Archive for the ‘PFAS’ Category

PFAS: Ein 3M-Chemiker erinnert sich…

22. Mai 2024
Schweizer Böden erstmals auf umweltschädliche PFAS untersucht. ZHAW

Schweizer Böden erstmals auf umweltschädliche PFAS untersucht. ZHAW. Ein Klick auf die Grafik führt zur Studie. 32 PFAS-Verbindungen wurden untersucht. Es gibt über 10’000 verschiedene!

Zitate aus How 3M Discovered, Then Concealed, the Dangers of Forever Chemicals. Sharon Lerner, The New Yorker 20.5.24:

„Jim Johnson, ein mittlerweile einundachtzigjähriger Witwer, lebt mit mehreren Hunden in einem hellgelben Haus in North Dakota. Als ich ihn das erste Mal anrief, sagte er, dass er in den siebziger Jahren mit der Erforschung von PFOS begonnen hatte. Ich habe einen grossen Teil der ursprünglichen Arbeit daran geleistet, sagte er mir. Als er die Struktur der Chemikalie sah, war ihm innerhalb von zwanzig Minuten klar, dass sie sich in der Natur nicht abbauen würde. Kurz darauf zeigte eines seiner Experimente, dass PFOS sich an Proteine im Körper bindet, wodurch sich die Chemikalie mit der Zeit anreichert. Er erzählte mir, dass er Ende der siebziger Jahre auch in einem informellen Test von Blut aus der Allgemeinbevölkerung nach PFOS suchte und nicht überrascht war, als er es dort fand.

…Damals, so Johnson, habe er nicht geglaubt, dass PFOS nennenswerte Gesundheitsprobleme verursache. Dennoch, so sagte er mir, war es offensichtlich schlecht, denn künstlich hergestellte Verbindungen aus Haushaltsprodukten gehörten nicht in den menschlichen Körper. Er sagte, er habe sich gegen die Verwendung von Fluorchemikalien in Zahnpaste und Windeln ausgesprochen. Für 3M tätige Auftragnehmer hätten Kaninchen rasiert und sie mit den Fluorchemikalien des Unternehmens eingeschmiert, um zu sehen, ob PFOS in ihren Körpern auftauche, sagte er. Sie schickten mir die Lebern und, ja, da war es, sagte er mir. Ich habe eine Menge Kaninchen getötet. Aber er hielt seine Bemühungen für weitgehend vergeblich. Diese Idioten hatten es bereits in die Lebensmittelverpackungen getan, sagte er.“

How 3M Discovered, Then Concealed, the Dangers of Forever Chemicals. Sharon Lerner, The New Yorker 20.5.24

PFAS: Die Gesellschaft erntet, was sie gesät hat. Heidis Mist 20.5.24

Schweizer Böden erstmals auf umweltschädliche PFAS untersucht. ZHAW 4.2.34

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PFAS: Der Krimi begann im 2. Weltkrieg

21. Mai 2024

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Gestern berichtete Heidi über die PFAS und Hinweise wie man sie so gut wie möglich vermeiden kann. Am späten Abend lag ein Brief in Heidis Mailbox mit dem vollständigen Beitrag How 3M Discovered, Then Concealed, the Dangers of Forever Chemicals, der am gleichen Tag, dem 20.5.24, in The New Yorker erschienen ist. Der Bericht ist lang, liest sich wie ein Krimi. Die Entwicklung der ersten PFAS durch 3M hat ihren Ursprung im 2. Weltkrieg, im Manhattan Atomforschungsproject.

Die Autorin Sharon Lerner zeigt spannend auf wie man schon in den 1970er Jahren über die Gefährlichkeit dieser Substanzen wusste. Ein Fachmann sah auf einen Blick, dass diese Substanzen Forever Chemicals sind. Wie es so üblich ist, wurde verschwiegen, wahrheitssuchende Leute versetzt. So verging die Zeit und die Kasse klingelt noch immer. Aber wir wissen mit viel öffentlichen Forschungsgeldern nun schon einiges über Gesundheitsschäden, Verhalten in der Umwelt.

Ein Zitat: „Elsie Sunderland, eine Umweltchemikerin an der Harvard-Universität, sagte mir. Wenn man einen Giftstoff in globalem Masssstab ubiquitär einführt, so dass er in jedem Menschen nachweisbar ist, beeinträchtigen wir die öffentliche Gesundheit in einem unglaublich grossen Ausmass. Sobald das Blut aller Menschen kontaminiert ist, gibt es keine Kontrollgruppe mehr, mit der man vergleichen könnte, was es schwierig macht, die Verantwortung zu ermitteln.

Es werden immer wieder neue gesundheitliche Auswirkungen entdeckt. Forscher haben herausgefunden, dass die Exposition gegenüber PFAS während der Schwangerschaft zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen kann.“

Und eigentlich wissen wir nicht so recht wie weiter.

How 3M Discovered, Then Concealed, the Dangers of Forever Chemicals. Sharon Lerner, The New Yorker 20.5.24

PFAS: Die Gesellschaft erntet, was sie gesät hat. Heidis Mist 20.5.24

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Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen!

22. April 2024
Bericht ntv vom 11.4.24

Bericht ntv vom 11.4.24. Ein Klick auf das Foto führt zum Video Ewigkeits-Chemie im Gemüse: PFAS-Pestizide auf dem Vormarsch.

Das Umweltinstitut München schreibt:

Es ist kaum zu glauben: Noch immer weiss niemand, welche Pestizide wann, wo und in welchen Mengen in unserer Umwelt landen! Und das, obwohl LandwirtInnen ihre Pestizideinsätze seit Langem (in der EU) dokumentieren müssen. Doch diese Spritzdaten werden von den zuständigen Behörden bisher nur stichprobenartig überprüft und nicht zentral erfasst, geschweige denn ausgewertet oder veröffentlicht.

Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf einem Acker in der eigenen Nachbarschaft einsehen können. Fordern Sie Landwirtschaftsminister Özdemir jetzt dazu auf, ein System zur elektronischen Erfassung und Veröffentlichung der Pestizideinsätze zu schaffen.

Heidi meint: „Sie können einen solchen Brief auch an den Schweizer Agrarminister Guy Parmelin schreiben. Auch ist eine Forderung für Warntafeln an den Ackerrändern angebracht, wie dies z.B. in Neuseeland üblich ist.“

Guy Parmelin

Unsere Botschaft an den Bundeslandwirtschaftsminister:

Sehr geehrter Herr Özdemir,

obwohl jeder Landwirt, jede Landwirtin dazu verpflichtet ist, zu dokumentieren, welche Pestizide er oder sie ausbringt, werden diese Daten bisher nicht von den Behörden ausgewertet oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als neuer Landwirtschaftsminister können Sie endlich Licht ins Dunkel bringen und Transparenz darüber herstellen, welche Pestizide wann, wo und in welchen Mengen verwendet werden.

Ich fordere Sie dazu auf, zeitnah ein System zur elektronischen Erfassung und Veröffentlichung der Pestizideinsätze zu schaffen. Dieses System muss insbesondere folgende Bedingungen erfüllen:

  • Systematische, elektronische Erfassung der Daten über Pestizideinsätze aller beruflichen AnwenderInnen auf Basis der ohnehin vorhandenen Dokumentationspflichten
  •  Bereitstellung der Daten für einzelne landwirtschaftliche Flächen in einer für jede/n frei zugänglichen und einfach zu bedienenden Online-Datenbank
  • Auswertung und jährliche Berichterstattung durch die zuständigen Behörden, um regionale und kulturspezifische Trends zu erkennen

Stärken Sie das Vertrauen der BürgerInnen in Politik und Landwirtschaft und stellen Sie der Wissenschaft die so dringend benötigte Datengrundlage zur Verfügung, indem Sie Pestizideinsätze endlich transparent machen!

Mit freundlichen Grüssen

XY

Heidi empfiehlt Ihnen den nachfolgend verlinkten Kurzfilm von ntv vom 11.4.24 und den Bericht „USA beschliessen strenge PFAS-Höchstwerte für Trinkwasser“ im Infosperber:

USA beschliesst strenge PFAS-Höchstwerte für Trinkwasser. Daniela Gschweng, Infosperber vom 21.4.24

Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen! Umweltinstitut München

In der Schweiz bewilligte PFAS-Pestizide. Heidis Mist 29.2.24

Helikoptersprühflüge: Pestizid-Transparenz an der Mosel, wo der Mosel-Apollofalter vom Aussterben bedroht ist. Heidis Mist 16.4.24

22.4.24 HOME

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