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Wiesen mit Schneekanonen bewässern?

28. November 2022
Grün sind noch die Wiesen. Der Kunstschnee setzt weisse Akzente; das braucht Strom und Wasser!

Grün sind noch die Wiesen. Der Kunstschnee setzt weisse Akzente; das braucht Strom und Wasser!

Am Sonntag war herrliches Wetter, Temperatur in einem Skigebiet am Mittag um 8°C. Die Schneekanonen liefen bis 9.30 Uhr. Am Abend war der weisse Voradventszauber verschwunden. Was wollten die Betreiber? Die Wiesen wässern, wo doch das Gras noch so schön wächst? Die Anlage ausprobieren, falls es doch noch irgendwann kalt wird? Eine bessere Unterlage für den künftigen Schnee schaffen (eher unrealistisch)?

In der Schweiz werden für die künstliche Beschneiung jährlich um die 60 Gigawattstunden Strom verbraucht, was etwa 0,1 Prozent der in der Schweiz produzierten elektrischen Energie entspricht. Wikipedia informiert ausführlich über die verschiedenen Aspekte der Schneekanonen wie Energie- und Wasserverbrauch, umstrittene Hilfsstoffe sowie Umweltwirkungen: Schneekanonen, Wikipedia.

Freiwillig Strom sparen? Das Geschäft hat höhere Priorität. Viele Empfehlungen des Bundes sind das Minimum, was man sowieso schon immer tun sollte, aber, liebe BeamtInnen, das Vorwärmen des Backofens ist je nach Vorhaben nötig!

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Alpkäse – Naturprodukt ohne Wenn und Aber? (Leserbriefe)

15. August 2015
Das sehr giftige Alpenkreuzkraut muss konsequent eliminiert werden, z.B. Ausreissen oder Einzelstockbehandlung mit Herbizid. Auf keinen Fall darf es versamen. Copyright R.H.

Das sehr giftige Alpenkreuzkraut muss konsequent eliminiert werden, z.B. Ausreissen oder Einzelstockbehandlung mit Herbizid. Auf keinen Fall darf es versamen. Copyright R.H.

Eine standortgemässe Nutzung beugt der Verunkrautung von Wiesen und Weiden vor, desgleichen regelmässige Weidepflege. In der Regel ist das Eindämmen von Unkräutern mechanisch möglich (mähen, ausstechen, ausreissen …). Einzelstockbehandlung mit Herbiziden ist erlaubt (Sonderregelung für Ökowiesen), ausser Biolandbau. Für eine flächige Behandlung (Neusaat einer Naturwiese) braucht es eine Bewilligung.
  1. Brief eines Bauernsohns: Ich war diesen Sommer auf dem Walenstadtberg und bin den Alp- und Kulturweg zum Obersäss der Alp Schrina hochgelaufen. Dabei bin ich an einem Feld mit Alpenblacken – wir sagen dem im Bündnerland „Blacktäwuoscht“ vorbeigekommen. Dieser ist auf der Homepage der Alp Schrina zu sehen. Nun musste ich beim Wandern feststellen, dass die Blacken grossflächig (ich würde mal sagen ein halbes Fussballfeld) mit Herbizid bekämpft worden waren. So wie die Blacken sich ringelten, nehme ich an, dass ein Wuchsstoffherbizide für zweikeimblättrige Pflanzen eingesetzt wurde.
    Und das gerade am Kulturweg …
    Ich mochte gar kein Foto davon machen …
    Es ist ein Ort an dem neben den Blacken sonst nicht viel wächst. Ich bezweifle jedoch, dass das Blackenspritzen an so einem Ort überhaupt etwas nützt, da es ein typischer Blacktäwuoscht ist, wo seit Jahrzehnten das Vieh liegt und danach auch die Bedürfnisse verrichtet. Entsprechend ist natürlich auch der Boden lokal überdüngt.
    Früher hatte man diese Blacken ausgestochen und für die Schweine eingesotten.
    Die gelben Enzian-Pflanzen auf den Weiden wurden zudem grossflächig mit der Sense abgeschnitten …
  2. R.H.: Ich war im Mai in Amden. Beim Arvenbühl machte ich Fotos vom blumenprächtigen Flachmoor, weiter oben auf einer Alp auch von Herbizid-Anwendungen gegen Blacken. Auf einer Alp sahen wir grosse Flächen des giftigen Alpenkreuzkrauts, diese waren aber nicht behandelt!!!

    Flachmoor Arvenbühl Amden. Copyright R.H.

    Flachmoor Arvenbühl Amden. Copyright R.H.

  3. Herbert B.: In den letzten Wochen habe ich vielerorts Landwirte oder deren Familienangehörige beim Blackenspritzen gesehen. Als Folge des trockenen Wetters sind extrem viele Pflanzen am Aufstengeln. Das erste Emd konnte innert Rekordzeit eingebraucht werden, und die Bauern haben Zeit, sich den Blacken zu widmen, obwohl der Zeitpunkt nicht günstig ist.
    Vielen Bauern ist es wichtig, dass die Berufskollegen sehen, dass sie etwas gegen die Blacken machen, auch wenn’s nur im Moment etwas nützt!!!???
    (Bemerkung Heidi: Herbizid-Behandlungen im Sommer wirken schlecht und können den Klee schädigen.)

 

Herbizid gegen Blacke, Alp bei Amden. Copyright R.H.

Herbizid gegen Blacke, Alp bei Amden. Copyright R.H.

 

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Eine gute Kuh frisst alles!

11. Juli 2010
Baerenklau110710

Bärenklau prägt jetzt viele Prättigauer Wiesen.

An Pfingsten prägte der Löwenzahl die Prättigauer Wiesen, zum Beispiel in Klosters, jetzt sind es Bärenklau und Blacke. Alle drei sind Nährstoffzeiger, Platzräuber und verursachen bei der Dürrfutter-Bereitung hohe Bröckelverluste. Sie verdrängen wertvolle Gräser und Kräuter. Die Gülleflora zeigt, dass weiträumig etwas mit der Bewirtschaftung nicht stimmt. Heidi hat schon zahlreiche Fälle von unsachgemässem, umweltbelastendem Hofdüngeraustrag dokumentiert: Ausbringen von Gülle und Mist im Spätherbst, in der Vegetationsruhe und vor intensiven Regenfällen/-perioden. Bei zu hohen Gaben im Herbst besteht die Gefahr des Nitrataustrags und höherer Schäden durch Auswinterung, wenn das Wachstum nicht rechtzeitig gedrosselt wird. Die Pflanzen mit tiefgehenden Wurzeln profitieren von einer solchen Misswirtschaft.

Stall_Klosters

Schöner neuer Stall - Wiese zur Entsorgung der Gülle?

Hinzu kommt, dass nicht nur Hofdünger zur Unzeit ausgebracht werden, es fällt auch zuviel davon an. Es heisst zwar „Eine gute Kuh frisst alles!“, doch das hat sich mit der Züchtung von immer leistungsfähigeren Tieren und den Ansprüchen der Metzger längst geändert. Im Berggebiet wurde schon vor 20 Jahren viel Kraftfutter zugekauft. Heute werden Heu und Mais auf gut ausgebauten Strässchen in luftige Höhen transportiert, auch der Landi-Lastwagen fährt im Winter fleissig bergwärts mit all den feinen Futtermitteln. Im Stall werden die Rindvieher gut verpflegt, so dass eine schöne nährstoffreiche Weide in Hofnähe nicht mehr für die Ernährung der Tiere als wertvoll gilt und entsprechend gepflegt wird, sondern bestenfalls zum Einziehen der Bundesbeiträge für das Weideprogramm RAUS. Trotzdem fallen mit jedem produzierten Liter Milch 3,5 Liter Gülle an. Die Wiesen dienen als Abfallhalde für Hofdünger. Und da reden wir bei der Förderung der Berglandwirtschaft von Artenvielfalt! Viele der wenigen kleinen geschützten artenreichen Wiesen und Weiden sind Randstandorte und daher wenig zukunftsfähig. Prächtig sind noch immer die ausgedehnten Alpweiden. Grösstenteils ausländisches Personal betreut dort die Tiere und stellt den „Bündner“ Bergkäse her. Nachtrag 15.7.11: Und zwar sind es heute v.a. die Deutschen, siehe Schweizer Fernsehen, 10 vor 10 vom 14.7.11: Deutsche machen Schweizer Käse. Auch die Alpweiden sind bedroht: durch Intensivierung und Vergandung.

Baerenklau_Geneigt

Wohin man schaut: Bärenklau

Leistungsfähige Kühe sind des Bauern Stolz. Mit Recht, denn man fordert auch von diesem Berufsstand Leistung. Doch sollte die Leistung den natürlichen Gegebenheiten angepasst sein. Der Plantahof hat Forschung betrieben und „herausgefunden“, dass Kühe mehr Milch geben, wenn sie mehr Kraftfutter erhalten. Dazu meint Heidi: Das ist eine Binsenwahrheit (solange das Leistungspotenzial nicht erreicht ist), für das Berggebiet wären andere Zeichen nötig, zum Beispiel ein Tier, welches das Bergfutter optimal verwerten kann. Dabei darf man nicht vergessen, dass Tiere mit hohen Leistungen weniger Ammoniak- und Methanemissionen verursachen, also ein zurück zur „Natur“ heutzutage nicht unbedingt eine umweltschonende Lösung ist. Den Bauern sollte eine dem Standort angepasste umweltschonende Düngung und Nutzung empfohlen werden, also eine Optimierung der Wiesennutzung, keine Maximierung des Kraftfuttereinsatzes. Kreatives Denken, losgelöst von alten Geleisen, ist dringend nötig. Weitere Fragen sind: Wie rettet der Bauer seine degenerierten Wiesen? Wie kann die Nährstoffbilanz eines Landwirtschaftsbetriebs zuverlässig kontrolliert werden?

11.7.10  HOME

Goldene Wiesen ohne Kühe

24. Mai 2010

Loewenzahn_KlostersDer Löwenzahn erobert die Bergwiesen. Pfingsteindrücke von Klosters GR. Ein Tourist frägt: „Wo sind denn da die Kühe?“ Heidi weiss Bescheid: „Da oben sind drei grosse neue Ställe, Laufställe mit Laufhof.“ Vereinzelt sieht man im Prättigau Kühe auf der Weide. Viele Bauern schneiden das Gras und führen es in den Stall zu den Tieren. Ein bisschen aufwändig und treibstoffintensiv, wenn man bedenkt, dass die Rinder und Kühe das Gras ganz gern auf der Wiese fressen, jedenfalls ist das mein Eindruck. Wo die Weiden in Stallnähe sind, ist das die billigste Fütterungsart.

24.5.10   HOME


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