Posts Tagged ‘Weisser Germer’

Bauer fotografiert Herbizid-Alpweide mit Tieren

31. Juli 2022
Mit Herbizid behandelter Weisser Germer.

Mit Herbizid behandelter Weisser Germer.

Bauer X schickte Heidi Fotos zum Veröffentlichen – unbedingt ohne Name! Es hat ihm nicht gefallen, was er auf der Alp Y gesehen hat.

Rinder und Mutterkühe fressen auf einer Weide in welcher Pflanzen, auch der giftige Weisse Germer, mit Herbizid todgespritzt worden waren. Erfahrenes Grossvieh kann den Weissen Germer als Giftpflanze identifizieren, Kälber können das aber nicht. Wird eine Giftpflanze mit Herbizid vernichtet, dann können alle Tiere, auch Wildtiere, die Giftpflanzen nicht mehr als solche erkennen. Daher ist in der EU, nicht aber in der Schweiz, vorgeschrieben, dass solche Pflanzen abgeführt werden müssen. Der Germer wächst im nächsten Jahr fröhlich weiter … auch das Spritzen geht weiter!

Bauer X gefällt zudem nicht, dass Bio-Tiere in einer mit Herbizid behandelten Alpweide grasen dürfen. Auch dies ist in der EU verboten. Er betont aber, dass nicht alles in der EU besser sei!

Nicht bekannt ist, ob die Wartefrist nach dem Spritzen eingehalten wurde: drei Wochen für Kühe, die Milch produzieren, zwei Wochen für die übrigen.

Heidis weitere Artikel über Herbizide auf Alpweiden

In dieser Mutterkuh-Alpweide wurden Pflanzen mit Herbiziden behandelt.

In dieser Mutterkuh-Alpweide wurden Pflanzen mit Herbizid behandelt.

Eine Distel wurde todgespritzt.

Eine Distel wurde todgespritzt.

Ein Rind auf einer Herbizid-Alpweide.

Ein Rind auf einer Herbizid-Alpweide.

Herbizid-Flecken auf Alpweide

Herbizid-Flecken auf Alpweide

Herbizid gegen den Weissen Germer

Herbizid gegen den Weissen Germer

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Ein blühender Alpengarten – fantastisch!

18. Juli 2022
Zwischen Steinen wachsen Gelber Enzian, Germer, Eisenhut ... früher wurden sogar die Pflanzen auf und rund um Steine mit Herbizid getötet. Copyright: Anna

Zwischen Steinen wachsen Gelber Enzian, Germer, Eisenhut … früher wurden sogar die Pflanzen auf und rund um Steine mit Herbizid getötet. Copyright: Anna

Annas Brief von heute ist kurz:

Fantastisch, Einfach schön!
Tatsächlich noch keine Spuren von Herbiziden gesehen. Viel wurde gemäht eingesammelt und entsorgt.

So freut sich auch Heidi, dass auf dieser konventionellen Alp keine Herbizide mehr gespritzt werden. Offenbar haben die Bewirtschafter gemerkt, dass es ganz gut auch ohne geht.

Heidis weitere Artikel über Herbizide auf Alpen

Copyright: Anna

Copyright: Anna

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Unverantwortlich: Lernende spritzt Duplosan KV-Combi ohne Schutzhandschuhe und -brille

19. Juni 2020
In der Rubrik "Was die Lernende diese Woche erlebt hat" schildert Mirjam Schnider in der Bauernzeitung vom 19.6.20 wie sie auf einer Alp Blacken und Germer mit Duplosan KV-Combi bekämpft hat. Walter K. hat Heidi diesen Artikel zugestellt.

In der Rubrik „Was die Lernende diese Woche erlebt hat“ schildert Mirjam Schnider in der Bauernzeitung vom 19.6.20 wie sie auf einer Alp Blacken und Germer mit Duplosan KV-Combi bekämpft hat. Walter K. hat Heidi diesen Artikel zugestellt.

Diplosan KV-Combi ist für die Bekämpfung von Disteln, giftigen Kreuzkräutern und Germer zugelassen und hat eine Teilwirkung gegen Blacken (Rumex-Arten). Für die Einzelstockbekämpfung mit einer 1%-igen Lösung wie sie Mirjam Schnider betrieben hat, bestehen folgende Gefahrenkennzeichnungen:

  1. Nachfolgearbeiten in behandelten Kulturen: bis 48 Stunden nach Ausbringung des Mittels Schutzhandschuhe + Schutzanzug tragen.
  2. Beweidung oder Schnitt (Grünfutter oder Konservierung) frühestens 3 Wochen nach der Behandlung. Ausnahme: Für nicht laktierende Tiere beträgt die Wartefrist 2 Wochen.
  3. Ansetzen des Mittels: Schutzhandschuhe + Schutzanzug + Schutzbrille oder Visier tragen. Ausbringen des Mittels: Schutzhandschuhe + Schutzbrille oder Visier tragen.

Schnider beschrieb nicht wie sie das Mittel angesetzt hatte, ob mit oder ohne die erforderlichen Schutzmassnahmen wie Schutzanzug. Das Foto zeigt, auch wenn es etwas unscharf ist (siehe Nachtrag vom 20.6.20), dass sie beim Spritzen keine Schutzhandschuhe und -brille trug. Es ist die Aufgabe des Lehrmeisters, die Lernende zu instruieren, sie auf die Gefahren aufmerksam zu machen und die Massnahmen zu ihrem Schutze zu treffen. Die Gesundheit von Mirjam Schnider wird bei dieser Herbizid-Spritzaktion fahrlässig aufs Spiel gesetzt.

Weidetiere (und Wildtiere!) meiden zwar giftige Pflanzen wie den Germer, aber wenn diese welken, dann erkennen sie die Giftpflanzen nicht mehr. So schreibt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vor, dass die Flächen nach Herbizidbehandlung erst nach vollständigem Absterben und Verfaulen der Pflanzen beweidet werden dürfen.

Duplosan KV-Combi, Pflanzenschutzmittelverzeichnis Bundesamt für Landwirtschaft, Stand 19.6.20. Der "Name des sensibilisierenden Stoffes" ist nicht vermerkt. "Wieso?", frägt sich Heidi.

Duplosan KV-Combi, Pflanzenschutzmittelverzeichnis Bundesamt für Landwirtschaft, Stand 19.6.20. Der „Name des sensibilisierenden Stoffes“ ist nicht vermerkt. „Wieso?“, frägt sich Heidi.

Man verweist auf Gesetze, Vorschriften, Kontrollen … doch in der Praxis sieht vieles anders aus.

Wann kommt das Herbizid-Verbot für Alpen?

Heidis Frage: „Ist dieser Lehrmeister ausreichend ausgebildet für die Ausbildung von Lernenden? Überhaupt, wäre es nicht endlich an der Zeit, die Herbizidspritzerei auf Alpen zu verbieten, zum Schutze der Wildtiere, des Bergwassers, der Umwelt, der Spritzenden? Denn es geht auch ohne!“

„Ein Kurs des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FiBL) zeigte auf, wie Problempflanzen auf Alpen bekämpft werden können. Natürlich ohne Gift. Denn die immer öfter angewandte Chemiekeule ist weder von dauerhafter Wirkung, noch passt sie zur Naturvielfalt der Alpweiden.“

Problempflanzen auf Alpen

PaturaALPINA informiert über die Bekämpfung von Problempflanzen. So ist etwa zu lesen: „Da ein Germeraufkommen hauptsächlich aufgrund von Unternutzung, zu später Nutzung und / oder unregelmässiger Nutzung auftritt, ist eine rein chemische Regulierung ohne Bewirtschaftungsanpassungen nicht empfehlenswert. Um das Problem der Germerausbreitung an der Wurzel anzupacken, ist eine chemische Regulierung nur in Kombination mit Bewirtschaftungsanpassungen zu empfehlen.“

DigiPlanAlp ist ein Verbundprojekt zum Thema „Problempflanzen auf Alpen“ zwischen Agridea, FiBL, Agroscope und dem Büro Alpe. Im Auftrag des BLW’s wird das bestehende praktische und theoretische Wissen im Umgang mit Problempflanzen im Sömmerungsgebiet aufgearbeitet und digitalisiert. Die Inhalte werden auf dieser Website, in Kurzfilmen auf youtube und dem Agridea-App verbreitet und aktualisiert.

Nachtrag vom 20.6.20: Walter K. hat Heidi auf Anfrage eine besseres Foto geschickt. Darauf ist klar erkenntlich, dass Mirjam Schnider keine Handschuhe trägt, auch keine durchsichtigen.

PaturaALPINA

Bekämpfung des Weissen Germers, Bioaktuell vom 15.4.20

Empfehlungen zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, 23.3.20

Heidis 28 Artikel über Herbizide auf Alpen

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Höhere Alpungsbeiträge schaden der Biodiversität

14. Juli 2016
Auf dieser Alpweide wurde ein selektives Herbizid gespritzt: Nur Gräser überleben. Copyright Ruedi A.

Auf dieser Alpweide wurde ein selektives Herbizid gespritzt: Nur Gräser überleben. Copyright Ruedi A.

Fräulein Rottenmeier und Klara Sesemann haben in Maienfeld ein Hotel bezogen, denn sie verbringen die Ferien zusammen mit Heidi. Heute rasselte der Wecker früh, denn Peter wird ihnen ein paar Schweizer Alpen zeigen. Mit Bahn und Postauto geht’s los zur ersten. Bei der Ausfahrt Maienfeld zeigt Heidi den Gästen den Acker mit dem fehlenden Pufferstreifen zum Malanser Mühlbach. Jahr für Jahr! Dieses Jahr ist’s ein Kartoffelacker. Dann verlassen sie den Kanton Graubünden.

Auf der Alp „Zum Blumentod“

Klara: „Wo sind die Glockenblumen? Heidi, das ist doch deine Lieblingsblume. Ich sehe nur Gras!“

Heidi: „Die sind längst verschwunden. Zu intensiv bewirtschaftet!“

Peter: „Ich zeig‘ dir dann schon noch Blumen. Dort drüben im Naturschutzgebiet. Du wirst staunen über die Farbenpracht. Hier wurde grossflächig ein selektives Herbizid gespritzt. Das tötet alle Pflanzen, ausser die Gräser.“

Fräulein Rottenmeier: „Das ist ja unglaublich! Werden DIE bestraft? Ich esse keinen Alpkäse mehr!“

Heidi: „Fräulein Rottenmeier, es ist nicht überall so schlimm. Peter zeigt uns später auch Weiden von vernünftigen Älplern.“

Peter: „Es ist eben so: Auf vielen Alpen wurden die Problempflanzen seit Jahrzehnten nicht mehr bekämpft. Deshalb breiteten sie sich aus, besonders dort, wo die Bewirtschaftung nicht den natürlichen Gegebenheiten angepasst ist. Es gibt regelrecht degenerierte Weiden.“

Klara: „Das ist aber schade! Früher waren die Alpweiden sooo schön.“

Heidi: „Ja, und jetzt gibt’s neu eben mehr Geld für’s Alpen. Doch wenn die Weiden verunkrautet sind, dann kürzen die Kontrolleure die Beiträge. Zusätzlich zu diesen Alpungsbeiträgen gibt es noch Sömmerungsbeiträge. Der Bund will wohl in erster Linie den Tourismus fördern, nicht die Biodiversität! Beim Downhill sieht man die Blumen sowieso nicht. Sie fördern eben v.a. die im Sommer schlecht ausgelasteten Bergbahnen.“

Peter: „Es gibt sehr strenge Alpkontrolleure!“

Klara: „Und dann darf jeder einfach Herbizid spritzen?“

Peter: „Einzelne Pflanzen totspritzen, das ist allgemein erlaubt, ausser auf Bio-Alpen. Für eine grossflächige Behandlung braucht es jedoch eine Bewilligung, aber diese werden grosszügig erteilt. Kein Problem!“

Heidi: „Das Hauptproblem ist, dass immer wieder Herbizide gespritzt werden müssen, wenn nicht gleichzeitig die Bewirtschaftung verbessert wird.“

Fräulein Rottenmeier: „Wer bildet diese Giftspritzer aus?“

Peter: „Jeder Löli darf spritzen. Es braucht keine Ausbildung. Die einen sind zurückhaltend, andere bespritzen alles, was ihnen nicht passt. Gespritzt wird meist, wenn man Zeit hat, nicht dann, wenn es der ideale Zeitpunkt wäre zur Vernichtung des Unkrauts.“

Im Postauto

Weisser Enzian auf einer Schweizer Alp. Copyright Ruedi A.

Weisser Enzian auf einer Schweizer Alp. Copyright Ruedi A.

Peter: „Liebe Klara, hier sieh! Ich habe letztes Jahr einen Weissen Enzian fotografiert. Enziane gibt’s in höheren Lagen noch viele.“

Mittagessen auf der Alp „Bio-Milch und -Kräuter“

Wenn Alpweiden standortgerecht genutzt und Problemunkräuter regelmässig mit der Sense gemäht werden, dann entsteht kein Unkrautproblem. Copyright Sandro L.

Wenn Alpweiden standortgerecht genutzt und Problemunkräuter regelmässig mit der Sense gemäht werden, dann entsteht kein Unkrautproblem. Copyright Sandro L.

Peter: „Diese Alp wird biologisch bewirtschaftet, das Unkraut mit der Sense gemäht.“

Fräulein Rottenmeier: „Kann man hier Käse kaufen?“

Heidi: „Natürlich! Und Alpbutter. Wir essen hier. Die Älpler sammeln auch Kräuter; das gibt einen wunderbaren Tee. Oder trinken Sie doch frische Milch, heiss mit Alp-Honig.“

Wanderung zur Alp „Pflanzenfreund“

Die Älpler mähen den Weissen Germer und sammeln das Pflanzenmaterial ein. Copyright Sandro L.

Die Älpler mähen den Weissen Germer und sammeln das Pflanzenmaterial ein. Copyright Sandro L.

Peter: „Wir wandern jetzt noch zur Milchkuhalp dort oben. Nicht Bio, aber sie schneiden z.B. den Germer und sammeln ihn ein. Es gibt sie noch, die Vernünftigen!“

Abstecher zur Alp „Herbizid auch gegen Brennesseln“

Mit Herbizid totgespritzte Brennesseln. "Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C (ca. 2x mehr Vitamin C als Orangen), Eisen, aber auch wegen ihres hohen Eiweißgehalts geschätzt. Die Brennnessel enthält in der Trockenmasse etwa 30 % Eiweißanteil." Wikipedia. Copyright Sandro L.

Mit Herbizid totgespritzte Brennesseln. „Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C (ca. 2x mehr Vitamin C als Orangen), Eisen, aber auch wegen ihres hohen Eiweißgehalts geschätzt. Die Brennnessel enthält in der Trockenmasse etwa 30 % Eiweißanteil.“ Wikipedia. Copyright Sandro L.

Peter: „Ich begreife das nicht. Hier haben sie sogar die Brennesseln mit Herbizid bespritzt.

Klara: „Das ist echt krass!“

Fräulein Rottenmeier: „Als Heidi in Frankfurt krank war, hat ihr der Doktor Brennesseltee verschrieben. Sebastian sammelte sogar selber welche und achtete darauf, dass Heidi den Tee auch trank! Nicht wahr, Heidi?“

Heidi: „Ja. Auch Grossvater sagt immer, das sei gesund und stärke. Ein wertvolles Futter! Er lagert getrocknete Brennesseln separat auf dem Heustock und verfüttert sie dann im Winter kranken Geissen. Die Tiere fressen sie auch angewelkt auf der Weide gerne, übrigens auch Distelarten. Weil der Grossvater die Brennesseln schneidet und sammelt, sind sie nie zum Unkraut geworden. Als ich noch klein war, zeigte er mir die Raupen und die Schmetterlinge, welche daraus entstehen.“

Peter: „Ich muss der Grossmutter jeweils zwei verschiedene Brennessel-Jauchen für den Garten ansetzen. Eine als Dünger, die andere zum Stärken der Pflanzen.

Es ist schon unverständlich, was gewisse Älpler mit den Herbiziden anrichten. einige wissen nicht einmal, dass man das Jakobskreuzkraut schneiden muss, damit diese giftige Pflanze nicht versamt.“

Fräulein Rottenmeier: „Was wird Herr Sesemann dazu sagen? Ich habe viele Fotos gemacht; die werde ich ihm gleich mailen.“

15.7.16 HOME


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