In The Global Risks Report 2022 des Word Economic Forums (WEF) belegen klima- oder umweltbezogene Bedrohungen die ersten fünf Plätzen der Liste der Risiken für die nächsten 10 Jahre. Børge Brende, der Präsident des WEF, sagte, der Bericht zeige, dass die Kosten der Untätigkeit in der Klimaproblematik weitaus höher seien als die Kosten des Handelns. „Unser Planet steht in Flammen und wir müssen uns damit auseinandersetzen“, sagte er.
Zusammenfassung
(übersetzt von Heidi mithilfe DeepL)
Zu Beginn des Jahres 2022 sind COVID-19 und seine wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen weiterhin eine kritische Bedrohung für die Welt. Ungleichheit bei den Impfstoffen und ein daraus resultierender ungleicher wirtschaftlicher Aufschwung drohen die sozialen Brüche und geopolitischen Spannungen zu verstärken. In den ärmsten 52 Ländern – in denen 20% der Weltbevölkerung leben – waren zum Zeitpunkt als dieser Bericht verfasst wurde nur 6% der Bevölkerung geimpft. Bis 2024 werden die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer (ohne China) 5,5% unter ihr vor der Pandemie erwartetes BIP-Wachstum fallen, während die hochentwickelten Volkswirtschaften es um 0,9% übertreffen, wodurch sich die globale Einkommenskluft vergrössert.
Die daraus resultierende globale Divergenz wird zu Spannungen führen – innerhalb und über die Grenzen hinweg – die die Gefahr bergen, dass sich die Auswirkungen der Pandemie verschlimmern und die Koordination komplizierter gestaltet, die zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen, einschliesslich verstärkter Klimaschutzmassnahmen, Verbesserung der digitalen Sicherheit, Wiederherstellung von Lebensgrundlagen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie Bewältigung des Wettbewerbs im Weltraum.
Der Global Risks Report 2022 präsentiert die Ergebnisse des jüngsten Global Risks Perception Survey (GRPS), gefolgt von einer Analyse der Hauptrisiken, die sich aus den aktuellen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Spannungen ergeben. Der Bericht schliesst mit Überlegungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit, wobei die Lehren aus den letzten zwei Jahren der COVID-19-Pandemie gezogen werden.
Globale Risikowahrnehmung – Gesellschaftliche und ökologische Bedenken dominieren
Die Befragten wurden gebeten, einen Blick auf die vergangenen zwei Jahre zu werfen. Sie nennen als gesellschaftliche Risiken, die sich seit Beginn der Pandemie am meisten verschlechtert haben: „Erosion des sozialen Zusammenhalts“, „Existenzkrisen“ und „Verschlechterung der psychischen Gesundheit“. Nur 16% der Befragten sehen die Weltlage positiv und optimistisch, und nur 11% glauben, dass sich die globale Erholung beschleunigen wird. Die meisten Befragten erwarten stattdessen, dass die nächsten drei Jahre geprägt sein werden durch anhaltende Unsicherheit und zahlreiche Überraschungen, die relative Gewinner und Verlierer trennen.
Für die nächsten fünf Jahre nennen die Befragten erneut gesellschaftliche und ökologische Risiken als am meisten besorgniserregend. Über einen Zeithorizont von 10 Jahren jedoch dominiert die Gesundheit des Planeten die Sorgen: Die Umweltrisiken werden als die fünf grössten kritischsten langfristigen Bedrohungen für die Welt eingestuft sowie die potenziell schädlichsten für die Menschen und den Planeten, wobei „Versagen der Klimaschutzmassnahmen“, „Extremwetter“ und „Verlust der biologischen Vielfalt“ als die drei grössten Risiken eingestuft werden. Die Befragten nannten auch „Schuldenkrisen“ und „geoökonomische Konfrontationen“ als eines der grössten Risiken in den nächsten 10 Jahren.
Technologische Risiken – wie „digitale Ungleichheit“ und „Versagen der Cybersicherheit“ – sind weitere kritische kurz- und mittelfristige Bedrohungen für die Welt, so die GRPS-Befragten, aber diese fallen in der Rangliste zurück und keine erscheint unter den potenziell schwerwiegendsten, was auf einen möglichen blinden Fleck in der Risikowahrnehmung hinweist.
Die GRPS-Umfrage 2021-2022 enthielt eine Frage zu internationalen Bemühungen zur Risikominderung. „Künstliche Intelligenz“, „Nutzung des Weltraums“, „grenzüberschreitende Cyberangriffe und Fehlinformationen“ und „Migration und Flüchtlinge“ sind die Bereiche, in denen die meisten Befragten der Meinung sind, dass der aktuelle Stand der Risikominderung den Herausforderung nicht gerecht werden, d.h. die Bemühungen sind „nicht begonnen“ oder in einem „frühen Entwicklungsstadium“. In den Bereichen „Handelserleichterung“, „internationale Kriminalität“ und „Massenvernichtungswaffen“ ist die grosse Mehrheiten der Meinung, dass die Bemühungen zur Risikominderung „etabliert“ oder „wirksam“ sind.
Hier finden Sie den ausführlichen Bericht: The Global Risks Report 2022 des Word Economic Forums (WEF)
Covid has undermined fight against global heating, says WEF. The Guardian 11.1.22
12.1.22 HOME