Wozu?
Ich nenne mich Heidi. Der 23. November 2007 hat einiges in meinem Leben verändert.
Ich erzähle in meinem Blog von Missständen, nicht beachteten Gesetzen, untätigen Behörden, LandwirtInnen und unvernünftigen KonsumentInnen. Wozu? Zum Wohle der Fische im Wasser. Für ein Umdenken bei den Missetätern. Zur Unterstützung all jener, die sich für den Vollzug von Gesetzen und Vorschriften einsetzen. Und für all jene Bauern, welche die Umwelt achten.
Im Laufe der Blog-Jahre habe ich mich auch gefragt, welche Gesetzte geändert werden müssten für einen besseren Schutz des Wassers, unserer wichtigsten Lebensgrundlage.
Klimawandel, Bevölkerungswachstum und die Verschmutzung mit Chemikalien und Plastik beschäftigen mich immer mehr sowie eine Politik, welche den Anforderungen der heutigen Zeit nicht gewachsen ist. Wir brauchen ein zukunftsfähiges Ernährungssystem und nicht die Erfüllung der Wünsche von Lobbyisten.
Auch Schönes, Wissenswertes und Interessantes soll Platz finden.
Zwei Leute haben mich besonders zu dieser Arbeit motiviert: Danke! Eine dritte Person, die partout nicht beim Namen genannt werden will, spornte mich zum Weitermachen an: Merci! Im weiteren danke ich dem Ratgeber der ersten Stunde. Ein besonders herzlicher Dank geht an einen mutigen Beamten, den Heidi im Winter 2011/12 getroffen hat. Laufend kommen neue Namen dazu, Leute mit Sinn für eine lebenswerte Zukunft.
22. März 2012 um 08:47 |
Liebe Heidi,
Mist und Gülle sind Gold Wert!
Ein kleiner Gedankengang zu den Nährstoffkreisläufen in den niederen Regionen unseres Landes: Wir haben/hatten eine ebenso schöne Landschaft, wie ihr Bergler mit einem kleinen Flüsschen Namens Glatt mittendrin. So schön, dass sehr viele Menschen kamen und sehr intensiv Landwirtschaft betrieben, Industrien bauten, ja sogar einen Flughafen mitten im grössten Feuchtgebiet erstellten. Sie drainierten alles mit tönernen Röhren in die schönen Bäche und Flüsse, diese aber legten sie tiefer und begradigten sie. Die reichlich vorhandenen Nährstoffe flossen so den Rhein runter, Nachschub liefert Haber-Bosch in Hülle und Fülle fürs Gemüse und für den Futterbau. Gülle und Mist sind längst voll Nährstoffen aus Brasilianischen Tropenböden (Kraftfutter), aber das spielt keine Rolle, weil die schwemmt’s auch den Rhein runter. Den ganzen Mist dieser feinen Gesellschaft schwemmt’s zum Glück nicht mehr den Rhein runter: Zumindest teilweise wird er in den Kläranlagen als Klärschlamm herausgezogen und dann in den Kehrrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Mineralische Bestandteile landen in“Reaktordeponien“ die Stickoxide werden von den DE-NOX Anlagen zu elementarem Stickstoff umgewandelt. Dieser Prozess wird mit riesigem energetischen Aufwand (Haber-Bosch-Verfahren) schliesslich bei der Düngerherstellung wieder in der umgekehrten Richtung durchlaufen. Derweil bleiben alle unsere Gewässer hoffnungslos überdüngt und wir Zürcher Unterländer dürfen stolz sein, einen der hässlichsten Flüsse der Schweiz zu besitzen.
Wüssten wir mit Mist und Gülle umzugehen, wäre das alles nicht nötig, denn wir produzieren wirklich genug Sch…!
Lasst uns Bäume setzen: Sie sind diejenigen, welche den Bodenorganismen aus mineralischem Erdboden pflanzliches abbaufähiges Material liefern. Denn wir schaffen es nicht unseren eigenen Mist in den Kreislauf zurückzubringen.
Danke für Dein Engagement.