte der Weltproduktion an Neon, welches für die Chipproduktion unerlässlich ist; und um die Kontrolle über Gasexportleitungen.“

Lesen Sie den vollständigen kurzen Artikel hier: Lukas Fierz, NZZ und Tages-Anzeiger verdrehen den «Club of Rome»-Bericht. Infosperber 5.3.22

Die Grenzen des Wachstums, Wikipedia

The Club of Rome

Publikationen Club of Rome

Weiterträumen oder Handeln?

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Zum Beispiel: Wasser in Südfrankreich

16. Juli 2021

Das Wasser muss besser geschützt werden, auch in der Schweiz.

Das Wasser muss besser geschützt werden, auch in der Schweiz.

Liebe Heidi

Bin gerade zurück aus Südfrankreich, wo ich einen Mann kennen gelernt habe, der in der Wasserversorgung tätig ist und alles durch diese Brille sieht.

Er sagt, die Situation sei katastrophal, alles verseucht mit Mikroplastik, hormonaktiven Substanzen und Toxinen und es werde immer schlimmer und man wisse nicht, wie dem Herr werden. Komme dazu Wasserknappheit, die mit dem Wachstum von Wirtschaft und Tourismus schlimmer wird.

Der Mann ist absolut pessimistisch bezüglich der gesamten Umweltsituation. Als Beamter muss er überleben. Er hat mir sein Herz ausgeschüttet. Traurig!

Beste Grüsse

A.K.

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Wasser und Weltbevölkerung

6. Februar 2021

Wasser ist ein kostbares Gut. Es ist unser Lebensmittel Nr. 1. Wir brauchen es zum Kochen, Waschen, für die Produktion von Nahrungsmitteln und vieles mehr. Doch Wasser wird fast überall auf der Erde knapp. Damit aber nicht genug, Flüsse, Seen, Meere und das Grundwasser sind zunehmend verschmutzt, auch bei uns.

Verschmutztes Wasser

Bevölkerungsentwicklung in Asien von 1951 bis 2019. Quelle: countrymeter

Bevölkerungsentwicklung in Asien von 1951 bis 2019. Quelle: countrymeters

35 Millionen Menschen sind auf den angeblich schmutzigsten Fluss der Welt, den Citarum-Fluss auf der Insel Java in Indonesien, angewiesen. Seyi Rhodes hat im April 2014 für Unreported World darüber berichtet. Der Fluss ist bedeckt mit Abfällen und durch giftige Abwässer verschmutzt. Es fehlt an Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen. Alles landet einfach im Fluss.

Mangelnder Zugang zu Wasser

Bevölkerungsentwicklung in Afrika von 1951 bis 2019. Quelle: countrymeter

Bevölkerungsentwicklung in Afrika von 1951 bis 2019. Quelle: countrymeters

Quelle Scinexx: Laut Weltwasserbericht 2019 lebt die Hälfte der Menschen weltweit mit unzureichendem Zugang zu sicherem Trinkwasser auf dem afrikanischen Kontinent. Nur 24 Prozent der Bevölkerung Subsahara-Afrikas haben Zugang zu Trinkwasser. Der Bericht zeigt jedoch auch auf, dass Wasserversorgung nicht nur ein Problem des globalen Südens ist: Auch in Europa und Nordamerika verfügen 57 Millionen Menschen in ihren Häusern nicht über Wasserleitungen. Nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb betroffener Länder stellt der UN-Bericht grosse regionale Unterschiede fest; vor allem betroffen sind dabei diskriminierte Gruppen.

Wasser wird knapp

Bevölkerungswachstum in Europa von 1951 bis 2019. Coutrymeter

Bevölkerungswachstum in Europa von 1951 bis 2019. Coutrymeters

Qualitativ und quantitativ sind die Wasservorkommen vor allem im Nahen Osten und Nordafrika, Zentralasien und in Teilen Australiens bereits heute an einem kritischen Punkt. In Spanien entsteht die erste Wüste Europas, viele Seen – darunter der Aralsee – und Flüsse trocknen aus. Eine massive Zunahme der Wasserprobleme erwarten Experten in Zukunft außerdem im südlichen Afrika, in Pakistan sowie in China und Indien.

Ursachen

Bevölkerungswachstum in der Schweiz 1951 bis 2019. Quelle: Countrymeters

Bevölkerungswachstum in der Schweiz 1951 bis 2019. Quelle: Countrymeters

Mehrere Faktoren sind für die Wasserknappheit verantwortlich: Übernutzung der Wasserressourcen, Bevölkerungswachstum, Globale Erwärmung, Wasserverschmutzung …

Auswirkungen sind: Krankheit, Hunger, Konflikte …

Ein nachhaltiger Umgang mit Wasser ist dringend nötig!

Wachsende Weltbevölkerung

Entwicklung der Weltbevölkerung 1951 bis 2019. Quelle: countrymeter

Entwicklung der Weltbevölkerung 1951 bis 2019. Quelle: countrymeters

Soeben hat Heidi auf die laufende Anzeige des countrymeters der Weltbevölkerung geblickt. Neben Heidi, dem Geissenpeter und dem Alpöhi leben weitere 7’860’944’549 Menschen auf unserer Erde und bis Sie diesen Artikel lesen werden es noch mehr sein. Und die Menschen vermehren sich laufend, so dass wir je nach Vorhersage voraussichtlich 2022 oder 2023 acht Milliarden Menschen auf dieser gleichen Erde sein werden und in weniger als 20 Jahren neun Milliarden.

Wie lösen wir dieses und weitere Probleme wie Klimawandel, Gewässerverschmutzung, Wasserknappheit, Nahrungsmittelproduktion, weitere Pandemien …? Und Finanzhaie wollen das Wasser an die Börse bringen!

Derweil befasst sich die Politik damit, ob Skilifte laufen dürfen oder eher nicht und Menschen protestieren u.a. dagegen, dass sie im ÖV Masken tragen müssen. Fast würde man meinen, dass das die einzigen Lebensinhalte sind: Konsumieren, Fun, Reisen, Freiheit ohne Grenzen, allenfalls auf Kosten anderer.

Mangelware Wasser. Reset Juni 2019 aktualisiert

World Water Development Report 2018, UN Water 19.3.18

17 Länder stehen kurz vor dem „Day Zero“. Wasserrisiko-Atlas zeigt Hotspots des Wassermangels. Scinexx 12.8.19

Wasser – Im Visier der Finanzhaie. Arte, verfügbar bis 29.3.21

The World’s Dirtiest River, Java. Seyi Rhodes, Unreported World

Population of the world and countries. Countrymeters

Tag der Weltbevölkerung Die Menschheit wächst nach wie vor. Michaela Waldow, ZDF 11.7.20

6.2.21 HOME

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Wir Schiffbrüchigen: Von Verführung, Wachstum und Geld

6. Oktober 2019

Eigentlich ist alles längst geschrieben oder gesagt. Nur ein paar Stichworte und Links.

Stichworte von NaNa:

  • Wachstumsideologie als Fetisch und Einbahnstrasse
  • Marken- und Werbepsychologie: Wie überlistet man KonsumentInnen
  • Consumer Neuroscience oder: Wie macht man KonsumentInnen dazu noch süchtig
  • Konsumismus und Wegwerfkultur, food waste
  • Sinkende Wertschätzung von Lebensmitteln (Mittel zum Leben) zu Ungunsten der ProduzentInnen

Links von Heidi:

Lassen wir uns verführen?
Zahlen wir den Zukunfts-Preis?

6.10.19 HOME

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Wolf Schneider: Ein ökologisches Manifest

23. September 2019

Wolf Schneider: Denkt endlich an die Enkel!

Eine letzte Warnung, bevor alles zu spät ist

„Warum tut denn keiner was? Irgendwann stirbt jede Art – sind nun wir dran? Wir sind zu viele. Wir verpesten, vermüllen, verschandeln, wir vergeuden. Nachhaltigkeit lügen wir uns vor, das Auto bleibt unser Götze, Wachstum bleibt unser Fetisch.“ Haben wir noch eine Chance? Oder ist für das Leben unserer Enkel schon alles zu spät? Die Frage nach dem Schicksal und der Menschheit hat Wolf Schneider nie losgelassen. Schon 1966 hat er in der Süddeutschen Zeitung das Ende des Verbrennungsmotors gefordert. In dieser Streitschrift warnt er mit all seiner Erfahrung aus einem langen Leben die Nachgeboren mit einem persönlichen ökologischen Manifest – direkt, aufrüttelnd, unbarmherzig in der Analyse.

Denkt endlich an die Enkel, Wolf Schneider, Rowohlt Verlag

94-Jähriger: «Eine letzte Warnung, bevor alles zu spät ist.», Urs P. Gasche, Infosperber vom 22.9.19

Sprachlese, Kolumne NZZ Folio, 1991 bis 2005 (für NZZ-Abonnenten, nur Bild und Lead allgemein einsehbar)

Deutsch für Profis, Wolf Schneider (Bemerkung: Unterhaltsamer Sprachunterricht, eigentlich nicht nur für Profis!!!)

Wolf Schneider, Wikipedia

Embarrassment of Riches, George Monbiot (The Guardian)

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Fast alles wächst! Wohin geht die Reise?

19. April 2019

Längst nicht nur die Bauern sind am Klimawandel schuld. Auch wir. Wir subventionieren den Tourismus mit unseren Steuern und fördern die Mobilität auf Strasse, Schiene und in der Luft mit unseren Abstimmungs- und Wahlentscheiden. Aktuell: Legendäre Oster-Staus statt gemütlicher Spaziergang im nahen Wald, Feld oder Park.

Heidi könnte eine riesige Link-Liste anfügen. Sie beschränkt sich auf einen einzigen. Zwar ist das konkrete Problem weit entfernt, aber im Allgemeinen doch so nah.

The Toll of Tourism: Can Southeast Asia Save Its Prized Natural Areas?, Nithin Coca, Yale School of Forestry & Environmental Studies, 18.4.19:

From Thailand to Bali, a huge increase in tourists, many from China and other rapidly developing economies, is straining sensitive ecosystems to the breaking point. Some countries are trying to control the boom, with a few closing popular destinations to allow damaged areas to heal.

19.4.19 HOME

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