10. November 2014

Die Gefahr der Gewässerverschmutzung ist gross, wenn Gülle oder Mist unsachgemäss ausgebracht wird, etwa auf Schnee.
Schon zum zweiten Mal hat es geschneit. In höheren Lagen war die Schneedecke für diese Jahreszeit beachtlich dick, doch die Sonne liess am Wochenende Frühlingsstimmung aufkommen. Die Böden sind von der Schneeschmelze nass, und in den nächsten Tagen wird es regnen. Wer die Sonnentage im Oktober und Anfang November für’s Güllen und Misten genutzt hat, kann jetzt getrost dem Winter entgegen blicken, vorausgesetzt natürlich, dass die Hofdüngerlager nicht nur leer sind, sondern auch gross genug.
Im Fürstentum Liechtenstein ist in Lagen über 800 m ü.M. das Güllen ab 15. November bis 15 März verboten. In Lagen unter 800 m ü.M. dauert die Sperrfrist vom 15. Dezember bis 15. Februar. Das hat seine Gründe. Mit dieser Massnahme streben die Behörden eine effiziente Nutzung der Nährstoffe an; und sie betreiben vorsorglichen Gewässer- und Umweltschutz, siehe Hofdüngerverwertung, Amt für Umwelt, Fürstentum Liechtenstein. Ein gutes Vorbild für die Schweiz, meint Heidi, wo Ressourceneffizienz in aller Munde ist.
In der Schweiz gibt es, zumindest auf Bundesebene, keine zeitliche Einschränkung. Die Behörden setzen auf Eigenverantwortung der Bauern. Dies obwohl die Vorschriften gemäss Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) Winter für Winter zu heftigen Diskussionen Anlass geben und zu juristischen Auseinandersetzungen. War der Boden tatsächlich gefroren? Wassergesättigt? Herrschte Vegetationsruhe? Immer wieder kommt es zu Gewässerverschmutzungen. Eine Sperrfrist zum Schutze des Grundwassers und der Gewässer wäre nötig; sie würde zudem den Behörden viel Arbeit und Ärger sparen sowie uns SteuerzahlerInnen ein paar Rappen. Auszug aus der ChemRRV:
3.2.1 Stickstoffhaltige und flüssige Dünger
1 Stickstoffhaltige Dünger dürfen nur zu Zeiten ausgebracht werden, in denen die Pflanzen den Stickstoff aufnehmen können. Erfordern besondere Bedürfnisse des Pflanzenbaus ausserhalb dieser Zeiten dennoch eine Düngung, so dürfen solche Dünger nur ausgebracht werden, wenn keine Beeinträchtigung der Gewässer zu befürchten ist.
2 Flüssige Dünger dürfen nur ausgebracht werden, wenn der Boden saug- und aufnahmefähig ist. Sie dürfen vor allem dann nicht ausgebracht werden, wenn der Boden wassergesättigt, gefroren, schneebedeckt oder ausgetrocknet ist.
Das Märchen von der Gülle-auf-Schnee-Bewilligung, Heidis Mist 20.2.13
Gülle und Mist: Jetzt umweltgefährdend! Heidis Mist 19.1.12
Gülle und Mist: Im Zweifelsfall nie! Heidis Mist 12.2.12
Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft, BAFU/BLW 25.10.12 aktualisiert
10.11.14 HOME
Drucken, E-Mail senden und teilen:
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Schlagwörter:Amt für Umwelt, ausgetrocknet, BAFU, Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft, BLW, Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesamt für Umwelt, Fürstentum Liechtenstein, Flüssige Dünger, Gülle, Güllen, gefroren, Hofdüngerlager, Mist, Misten, Schnee, schneebedeckt, Tauwetter, Vollzugshilfe, wassergesättigt, Winteranfang
Veröffentlicht in Gülle, Mist | Leave a Comment »
14. Mai 2014

Heidibrunnen oberhalb Maienfeld
Zufällig ist der Jubiläumsartikel der 300. Beitrag. Ein kleiner Rückblick mit ausgewählten Bildern!
Heidis Lieblingsartikel

Zweimal täglich Milchzimmerabwasser im Bächlein.
Meistgelesene Beiträge

ausgewaschener „alter Mist“, neuer dunkler Mist
Höchste Zahl der Seitenaufrufe pro Tag immer noch 333
Mitte November 2010 stiegen die Seitenaufrufe rasant an. Ein Kommentar vom 30.11.10 zur Diaschau Misthaufen im Feld 2010/11 liess dann erahnen was los war: „Ich glaube Sie haben effektiv zu langweilig. Suchen Sie sich eine richtige Arbeit und hängen Sie nicht an öffentlichen Geldern! Was Sie hier veröffentlichen und erzählen ist wirklich reiner Mist! Mich interessiert auf welchem Misthaufen Ihre Dummheit entstanden ist?!“ Jemand hatte eine passende e-Mail-Adresse eingerichtet: misthock@… Das Ziel ist klar: Einschüchterung und Verwerfen der Informationen als „falsch“. Hinzuzufügen sei noch, dass Heidis Mist nur Kosten verursacht.
Am 1.12.10 erreichten die Seitenaufrufe das Maximum von 333. Viele Leute schauten sich die Misthaufen-Diaschaus an, lasen Heidis Gülle- und Mist-Artikel sowie Winteranfang in den Bergen. Offensichtlich war Unruhe in der Bauernschaft. Wohin mit Gülle und Mist? fragte sich auch das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation und schrieb einen Artikel für den Bündner Bauern mit eben diesem Titel.

Löwenzahn-Bergwiesen in Klosters mit Sunnibergbrücke von Christian Menn
In welchen Ländern wird Heidis Mist gelesen?
67% Schweiz
22% Deutschland
5% Österreich
2% USA
4% übrige

Viel zu schmaler Pufferstreifen zwischen Maisfeld und Bach, „Kleines Seezli“ zwischen Flums und Walenstadt.
Grosse Zunahme der Abonnements
Besonders freut sich Heidi über die zweistellige Abo-Zuwachsrate; im letzten Jahr betrug sie 27%. AbonnentInnen erhalten jeden neuen Artikel gratis per e-Mail ins Haus geliefert. Herzlichen Dank liebe Abonnentinnen und Abonnenten in nah und fern (Indien, Kanada …) für die Treue.
Heidi im Wallis oder Tessin?
Ein Leser möchte, dass Heidi ins Wallis zieht, denn – so argumentiert er – dort sei alles noch viel schlimmer. Diesen Wunsch kann Heidi leider nicht erfüllen. Auch im Tessin ist sie gefragt: Eine Leserin hat Heidi Fotos versprochen, zum Publizieren natürlich! So ist es denn immerhin beruhigend zu wissen, dass auch andere Leute die Augen offen haben.
Gerade richtig zum Jubiläum traf folgender Brief ein: „Ich wünsche Heidi weiterhin viel Energie – und eine grosse Leserschaft.“
Das Interesse an Heidis Mist ist ungebrochen.

Ausländerin erntet Erdbeeren im Churer Rheintal
Ausgewählte Kommentare von LeserInnen
- Gemeinsam sind wir stark…
- It’s quite astonishing what has been happening to the bees. Let’s hope some common sense in government prevails. This is a lovely post, Heidi.
- Was in der Schweiz gilt, trifft leider auch für die gesamte EU zu. Trefflich verstehen die Agrarfunktionäre, Subventionen zu sichern, teils mit so interessanten Bezeichnungen wie “Ausgleichszahlungen”.
Der Sektor Agrarwirtschaft muss schlicht wie Kommunen, Gewerbe und Industrie seinen Beitrag zur Minderung von Nährstoffaustrag in die Welt (Wasser, Boden, Luft !) mindern.
Wie Heidi leider zutreffend schreibt, ändert sich das bisherige, ungesunde System aber offenbar erst, wenn der Zahler erwacht. Politik scheint allzu verflochten. Das wiederum kann der Wähler beeinflussen. – Wunsch für 2014: Wähler/(Steuer)Zahler erwache!
- Ich kenne das Problem gut. Wenn die Behörden nicht energisch einschreiten, dann glauben die Bauern, dass sie im Recht sind und wehren sich gegen Sanierungsmassahmen. Mich ärgert das nicht nur weil ich mir Mühe gebe, korrekt zu wirtschaften, sondern weil die Umwelt darunter leidet und mit ihr wir alle.
- Schönes Bild, dem kalbert sogar der Miststock… Schon krass, wie amateurhaft da vielerorts gewirtschaftet wird. Danke für Deine offenen Augen, Heidi, das Grundwasser wirds Dir danken, die Blacken-Community weniger. Herzlicher Gruss aus dem Unterland.
- Liebe Heidi
Die Antwort aus Bern auf deine Frage aus den Bergen betreffend Antibiotika “Was geschieht eigentlich in der Schweiz? Von griffigen Massnahmen hat sie bisher nichts gehört.” lautet: Der Bund erfindet eine Strategie, die so breit abgestützt wird, dass in den nächsten 10 Jahren kaum etwas passiert. Siehe auch: .
Herzliche Grüsse aus der Stratosphäre, wo die Strategien erfunden werden.
Dr. ved. met. Hans
- Mich überrascht eigentlich gar nichts mehr, wir in unserer kleinen Ortschaft haben das gleiche Problem, Verursacher ist ein “Einmann-Betrieb”, gefördert von der EU, der wahrscheinlich gar nicht weiss, wieso er gefördert wird, dem Typen müsste seitens der Behörde genauer auf die Finger geschaut werden, doch die zuständige Behörde ist gegen diesen Typen ziemlich machtlos, weil er sehr gute Verbindungen hat …
14.5.14 HOME
Drucken, E-Mail senden und teilen:
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Schlagwörter:Abonnent, Abwasser, ALG, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation, Antibiotika, Antibiotikaresistenz, Österreich, Bach, Bündner Bauer, Bündner Spezialität, Berglandwirtschaft, Bergwiese, Bienen, BLW, Boden, Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesrat, Christian Menn, Churer Rheintal, Deutschland, Diaschau, Einschüchterung, Erdbeeren, EU, Flums, Gülle, Heidibrunnen, Heidis Mist, Indien, Jubiläum, Kanada, Kleines Seezli, Kloster Disentis, Klosters, Landwirtschaft, Laufhofschacht, Löwenzahn, Luft, Maienfeld, Maisfeld, Milchzimmer, Mist, Misthaufen, Mistlager, Politik, Pufferstreifen, Schweiz, Schweizer Poulet, Steuergelder, Strategien, Subventionen, Sunnibergbrücke, Tessin, Touristen, Trinkwasser, Truthahn, Umwelt, USA, Walenstadt, Wallis, Wasser, Winteranfang, WordPress
Veröffentlicht in Agrarpolitik, Artenvielfalt, Gülle, Mist, Mist im Feld, Pflanzenschutzmittel, Pufferstreifen, Wasser | 1 Comment »
14. Oktober 2013

Am Heidiweg zwischen Heidibrunnen und -dörfli grasen jetzt viele Schafe. Die warme Herbstsonne hat am Sonntag Spaziergänger in grosser Zahl auf den Weg gelockt.
Der Winter hat sich letzte Woche angekündigt; viel nasser Schnee ist bis in die Niederungen gefallen, hat Maispflanzen geknickt, Wiesenpflanzen zu Boden gedrückt, Äste gebrochen … Immer spärlicher werden die Tage, an welchen Gülle umweltschonend ausgebracht werden kann. Wichtig ist, dass diese dazu genutzt werden, die Güllegrube vor Wintereinbruch zu leeren, denn niemand weiss, wann der Winter beginnt.
Vorbeugen: ohne Gülle-Notfall durch den Winter, Heidis Mist, 10.9.10

Heidibrunnen oberhalb Maienfeld

Heidihaus: traditionelle Hausabwasseranlage
14.10.13 HOME
Drucken, E-Mail senden und teilen:
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Schlagwörter:Gülle, Güllegrube, Hausentwässerung, Heidibrunnen, Heididörfli, Heidihaus, Heidiweg, Mais, Schafe, Wiesenpflanzen, Winter, Winteranfang
Veröffentlicht in Güllen im Winter | Leave a Comment »
14. Dezember 2010
Olympische Spiele: Die Chancen für Olympische Spiele in Graubünden steigen, denn Bayrische Bauern fordern die Rücknahme der Bewerbung von München und Garmisch-Partenkirchen für 2018 bis 22. Dezember 2010. Die Grundstückbesitzer wollen ihr Land nicht für die Sportanlagen hergeben. NZZ vom 14.12.10. Aktualisiert 16.12.10: Auch in Graubünden gibt es kritische Stimmen: Widerstand gegen Olympia-Pläne, hingegen hat offenbar die Bündner Regierung grosses Interesse an den Spielen, Bündner Regierung will Olympische Spiele, Blick vom 11.11.10. Aktualisiert 18.11.10: „Wir brauche Olympia wegen der Infrastruktur“ sagt Regierungsrat Hansjörg Trachsel, siehe Südostschweiz, er meint damit den neuen Albulatunnel, den Wolfgangpass-Tunnel und eine zweispurige SBB-Strecke am Walensee. Ob sich da Ueli Maurer bezüglich Infrastruktur getäuscht hat, siehe Was haben Olympische Spiele mit Gülle und Mist zu tun? … und das ist erst Olympia 2022!
Mistsandwich: So wird’s gemacht. Zuvor hat es geschneit. Der Boden ist kalt und gut befahrbar. Am nächsten Tag ist Schnee angesagt. Jetzt wird gemistet, und ab dem darauf folgenden Tag ist alles weiss! Beobachtet auf 1000 m ü.M. in Graubünden. Kein Foto, denn die Kamera war zu Hause.
Ammoniak-Emissionen senken: Das Bündner Ressourcen-Projekt zum Senken der Ammoniak-Emissionen hat die erste Hürde genommen, Regierungsmitteilung vom 9. Dezember 2010; Graubünden will Touristen vor Güllegestank schützen, LID/SDA; Ammoniak-Emissionen reduzieren, Heidis Mist.
14.12.10 HOME
Drucken, E-Mail senden und teilen:
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Schlagwörter:Ammoniak-Emissionen, Graubünden, Hofdünger, Mist, Olympische Spiele, Schnee, Tourismus, Winteranfang
Veröffentlicht in Kurzberichte | Leave a Comment »