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Verbandelung verhindert Risikowarnung

5. Januar 2014
Lachs, eine schöne Farbe! Weniger schön sind die Informationen zur Umweltsituation von Wild- und Zuchtlachs.

Lachs, eine schöne Farbe! Weniger schön sind die Informationen zur Umweltsituation von Wild- und Zuchtlachs.

So oder ähnlich verläuft es immer wieder, auch in der Schweiz: Schlüsselstellen sind von InteressenvertreterInnen besetzt. Wichtige Informationen werden schubladisiert, dringend nötige Massnahmen verhindert. In seiner Interpellation Ist norwegischer Zuchtlachs gesundheitsschädigend? schreibt Nationalrat Manuel Tornare : „… Die norwegische Fischereiministerin hält Anteilsscheine an Fischereiunternehmen in der Höhe von mehreren Millionen Euro und ernennt die Personen an der Spitze der drei öffentlichen Einrichtungen, welche die Fischzuchtindustrie eigentlich kontrollieren sollten.“

Seit mindestens zehn Jahren wird über die Gefahr von Giftstoffen wie Dioxine, PCBs und Methylquecksilber in Wild- und Zuchtlachs debattiert. Aber erst im Sommer 2013 warnten die norwegischen Behörden ihre eigene Bevölkerung vor den Gesundheitsrisiken. „… So berichtet das Norsk Telegramm Byra (NTB) – die leitende norwegische Presseagentur – am 17. Juni 2013, dass Forscher die norwegische Bevölkerung vor dem Verzehr von Farmlachsen warnen: Frauen, Kinder und Jugendliche sollten vermeiden, aus der Lachsaufzucht stammende Lachse zu essen. Dieser Meinung sind sowohl mehrere norwegische Ärzte, als auch internationale Experten. Die Ursache dafür ist das in den Lachsfarmen verwendete Lachsfutter, das schädliche Umweltgifte enthält, die sich dann im Lachs wiederfinden. Dieser Rat wurde bereits im Jahre 2006 erteilt, aber es wurde „vergessen“, ihn der Öffentlichkeit mitzuteilen! …“ Dieses Zitat stammt aus einer Pressemeldung des International Flyfischer Clubs vom 15.7.13: Offizielle Ernährungsempfehlungen warnen die eigene norwegische Bevölkerung vor dem Verzehr von Farmlachs und verschweigen dies gegenüber den Kunden in der EU.

Und so läuft es mit dem Grenzwerten: Ebenfalls letzten Sommer hat die EU den Grenzwert für das Pestizid Endosulfan in Zuchtlachs auf das zehnfache angehoben! Gift im Fisch: EU erlaubt mehr Pestizide im Lachs, Deutsche WirtschaftsNachrichten vom 26.6.13. Heidi hat bereits am 25.6.13 darüber berichtet: Wann werden wir endlich lernen?

Fisch nur als Festessen geniessen, das ist die Empfehlung von fair-fish, und zwar maximal einmal im Monat.

Weitere Informationen:

Opinion of the Scientific Panel on contaminants in the food chain [CONTAM] related to the safety assessment of wild and farmed fish, European Food Safety Authority, 1.7.05

Dioxine in Wildlachs aus der Ostsee, Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung, 23.04.04

Wie die Farbe in den (Zucht-)Lachs kommt, FARBIMPULS, Das Online Magazin für Farbe in Wissenschaft und Praxis, 24.9.08

5.1.14 Home

Wann werden wir endlich lernen?

25. Juni 2013
El Salvadors Gesundheitsministerin Maria Isabel Rodriguez kämpft für ein Verbot des Herbizids Paraquat. Dieses ist in der Schweiz und der EU längst verboten.

El Salvadors Gesundheitsministerin Maria Isabel Rodriguez kämpft für ein Verbot des Herbizids Paraquat. Dieses ist in der Schweiz und der EU längst verboten. WOZ Nr. 25 vom 20.6.13

Benjamin Franklin soll 1786 einem Freund geschrieben haben: „… when will we ever learn?“ Dies im Zusammenhang mit Blei-Vergiftungen. Gelesen hat Heidi dieses Zitat im New Scientist Nr. 2919 vom 1.6.13. Der Autor des Artikels „Toxic hypocrisy“, Perry Gottesfeld,  fügt hinzu: Es scheint so, dass wir vielleicht eine weitere Generation vergiften müssen, bevor wir das kapieren. Noch heute exportiert die EU 21’000 Tonnen bleihaltige Farben. Lead Paint Background, Occupational Knowledge International.

Die 3. Welt als Handelspartner für Gifte

Viele Gifte und Pflanzenschutzmittel, die bei uns verboten sind, werden weiterhin an Entwicklungsländer verkauft, obwohl sie krank machen, töten, Wasser und Böden verseuchen. Die Liste ist lang, ein paar Beispiele:

Wenn Lobbyisten Gesetze schreiben …

Ist es ein Trost, dass die Gifte aus der 3. Welt zu uns zurück kehren, in der Luft, im Wasser, in Lebensmitteln, in Konsumgütern… ? Wann werden wir sie im eigenen Körper spüren und endlich handeln? Wo bleibt unser humanitäres Engagement? Und unsere Gesetzte? Wann wählen wir ein Parlament, das uns und die „anderen“ vor all dem Gift schützt?

Nachtrag 1.8.13: Die FAO fordert Ende der Vermarktung hochgefährlicher Pestizide in Entwicklungsländern, Grünwolf

25.6.13 HOME


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