Posts Tagged ‘Zugvögel’

Am Sonntag war Flugwetter

14. November 2022
An einem warmen Tag Mitte Juni flogen die jungen Meisen aus. Letzte Fütterungen.

An einem warmen Tag Mitte Juni flogen die jungen Meisen aus. Letzte Fütterungen.

Die Kohlmeisen sind keine eigentlichen Zugvögel. Trotzdem ziehen im Herbst Schwärme kurze Strecken, um den Winter an einem wärmeren oder nahrungsreicheren Ort zu verbringen. Am 13.11.22 waren sie plötzlich da, überall im Garten, am Boden auf Sträuchern, Bäumen. Mal flog der Schwarm ein Stück nach Norden, dann nach Süden und zurück. Schon bald war das Geschwirr vorbei, die Meisen weg. Kurz war ihr Zwischenverpflegungs-Aufenthalt. Wohin sind sie geflogen?

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Erdbeeren aus Spanien: Menschliches und ökologisches Drama

31. März 2021

Nichts Neues! Die miserablen Verhältnisse, unter denen die legalen und illegalen ArbeiterInnen nicht nur billige Erdbeeren in Südspanien für „UNS“ reiche SchweizerInnen produzieren, sind seit Jahrzehnten bekannt. Nur scheint dies (fast) niemanden zu stören. Die Fédération romande des consommateurs hat sich diesem leiden Thema der modernen SklavInnen angenommen und einen langen Bericht verfasst: Espagne: Huelva, le côté obscur de la fraise.

Hinzu kommt der Wassernotstand allgemein und die Zerstörung des Parque Nacional de Doñana, ein Unesco-Weltnaturerbe. Auch eine Verbesserung des Wassermanagements an einzelnen Orten löst das Problem nicht, besonders nicht jenes der menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Die Transportschäden werden nicht berücksichtigt, v.a. nicht jene durch Lärm, Gesundheit, Pneuabrieb, Strassenbau usw. Hauptsache Herr und Frau Schweizer haben das ganze Jahr frische Beeren! Oder eher die Händler verdienen gut daran!

Espagne: Huelva, le côté obscur de la fraise. Fédération romande des consommateurs vom 14.3.21

Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe. Heidis Mist vom 25.3.12

Wassernotstand in Andalusien Erdbeeren auf Kosten der Zugvögel. SRF vom 5.3.19

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Warten auf den „Stummen Frühling“?

21. Mai 2018

Anlässlich der Stunde der Gartenvögel 2018 von BirdLife Schweiz haben Freiwillige aus 1160 Gärten 35’000 Vögel aus 127 Arten gemeldet. Auf den ersten Blick scheint das viel zu sein, aber es sind jedes Jahr weniger. „Der Siedlungsraum und insbesondere Gärten und Pärke bieten vielen Vögeln einen Lebensraum. Heute kommen im Siedlungsraum sogar meist mehr Vögel vor als im Landwirtschaftsland. Doch die Zahl der Vögel und die Artenvielfalt schwinden auch hier.“

Das Monitoring der Schweizerischen Vogelwarte zeigt, dass der Rückgang der Vögel besonders stark ist im Landwirtschaftsgebiet. Eigentlich ist es logisch: Viele Gifte -> weniger Unkraut und Insekten -> weniger Vögel. Weitere Faktoren spielen mit wie etwa – so meint Heidi – die häufige Mahd mit kurz danach folgendem Verpacken des Schnittguts in Siloballen; viele Insekten und Kleintierchen wie Heugümper werden zum Vieh- statt Vogelfutter.

Schweizer Bauernverband fordert Grundlagenforschung

Niemand weist den Bauern allein die Schuld zu, doch zahlreiche Studien zeigen bereits, dass sie mit Abstand die Hauptlast am Rückgang der Insekten und Vögel tragen. Trotzdem fordert der Leiter Pflanzenbau des Schweizer Bauernverbands, David Brugger, die Politik auf, Mittel für Grundlagenforschung bereitzustellen. Das Monitoring allein sei nicht ausreichend, die Ursache des Rückgangs der Vögel bestimmen zu können. Das sind die bekannten Ablenkmanöver: Zeit gewinnen statt handeln!

Zugvögel: DDT … Neonicotinoide … ?

Nicht nur die „einheimischen“ Pestizide sind in Vögeln zu finden, Zugvögel bringen aus ihren Winterquartieren Pestizide zurück, die bei uns längst verboten sind. DDT wurde durch die Neonicotinoide ersetzt, welche in der EU jetzt für den Einsatz im Freiland verboten wurden. Ein „zugelassenes“ Pestizid ist eben ein Pestizid von welchem man die schädlichen Wirkungen noch nicht kennt.

Gemäss Untersuchungen von CLM Research and Advice, BA Culemborg NL, wurden 14 verschiedene Pestizide in Schwalben gefunden. Die getesteten Proben enthalten ein oder mehrere Mittel gegen Insekten, Pilze und Unkräuter. Es wurden auch Mittel gefunden, die in Europa nicht mehr oder nie verwendet wurden. Das Insektizid DDT war das häufigste: Es wurde in 93% der Proben gefunden. Die Konzentrationen stellen wahrscheinlich keine akute Gefahr für die Vögel dar, heisst es, aber tote Schwalben wurden nicht untersucht, auch nicht die Eier.

Die chemische Industrie produziert/exportiert weiterhin Pestizide, welche bei uns längst verboten sind weil sie die Umwelt stark schädigen, etwa Paraquat. Besonders in Drittweltländern werden sie in grossen Mengen weiterhin angewendet, oft ohne die nötigen Sicherheitsmassnahmen; wer möchte schon z.B. bei grosser Hitze Schutzkleidung tragen? Und wir beziehen von solchen Ländern Nahrungsmittel!

Stunde der Gartenvögel: Zahlen lassen aufhorchen, Medienmitteilung BirdLife Schweiz vom 18.5.18.

Gefährdung von Vögeln: Die Schweiz ist Spitzenreiterin, NZZ vom 18.5.18.

Der stumme Frühling, Wikipedia

EU verbietet bienengefährdende Wirkstoffe, FAZ vom 27.4.18

Cocktail van pesticiden gevonden in boerenzwaluw, CLM vom 14.5.18.

Cocktail van pesticiden gevonden in boerenzwaluw, BioJournal vom 17.5.18

This Pesticide Is Prohibited in Britain. Why Is It Still Being Exported? Paraquat, one of many pesticides that can’t be used in Europe but is sold in the United States and elsewhere, has been linked to Parkinson’s disease in a growing body of research. New York Times 2016

DDT, Wikipedia

Neonicotinoide, Wikipedia

21.5.18 HOME

Kunstlicht: Gefahr für Nachtbestäuber, Gesundheit, Vegetation, Zugvögel …

23. November 2017

Mit LED-Lämpchen ausgestattetes Kleid. Textilmuseum St. Gallen.

Mit LED-Lämpchen ausgestattetes Kleid. Textilmuseum St. Gallen.

Mangelnde Bestäubung und entsprechend geringere Erträge haben viele Ursachen. Pestizide sind eine, aber auch Lichtsmog kann sich negativ auswirken. Schöne neue LED-Welt. Alles wird beleuchtet: Fassaden, Bildschirme überall, LED-Lämpli in Bilder integriert, strahlende Kleider, aktuell Weihnachtsbeleuchtung in unzähligen Varianten.

Eine Studie zeigt, dass die Erde immer heller wird. Zwischen 2012 und 2016 nahm der beleuchtete Aussenraum um 2% pro Jahr zu. Wissenschaftler sagen, dass der Verlust an Nacht in vielen Ländern negative Konsequenzen für Flora, Fauna und das Wohlbefinden der Menschen habe. Eine Abnahme der künstlichen Beleuchtung sei nur in wenigen Ländern feststellbar, etwa Yemen und Syrien, wo Krieg herrscht.

Let the Sun go down

Quelle: Light pollution: Night being lost in many countries, Victoria Gill, BBC 22.11.17

23.11.17 HOME

Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe

25. April 2012

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Schweizer Erdbeeren-Ernte durch AusländerInnen, 31.5.11

Wer über Google Coto de Doñana sucht, erhält vor allem Links zu Unterkunfts- und Reiseangeboten. Das riesige Sumpfgebiet und Unesco-Weltnaturerbe ist ein Winterquartier für viele Zugvögel und ein beliebtes Ferienziel für Touristen. Aber unsere Grossverteiler sind mit Hilfe unvernünftiger KonsumentInnen daran, dieses einmalige Naturschutzgebiet zu entwässern. Womit? Zum Beispiel mit Erdbeeren aus der südspanischen Provinz Huelva. Dort zapfen die Erdbeer-EsserInnen, ohne es zu wissen, illegale Brunnen in der Coto de Doñana (Wikipedia) an. Mit jeder Schale Erdbeeren entziehen sie dem Sumpf 276 Liter Wasser. Bei den riesigen Mengen, welche die Grossverteiler den spanischen Produzenten abkaufen und schon im Winter zu Spottpreisen anbieten, wirkt sich dies massiv auf den Wasserhaushalt des Weltnaturerbes aus. Es lohnt sich, den Kassensturzfilm des Schweizer Fernsehens vom 24. April 2012 anzuschauen, aus dem diese Informationen stammen: Erdbeergenuss gefährdet Naturschutzgebiet. Und wie steht es mit den Pflanzenschutzmitteln?

Nichts Neues, schon lange kennt man die Probleme, getan wird nichts oder nur wenig. Die Besänftigungsversuche der Grossverteiler überzeugen nicht. Doch auch der im Kassensturz-Film auftretende Schweizer Erdbeerproduzent verschweigt einiges. Die kostspieligen Bewässerungsanlagen werden nicht nur für Extremjahre wie 2003 erstellt. Weil Erdbeeren Wassermangel nicht ertragen, wird vorsichtshalber bei kritischen Bedingungen bewässert und bei Bedarf bedüngt. Dann darf man das Problem der Pflanzenschutzmittel-Rückstände nicht vergessen. Zahlreich sind die Krankheitserreger und Schädlinge, welche die Erdbeerkulturen bedrohen, entsprechend ausgeklügelt muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sein, besonders bei den Frühkulturen unter Plastik; auch das ökotoxikologisch bedenkliche Kupfer wird da und dort eingesetzt. Erdbeeren gehören daher zu den Obstarten mit den höchsten PSM-Rückständen. Spanien ist bekannt für einen „grosszügigen“ Einsatz von PSMs. Dann gibt es noch das Problem mit den Arbeitskräften, worüber Adi in Adi’s Agro Blog im neuesten Artikel geschrieben hat: Der freizügige Schnitt ins eigene Fleisch.

Heidis frühere Artikel zum Thema:
Jetzt Himbeeren kaufen?
SUISSE GARANTIE ohne Ausländer?

25.3.12 HOME


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