Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schreibt unter dem Titel Bilaterale Beziehungen Schweiz–Thailand: „Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Thailand beruhen auf regelmässigen politischen Treffen und einem soliden wirtschaftlichen Austausch. Die Präsenz gut etablierter Schweizer Unternehmen in Thailand, die bedeutende Kolonie von thailändischen Staatsangehörigen in der Schweiz und von schweizerischen Staatsangehörigen in Thailand (zurzeit die grösste Schweizer Kolonie in Asien) und der Tourismus tragen ebenfalls zur Dynamik der bilateralen Beziehungen bei.“
Am 4.5.24 schrieb ein Schweizer Tourist in Thailand Heidi das Folgende: „… nun hat es endlich wieder geregnet, so dass die Luft hier auf dem thailändischen Zentralplateau endlich wieder halbwegs akzeptabel und im Norden in Chiang Mai nicht mehr katastrophal ist … Die Luftbelastung stammt vom Januar bis April vor allem aus riesigen Brandrodungsflächen (zum kleinen Teil echt traditionell)…“ Am 12.5.24 folgte dann ein Mail mit dem Link zur Bangkok Post.
Touristenstadt Chiang Mai
Chiang Mai wird wegen der landschaftlich schönen Lage und der verbliebenen buddhistischen Klöster im Lanna-Stil Rose des Nordens genannt. Al Jazeera berichtete darüber wie Chiang Mai zu einer der am meisten verschmutzten Städte der Welt wurde: How Thailand’s Chiang Mai became the world’s most polluted city.
Zitat: „Am 6. April, dem schlimmsten Tag in diesem Jahr (2023), lag der Wert nach Angaben des Schweizer Luftqualitätsunternehmens IQAir bei 223 und damit fast 15 Mal höher als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Tagesgrenzwert (Ergänzung Heidi: Die neuen Luftqualitätsleitlinien – WHO Air Quality Guidelines 2021 – empfehlen eine mittlere jährliche Feinstaub PM2,5-Konzentration von höchstens 5 μg/m³). PM2,5 sind Feinstaubpartikel im Smog mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern oder weniger, die tief in die Lunge eindringen können und mit Gesundheitsproblemen wie akuter und chronischer Bronchitis sowie Asthmaanfällen in Verbindung gebracht werden.“
Smog-Ursachen
Während der giftige Smog Thailand ohne Anzeichen einer Besserung erstickt, will die Regierung zum weltweit grössten Exporteur von Tierfutter werden. Das sei ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung, denn sie leide seit mehr als zwei Jahrzehnten, schreibt die Bangkok Post am 12.5.24.
Die Regierung habe die falschen Prioritäten gesetzt. Um den Menschen wieder saubere Luft zu geben, muss die Regierung das Abbrennen von Maisfeldern, die Quelle der Futtermittelproduktion, regulieren, anstatt die Agrarunternehmen auf Kosten der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt expandieren zu lassen.
Die PM2,5-Luftverschmutzung hat sich 2024 aufgrund der langen Trockenperioden infolge der globalen Erwärmung und des fehlenden Regens zur Reinigung der Luft verschlimmert, wodurch mehr als 56 Millionen Menschen in 58 Provinzen gefährdet sind. Die Menschen im Norden sind am stärksten betroffen und leiden aufgrund des giftigen Dunstes an Lungenkrebs, Atemwegsinfektionen, Asthma und Herzerkrankungen.
Die Regierung konzentriert sich jedoch auf die Bekämpfung von Waldbränden, die Verhaftung von kleinen Brandstiftern und versäumt es, die Verbrennung von Maisfeldern einzudämmen, die die Hauptquelle des giftigen Dunstes im Norden ist, der das ganze Land betrifft. Die rasche Ausdehnung der Maisplantagen zur Versorgung der Futtermittelindustrie ist mit massiver Abholzung, Feldverbrennungen und chronisch giftigem Dunst verbunden.
Zerstörung wertvoller Regenwälder
Obwohl die Regenwälder für die Eindämmung der globalen Erwärmung und die Erhaltung der biologischen Vielfalt für das Überleben des Planeten und der Menschheit von entscheidender Bedeutung sind, befürwortet die Regierung eine Politik, die es grossen Agrarunternehmen ermöglicht, wertvolle Regenwälder zu zerstören, um Tierfutter zu produzieren. Das sei nicht akzeptabel heisst es im Bericht der Bangkok Post.
Konkurrenzfähige Futtermittelindustrie auf Kosten von Umwelt und Mensch
Die Futtermittelindustrie sei auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig, weil sie die natürlichen Ressourcen kostenlos nutze und nicht für die Schäden aufkomme, die sie der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit zufügt. Das könne nicht so weitergehen schreibt Anchalee Kongrut von der Bangkok Post: „Wenn Exporterfolge mit menschlichen und ökologischen Tragödien einhergehen, dann ist die Regierung Teil des Problems, nicht der Lösung.“
Agrarimporte aus Thailand in die Schweiz
Heidi meint: „Mit unserem Hunger nach tierischen Produkten tragen wir zum Luftverschmutzungsdrama der thailändischen Bevölkerung bei.“
Thailand Animal Feed market. 6Wresearch
How Thailand’s Chiang Mai became the world’s most polluted city. Al Jazeera 12.4.23
Clean air comes before animal feed. Bangkok Post 12.5.24
12.5.24 HOME