Heute Montag, 23.5.22, bis zum Donnerstag, 26.5.22, findet in Davos GR das World Economic Forum (WEF) statt. Sechs unserer sieben BundesrätInnen werden teilnehmen. Gemeinsam mit WEF-Gründer Klaus Schwab eröffnet Bundespräsident Ignazio Cassis das Jahrestreffen.
Acht Themen füllen das Programm.
Heidi interessiert sich jeweils für The Global Risks Report. Nachfolgend die Zusammenfassung auf Deutsch, übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.
Übrigens, der Anfang des Global Risks Report 2019 (Out of control) lautete: „Is the world sleepwalking into a crisis? Global risks are intensifying but the collective will to tackle them appears to be lacking.“
Zusammenfassung
Zu Beginn des Jahres 2022 stellen COVID-19 und seine wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen weiterhin eine kritische Bedrohung für die Welt dar. Die Ungleichheit bei den Impfstoffen und der daraus resultierende ungleiche wirtschaftliche Aufschwung drohen die sozialen Brüche und geopolitische Spannungen zu verstärken. In den ärmsten 52 Ländern – in denen 20% der Weltbevölkerung leben – waren zum Zeitpunkt als dieser Bericht verfasst wurde nur 6% der Bevölkerung geimpft. Bis 2024 werden die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer (ohne China) 5,5% unter ihr vor der Pandemie erwartetes BIP-Wachstum fallen, während die fortgeschrittenen Volkswirtschaften dieses um 0,9% übertreffen werden, wodurch sich die globale Einkommenskluft vergrössert.
Die daraus resultierende globale Divergenz wird zu Spannungen führen – innerhalb und über die Grenzen hinweg, welche die Auswirkungen der Pandemie noch verschlimmern und die Koordination schwieriger macht, die zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen nötig ist, einschliesslich verstärkter Klimaschutzmassnahmen, Verbesserung der digitalen Sicherheit, Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie Bewältigung des Wettbewerbs im Weltraum.
Der Global Risks Report 2022 präsentiert die Ergebnisse der jüngsten Global Risks Perception Survey (GRPS), gefolgt von einer Analyse der Hauptrisiken, die sich aus den aktuellen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Spannungen ergeben. Der Bericht schliesst mit Überlegungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit, wobei die Lehren aus den letzten zwei Jahre der COVID-19-Pandemie gezogen werden. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage und der Analyse sind im Folgenden zusammengefasst.
Globale Risikowahrnehmungen zeigen gesellschaftliche und ökologische Bedenken
Aufgefordert, einen Blick auf die vergangenen zwei Jahre zu werfen, nehmen die Befragten des GRPS gesellschaftliche Risiken wahr in Form von „Erosion des sozialen Zusammenhalts“, „Existenzkrisen“ und „Verschlechterung der psychischen Gesundheit“ – als diejenigen, die sich seit Beginn der Pandemie am meisten verschlechtert haben. Nur 16% der Befragten sehen die Weltlage positiv und optimistisch, und nur 11% glauben, dass sich die globale Erholung beschleunigen wird. Die meisten Befragten erwarten stattdessen, dass die nächsten drei Jahre entweder durch anhaltende Unbeständigkeit und zahlreiche Überraschungen oder bruchstückhafte Verläufe die relativen Gewinner und Verlierer trennen.
Für die nächsten fünf Jahre nennen die Befragten erneut gesellschaftliche und ökologische Risiken als die am besorgniserregendsten. Über einen Zeithorizont von 10 Jahren jedoch dominiert die Gesundheit des Planeten die Sorgen: Die Umweltrisiken werden als die fünf grössten kritischsten langfristigen Bedrohungen für die Welt sowie die potenziell schädlichsten für die Menschen und den Planeten wahrgenommen, wobei „Versagen der Klimaschutzmassnahmen“, „Extremwetter“ und „Verlust der biologischen Vielfalt“ als die drei schwerwiegendsten Risiken gelten. Die Befragten nannten auch „Schuldenkrisen“ und „geoökonomische Konfrontationen“ als zu den grössten Risiken in den nächsten 10 Jahren gehörend.
Technologische Risiken – wie „digitale Ungleichheit“ und „Versagen der Cybersicherheit“ – sind weitere kritische kurz- und mittelfristige Bedrohungen für die Welt, so die GRPS Befragten, aber diese fallen in der Rangliste zurück und keine erscheint unter den potenziell schwerwiegendsten, was auf einen möglichen blinden Fleck in der Risikowahrnehmung hindeutet.
Die GRPS-Umfrage 2021-2022 enthielt eine Frage zu internationalen Bemühungen zur Risikominderung. „Künstliche Intelligenz“, „Weltraumausbeutung“, „grenzüberschreitende Cyberangriffe und Fehlinformationen“ und „Migration und Flüchtlinge“ sind die Bereiche, in denen die meisten Befragten der Meinung sind, dass der aktuelle Stand der Risikominderung der Herausforderung nicht gerecht werden, d.h. die Bemühungen sind „nicht begonnen“ oder in einem „frühen Entwicklungsstadium“. In den Bereichen „Handelserleichterung“, „internationale Kriminalität“ und „Massenvernichtungswaffen“ ist die grosse Mehrheiten der Meinung, dass die Bemühungen zur Risikominderung „etabliert“ oder „wirksam“ sind.
The Global Risks Report 2022. World Economic Forum
Das Programm der Mitglieder des Bundesrates am WEF-Jahrestreffen 2022. Medienmitteilung Der Bundesrat 20.5.22
World Economic Forum: The Global Risks Report 2019. World Economic Forum
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