Luftverschmutzung: Unsere Mitschuld am Leiden der thailändischen Bevölkerung

13. Mai 2024
Quelle: 6Gresearch

Quelle: 6Wresearch. Die Schweiz liegt an 8. Stelle des Exportpotentials für Futtermittelexporte aus Thailand in die Schweiz.

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schreibt unter dem Titel Bilaterale Beziehungen Schweiz–Thailand: „Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Thailand beruhen auf regelmässigen politischen Treffen und einem soliden wirtschaftlichen Austausch. Die Präsenz gut etablierter Schweizer Unternehmen in Thailand, die bedeutende Kolonie von thailändischen Staatsangehörigen in der Schweiz und von schweizerischen Staatsangehörigen in Thailand (zurzeit die grösste Schweizer Kolonie in Asien) und der Tourismus tragen ebenfalls zur Dynamik der bilateralen Beziehungen bei.“

Am 4.5.24 schrieb ein Schweizer Tourist in Thailand Heidi das Folgende: „… nun hat es endlich wieder geregnet, so dass die Luft hier auf dem thailändischen Zentralplateau endlich wieder halbwegs akzeptabel und im Norden in Chiang Mai nicht mehr katastrophal ist … Die Luftbelastung stammt vom Januar bis April vor allem aus riesigen Brandrodungsflächen (zum kleinen Teil echt traditionell)…“ Am 12.5.24 folgte dann ein Mail mit dem Link zur Bangkok Post.

Touristenstadt Chiang Mai

Quelle: IQAir Chiang Mai

Chiang Mai wird wegen der landschaftlich schönen Lage und der verbliebenen buddhistischen Klöster im Lanna-Stil Rose des Nordens genannt. Al Jazeera berichtete darüber wie Chiang Mai zu einer der am meisten verschmutzten Städte der Welt wurde: How Thailand’s Chiang Mai became the world’s most polluted city.

Zitat: „Am 6. April, dem schlimmsten Tag in diesem Jahr (2023), lag der Wert nach Angaben des Schweizer Luftqualitätsunternehmens IQAir bei 223 und damit fast 15 Mal höher als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Tagesgrenzwert (Ergänzung Heidi: Die neuen Luftqualitätsleitlinien – WHO Air Quality Guidelines 2021 – empfehlen eine mittlere jährliche Feinstaub PM2,5-Konzentration von höchstens 5 μg/m³). PM2,5 sind Feinstaubpartikel im Smog mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern oder weniger, die tief in die Lunge eindringen können und mit Gesundheitsproblemen wie akuter und chronischer Bronchitis sowie Asthmaanfällen in Verbindung gebracht werden.“

Smog-Ursachen

Während der giftige Smog Thailand ohne Anzeichen einer Besserung erstickt, will die Regierung zum weltweit grössten Exporteur von Tierfutter werden. Das sei ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung, denn sie leide seit mehr als zwei Jahrzehnten, schreibt die Bangkok Post am 12.5.24.

Die Regierung habe die falschen Prioritäten gesetzt. Um den Menschen wieder saubere Luft zu geben, muss die Regierung das Abbrennen von Maisfeldern, die Quelle der Futtermittelproduktion, regulieren, anstatt die Agrarunternehmen auf Kosten der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt expandieren zu lassen.

Die PM2,5-Luftverschmutzung hat sich 2024 aufgrund der langen Trockenperioden infolge der globalen Erwärmung und des fehlenden Regens zur Reinigung der Luft verschlimmert, wodurch mehr als 56 Millionen Menschen in 58 Provinzen gefährdet sind. Die Menschen im Norden sind am stärksten betroffen und leiden aufgrund des giftigen Dunstes an Lungenkrebs, Atemwegsinfektionen, Asthma und Herzerkrankungen.

Die Regierung konzentriert sich jedoch auf die Bekämpfung von Waldbränden, die Verhaftung von kleinen Brandstiftern und versäumt es, die Verbrennung von Maisfeldern einzudämmen, die die Hauptquelle des giftigen Dunstes im Norden ist, der das ganze Land betrifft. Die rasche Ausdehnung der Maisplantagen zur Versorgung der Futtermittelindustrie ist mit massiver Abholzung, Feldverbrennungen und chronisch giftigem Dunst verbunden.

Zerstörung wertvoller Regenwälder

Obwohl die Regenwälder für die Eindämmung der globalen Erwärmung und die Erhaltung der biologischen Vielfalt für das Überleben des Planeten und der Menschheit von entscheidender Bedeutung sind, befürwortet die Regierung eine Politik, die es grossen Agrarunternehmen ermöglicht, wertvolle Regenwälder zu zerstören, um Tierfutter zu produzieren. Das sei nicht akzeptabel heisst es im Bericht der Bangkok Post.

Konkurrenzfähige Futtermittelindustrie auf Kosten von Umwelt und Mensch

Die Futtermittelindustrie sei auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig, weil sie die natürlichen Ressourcen kostenlos nutze und nicht für die Schäden aufkomme, die sie der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit zufügt. Das könne nicht so weitergehen schreibt Anchalee Kongrut von der Bangkok Post: „Wenn Exporterfolge mit menschlichen und ökologischen Tragödien einhergehen, dann ist die Regierung Teil des Problems, nicht der Lösung.“

Agrarimporte aus Thailand in die Schweiz

Quelle: Agrarstatistik Thailand, Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

Quelle: Agrarstatistik Thailand, Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

Heidi meint: „Mit unserem Hunger nach tierischen Produkten tragen wir zum Luftverschmutzungsdrama der thailändischen Bevölkerung bei.“

Thailand Animal Feed market. 6Wresearch

How Thailand’s Chiang Mai became the world’s most polluted city. Al Jazeera 12.4.23

IQAir Chiang Mai

Clean air comes before animal feed. Bangkok Post 12.5.24

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Auswirkungen von Hitzewellen auf tägliche Krankenhauseinweisungen

9. Mai 2024

Bei uns ist das Wetter im Moment eher kühl, aber das wird sich im Sommer ändern. Was sich nicht ändert an solchen Tagen ist die Ausflugsmobilität: Momentan beträgt der Stau vor dem Gotthardtunnel 16 Kilometer und die Wartezeit bis zu zwei Stunden und 40 Minuten.

WissenschaftlerInnen um Professorin Ana Margarida Alho, NOVA National School of Public Health, Public Health Research Center, Comprehensive Health Research Center, CHRC, NOVA University Lisbon, 1169-056 Lisbon, Portugal, haben die Auswirkungen von Hitzewellen auf tägliche Krankenhauseinweisungen in Portugal, von 2000 bis 2018 untersucht.

Ihre Ergebnisse liefern statistisch signifikante Belege für den Zusammenhang zwischen Hitzewellen und erhöhten Krankenhausaufenthalten in allen Altersgruppen und für alle wichtigen Krankheitsursachen. Dies dürfte die erste Studie sein, die das volle Ausmass der Auswirkungen von Hitzewellen auf Krankenhausaufenthalte mit Hilfe des EHF-Indexes (Wärmeüberschussfaktor) über einen Zeitraum von 19 Jahren schätzt. Sie umfasst ein ganzes Land und 25 Krankheitskategorien und deckt mehrere Hitzewellenereignisse ab.

Die Daten liefern wichtige Informationen, die den politischen Entscheidungsträgern bei der effektiven und effizienten Zuweisung von Ressourcen zur Bewältigung der tiefgreifenden Folgen des Klimawandels für die Gesundheitsversorgung helfen können.

Effect of heatwaves on daily hospital admissions in Portugal, 2000–18: an observational study. Prof Ana Margarida Alho et al., The Lancet, Planetary Health Mai 2024

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Schlechter Zustand der meisten Bäche: Forschen allein genügt nicht!

8. Mai 2024
Viele Schweizer Bäche weisen Beeinträchtigungen durch menschliche Einflüsse auf – so auch dieser Bach bei Ossingen ZH (Foto: Andri Bryner).

Viele Schweizer Bäche weisen Beeinträchtigungen durch menschliche Einflüsse auf – so auch dieser Bach bei Ossingen ZH (Foto: Andri Bryner).

Die Eawag, das Wasserforschungsinstitut der ETH, berichtete am 6.5.24 über den Zustand der Bäche in der Schweiz:

Defizite im ökologischen Zustand Schweizer Bäche

Die Untersuchung von 99 Schweizer Bächen zeigt: Die Mehrheit weist wesentliche Defizite beim ökologischen Zustand auf und kann ihre Funktion als Lebensraum für Tiere nur eingeschränkt erfüllen. In über 70% der untersuchten Gewässer fehlen Insektenlarven und andere Kleinlebewesen, die empfindlich auf Pestizide reagieren. Statistische Auswertungen deuten darauf hin, dass diese Organismen insbesondere dann beeinträchtigt werden, wenn die Struktur und Morphologie des Bachbetts verändert wurde oder wenn der Anteil an Landwirtschaftsflächen im Einzugsgebiet hoch ist.

Kleine Bäche und Flüsse bilden den grössten Teil des 65’000 km langen Gewässernetzes der Schweiz, und sie beherbergen eine vielfältige Fauna. Viele dieser Gewässer sind aber stark von menschgemachten Beeinträchtigungen betroffen. Fast ein Viertel ist eingedolt oder es wurden andere Veränderungen an der Struktur der Bachbetten vorgenommen. Zudem sind die Bäche in stark landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten oft durch Pestizide belastet.

…Die Studie bestätigt somit, dass die Insektengemeinschaften in einem grossen Teil der Schweizer Bäche mit einer zu hohen Pestizidbelastung und einem schlechten ökomorphologischen Zustand stark gestört sind. Sie unterstreicht damit die Dringlichkeit von Massnahmen zum Schutz und zur Aufwertung dieser Gewässer. Eine Reduzierung der menschlichen Einflüsse ist entscheidend, um die Lebensräume für Tiere zu erhalten und die Biodiversität zu schützen.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag Defizite im ökologischen Zustand Schweizer Bäche. Eawag 6.5.24

Pestizide in Oberflächengewässern:
Markus Ritter versteht das Problem nicht!

Im Vorfeld der Pestizidinitiativen zogen die Bauern alle Register, um die Initiativen zu bodigen. Ein Beispiel ist das Vorweisen der Pestizidkonzentration im Rhein (0,9 Tonnen). Heidi schrieb am 11.5.21:

„Im Zeitalter von Twitter und Facebook lesen viele Leute nur noch oberflächlich und verstehen dann das Problem nicht, so Markus Ritter. Heidi empfiehlt allen, die den Problemen auf den Grund gehen wollen, Heidis Mist zu lesen.

Ritter hat, wie viele vor ihm, die Verschmutzungs-Tonnen, die angeblich pro Jahr den Rhein hinunterfliessen, auf Facebook veröffentlicht und will uns einmal mehr weis machen, dass Pestizide keine Rolle spielen. In seinem Diagramm hat er sogar noch einen grünen Pfeil eingezeichnet. Peter Jaeggi hat diese Lüge mit Hinweis auf Heidis Mist entlarvt. Typisch ist, dass Ritter auf die Quelle hinweist, nämlich den Bundesratsbericht vom 16.6.17. Im Gegensatz zu Ritter hat Heidi diesen konsultiert. Heidi empfiehlt Markus Ritter und seinen Facebook-KollegInnen ihren Beitrag vom 16.3.21. Dort erklärt sie was von den Rhein-Zahlen zu halten ist:

  • Die Pestizidmengen, die den Rhein hinunterfliessen sind kein grosses Öko-Problem, sondern die Pestizid-Konzentrationen in den zahlreichen Bächen und Bächlein. Weiss das der Präsident des Bauernverbands, Markus Ritter, wirklich nicht?
  • Die Zahlen in der Tabelle des Bundesrats sind nur Beispiele. Die SBV-Kampagnen-Verantwortlichen machen flux daraus Totale, z.B. zählen sie die Werte von drei Pestiziden-Wirkstoffen zusammen, wo es doch deren etwa 300 gibt. Und die ARAs sind am Aufrüsten, also werden diese zum grossen Teil harmlosen Substanzen in Zukunft abnehmen im Rhein.

…“

Pestizide in Oberflächengewässern: Markus Ritter versteht das Problem nicht! Heidis Mist 11.5.21

Heidi meint: „Bauern verweisen gerne auf die geringe Pestizidkonzentration in grossen Flüssen wie dem Rhein, wo die Verdünnung „heile Welt“ vortäuscht.“

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Fluopyram: sicher keine Gefahr für Mensch und Umwelt? (2)

7. Mai 2024
Das Fungizid Monn Experience mit dem Wirkstoff Fluopyram

Das Fungizid Monn Experience mit dem Wirkstoff Fluopyram kann u.a. das Kind im Mutterleib schädigen.

Am 21.10.15 berichtete Heidi über den Pestizid-Cocktail im Eschelisbach: „Im Eschelisbach bei Güttingen (TG) war die Vielfalt und Konzentration von Pestiziden Ende Juli 2015 hoch, z.B. überschritt die Konzentration des Fungizids Fluopyram den Grenzwert um das 94fache! Für die stellvertretende Direktorin des Bundesamts für Landwirtschaft, Eva Reinhard, (heute Leiterin Agroscope) ist dies sicher kein Risiko für Mensch und Umwelt, Bericht der Rundschau Pestizid-Cocktail im Bach, 14.10.15, SRF.“

Weil dieser Artikel in letzter Zeit immer wieder aufgerufen wurde, auch am 6.5.24, hat Heidi recherchiert und ist auf den Beitrag von top agrar online vom 5.5.24 gestossen: Bündnis droht mit Klage bei weiterer Zulassung des Bayer-Fungizids Fluopyram. In der Schweiz sind 14 Produkte mit Fluopyram zugelassen (Stand 6.5.24), auch für Luftapplikation. Heidi hat z.B. am 29.2.24 über die PFAS-Pestizide, zu denen Fluopyram gehört, ausführlich berichtet, es sind 21 Wirkstoffe bzw. 260 Produkte zugelassen: In der Schweiz bewilligte PFAS-Pestizide.

Auf der Seite des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft fand Heidi dann folgenden Beitrag:

Fluopyram: Wir leiten Rechtsverfahren gegen Bayer-Pestizid ein

Unser Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) hat kürzlich bei der EU-Kommission einen Antrag auf Überprüfung der Genehmigung des Pestizidwirkstoffs Fluopyram eingereicht. Der umstrittene Wirkstoff erhielt im Dezember 2023 eine sogenannte technische Verlängerung für weitere zwei Jahre.Sollte die Überprüfung ergebnislos bleiben, wollen wir vor dem Europäischen Gerichtshof Klage erheben.Denn: Fluopyram ist problematisch für Umwelt, Gesundheit und Bio-Landwirtschaft und muss dringend vom Acker!

Was ist Fluopyram?

Fluopyram ist ein Ackergift, das in der konventionellen Landwirtschaft zum Schutz der Erntepflanzen gegen den Befall mit Pilzen eingesetzt wird. In Deutschland ist der Stoff für über 50 Kulturen zugelassen, von Gemüse-, Obst-, Ackerbau bis hin zu Weinbau.

Warum ist Fluopyram problematisch?

  • Ein Ewigkeitspestizid: Fluopyram gehört zu den per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), den sogenannten Ewigkeitschemikalien. Diese Stoffe belasten die Umwelt über lange Zeiträume.
  • Wir atmen es ein: Fluopyram wurde in unserer Studie zur Pestizidbelastung der Luft in Deutschland sowie in vielen europäischen Ländern im Hausstaub nachgewiesen.
  • Krebsrisiko: Die EU-Behörden schätzen Fluopyram als nicht krebserregend ein. Allerdings weisen die vom Herstellerkonzern Bayer eingereichten Studien erhebliche Mängel auf. In den USA wurde Fluopyram 2012 als »wahrscheinlich krebserregend für den Menschen« eingestuft.
  • Fehlende Daten: Seit über 10 Jahren fehlen wissenschaftliche Daten zur hormonschädigenden Wirkung auf Fische und Vögel.
  • Gefahr für Naturschutzgebiete: Eine Studie weist nach, dass Insekten in deutschen Naturschutzgebieten mit Fluopyram belastet sind. Dadurch sind auch insektenfressende Vögel gefährdet.
  • Schädigt Bodenorganismen: Studien zeigen negative Auswirkungen von Fluopyram auf das Bodenleben, insbesondere auf Fadenwürmer und Mikroorganismen.
  • Vom »Pflanzenschutzmittel« zum Pflanzenschadmittel: Im konventionellen Weinbau kommt es nach Anwendung fluopyramhaltiger Produkte immer wieder zu Schäden an der Kulturpflanze: Verformte Blätter und Ertragsverluste sind die Folge.
  • Gefahr für die Bio-Landwirtschaft: Das Nebeneinander von konventioneller und biologischer Landwirtschaft (»Koexistenz«) wird durch Kontaminationen von Lebensmitteln gefährdet.

Was genau lassen wir überprüfen und warum jetzt?

Die EU-Kommission hat im Dezember 2023 beschlossen, die Genehmigung von Fluopyram bis 2026 zu verlängern – und das, obwohl noch keine aktuelle Risikoprüfung vorliegt. Diese Entscheidung basiert auf Artikel 17 der EU-Pestizidverordnung, der es ermöglicht, Genehmigungen zu verlängern, bis eine neue Risikoprüfung abgeschlossen ist. Diese Praxis wird fast schon routinemässig von der Kommission in Anspruch genommen. Unserer Ansicht nach verstösst dies gegen das Ziel der Verordnung, nur nachweislich sichere Wirkstoffe zuzulassen.

Mit unseren rechtlichen Schritten kämpfen wir für die Einhaltung dieses Ziels und setzen uns sowohl für die Gesundheit der Bevölkerung ein, als auch für den Erhalt der Natur und insbesondere der Artenvielfalt.

Fluopyram: Wir leiten Rechtsverfahren gegen Bayer-Pestizid ein. Bündnis für eine enkeltaugliche

Bündnis droht mit Klage bei weiterer Zulassung des Bayer-Fungizids Fluopyram. Top agrar online 5.5.24

Fluopyram: sicher keine Gefahr für Mensch und Umwelt? Heidis Mist 21.10.15

In der Schweiz bewilligte PFAS-Pestizide. Heidis Mist 29.2.24

Landwirtschaft

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Leserbrief: Der Bauernverband will keine Biodiversität!

6. Mai 2024
Alle E-Mails des Schweizer Bauernverbands werden so unterschrieben.

Alle E-Mails des Schweizer Bauernverbands werden so unterschrieben, nicht nur jene von Andrea Wiedmer.

Liebe Heidi

Es ist kein Wunder, dass Bundesrat Rösti die Biodiversität schönfärbt, denn der SBV ist vehement gegen das Bremsen des Artensterbens, obwohl die Landwirtschaft eine Hauptverursacherin ist.

Die Nachrichten über extreme Wetterereignisse häufen sich. Unsere Bauernvertreter sehen aber nur die «extreme Biodiversitäts-Initiative», allen Mitteilungen des Verbandes ist das NEIN angefügt!!!

Als Bauer schäme ich mich für unseren SBV, sind wir doch direkt betroffen vom Artensterben und auch von der Klimaerwärmung, die ebenfalls kleingeredet wird.

Bitte, liebe SteuerzahlerInnen, sagt JA zur Biodiversitäts-Initiative!

Freundliche Grüsse

Karl

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Breaking News: Biodiversität – Röstis Beschönigungsbehörde

6. Mai 2024

Danke, lieber Abonnent für den Hinweis auf den Artikel von heute in der Republick Röstis Beschönigungsbehörde. Wenn man etwas hinhört und zuschaut, dann ist dieser Bericht überhaupt nicht erstaunlich. Er ist aber so wichtig, dass Heidi Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, empfiehlt, den ganzen Beitrag zu lesen. In welchem Land leben wir? Wie können Leute wie Rösti Bundesrat werden? Oder ist das heute die Norm?

So beginnt die Recherche:

Im Umwelt­departement wurde ein Bericht so lange umgeschrieben, bis die Massnahmen gegen den Verlust der Biodiversität wirksamer aussehen, als sie es sind.

Als das Bundesamt für Umwelt (Bafu) vor einem Jahr einen umfassenden Bericht zum Zustand der Biodiversität vorlegte, sorgte das bei Expertinnen für Stirnrunzeln. Die Medien­mitteilung dazu stellte die Situation gar rosig dar. Die Behörde verharmloste das Ausmass der bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Doch das war nur die Spitze des Eisbergs, wie sich nun zeigt. Nicht nur bei der Medien­mitteilung, auch bei den wissenschaftlichen Grundlagen beschönigt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), zu dem das Bafu gehört. Es frisiert auch Berichte, die unliebsame Fakten zur Biodiversität enthalten.

Das verdeutlicht der Bafu-Bericht «Wirkung des Aktionsplans Biodiversität», der im Juni 2023 veröffentlicht wurde. Er beschäftigt sich mit der Frage, ob die Schweiz bei ihren Biodiversitäts­zielen auf Kurs ist.

Er stellt die Fortschritte bei der Biodiversität ziemlich positiv dar. Doch das entspricht nicht den Tatsachen. Das zeigt ein Vergleich des publizierten Berichts mit internen und externen Gutachten, die dafür als Grundlage dienten.

Ausserdem wurden im Bafu-Bericht zentrale Aussagen, insbesondere zu Land­wirtschaft und Wasserkraft, umformuliert oder gelöscht. Das zeigt eine Auswertung der Republik, die den publizierten Bericht mit internen Versionen vergleicht, die die Republik gestützt auf das Öffentlichkeits­gesetz angefordert hat.“

Lesen Sie unbedingt hier weiter: Röstis Beschönigungsbehörde. Republik 6.5.24

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HoloSem-Jubiläum: Seit 15 Jahren Experten für Begrünung

6. Mai 2024
Neue Homepage von HoloSem

Neue Homepage von HoloSem

Das Angebot von HoloSem ist mehr Biodiversität. Seit über 15 Jahren ist HoloSem der Schweizer Spezialist für nachhaltige und biodiverse Begrünungen.

Heidi hat sich ein „Bild“ gemacht. Zuerst hat sie die Rubrik „Wissen“ aufgerufen:

Fundiertes Wissen für die Förderung der lokalen Biodiversität

Seit über 30 Jahren betreibt HoloSem zusammen mit der Ö+L GmbH Forschung. Hier hat Heidi eine Auswahl von Publikationen. Medienbeiträgen, Literatur sowie Projekte rund um Begrünungen, Renaturierungen und Blumenwiesen gefunden.

Die Rubrik „Begrünungen“ trägt den Titel

Seit 15 Jahren die Experten für Begrünungen

Die Experten schreiben selbstbewusst: „Biodiversität und Nachhaltigkeit sind für uns nicht nur Schlagworte, sondern Expertise. Wir bieten die fundierteste Beratung im Bereich Renaturierungen.“ Heidi kann dies zwar nicht untersuchen, aber sie kennt tatsächliche keine Alternative.

Unter „Saatgut“ findet man Folgendes:

Autochthones Saatgut bestellen

„Unser Saatgut stammt direkt aus artenreichen, ursprünglichen Naturwiesen, die nach strengen Kriterien in der Umgebung der Ansaatfläche ausgewählt werden. Fordern Sie schnell und unkompliziert eine Offerte ein.“

Das ist zwar Werbung auf Heidis werbefreiem Blog, aber es ist wichtig, dass nicht irgendwelches Saatgut verwendet wird, im schlimmsten Fall von weit her importiertes, sondern die lokalen Gen-Pools bewahrt werden. In Gartenzentren findet man nämlich blöderweise Wildpflanzensamen aus entfernten Gegenden. Skipisten und Strassenränder wurden/werden (zu oft?) mit Standard-Futterpflanzensaatgut-Mischungen begrünt. In Mischungen für die Begrünung von Autobahnböschungen waren, zumindest in den 1980er Jahren, Samen der Goldrute enthalten. Die Goldrute ist die häufigste invasive Pflanze der Schweiz und kann wohl nicht mehr vollständig aus unserer Natur entfernt werden.

Saatgut neu auch in Kleinmengen

Am 12.1.24 informierte HoloSem, dass ihr Saatgut nun auch in Kleinmengen lieferbar ist: „Jede Saatgutlieferung ist bei uns ein Unikat: Sie wird individuell konfektioniert und auf den Ort und die Standortbedingungen der Ansaatfläche abgestimmt – mit den Herkünften, die geographisch am nächsten liegen und vom Wiesentyp her am geeignetsten sind. Für kleine Lieferung war dafür der Aufwand gross. Deshalb haben wir bisher in der Regel nur grössere Saatgutbestellungen berücksichtigt.“

Ab April 2024 liefert HoloSem nun auch Kleinmengen für Flächen ab 100 m2. Möglich ist dies dank der ganz neu aufgebauten Logistik-Kette, bei der die Prozesse vereinfacht und teilweise automatisiert wurden. 

Gerade im Siedlungsraum, wo oft nur kleine Flächen angesät werden, ergeben sich damit neue Perspektiven für den Einsatz von autochthonem Saatgut und damit für die Förderung der lokalen Artenvielfalt und der genetischen, innerartlichen Diversität.

HoloSem: „Wir freuen uns, wenn Sie autochthones Saatgut für Ihr nächstes Aufwertungsprojekt im Siedlungsraum einplanen! Gerne senden wir Ihnen die aktuellen Verfügbarkeiten und die Preisliste.“

Es gibt auf der Homepage von HoloSem viel zu entdecken und zu lernen! Stöbern sie einfach wie Heidi das getan hat.

War dies etwas papierig? Dann…

schauen Sie sich den Bericht von 10vor10 des Schweizer Fernsehens vom 8.6.19 an Mission B Der Wiesenkopierer.

Andreas Bosshard mit seiner Maschine "eBeetle" am Ernten von Samen.

Andreas Bosshard mit seiner Maschine „eBeetle“ am Ernten von Samen.

Sie gleicht einem grossen Rasenmäher, und Andreas Bosshard hat sie auf den Namen eBeetle getauft. Nur dass seine Maschine das Gras nicht schneidet sondern bloss die Samen aberntet. Die so gewonnene Samenmischung unterschiedlicher Blumen und Gräser kann der Agrarökologe dann zum passenden Zeitpunkt auf einer neuen Fläche wieder ausbringen – eine neue Blumenwiese entsteht.

Für die Begrünung von Böschungen werden einheimische Howolis-Holzwollevliese der Toggenburger Firma Lindner Suisse in Wattwil eingesetzt. Sie schützen vor Erosion.

Heidi gratuliert HoloSem zum Jubiläum und wünscht dem initiativen Team weiterhin viel Erfolg. Das Pflegen der Biodiversität auch bei allerlei Begrünungen und Ansaaten von artenreichen Wiesen ist ein Beitrag zum Bremsen des Artensterbens.

HoloSem

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Klimamonitor für Maienfeld April 2024

5. Mai 2024
Quelle: Meteo Schweiz Lokalprognose Maienfeld

Quelle: Meteo Schweiz Lokalprognose Maienfeld

MeteoSchweiz hat die Durschnittszahlen (Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein) für den Monat April 2024 aufgeschaltet. Die Temperatur in Maienfeld war im April 0.8°C höher als der Durchschnittswert 1991–2020, dies trotz Kälteperiode. In den ersten vier Monaten 2024 lag die Temperatur durchschnittlich 2.7°C über dem langjährigen Durchschnitt. Und in Bundesbern? 2.3°C. Unternehmen wir etwas gegen die Klimaerwärmung! Auch wenn politisch und gesellschaftlich zu wenig läuft!

Lokalprognose Maienfeld. MeteoSchweiz

Lokalprognose Bern. MeteoSchweiz

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Gentechnik wollen nicht alle auf dem Teller haben

4. Mai 2024
Aus dem ZDF-Video Gentechnik im Essen? Wie Brüssel Verbraucher ignoriert

Aus dem ZDF-Video Gentechnik im Essen? Wie Brüssel Verbraucher ignoriert

Was In Brüssel diskutiert und beschlossen wird, das geht auch uns in der Schweiz etwas an. Die Gentech-Lobby ist bei uns nicht minder fleissig, etwa mit der Plattform von Syngenta und Bayer Swiss-Food.

ZDF hat im Video vom 30.4.24 Gentechnik im Essen? Wie Brüssel Verbraucher ignoriert die Probleme aufgezeigt, die mit der von Brüssel angestrebten weitgehende Deregulierung der Gentechnik einhergehen. Das Video ist bis 30.4.26 verfügbar. Es dauert 9 spannende Minuten:

„Das EU-Parlament will die Richtlinien für den Einsatz von neuer Gentechnik in der Land- und Lebensmittelwirtschaft lockern. Die geplante Liberalisierung hätte weitreichende Folgen für Tausende Landwirte, vor allem aber auch für Millionen Verbraucher.

So würden Produkte, die von gentechnisch veränderten Pflanzen stammen, in Zukunft nicht mehr besonders gekennzeichnet. Die fehlende Kennzeichnung mache es künftig unmöglich, nachzuvollziehen, an welcher Stelle Gentechnik eingesetzt wurde. Darüber hinaus führe eine Deregulierung dazu, dass auch gentechnisch veränderte Pflanzen ohne die bisher obligatorische Risikoprüfung und Kennzeichnung in Europa angebaut werden dürfen.“

Was die EU-Kommission vorschlägt sei die Abschaffung der bisherigen Regelung sagt Martin Häusling, Die Grüne: „Dass man gentechnisch veränderte Pflanzen ausbringt ohne eine Sicherheitsprüfung, ohne eine Rückverfolgbarkeit und ohne dass man es kennzeichnet, das ist eigentlich ein komplettes auf den Kopfstellen unserer bisherigen Regeln.“

Max Pahmeyer, Juniorchef Kartoffelmanufaktur Pahmeyer, weist daraufhin, dass sie die Herkunft zwar rückverfolgen könnten, da ihre Lieferanten das angeben müssten, aber er findet es sehr unfair, wenn das ohne Kennzeichnung auf den Produkten verkauft werden dürfte, immerhin sei das etwas was den Leuten sehr wichtig sei. Die Leute würden das kritisch sehen. Das müsste auf jeden Fall transparent kommuniziert werden. So sehen das auch grosse Handelsketten wie REWE.

Die Biobranche boomt in Deutschland: Keine gentechnisch veränderten Pflanzen, auch keine Nahrungsmittel aus solchen Pflanzen sind erlaubt.

Michaela Schröder vom Bundesverband Verbraucherzentrale in Berlin sagt : „Wir haben viele Verbraucher befragt und haben dabei repräsentativ festgestellt, dass 92 Prozent der VerbraucherInnen eine Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln wollen und auch ebenso viele Verbraucher wollen auch vorher eine Risikobewertung solcher Produkte haben.“

Ralph Wilhelm, Leiter Julius Kühn-Institut, Forschungsinstitut für Kulturpflanzen, weist darauf hin, dass diese Methoden gewisse Unzulänglichkeiten beherbergen: „Zum Beispiel können in der klassischen Gentechnik Gene zerstört werden, die man gar nicht zerstören wollte oder es können Stoffwechselwege beeinflusst werden, die man nicht beeinflussen wollte.“ Die Risiken bleiben also bei gentechnisch veränderten Pflanzen und auch bei der grossen Hoffnung auf klimaresistente Sorten bremst Ralph Wilhelm: „Es gibt nicht das Klima-Gen,was die Pflanze an jedes Klima anpassen würde. Das gesamte Potpourri von Genen, was wir zur Verfügung haben, kennen wir eigentlich noch gar nicht. Die Klimaanpassung kann durchaus ein komplexer Prozess sein, so dass es eben auch nicht die Sache ist: Wir ändern ein Gen und haben die Pflanze dem Klima angepasst.“

Stefan Streng, Agraringenieur und Züchter, ist für Gentechnik, aber „das Patent ist ein Verbietungsrecht und es bedeutet, dass andere diese Sorteneigenschaften nicht einfach frei nutzen dürfen, sondern sie brauchen am Ende vor der Kommerzialisierung die Erlaubnis des Inhabers des Patentes. Dieser kann das aber auch verweigern.“ Profitieren würden v.a. die grossen Konzerne, nicht die Kleinzüchter wie er.

Die Pläne der EU-Kommission haben viele Kritiker. So etwa auch die staatliche französische Lebensmittel- und Umweltbehörde. Sie empfiehlt in ihrem Bericht eine Einzelfallbewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen verbunden sind. Es wurde explizit verlangt, dass dieser Bericht in die Beratungen einbezogen wird, was aber verweigert wurde. Das sei völlig ungewöhnlich sagt Martin Häusling, Die Grüne, „dass man innerhalb von Wochen und ohne Anhörung auch von kritischen Wissenschaftlern so eine weitreichende Änderung beschliesst.“

Die neue Verordnung zur Gentechnik wollte die EU-Kommission im Eiltempo durchbringen. Das EU-Parlament hat Einspruch erhoben. Die Debatte um gentechnisch veränderte Pflanzen habe gerade erst begonnen.

Schauen Sie den Film an: Gentechnik im Essen? Wie Brüssel Verbraucher ignoriert. ZDF Frontal, Video verfügbar bis 30.4.26 (9 Minuten)

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Mottfeuer und/oder Waldbrand

3. Mai 2024
Diese Foto ist gerade aus dem Berner Jura bei Heidi eingetroffen mit der Frage "Waldbrand?". Das kann Heidi nicht beurteilen. Eindrücklich!

Diese Foto ist gerade aus dem Berner Jura bei Heidi eingetroffen mit der Frage „Waldbrand?“. Das kann Heidi nicht beurteilen. Eindrücklich!

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