Warum essen wir alle Dinge, die keine Lebensmittel sind… und warum können wir nicht aufhören?

31. Mai 2023

Chris van Tulleken in Penguin-Book-Video 5 Ways To Identify Ultra-Processed Foods. Mit einem Klick auf das Bild geht es zum Video.

Der Arzt, Wissenschaftler und TV-Moderator Chris van Tulleken schreibt in seinem neuen Buch, Ultra-Processed People: Warum essen wir alle Dinge, die keine Lebensmittel sind … und warum können wir nicht damit aufhören? Heidi hat die Buchbeschreibung für Sie übersetzt:

Das Buch ist eine augenöffnende Untersuchung der Wissenschaft, Wirtschaft, Geschichte und Produktion von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln.

Es liegt nicht an Ihnen, sondern an den Lebensmitteln

Wir sind in ein neues „Zeitalter des Essens“ eingetreten, in dem die meisten unserer Kalorien aus einer völlig neuartigen Gruppe von Stoffen stammen, die als ultraverarbeitete Lebensmittel bezeichnet werden – Lebensmittel, die industriell verarbeitet und so konzipiert und vermarktet werden, dass sie süchtig machen. Aber wissen wir wirklich, was sie mit unserem Körper anstellen?

Begleiten Sie Chris auf seiner Reise durch die Welt der Lebensmittelwissenschaft und der ultraverarbeiteten-Lebensmittel-Diät, um herauszufinden, was wirklich vor sich geht. Finden Sie heraus, warum Bewegung und Willenskraft uns nicht retten können und was ultraverarbeitete Lebensmittel wirklich mit unserem Körper, unserer Gesundheit, unserem Gewicht und unserem Planeten macht (Hinweis: nichts Gutes).

Viel zu lange hat man uns gesagt, dass wir einfach andere Entscheidungen treffen müssen, obwohl wir in Wirklichkeit in einem Ernährungsumfeld leben, das uns das fast unmöglich macht. In diesem Buch geht es also um unsere Rechte. Das Recht zu wissen, was wir essen und was es mit unserem Körper macht, und das Recht auf gute, erschwingliche Lebensmittel.

Was sind ultraverarbeitete Lebensmittel?

Es gibt keine einheitliche Definition dafür, was ein Lebensmittel „ultraverarbeitet“ macht, aber Ernährungswissenschaftler tendieren dazu, den Begriff auf Lebensmittel anzuwenden, die das Ergebnis intensiver Herstellungsprozesse sind. Dazu gehören Lebensmittel, denen Zucker, Fette und Salze zugesetzt wurden, die aber oft auch Zutaten aus anderen Lebensmitteln enthalten, wie z. B. Maissirup mit hohem Fructosegehalt, Maltodextrin, Gluten und gehärtete Öle.

Die Menschen werden mit falschen Informationen gefüttert

In einem Interview im New Scientist vom 29.4.23 mit dem Titel How ultra-processed food harms your health and how to fix the problem vom liest Heidi z.B.:

„Von Cocktailwürstchen bis hin zu Fertiggerichten – ultra-verarbeitete Lebensmittel stehen schon lange im Verdacht, ernährungsphysiologisch minderwertig zu sein. Die meisten Ernährungsrichtlinien besagen, dass dies daran liegt, dass sie in der Regel viel Fett, Zucker und Salz enthalten. Doch dabei wird etwas Entscheidendes übersehen: ultraverarbeitetete Lebensmittel.

Chris van Tulleken: Die industriellen Prozesse bei der Herstellung von Lebensmitteln verändern deren chemische und physikalische Struktur. Sie reduzieren die Nahrungspflanzen auf ihre Kernbestandteile, wie z. B. Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt, der aus Maisstärke hergestellt wird, oder hydrolisiertes pflanzliches Eiweiss aus Sojabohnen, das dann in Substanzen umformuliert wird, die sehr schmackhaft und kalorienreich sind. Bei diesen Verfahren werden Ballaststoffe und Mikronährstoffe entfernt. Dann werden Zutaten hinzugefügt, mit denen unser Körper nicht zurechtkommt, wie z. B. künstliche Aromastoffe und Emulgatoren. Wir haben uns daran gewöhnt, natürlich angeordnete Matrizen verschiedener chemischer Bestandteile zu essen, und wenn man sie in ihre molekularen Bestandteile zerlegt und sie chemisch verändert, scheinen sie auf ganz andere Weise mit dem Körper zu interagieren. So hat eine Studie gezeigt, dass der Körper auf den Verzehr eines Apfels langsamer auf Zucker und Insulin reagiert als auf Apfelsaft oder einen rohen Apfel-Smoothie.

Emulgatoren sind eine Vielzahl von Chemikalien, die Fett mit Wasser verbinden – wie Seife, mit der man sich das Öl von den Händen waschen kann. Diese künstlichen Emulgatoren in Lebensmitteln wirken ein bisschen wie Reinigungsmittel und schrubben unseren Darm. Unser Darm ist mit einer Schleimschicht überzogen, in der sich Billionen von Bakterien befinden, die eng mit der Gesundheit verbunden sind. Studien zeigen, dass bestimmte Emulgatoren wie Carboxymethylcellulose die Durchlässigkeit der Darmbarriere zu erhöhen scheinen und die Menge der Bakterien, die aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen, vergrössern. Sie können auch die Populationen der im Darm lebenden Bakterien verändern, und zwar von allgemein gesundheitsfördernden zu gesundheitsschädigenden Bakterien, und Entzündungen fördern.

… Schliesslich müssen wir Packungen mit ultra-verarbeiteten Lebensmitteln kennzeichnen. Irgendwann müssen wir uns überlegen, wie wir ultraverarbeitete Lebensmittel definieren, und das ist eine echte Herausforderung. Aber es gibt eine Menge Kurzformen. Wenn man nur Lebensmittel mit einem künstlichen Emulgator, einem nicht nahrhaften Süssstoff oder einem hohen Fett-, Salz- und Zuckergehalt definiert, dann sind mehr als 90 Prozent der ultraverarbeiteten Lebensmittel damit abgedeckt.

… Ich habe kein Interesse an einem Nanny-Staat. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe der Regierungen ist, den Menschen vorzuschreiben, wie sie essen sollen. Ich denke, es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem gute Lebensmittel erschwinglich sind, in dem die Menschen nicht mit schlechten Lebensmitteln gesättigt sind und in dem die schlechten Lebensmittel klar gekennzeichnet sind.“

Ultra-Processed People. Chris van Tulleken, Penguin Book (Orell Füssli)

How ultra-processed food harms your health and how to fix the problem. Clare Wilson, New Scientist 26.4.23

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Vorfreude auf Erdbeeren

27. Mai 2023

Eine Weile wird es noch dauern bis die Erdbeeren reif sind ...

Eine Weile wird es noch dauern bis die Erdbeeren reif sind …

Wer sich nicht durch die Grossverteiler verführen liess und auch im Winter Erdbeeren gegessen hat, welche mit Wasser aus Raubbau produziert wurden, freut sich jetzt auf die ersten Schweizer Erdbeeren oder die chemiefrei im eigenen Garten gezogenen. Erdbeeren gehören zu den am meisten mit Pestiziden behandelten Beeren, also auf Bio achten! Auch wenn die Grenzwerte der verschiedenen Pestizide eingehalten werden, die Wirkung der Cocktails ist unbekannt.

Nun werden Heidis Erdbeeren auf Holzwolle aus dem Toggenburg gebettet. Dies ist nicht nur die einzige Schweizer Holzwolle, sondern auch die beste, die erhältlich ist. Achten Sie beim Kauf darauf: Agrohobby Holzwolle von Lindner Suisse schützt vor Fäunis und Schmutz. Auch geeignet zum Unterlegen von Zucchetti, Melonen usw.

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Sonnenwärme und fleissige Regenwürmer

26. Mai 2023

Manchmal sieht man die Vielfalt erst richtig auf einem Foto, etwa das Insekt auf dem Schilf.

Manchmal sieht man die Vielfalt erst richtig auf einem Foto, etwa das Insekt auf dem Schilf.

Wer einen Garten hat, muss jetzt ziemlich viel arbeiten. Das macht ja auch Spass und zwischendurch darf man ruhig die Vielfalt und Schönheit geniessen. Jetzt hat Heidi gerade Rhabarber geschnitten für die Wähe am Mittag und die Blätter zum Schutze des Bodens vor Hitze zwischen die Saatreihen gelegt, wie auch sonst allerlei „Unkraut“. Offensichtlich lieben die Regenwürmer Rhabarberblätter, denn regelmässig ziehen sie einen Teil der in drei Teile geschnittenen Blätter in die Erde.

Viel gäbe es zum Schreiben, aber jetzt hat der Garten Priorität. Angezogenes setzen, Kartoffeln häufeln, Töpfe wässern und dem emsigen Treiben der Insekten zuschauen, etwa Wildbienen auf dem Storchenschnabel. Der Compi darf ruhig schlafen!

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Von Autobahnen und Klimaerwärmung…

23. Mai 2023

NaNas Beitrag zur Stau-Problematik... Wie wäre es mit INTELLIGENTEN Lösungen?

NaNas Beitrag zur Stau-Problematik… Wie wäre es mit INTELLIGENTEN Lösungen?

Watson berichtete am 19.5.23:

„Der Bundesrat will mehr Autobahn. Geht es nach der Regierung, soll die A1 auf den Streckenabschnitten Bern-Zürich und Lausanne-Genf auf «mindestens» sechs Spuren ausgebaut werden. Eine Forderung von Erich Hess (SVP/BE) ist beim Bundesrat auf Gegenliebe gestossen.

Warum der Bundesrat mehr Asphalt will, sagt er indes nicht. Bei der am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf den Vorstoss fehlt die Begründung. Einfach nur ein trockenes: «Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.» Federführend ist hier das Departement von Albert Rösti (SVP)…“ ex Präsident von Auto Schweiz. ABER das Parlament muss noch zustimmen. Widerstand angekündigt haben die Linken im Rat.

Auch wenn künftig ein paar E-Autos mehr auf den Autobahnen sein werden, längst nicht aller Strom kommt aus CO2-freier Produktion und Bau und Unterhalt werden kaum klimaneutral sein. Also werfen wir noch einen Blick auf die nature briefing von heute 22.5.23:

Was 1,5 ℃ der globalen Erwärmung wirklich bedeuten

Letzte Woche sagten Meteorologen voraus, dass die globale Durchschnittstemperatur in einem einzigen Jahr innerhalb der nächsten fünf Jahre wahrscheinlich 1,5 ℃ über dem vorindustriellen Niveau liegen wird. Dieser Meilenstein erinnert an das ehrgeizige Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten. Aber die beiden Meilensteine sind nicht dasselbe.

  • Das Pariser Ziel ist definiert als die Mitte des ersten 20-Jahres-Zeitraums, in dem die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur um 1,5 ºC wärmer ist als der Durchschnitt von 1850-1900.
  • Eine globale Bestandsaufnahme zur Vorbereitung der nächsten Tagung des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (COP28) im November ergab, dass die globalen Treibhausgasemissionen ihren Höhepunkt vor 2025 erreichen müssten, um eine 50-prozentige Chance auf das Erreichen des Ziels zu haben; dies ist bisher nicht geschehen.
  • Da die globale Erwärmung ungleichmässig verläuft, lebt derzeit mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung in Regionen, in denen die Erwärmung bereits in mindestens einer Jahreszeit 1,5 ºC überschritten hat.
  • Wichtiger als die Frage, wann die Erde 1,5 ºC erreicht, ist die Frage, wie stark sich der Planet erwärmen wird und wann dies der Fall sein wird. „Mit jedem Zehntelgrad über 2 ºC sind die Auswirkungen auf das System nachhaltiger und systematischer“, sagt William Solecki, Professor an der City University of New York. Diese Zahlen werden erst in einigen Jahrzehnten erkennbar sein.

A1 soll «mindestens» sechs Spuren bekommen: Bundesrat unterstützt brisante SVP-Forderung. Watson 11.5.23

Motion: Autobahn A1 auf sechs Spuren ausbauen. Eingereicht von: Hess Eric, Fraktion der Schweizerischen Volkspartei

When will global warming actually hit the landmark 1.5 ºC limit? Nature News Explainer 19.5.23

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Hunderte teils hochgiftige, krebserregende Substanzen im Pneu-Abrieb

22. Mai 2023

Das ist der Beitrag "Fragen und Antworten 2" 2019 von NaNa ... es gibt noch die "Fragen und Antworten 1" ... demnächst!

Das ist der Cartoon „Fragen und Antworten 2“ 2019 von NaNa … es gibt noch die „Fragen und Antworten 1“ … demnächst!

Eigentlich wollte Heidi den Abend mit Lesen geniessen, aber da kam ein Brief von NaNa: „Mir kam eine passende Zeichnung von 2019 in den Sinn und ich schaute mal zuerst bei meiner Sammlung und dann in deiner Galerie nach. Es könnte sein dass sie im Datendschungel untergegangen ist. Sie ist wohl immer noch aktuell… bzw. die Menge garantiert noch gestiegen. Die Dimensionen unserer zivilisatorischen in- und outputs sind so gross, dass es unser Vorstellungvermögen übertrifft und darum verdrängen wir es ja auch.“

Es ist tatsächlich so, dass dieser Cartoon inkl. Text dazu immer noch im NaNa-Eingangsordner „Cartoon“ liegt. Das war 2019! Das Problem ist keineswegs gelöst, nein im Gegenteil, es ist noch grösser geworden.

Beitrag von NaNa zum Reifenabrieb

SRF: Reifenabrieb ist ein Problem Mikrogummi ist schlimmer als Mikroplastik.

Auch Elektrofahrzeuge schaden der Gesundheit

21. Mai 2023

Chemikalien aus Pneuabrieb können von Pflanzen aufgenommen werden. Darüber hat Heidi gestern berichtet Von der Strasse auf den Teller: Salat nimmt giftige Zusatzstoffe aus Reifenabrieb auf. Aber der Automobilverkehr verursacht Luftverschmutzungen, die nicht einfach ignoriert werden können.

Frank Kelly vom Imperial College London:

„Der Vorteil des Umstiegs auf ein Elektrofahrzeug ist aus Sicht der Abgasemissionen eigentlich ziemlich gering“, sagt Kelly. Und da Elektrofahrzeuge durch ihre Reifen, Bremsen und den Strassenverschleiss immer noch Schadstoffe produzieren, wird die Luftverschmutzung nicht völlig verschwinden. „Wir werden immer noch ein ziemlich grosses Problem in unseren Städten haben“, sagt Kelly.

Deshalb müssen die Regierungen mehr tun, um die Abhängigkeit vom Auto zu verringern, vor allem in städtischen Gebieten, sagt Kelly. „Saubere öffentliche Verkehrsmittel sind die Lösung für unser Luftverschmutzungsproblem in städtischen Gebieten“, sagt er. „Und eigentlich sollten wir alle privaten Fahrzeuge so weit wie möglich minimieren, anstatt die steigende Zahl zu feiern.

Zitat aus: Electric vehicles are rapidly taking off – but is that a good thing? Madeleine Cuff, New Scientist 6.5.23

OECD-Studie zur Luftverschmutzung durch den Strassenverkehr

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in folgender OECD-Studie.

Mehr als 100 Studien zeigen, dass nicht-abgasbedingte Emissionen weltweit in ähnlicher Weise wie Abgasemissionen zu Feinstaub PM2,5 und stärker als Abgasemissionen zu PM10 in der Luft beitragen. Die Aufwirbelung von Strassenstaub ist die wichtigste Quelle für PM10 aus dem Strassenverkehr und die zweitwichtigste Quelle für PM2,5 (nach Abgasemissionen). Darüber hinaus zeigen Emissionstrends und -prognosen, dass die nicht abgasbedingten Emissionen die primären Abgasemissionen von PM2,5 und PM10 bereits überholt haben und ihr relativer Anteil an den Gesamtemissionen des Strassenverkehrs wahrscheinlich weiter zunehmen wird.

Die Auswirkungen der nicht-abgasbedingten Emissionen sind in Ländern, in denen Spikereifen (und Traktionssand) verwendet werden, um die Reibung bei Schnee und Eis zu verbessern, besonders gross.

In mehr als 50 epidemiologischen Studien wurden die gesundheitlichen Folgen untersucht, die mit Indikatoren für die nicht-abgasbedingte PM-Exposition zusammenhängen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber PM-Emissionen, insbesondere PM2,5, mit einer Vielzahl von kurz- und langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist. Diese Auswirkungen zeigen sich in Form eines erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und Entwicklungserkrankungen sowie einer erhöhten Gesamtsterblichkeit.

Diese Erkenntnisse zeigen, dass sofortige politische Massnahmen erforderlich sind, um die nicht abgasbedingten Emissionen zu mindern und ihre Folgen für die Luftqualität und die öffentliche Gesundheit zu verhindern.

Non-exhaust Particulate Emissions from Road Transport : An Ignored Environmental Policy Challenge. OECD-Studie 7.12.20

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Von der Strasse auf den Teller: Salat nimmt giftige Zusatzstoffe aus Reifenabrieb auf

20. Mai 2023

Quelle: Uptake, Metabolism, and Accumulation of Tire Wear Particle-Derived Compounds in Lettuce. Stephanie Castan et al., Environmental Science & Technology. 28.12.22

Es gibt Leute, die glauben, mit den E-Fahrzeugen sei das Klima und somit die Welt mehr oder weniger gerettet. So einfach ist es nicht, denn es gibt zusätzlich zum Ressourcen-, Batterien- und Landverbrauchsproblem noch weitere, etwa den Reifenabrieb. Wie in Plastik, so sind im Reifenmaterial Chemikalien enthalten von denen man die Giftigkeit kaum kennt. Nanoplastik kann (genauso wie übrigens auch Glyphosat) die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Darüber hat Daniela Gschweng im Infosperber vom 15.5.23 berichtet: Plastik im Kopf.

Von Reifenabriebpartikeln abgeleitete Verbindungen können für Verbraucher sehr bedenklich sein, wenn sie in der Wurzelzone essbarer Pflanzen freigesetzt werden. Forschende der Universität Wien, Umwelt-Geowissenschaften, setzten Salatpflanzen den aus Reifenabriebpartikeln gewonnenen Verbindungen aus: Diphenylguanidin (DPG), Hexamethoxymethylmelamin (HMMM), Benzothiazol (BTZ), N-Phenyl-N′-(1,3-dimethylbutyl)-p-phenylendiamin (6PPD), und sein Chinon-Umwandlungsprodukt (6PPD-q) in Konzentrationen von 1 mg pro Liter in hydroponischen Lösungen über 14 Tage. Sie wollten wissen, ob diese Verbindungen von den Pflanzen aufgenommen und verstoffwechselt werden.

In der Annahme, dass Reifenabriebpartikel eine langfristige Quelle dieser abgeleiteten Verbindungen für Pflanzen sein könnten, untersuchten die WissenschaftlerInnen weiter die Auswirkung der Auslaugung von Reifenabriebpartikeln auf die Konzentration von Sickerwasserverbindungen in Salatblättern, indem sie ständig auslaugende Reifenabriebpartiel zu den hydroponischen Lösungen hinzufügten.

Diese Studie zeigt, dass aus Reifen stammende Verbindungen leicht von Kopfsalat aufgenommen werden, wobei maximale Blattkonzentrationen zwischen ∼0,75 (6PPD) und 20 μg g-1 (HMMM) gemessen wurden. Obwohl diese Verbindungen in der Pflanze metabolisiert wurden, identifizierten sie mehrere Umwandlungsprodukte, von denen sich die meisten in den Salatblättern als stabiler erwiesen als die Ausgangsverbindungen. Darüber hinaus führte die kontinuierliche Auswaschung von Reifenabriebpartikeln zu einer erneuten Zufuhr und Auffüllung der verstoffwechselten Verbindungen in den Blättern des Kopfsalats.

Die Stabilität der metabolisierten Reifenabrieb-Verbindungen mit weitgehend unbekannten Toxizitäten ist besonders besorgniserregend und ein wichtiger neuer Aspekt für die Bewertung der Auswirkungen von Reifenabriebpartikeln in der Umwelt, folgern die WissenschaftlerInnen.

Lesen Sie die Medieninformation der Universität Wien vom 2.1.23: Von der Straße auf den Teller: Salat nimmt giftige Zusatzstoffe aus Reifenabrieb auf

Uptake, Metabolism, and Accumulation of Tire Wear Particle-Derived Compounds in Lettuce. Stephanie Castan et al., Environmental Science & Technology. 28.12.22Environmental Science & Technology. 28.12.22

Plastik im Kopf. Daniela Gschweng, Infosperber 15.5.23

Horrifying: Commonly Used Agricultural Herbicide Can Cross the Blood-Brain Barrier. SciTechDaily 30.4.23

Glyphosate infiltrates the brain and increases pro-inflammatory cytokine TNFα: implications for neurodegenerative disorders. Joanna K. Winstone et al., Journal of Neuroinflammation

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25. Mai 2023: Besichtigung einer der grössten Gewässerrenaturierungen der Schweiz

19. Mai 2023

Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Holosem lädt ein zur Nachmittagsexkursion über die Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD). Die Renaturierung des Nozon ist eine der grössten in der Schweiz. Viele Hektaren wurden mit autochthonem Saatgut begrünt und haben sich prächtig entwickelt. BesucherInnen haben die Gelegenheit, verschiedene Ansaatmethoden miteinander zu vergleichen und das spannende Projekt mit den Verantwortlichen am Ort zu begutachten.

ReferentInnen

Christelle Schneider, Biotec SA
Daniel Slodowicz, HoloSem

Daniel Kuster, HoloSem

25. Mai 2023, 15:00 bis 17:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz Aldi Suisse, Chemin des Taborneires 6, 1350 Orbe (VD)
Anschliessend kleiner Apéro zum Fachsimpeln und Netzwerken

Anmeldung und Rückfragen: ds@holosem.ch
+41 77 486 38 83 Daniel Slodowicz

Ö+L GMBH / HOLOSEM
Litzibuch, CH-8966 Oberwil-Lieli

www.holosem.ch

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

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Weltweite Bedrohung der Ernährungssicherheit durch Pilzkrankheiten

18. Mai 2023

Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Quelle: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Eva Stukenbrock, Sarah Gurr, Nature Comment 2.5.23

Eine stärkere Sensibilisierung von Politik und Öffentlichkeit für die Notlage der weltweiten Nutzpflanzen in Bezug auf Pilzkrankheiten sei von entscheidender Bedeutung, um eine grosse Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit abzuwenden, das schreiben Eva Stukenbrock, Professorin und Leiterin der Gruppe Umweltgenomik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland, und Sarah Gurr, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Ernährungssicherheit an der Universität von Exeter, UK, in einem Kommentar in Nature vom 2.5.23.

Im Oktober 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre erste Liste von Pilzerregern, die Menschen infizieren, und warnte davor, dass bestimmte, immer häufiger auftretende krankheitsverursachende Pilzstämme Resistenzen gegen bekannte Antimykotika erworben haben. Obwohl jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Menschen an Pilzkrankheiten sterben, ist die WHO-Liste der erste globale Versuch, systematisch Prioritäten für die Überwachung, Forschung und Entwicklung sowie für Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in Bezug auf Pilzerreger zu setzen.

Pilzproblem in der Landwirtschaft steigt

Das Bewusstsein für die durch Pilzkrankheiten verursachte Notlage der weltweiten Nutzpflanzen müsse viel stärker geschärft werden, ebenso wie die Investitionen der Regierungen und des privaten Sektors in die Erforschung von Pilzkulturen, schreiben Stukenbrock und Gurr.

Hunderte von Pilzkrankheiten befallen die 168 Kulturpflanzen, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als wichtig für die menschliche Ernährung eingestuft werden. Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von Fungiziden und des Anbaus krankheitsresistenterer Sorten verlieren die Landwirte weltweit jedes Jahr zwischen 10 und 23 Prozent ihrer Ernte durch Pilzkrankheiten und weitere 10 bis 20 Prozent gehen nach der Ernte verloren. Die fünf wichtigsten Kalorienpflanzen – Reis, Weizen, Mais, Sojabohnen und Kartoffeln – können z.B. vom Reisblastpilz, Weizenstängelrost, Maisrost, Sojarost und der Kartoffelfäule befallen werden. Die Verluste durch diese Pilze entsprechen einer Menge an Lebensmitteln, die ausreicht, um 600 bis 4’000 Millionen Menschen ein Jahr lang mit 2’000 Kalorien pro Tag zu versorgen. Diese Verluste werden in einer sich erwärmenden Welt wahrscheinlich zunehmen.

Pilze sind äusserst effektive Krankheitserreger. Sie produzieren riesige Mengen an Sporen. Die Sporen einiger Arten können im Boden überleben und bis zu 40 Jahre lang lebensfähig bleiben und z.B. die Sporen des Weizenstängelrosts können zwischen Kontinenten reisen. Pilze weisen auch ein phänomenales Mass an genetischer Variation und Plastizität auf. In einigen Fällen ist auch der Gen-Transfer zwischen Pilzen und Bakterien oder Pflanzen möglich.

Probleme verursacht durch moderne Landwirtschaft

Die aktuellen Probleme sind entstanden, weil die Anpassungsfähigkeit der Pilze auf moderne landwirtschaftliche Praktiken trifft. Die meisten Monokulturen bestehen aus riesigen Flächen mit genetisch einheitlichen Pflanzen. Die grösste Monokultur der Welt ist ein mehr als 14’000 Hektar grosses Feld mit genetisch einheitlichem Weizen in Kanada. Diese bieten einer so produktiven und sich schnell entwickelnden Gruppe von Organismen ideale Nahrungs- und Brutstätten. Hinzu kommt, dass der zunehmend verbreitete Einsatz von Fungiziden, die auf einen einzelnen zellulären Prozess des Pilzes abzielen zum Entstehen von Fungizidresistenzen geführt hat.

Seit den 1990er Jahren bewegen sich die Pilzerreger mit einer Geschwindigkeit von rund 7 km pro Jahr polwärts. Landwirte haben bereits Weizenstängelrost-Infektionen, die normalerweise in den Tropen auftreten, in Irland und England gemeldet. Steigende Temperaturen könnten auch die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihrem Mikrobiom, einschliesslich Symbionten, die in Pflanzen leben, beeinträchtigen. Solche harmlosen Pilze könnten pathogen werden, wenn Pflanzen ihre Physiologie als Reaktion auf Umweltstress verändern. Darüber hinaus könnte die Toleranz von Pilzen gegenüber höheren Temperaturen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass opportunistische, im Boden lebende Krankheitserreger den Wirt wechseln und bei Tieren oder Menschen pathogen werden.

Zu diesen Problemen kommt noch der Druck auf das Nahrungsmittelsystem durch die wachsende Bevölkerung hinzu. Die Menschheit steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion.

Nutzpflanzen besser schützen

Um die Nutzpflanzen der Welt besser vor Pilzkrankheiten zu schützen, bedürfe es eines viel einheitlicheren Ansatzes als bisher – mit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Landwirten, der Agrarindustrie, Pflanzenzüchtern, Biologen für Pflanzenkrankheiten, Regierungen und politischen Entscheidungsträgern und sogar philanthropischen Geldgebern.

Es reicht nicht mehr aus, sich auf Pflegemassnahmen wie die Beseitigung oder Verbrennung von erkranktem Pflanzengewebe abzustützen, konventionelle Methoden zur Züchtung von Pflanzen auf einzelne Krankheitsresistenzgene oder das Sprühen von Fungiziden, die überwiegend nur an einer Stelle wirken, zu konzentrieren. Landwirte und andere Beteiligte müssen sich verschiedene technische Innovationen zunutze machen, um Pflanzenkrankheiten wirksamer zu überwachen, zu verwalten und zu bekämpfen. Es werden bereits mehrere Ansätze entwickelt oder eingesetzt, um die Auswirkungen von Krankheiten zu begrenzen und die Ernteerträge zu schützen.

  • Entdeckung und Entwicklung von Pilzbekämpfungsmitteln
    Es sei an der Zeit, sich nicht mehr auf Fungizide zu verlassen, die nur an einer Stelle angreifen, sondern nach Verbindungen zu suchen, die auf mehrere Prozesse im Krankheitserreger abzielen. Im Jahr 2020 entdeckte ein interdisziplinäres Forschungsteam an der Universität von Exeter (Grossbritannien) ein interessantes Kandidatenmolekül – ein lipophiles Kation (C18-SMe2+), das auf mehrere Pilzprozesse abzielt.
  • Für eine grössere Vielfalt auf den Feldern
    Der Anbau von Saatgutmischungen, in denen mehrere Kulturpflanzen mit unterschiedlichen Resistenzgenen kombiniert werden, könnte eine wichtige Möglichkeit sein, die Entwicklung von Krankheitserregern zu verlangsamen. Im Jahr 2022 wurden in Dänemark rund 25 Prozent der gesamten Weizenproduktion mit gemischten Sorten angebaut, die ausgewählt wurden, weil sie ähnlich schnell wachsen und komplementäre Krankheitsresistenzgene tragen. Diese Sorten könnten die Ausbreitung von Krankheiten und die Erosion von Resistenzgenen verringern.
  • Krankheitsfrüherkennung und -überwachung
    Künstliche Intelligenz, Satelliten, Fernerkundungsinstrumente (z. B. Drohnen), Anreize für Landwirte, Krankheiten zu melden, und gemeinschaftliche Wissenschaftsprojekte, die die Öffentlichkeit in die Meldung von Pflanzenkrankheiten bei Nutzpflanzen und bei Wildarten einbeziehen, führen allmählich zu einer wirksameren Überwachung von Pilzkrankheiten. Genauere Krankheitsvorhersagen könnten wiederum frühzeitige Interventionen auslösen, um Ernteausfälle zu vermeiden.
  • Krankheitsresistenz und Pflanzenimmunität
    Bei der konventionellen Pflanzenzüchtung werden in eine bestimmte Sorte ein oder zwei Gene eingeführt, die eine Resistenz gegen eine bestimmte Krankheit verleihen, die so genannten R-Gene. Doch obwohl Krankheitserreger diese durch R-Gene vermittelte Resistenz innerhalb weniger Jahre überwinden können, kann es 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Forscher ein R-Gen entlarven und ein Agrarunternehmen die neue Sorte verkauft. Die Einbindung von zwei oder mehr R-Genen kann die Resistenz gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern erweitern. Feldstudien haben jedoch gezeigt, dass die auf diese Weise erreichte Resistenz nur von kurzer Dauer sein kann.
    Pflanzen verfügen jedoch über ein früheres Erkennungssystem für Krankheitserreger.  Diese Rezeptoren werden als Mustererkennungsrezeptoren (PRRs) bezeichnet. Diese Art der „Immunstärkung“ könnte mit neuen, mit R-Genen veränderten Sorten oder durch R-Gen-Pyramidierung mit Hilfe der konventionellen Züchtung kombiniert werden, um eine dauerhaftere und umfassendere Resistenz gegen die wichtigsten Krankheitserreger zu erreichen. Ein wesentliches Hindernis für die schnelle und effiziente Nutzung dieses Ansatzes – insbesondere in Europa – sei der öffentliche und politische Widerstand gegen den Einsatz transgener Pflanzen.
  • Nutzung von Biologika und Pflanzenbiotika
    Biologika sind eine breite Kategorie von Produkten, die von lebenden Organismen stammen. So wie das Interesse an Probiotika in der Medizin in den letzten zehn Jahren zugenommen hat, so ist auch das Interesse an der Verwendung von Biologika im Pflanzenschutz gestiegen.
    Pflanzen wachsen nicht allein – sie gehen Verbindungen mit verschiedenen mikrobiellen Gemeinschaften ein, die eine Rolle bei der Pflanzenentwicklung, Stresstoleranz und Krankheitsresistenz spielen können. In den letzten zehn Jahren haben neue Methoden zur Erstellung von Mikrobenprofilen die Existenz von nützlichen mikrobiellen Netzwerken offenbart. Solche könnten im Boden zur Förderung des Pflanzenwachstums und zur Verbesserung des Krankheitsschutzes eingesetzt werden. Sie dürfen aber die im Boden vorhandenen Mikroben nicht schädigen oder selber pathogen werden.
  • RNA-Verkehr zwischen Pflanzen und Pilzen
    Im Jahr 2013 zeigte ein Forscherteam, dass kleine RNAs (sRNAs) aus dem Grauschimmelpilz Botrytis cinerea an der Immunität beteiligte Gene des Pflanzenwirts ausschalten können. Einige der Forscher zeigten dann, dass doppelsträngige RNAs (dsRNAs) und sRNAs aus dem Pilz Gemüse und Obst bis zu zehn Tage lang vor Grauschimmelkrankheiten schützen können. RNAs werden jedoch nicht nur vom Pilz auf den Wirt übertragen – auch Pflanzenwirte senden Vesikel aus, um Virulenzgene des Pilzes zu unterdrücken. Eine wachsende Zahl von Forschern und neu gegründeten Technologieunternehmen versucht nun, diese natürlich vorkommenden, auf RNA-Interferenz (RNAi) basierenden Transportsysteme zu nutzen, um Nutzpflanzen besser gegen Pilzkrankheiten zu schützen. Dieser Ansatz ist jedoch langwierig und kostspielig und kann in den vielen Ländern, in denen gentechnisch veränderte Pflanzen verboten sind, nicht umgesetzt werden. Daher liegt das Hauptaugenmerk jetzt auf dem sprühinduzierten Gen-Silencing oder SIGS, bei dem sRNAs oder dsRNAs direkt auf Pflanzen aufgebracht werden, als neue, umweltfreundliche und nicht gentechnisch veränderte Pflanzenschutzstrategie. Hiezu besteht jedoch noch Forschungsbedarf.

Eine globale Einrichtung für die Pflanzengesundheit

Zwischen Januar 2020 und Januar 2023 stellte der britische Forschungs- und Innovationsrat (UKRI) rund 686 Millionen US-Dollar für die COVID-19-Forschung zur Verfügung, und weltweit wurden fast 225’000 Artikel über COVID-19 veröffentlicht. Im gleichen Zeitraum gab das UKRI etwa 30 Millionen Dollar für die Erforschung von Pilzkulturen aus, und weltweit wurden etwa 4’000 Arbeiten über Kulturpflanzen und Pilzkrankheiten veröffentlicht. Da die Ernährungssicherheit Gesundheit und Wohlbefinden bedingt, sind Landwirtschaft und Landwirte für die menschliche Gesundheit wohl ebenso wichtig wie Medizin und Gesundheitsdienstleister.

Um der Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch Pilzkrankheiten bei Nutzpflanzen zu begegnen, müssten sich Regierungen, philanthropische Organisationen und private Unternehmen stärker mit dem Problem auseinandersetzen und mehr in diese Forschung investieren.

Das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) ist ein von der FAO unterstütztes Gremium, das die Pflanzenressourcen der Welt vor Krankheitserregern schützen soll. Es ist weit weniger bekannt als andere Gremien, die sich mit Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen befassen, wie z. B. die WHO. Die 180 Mitgliedsstaaten, die das IPPC-Abkommen unterzeichnet haben, müssen zusammenarbeiten, um dies zu ändern, finden Stukenbrock und Gurr.

Da Viren und Bakterien als Erreger menschlicher Krankheiten dominieren, wurde diesen Mikroben viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als Pilzen. Dabei sind Pilze in Nutzpflanzen die mit Abstand wichtigsten Krankheitserreger. Die WHO-Liste der Pilzerreger, die Menschen infizieren, ist ein Schritt, um dieser aussergewöhnlichen, aber wenig erforschten Gruppe von Mikroben mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Um die grössten Bedrohungen für die Lebensmittelsicherheit – und damit für die menschliche Gesundheit – zu bekämpfen, müsse man sich jedoch auch mit den verheerenden Auswirkungen befassen, die Pilze auf die weltweite Lebensmittelversorgung haben und weiterhin haben werden.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Nature Comment 2.5.23

Natur 617, 31-34 (2023)

doi: https://doi.org/10.1038/d41586-023-01465-4

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KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

17. Mai 2023

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

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Es besteht Hoffnung, dass das Schweizer Grundwasser, aus dem 80 Prozent unseres Trinkwassers kommt, wieder sauberer wird, denn das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Sektion Grundwasserschutz aus der Versenkung geholt. Das ist der Moment für einen Hinweis auf den österreichischen Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Der Filmemacher, Alexander Vittorio Papsch-Musikar erzählt mit seinem Dokumentarfilm die Geschichte eines Dorfes, in dem Wasser geschätzt und modern gelebt wird. Hier der Beschrieb:

Ständig Wasser zur Verfügung zu haben ist ein grosses Privileg. Darüber zu verwalten, eine hohe Aufgabe. Der Film „Kostbares Köstendorf | Ein Ort lebt Wasser“ zeigt die Liebe zum eigenen Quellwasser und damit zum Lebensmittel Nummer eins.

Woher kommt es, wohin geht es, wem gehört es? Wasser kommt nicht nur aus der Leitung, sondern verbindet Menschen, sofern sie sich auch drum kümmern. Dies hat sich die Wassergenossenschaft Köstendorf als Herzensaufgabe gemacht. Anhand eines kleinen Dorfes erhalten die ZuschauerInnen Einblicke, wie ein Wassernetz möglichst effizient funktionieren kann, wie damit nachhaltig Energie gewonnen werden kann und wie sehr Menschen dafür brennen, ihr Wasser in „eigenen Reihen“ zu halten. Wasser und das Recht auf Wasser ist ein kostbares Gut und das schenkt man nicht einfach so her.

Köstendorf dient als Vorzeigeprojekt für Dörfer, Städte und Regionen fern ab von Kärnten und soll speziell kleinen Genossenschaften Mut machen, ihr Wasserrecht nicht zu verschenken.

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Trailer KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Film von Alexander Vittorio Papsch-Musikar

Ein Wunder ist geschehen: Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU! Heidis Mist 14.5.23

Auferstehung BAFU-Sektion Grundwasserschutz: Freude herrscht! Heidis Mist 15.5.23

Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht. Heidis Mist 8.10.22

Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten. Heidis Mist 31.12.14

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17.5.23 HOME

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