Schlechter Zustand der meisten Bäche: Forschen allein genügt nicht!

Viele Schweizer Bäche weisen Beeinträchtigungen durch menschliche Einflüsse auf – so auch dieser Bach bei Ossingen ZH (Foto: Andri Bryner).

Viele Schweizer Bäche weisen Beeinträchtigungen durch menschliche Einflüsse auf – so auch dieser Bach bei Ossingen ZH (Foto: Andri Bryner).

Die Eawag, das Wasserforschungsinstitut der ETH, berichtete am 6.5.24 über den Zustand der Bäche in der Schweiz:

Defizite im ökologischen Zustand Schweizer Bäche

Die Untersuchung von 99 Schweizer Bächen zeigt: Die Mehrheit weist wesentliche Defizite beim ökologischen Zustand auf und kann ihre Funktion als Lebensraum für Tiere nur eingeschränkt erfüllen. In über 70% der untersuchten Gewässer fehlen Insektenlarven und andere Kleinlebewesen, die empfindlich auf Pestizide reagieren. Statistische Auswertungen deuten darauf hin, dass diese Organismen insbesondere dann beeinträchtigt werden, wenn die Struktur und Morphologie des Bachbetts verändert wurde oder wenn der Anteil an Landwirtschaftsflächen im Einzugsgebiet hoch ist.

Kleine Bäche und Flüsse bilden den grössten Teil des 65’000 km langen Gewässernetzes der Schweiz, und sie beherbergen eine vielfältige Fauna. Viele dieser Gewässer sind aber stark von menschgemachten Beeinträchtigungen betroffen. Fast ein Viertel ist eingedolt oder es wurden andere Veränderungen an der Struktur der Bachbetten vorgenommen. Zudem sind die Bäche in stark landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten oft durch Pestizide belastet.

…Die Studie bestätigt somit, dass die Insektengemeinschaften in einem grossen Teil der Schweizer Bäche mit einer zu hohen Pestizidbelastung und einem schlechten ökomorphologischen Zustand stark gestört sind. Sie unterstreicht damit die Dringlichkeit von Massnahmen zum Schutz und zur Aufwertung dieser Gewässer. Eine Reduzierung der menschlichen Einflüsse ist entscheidend, um die Lebensräume für Tiere zu erhalten und die Biodiversität zu schützen.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag Defizite im ökologischen Zustand Schweizer Bäche. Eawag 6.5.24

Pestizide in Oberflächengewässern:
Markus Ritter versteht das Problem nicht!

Im Vorfeld der Pestizidinitiativen zogen die Bauern alle Register, um die Initiativen zu bodigen. Ein Beispiel ist das Vorweisen der Pestizidkonzentration im Rhein (0,9 Tonnen). Heidi schrieb am 11.5.21:

„Im Zeitalter von Twitter und Facebook lesen viele Leute nur noch oberflächlich und verstehen dann das Problem nicht, so Markus Ritter. Heidi empfiehlt allen, die den Problemen auf den Grund gehen wollen, Heidis Mist zu lesen.

Ritter hat, wie viele vor ihm, die Verschmutzungs-Tonnen, die angeblich pro Jahr den Rhein hinunterfliessen, auf Facebook veröffentlicht und will uns einmal mehr weis machen, dass Pestizide keine Rolle spielen. In seinem Diagramm hat er sogar noch einen grünen Pfeil eingezeichnet. Peter Jaeggi hat diese Lüge mit Hinweis auf Heidis Mist entlarvt. Typisch ist, dass Ritter auf die Quelle hinweist, nämlich den Bundesratsbericht vom 16.6.17. Im Gegensatz zu Ritter hat Heidi diesen konsultiert. Heidi empfiehlt Markus Ritter und seinen Facebook-KollegInnen ihren Beitrag vom 16.3.21. Dort erklärt sie was von den Rhein-Zahlen zu halten ist:

  • Die Pestizidmengen, die den Rhein hinunterfliessen sind kein grosses Öko-Problem, sondern die Pestizid-Konzentrationen in den zahlreichen Bächen und Bächlein. Weiss das der Präsident des Bauernverbands, Markus Ritter, wirklich nicht?
  • Die Zahlen in der Tabelle des Bundesrats sind nur Beispiele. Die SBV-Kampagnen-Verantwortlichen machen flux daraus Totale, z.B. zählen sie die Werte von drei Pestiziden-Wirkstoffen zusammen, wo es doch deren etwa 300 gibt. Und die ARAs sind am Aufrüsten, also werden diese zum grossen Teil harmlosen Substanzen in Zukunft abnehmen im Rhein.

…“

Pestizide in Oberflächengewässern: Markus Ritter versteht das Problem nicht! Heidis Mist 11.5.21

Heidi meint: „Bauern verweisen gerne auf die geringe Pestizidkonzentration in grossen Flüssen wie dem Rhein, wo die Verdünnung „heile Welt“ vortäuscht.“

8.5.24 HOME

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